• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Vintage Campagnolo Record Rennrad von Universität für angewandte Kunst restauriert

Vielen Dank für euer schönes Feedback - freut mich, dass euch der Film gefällt!

Ein Lenkerband aus Stoff habe ich mir auch überlegt, nur finde ich die einfach nicht so bequem zum Fahren, weil sie so wenig Dämpfen. Wenn ich das Rad an die Wand hängen würde, würde ich bestimmt ein Lenkerband aus Stoff draufgeben. Zum täglichen Fahren nicht.
:)
Hallo @MikeKren ,

sehr schön was du da dokumentiert hast. Man merkt an deinen liebevollen Worten wieviel dir an der Erhaltung des Rades deines Vaters liegt.

Ich habe beim Betrachten des Videos einige Punkte die ich als Fragen oder konstruktive Kritik an dich gerne stellen würde (vor allem vor dem Hintergrund das mich dieses Thema beruflich seit vielen Jahren begleitet) , jedoch habe ich Befürchtung, dass das deine positive Einstellung und die aufwändige Präsentation unnötig runterzieht.
Vielleicht sollte ich mal einen separaten Faden dazu eröffnen, es sei denn du möchtest das explizit an dieser Stelle lesen. Es geht mir vor allem um den "wissentschaftlichen" Teil, die Begrifflichkeit von "Kunst" im Zusammenhang mit Gebrauchsgegenständen und die handwerklich Ausführung der Restaurierung im Kontext der 2012 erstellten Charta von Turin für historische Fahrzeuge.
https://oldtimer-markt.de/www/otm/files/2016/12/chartadoffiziell_0.pdf
Zu den ergänzten Teilen ( Sattel , Lenkerband etc) hat man dir ja schon geschrieben. Dein Argument mit "nicht bequem" klingt nach dem betrieben Aufwand etwas deplaziert, denn hier fahren wirklich einige viele, die den Unterschied zu dem Heute gerne erfahren und sich auf eine kleine Zeitreise begeben, ohne Probleme eingefahrene Kernledersättel und authentische Lenkerbänder mit großen Vergnügen Tag für Tag...
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Vintage Campagnolo Record Rennrad von Universität für angewandte Kunst restauriert
Gut gesehen JJU und Johnny Sylvester! Den Shot habe ich gespiegelt, damit er optisch besser zu denen davor passt. Sowas fällt nur den echten Profis auf. Im Film und in der Liebe ist alles erlaubt sagt man :)

Und danke dedieter für dein Lob! Freut mich sehr, dass dir der Film gefallen hat :)
Was die Sitzhöhe angeht hast du Recht :). Ich habe das Rad noch nicht perfekt eingestellt, aber viel niedriger kann ich den Sattel nicht mehr machen, weil ich dann das Rücklicht nicht mehr am Sattelrohr anbringen kann. Wie du ja im Film gesehen hast bin ich eher klein und ich habe mich an die Höhe gewöhnt.
Vor einigen Jahren war ich mit dem Rad einmal in einer Werkstatt und habe dort angemerkt, dass mir das Rad ja eigentlich ein bisschen zu groß ist, worauf der Besitzer mich nur gefragt hat, ob es mir Spaß macht damit zu fahren. Meine Antwort war "ja" und darauf antwortete er "dann ist es dir nicht zu groß".
Und so sehe ich das auch :)
 
Ich finde die Idee schön.


Mein Kritikpunkt ist aber weder die Thematik noch das Ergebnis.

Mein Problem ist der Stil. Es hat in etwa den Charme eines Werbevideos welches bei Youtube ein x-beliebiges Produkt verkaufen möchte. Sorry, dass das so negativ einher kommt, doch da hätte es mehr Potential in Richtung Authentizität geben können.

Inbesondere die Musikauswahl und Kameraführung trägt dazu bei diesen Eindruck aufkommen zu lassen.

Danke dir für dein Feedback! Das ist eine komplett valide Kritik, die ich auch nachvollziehen kann. Um eine wirklich "authentische", eher art housige Dokumentation zu machen, hätte ich den Film von Anfang an anders angehen müssen, auch mehr mit O-Ton arbeiten.

Der ursprüngliche Plan war ja eigentlich gewesen, dass der Film nur ein paar Minuten lang werden und vor allem als "Gegenleistung" für das Restaurieren dienen soll. Und schon auch als "Werbung" für das Studium der Objektrestaurierung, um neue Studenten für den Studiengang zu interessieren. Dafür ist ein vintage Rennrad natürlich ein sehr geeignetes Projekt.

Mir ist aber schnell klar geworden, dass so ein kurzer "Imagefilm" dem Thema und der Sache nicht gerecht werden würde und dann ist der Film über ein Jahr hinweg immer mehr angewachsen. Aber da ich keinen O-Ton aufgenommen hatte (was in den dortigen Bedingungen auch schwierig gewesen wäre) war mir klar, dass ich die Stille mit Musik füllen werde und habe dann beschlossen, mich mehr in diesen Youtube Stil zu lehnen, weil mir das passend schien und ich auch noch nie so ein Video gemacht habe.
 
Auch mir wurde von meinem Vater ein Dusika weitergegeben. Es wurde nahezu täglich als Stadtrad gefahren, mindestens 40 Jahre. Und so schauts auch aus.
Ein krasser Chainsuck hindert mich daran endlich mal das Ding auf Vordermann zu bringen. Ich müsst da nämlich einen Schweisser ranlassen.

Aber zum Glück hab ichs nie weggegeben!
 
Danke dir für dein Feedback! Das ist eine komplett valide Kritik, die ich auch nachvollziehen kann. Um eine wirklich "authentische", eher art housige Dokumentation zu machen, hätte ich den Film von Anfang an anders angehen müssen, auch mehr mit O-Ton arbeiten.

Der ursprüngliche Plan war ja eigentlich gewesen, dass der Film nur ein paar Minuten lang werden und vor allem als "Gegenleistung" für das Restaurieren dienen soll. Und schon auch als "Werbung" für das Studium der Objektrestaurierung, um neue Studenten für den Studiengang zu interessieren. Dafür ist ein vintage Rennrad natürlich ein sehr geeignetes Projekt.

Mir ist aber schnell klar geworden, dass so ein kurzer "Imagefilm" dem Thema und der Sache nicht gerecht werden würde und dann ist der Film über ein Jahr hinweg immer mehr angewachsen. Aber da ich keinen O-Ton aufgenommen hatte (was in den dortigen Bedingungen auch schwierig gewesen wäre) war mir klar, dass ich die Stille mit Musik füllen werde und habe dann beschlossen, mich mehr in diesen Youtube Stil zu lehnen, weil mir das passend schien und ich auch noch nie so ein Video gemacht habe.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist wie die ausgiebigen Interviewabschnitte gemacht sind. Dass eine Person vor der Kamera sitzt und zu jemandem im Off spricht, ist eine Technik, die ich als recht abgedroschen und fad wahrnehme.
Ich hätte bevorzugt, dass mehr die Stimme des Interviewten zu hören ist, während die Bilder den Arbeitsablauf zeigen. Denn gerade diese Passagen wirkten auf mich am dichtesten und fesselsten, während die Doku in den eigentlichen Interwiewabschnitten so vor sich hin plätscherte.
 
https://www.profil.at/home/raeder-sieg-343085
29.09.2012

Räder für den Sieg

Zeitgeschichte. Radlegende Ferry Dusika war ein SA-Mann und Nazi der ersten Stunde

Von Wolfgang Benda

Der 27. Mai 1935 war ein typischer Wiener Frühlingssonntag. Wolken und Regenschauer am Vormittag, ab Mittag ein paar Stunden Sonnenschein. Temperaturen um die 18 Grad, angenehm für die Jahreszeit. An diesem Tag sprintete Radrennfahrer Franz „Ferry“ Dusika in den Olymp der österreichischen Sportgeschichte. Vor 8000 begeisterten Besuchern holte der Lokalmatador beim „Großen Preis von Europa“ auf der Wiener Praterrennbahn den Sieg. Radsport-Österreich war aus dem Häuschen. Eine solche Sportbegeisterung hatte es in Wien bisher nur bei Siegen des Fußball-Wunderteams gegeben. Der Triumph im Prater war die Krönung von Dusikas Laufbahn. Der 27-jährige Wiener aus einfachen Verhältnissen war ein Superstar und sollte seine erfolgreiche Karriere noch bis 1942 fortsetzen. Bis heute gilt Dusika (1912-1984) als Inbegriff des makellosen österreichischen Sporthelden. Das Radstadion im Wiener Prater ist nach ihm benannt.

Ferry Dusika war aber auch „Illegaler“, also einer, der schon vor 1938 der NSDAP beigetreten war. Er war SA-Unteroffizier im Rang eines Obertruppführers und in einen Arisierungsfall verwickelt. Er organisierte paramilitärische Propagandaveranstaltungen für die SA, hetzte als Chefredakteur der Monatsschrift „Ostmark-Radsport“ für Hitlers Krieg, gegen „Neger“ und Exil-Österreicher. Nach 1945 gelang es ihm, seine braune Vergangenheit zu verharmlosen.

profil stieß nun im Staatsarchiv sowie im Wiener Stadt- und Landesarchiv auf bisher unbekannte Akten, welche die Vergangenheit des berühmten Sportlers in einem neuen Licht zeigen.
Dusika hatte eine NSDAP-Mitgliedsnummer aus einem speziellen, von Hitler für österreichische Illegale reservierten Nummernblock (Mitgliedsnummer 6,295.534). Das fiktive Beitrittsdatum lautete auf 1. Mai 1938, wie bei allen anderen Illegalen auch. Damit genoss Dusika Vorteile im NS-System, die in seinem Fall durchaus ergiebig ausfielen.

Auch der Eintritt in die SA konnte für Dusika nicht schnell genug erfolgen. Bereits seit März 1938 marschierte Dusika für die Sturmabteilung der Hitler-Partei, wie aus dem „Meldeblatt zur Registrierung der Nationalsozialisten“ (Nr. 8408) hervorgeht. Bei der SA hielt man große Stücke auf das Jugendidol. Dusika durfte als „Obertruppführer“ (Oberfeldwebel) in die Pedale der Radfahrabteilung treten. Dabei war eine Mitgliedschaft in der SA keineswegs Voraussetzung, um Spitzensport auszuüben, so der Zeithistoriker Gerhard Botz.

Treue zu Führer und SA machte sich für Ferry Dusika bezahlt. Die Währung: Fahrräder, Ersatzteile und ein Geschäft. Am 17. März 1938 tauchten ein SA-Mann (Identität unbekannt) und ein Polizist beim jüdischen Fahrradhändler Adolf Blum in der Brünner Straße 45 in Wien-Floridsdorf auf. Nach harscher Befragung plünderten die beiden Wohnung und Geschäft. Aus dem Safe im Schlafzimmer beschlagnahmten die ungebetenen Gäste Geld und Schmuck, im Verkaufsraum ließen sie „35 Fahrräder und 22 Schläuche samt Mänteln im Wert von 5820 Reichsmark“ mitgehen, wie die Historikerin Tina Walzer in ihrem Buch „Unser Wien“ (Aufbau Verlag) penibel auflistet. Mit dieser „wilden Arisierung“ von Gütern war Blums Leidensweg längst nicht zu Ende. Der Händler wurde enteignet, sein Fahrradgeschäft von der SA einem Sportler aus den eigenen Reihen zugesprochen, der bereits in der Fasangasse 26 (dritter Wiener Gemeindebezirk) ein Fahrradgeschäft betrieb: Ferry Dusika. Eine Sportlegende, beteiligt an einer „Arisierung“.

Dennoch hatte Dusika nicht völlig freie Bahn: NS-Funktionäre verfügten die Sperre des Wiener Spitzenradlers wegen Verletzung der strengen Amateurbestimmungen. Dusika protestierte, daraufhin wurde die Sperre des Sportidols aufgehoben. Am 22. Juli 1940 feierte er in einem „Berufsfahrerrennen“ auf der Wiener Stadionbahn ein umjubeltes Comeback. Auch als Organisator von paramilitärischen SA-Sportfesten trat Dusika tatkräftig in Erscheinung. Dem Dienst an der Front entkam er im Gegensatz zu Radler-Kollegen wie Toni Merkens (gestorben 1944).
Bereits vor dem Anschluss war Franz Dusika „Schriftleiter“ (Chefredakteur) des monatlichen Fachblatts „Österr. Radsport“. Belegt ist seine Tätigkeit ab Februar 1937. Seine auch auf dem Titelblatt vermerkte Position nutzte Dusika von Anfang an für großflächige Eigeninserate (für sein Hauptgeschäft in der Fasangasse und die Arisierungsbeute in der Brünner Straße) sowie für redaktionelle Berichte über die eigene Karriere.
Nach dem Anschluss mutierte der bis dato arglose „Österr. Radsport“ zum Kampforgan der neuen Machthaber. In der Ausgabe vom April 1938 begrüßte das Blatt in einem Leitartikel – geschrieben wohl von Hauptschriftleiter Dusika selbst – den Nazi-Einmarsch „mit unbeschreiblichem Jubel“. Unter dem Titel „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ sah der Autor einen „lang ersehnten Traum vom Großen Reich der Deutschen“ verwirklicht. „Über uns allen steht der Führer. Ihm wollen wir dienen, für ihn wollen wir streiten. Denn er war unser Retter aus höchster Not“, so das wenig Radsport-affine Vorwort.

Im November 1938 wurde aus dem „Österr. Radsport“ der „Illustrierte Radsport“, bevor im Dezember die Umtaufe in „Ostmark-Radsport“ erfolgte. Im Leitartikel von Dusikas Blatt wurde Österreich als „Fehler“ abgetan, seine Liquidierung sei „selbstverständlich geworden“.

Nachweislich bis April 1943 führte Dusika den „Ostmark-Radsport“. Im März 1940 wurde dort über einen „Krieg, den wir bestimmt nicht gewollt haben und der uns aufgezwungen wurde“, geklagt. Es wurde gegen „Neger, die am Rhein spazierten“, polemisiert, gegen „Legionen von Negern und Wilden“, die den Westwall bedrohten. Gelobt wurde die „unvergleichliche Wehrmacht“ mit den „besten Soldaten der Welt“. Dusika selbst blieb den Reihen der Unvergleichlichen freilich fern.

„Sein Genius überstrahlt alles“, wurde Hitler in Dusikas Radsport-Zeitung nach dem Einmarsch in Frankreich gepriesen. Heftig geißelte man die „unausgesetzte Hetze der Westmächte“, welche „die Friedenshand unseres Führers zurückgeschlagen“ hätten. Exil-Österreicher wurden als Verräter denunziert.

Nach dem Untergang wollte der Sportstar und erfolgreiche Eventmanager mit seiner Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. SA und NSDAP passten nicht zum österreichischen Heldenmythos Dusika. Deshalb log er, wenn es um seine NS-Mitgliedschaften ging. Im „Meldeblatt zur Registrierung der Nationalsozialisten“ (2. Juli 1946) versuchte Dusika zu vertuschen, dass er Nazi der ersten Stunde gewesen war. Den Eintritt in die NSDAP gab er mit 1940 an. Auch beim Erinnern an seine SA-Vergangenheit verließ ihn sein Gedächtnis. „Kein Mitglied, keine Beiträge geleistet, nur an sportlichen Veranstaltungen teilgenommen“, und zwar von „Sommer 1938 bis Frühjahr 1939“, heißt es da. Tatsächlich hing seine SA-Uniform seit März 1938 im Kleiderkasten. Um seine „Österreich-Gesinnung“ zu demonstrieren, legte Dusika Fotografien vor, die ihn in rot-weiß-roten Trikots zeigten. Vergessen war nun, dass er, wie er in seiner Zeitung geschrieben hatte, „mit großem Stolz das schwarz-weiße Trikot mit dem Hakenkreuz“ trug.

Die Behörden durchschauten Dusikas falsche Angaben rasch und stellten das Meldeblatt durch handschriftliche Ergänzungen richtig. Seine Unwahrheiten brachten dem Rennidol eine Anzeige gemäß Paragraf 8 des Verbotsgesetzes ein. Heikelster Punkt der amtlichen Begründung (20. Jänner 1947): Der Ex-Illegale Dusika habe „über wesentliche Umstände der Zugehörigkeit zur NSDAP unrichtige Angaben gemacht“. Vier Tage später, am 24. Jänner 1947, wies das Bezirksamt für den dritten Bezirk darauf hin, dass Dusikas Name aufgrund seiner Nazi-Vergangenheit „mit einem roten Strich versehen“ wurde – ein Kennzeichen, dass der ehemalige NS-Aktivist noch nicht aus dem Schneider war.

Nach dem raschen Ende der Strafverfolgung von ehemaligen NS-Funktionären startete Dusika schon ab 1948 neu durch – als Promoter, Rennveranstalter und Buchautor. Das Geschäft in der Fasangasse betrieb er bis zuletzt. Um seine Nazi-Vergangenheit scherte sich niemand. Ferry Dusika starb am 12. Februar 1984. Nach ihm wurden das Wiener Radstadion im Prater und eine Gasse in Wien-Donaustadt benannt.
 
Danke für den Artikel.
Das Dusika ein Nazi war, ist mir bewusst, aber ich habe mich dazu entschieden, das nicht im Film zu thematisieren, weil das den Rahmen gesprengt hätte. Ich habe mir sogar kurz überlegt, das Dusika Emblem vorne abzumontieren, aber das schien mir auch nicht richtig. Nur weil Dusika ein Nazi war, ist mein Fahrrad keiner und ich auch nicht.

Ergänzend zu dem Artikel kann man noch anmerken, dass das Dusika Stadion letztes Jahr abgerissen wurde. Es gab meines Wissens lange Diskussionen darüber, ob es umbenannt werden soll, aber der österreichische Radverband hat sich quergelegt (was ich falsch finde).
Und soweit ich weiß, gibt es in der Ferry Dusika Straße in Wien Donaustadt eine Zusatztafel, die auf seine NS Vergangenheit hinweist. Das Zitat des Artikels "Bis heute gilt Dusika (1912-1984) als Inbegriff des makellosen österreichischen Sporthelden." Ist also nicht mehr ganz richtig so. Trotzdem ein trauriges Kapitel der Österreichischen Radsportgeschichte.
 
Ich hab mir auch überlegt die Nazi Sache zu thematisieren und mir dann gedacht, ach dass ist eh schon Allgemeinwissen.*

Man könnte ja irgendwo ein weisses „05“ wie am Stephansdom draufmalen.

* Ergänzung. Vielleicht nur Allgemeinwissen in Österreich? Hier ist Dusika und seine Geschichte recht bekannt. Er war auch als Autor seltsamer Bücher wie „Dicke essen zu wenig“ etc. durchaus eine Person öffentlichen Interesses.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus MikeKren,

danke, dass Du uns an diesem wunderbaren Projekt teilhaben lässt.
Es verdient meinen ganzen Respekt, wie dieses tolle Radl wieder auferstanden ist.
An Deinem Film-Konzept gefällt mir der Brückenschlag zwischen der Freude für den Papa und Dich einerseits und der Dank für die "Angewandte" andererseits sehr. Man spürt mit jeder Sekunde des Films das Herzblut, das alle Beteiligten eingebracht haben. Und das meine ich aufrichtig.

Gruß nach Wien

radltandler
 
Servus MikeKren,

danke, dass Du uns an diesem wunderbaren Projekt teilhaben lässt.
Es verdient meinen ganzen Respekt, wie dieses tolle Radl wieder auferstanden ist.
An Deinem Film-Konzept gefällt mir der Brückenschlag zwischen der Freude für den Papa und Dich einerseits und der Dank für die "Angewandte" andererseits sehr. Man spürt mit jeder Sekunde des Films das Herzblut, das alle Beteiligten eingebracht haben. Und das meine ich aufrichtig.

Gruß nach Wien

radltandler
Lieber Radltandler,

danke für deine Nachricht, freut mich sehr, dass dir der Film gefallen hat! Wenn andere mit meiner Geschichte emotional connecten können, ist das das schönste Lob für mich!
 
Die Universität für angewandte Kunst in Wien hat mein heiß geliebtes Dusika Campagnolo Record Rennrad von 1960 wie ein Kunstwerk restauriert und ich habe einen Film darüber gemacht:
Da habe ich etwas gestutzt - wie ein Kunstwerk restauriert?!
Ich habe beim Betrachten des Videos einige Punkte die ich als Fragen oder konstruktive Kritik an dich gerne stellen würde (vor allem vor dem Hintergrund das mich dieses Thema beruflich seit vielen Jahren begleitet) , jedoch habe ich Befürchtung, dass das deine positive Einstellung und die aufwändige Präsentation unnötig runterzieht.
Vielleicht sollte ich mal einen separaten Faden dazu eröffnen, es sei denn du möchtest das explizit an dieser Stelle lesen. Es geht mir vor allem um den "wissentschaftlichen" Teil, die Begrifflichkeit von "Kunst" im Zusammenhang mit Gebrauchsgegenständen und die handwerklich Ausführung der Restaurierung im Kontext der 2012 erstellten Charta von Turin für historische Fahrzeuge.
https://oldtimer-markt.de/www/otm/files/2016/12/chartadoffiziell_0.pdf
Ich finde dieses Thema immer wieder spannend. Renovieren, restaurieren, erhalten .....

Was man hier in der Klassikerecke - und auch bei Dir- findet, ist die volle Bandbreite mitsamt aller Übergänge.

Aus der Charta zitieren - weil mir persönlich wichtig - möchte ich Folgendes:
Es fördert den Erhalt historischer Fahrzeuge, wenn sie als wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Lebens und als Beitrag zu unserem kulturellen Erbe angesehen werden. Daher ist die Möglichkeit ihrer Nutzung wichtig und wünschenswert. Im Zusammenhang mit einer Nutzung sollen sie jedoch nicht weiter als nötig verändert werden.

Nicht weiter als nötig sehe ich hier sehr liberal, als wichtiges Gummiband.
Bei einem reinen Ausstellungsstück kann man hier sehr genau sein, aber mir ist wichtig diese alten Räder "zu erfahren". Das ist etwas, dass kein Foto und keine genaue Beschreibung leisten kann.

Um das Fahren zu gewährleisten zieht hier jeder seine eigenen Grenzen. Neue Reifen, Schläuche, Bremsgummies und Züge sind an der Tagesordnung, kaum einer macht sich einen Kopf, ob es z.B. Owatrol auch 1950 schon gab. Bei Dir sind's Laufräder und Sattel, die - für meinen Geschmack - sehr kräftig aus der Rolle fallen. Sei's drum.

Manch einer zieht das enger. Ich habe schon gesehen, dass einer alte Chromspeichen markiert, die Laufräder auseinandernimmt, aufarbeitet und die alten Speichen an genau den gleichen Positionen wieder einspeicht. Oder streng nach Katalogvorgabe Komponenten mit passenden Datecodes verwendet (wo u.U. nicht mal gewährleistet ist, dass ausgelieferte Räder auch dem Katalog entsprochen haben).

Bemerkenswert finde ich, dass in dieser Forumsecke Originallack einen hohen Stellenwert geniesst. Das ist nicht selbstverständlich, wie der Blick auf die ganz ähnliche MTB-Szene oder auf die Auto-Szene zeigt.

Manch einer hier hat u.U. schon verschiedene Stadien der Alteisenverwertung gelebt und sich eine ganz andere Sichtweise erarbeitet: Erlaubt ist, was gefällt und Sinn ergibt und Spass macht. Alter Rahmen mit neuen Teilen, das "Beste" aus allen Epochen, Konversion, etc...

Insofern bist Du hier mit Deinem Projekt auf jeden Fall richtig :)
 
Ein RR ist ein Sportgerät,da sind doch Modifikationen erlaubt um im Wettbewerb mithalten zu können
Was hier als verbastelt abgetan wird,war früher aufrüsten,oder nicht mehr lieferbare Teile zu ersetzen
also auch historisch
@all schöne Ostern
 
Ein RR ist ein Sportgerät,da sind doch Modifikationen erlaubt um im Wettbewerb mithalten zu können
Was hier als verbastelt abgetan wird,war früher aufrüsten,oder nicht mehr lieferbare Teile zu ersetzen
also auch historisch
@all schöne Ostern

Hä? Auf Seite 1 wurde noch die Historie des Rads kaputt gemacht und jetzt auf Seite 2 sind es historische Modifikationen?
 
Sehe ich nicht unbedingt so.

Es mag Alltagsgeschaeft fuer die meisten hier sein, alte Raeder zu zerlegen, putzen, schmieren und wieder zusammenzubauen. Aber darum ging's hier ja nicht.
Das professionelle Restaurieren eines Objekts (hier: Fahrradrahmen) unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten und unter Beibehaltung maximal moeglicher Originalsubstanz ist meiner Meinung nach eine andere Baustelle.

Bsp.: Nehmen wir an, ich habe ein Rennrad aus den 20ern stehen. Viel oberflaechlicher Rost, wenig Farbe die sich zudem hier und da - vom Rost unterwandert - schon teils abhebt.
Da fallen mir dann bspw. erstmal drei Dinge ein. Erstens vorsichtig mechanisch die Oberflaeche reinigen (und damit von der wenigen erhaltenen Farbe noch welche zerstoeren) und dann Owatrol. Zweitens .... gleich Owatrol. Drittens ... Sandsturm und Neulack.

Ich habe schon vor Jahren in einem Auto-Oldtimermagazin einen Artikel eines Restaurators gelesen, wie man sich loesende Farbe wieder aufweichen und so retten kann. Aber wer beherrscht hier solche Techniken oder unternimmt den Aufwand?

Ich stelle jetzt mal die gewagte These auf, dass viele von uns eher renovieren als restaurieren.
Ich möchte (wie bereits mehrfach an anderen Stellen getan) deine These bestätigen.

Das ist an sich nichts Schlechtes. Nur die Begriffe werden falsch genutzt.

Alles, was originalsubstanz ERSETZT ist eine Renovierung und ERHALTEN/KONSERVIEREN ist Restaurieren.
 
Da habe ich etwas gestutzt - wie ein Kunstwerk restauriert?!

Ich finde dieses Thema immer wieder spannend. Renovieren, restaurieren, erhalten .....

Was man hier in der Klassikerecke - und auch bei Dir- findet, ist die volle Bandbreite mitsamt aller Übergänge.

Aus der Charta zitieren - weil mir persönlich wichtig - möchte ich Folgendes:
Es fördert den Erhalt historischer Fahrzeuge, wenn sie als wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Lebens und als Beitrag zu unserem kulturellen Erbe angesehen werden. Daher ist die Möglichkeit ihrer Nutzung wichtig und wünschenswert. Im Zusammenhang mit einer Nutzung sollen sie jedoch nicht weiter als nötig verändert werden.

Nicht weiter als nötig sehe ich hier sehr liberal, als wichtiges Gummiband.
Bei einem reinen Ausstellungsstück kann man hier sehr genau sein, aber mir ist wichtig diese alten Räder "zu erfahren". Das ist etwas, dass kein Foto und keine genaue Beschreibung leisten kann.

Um das Fahren zu gewährleisten zieht hier jeder seine eigenen Grenzen. Neue Reifen, Schläuche, Bremsgummies und Züge sind an der Tagesordnung, kaum einer macht sich einen Kopf, ob es z.B. Owatrol auch 1950 schon gab. Bei Dir sind's Laufräder und Sattel, die - für meinen Geschmack - sehr kräftig aus der Rolle fallen. Sei's drum.

Manch einer zieht das enger. Ich habe schon gesehen, dass einer alte Chromspeichen markiert, die Laufräder auseinandernimmt, aufarbeitet und die alten Speichen an genau den gleichen Positionen wieder einspeicht. Oder streng nach Katalogvorgabe Komponenten mit passenden Datecodes verwendet (wo u.U. nicht mal gewährleistet ist, dass ausgelieferte Räder auch dem Katalog entsprochen haben).

Bemerkenswert finde ich, dass in dieser Forumsecke Originallack einen hohen Stellenwert geniesst. Das ist nicht selbstverständlich, wie der Blick auf die ganz ähnliche MTB-Szene oder auf die Auto-Szene zeigt.

Manch einer hier hat u.U. schon verschiedene Stadien der Alteisenverwertung gelebt und sich eine ganz andere Sichtweise erarbeitet: Erlaubt ist, was gefällt und Sinn ergibt und Spass macht. Alter Rahmen mit neuen Teilen, das "Beste" aus allen Epochen, Konversion, etc...

Insofern bist Du hier mit Deinem Projekt auf jeden Fall richtig :)
Da möchte ich aber deutlich widersprechen!
In der Classic-MTB Scene genießt der originale Lack einen ebenso hohen Stellenwert wie bei den hier anwesenden Rennerinteressierten.
Es ist nur, aufgrund des völlig anderen Einsatzbereiches, selbst bei recht jungen Exemplaren manchmal kaum noch möglich den originalen Lack mit überschaubaren Mitteln zu retten.🤷‍♂️
Gruß,
Oppa
 
Zurück
Oben Unten