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Milram vor dem Ende

AW: Milram vor dem Ende

Das ganze ist eigentlich gar nicht verwunderlich

Ein Sponsor trifft seine Entscheidung aus rein marketingtechnischen Erwägungen

Je nach Land in dem er seine Marketingziele hat, wird ein entsprechender Sport und die dazugehörige Mannschaft ausgewählt.

Ziele sind
  • Bekanntheitsgrad erhöhen
  • Image verbessern
  • Absatz von Produkten verbessern
Wichtig für die Auswahl der Sportart ist: mediale Präsenz der Sportart. Hier sieht es für Deutschland im Radsport eben eher mässig aus, Männer-Fussball, Motorsport, Biathlon sind hier Top Ziele. Für den Radsport beschränkt sich die grosse Medienpräsenz grade mal auf die Tour de France. Alles andere ist Nischenberichterstattung mit geringer Reichweite. Daher ist Radsport als Werbemedium für das Zielland Deutschland absolut nicht atraktiv.

Deutsche Unternehmen, die im Radsport werben wollen, würden daher eher in ein ausländisches Team inverstieren, um ihre Ziele im jeweiligen Heimatland des Teams oder seiner Fahrer zu erzielen. Nicht umsonst war bei Riis Siemens im Gespräch.

Ausländische Unternehmen die in Deutschland werben wollen, suchen sich andere Sportarten aus, weil hier die Reichweite bei vergleichbarem Einsatz grösser ist.
 
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Also Unternehmen die im Radsport werben wollen müssen keine Werbeziele im Heimatland des Teams haben. Dazu gibt es genug Beispiele.

Die Werbeziele der Nordmilch AG lagen auch nur bedingt in Deutschland vielmehr hat man da entstehende Synergien einfach mit genutzt. Der Nordmilch AG ging es darum die Marke Milram im Ausland zu etablieren. Dazu paßt eine Radsportmannschaft perfekt.

In Spanien und Italien war Milram völlig unbekannt und inzwischen stehen die in vielen Kühlregalen.

Es muß also nicht immer ein deutscher Sponsor für ein deutsches Team sein. So weit ich weiß ist Sungard ja auch nicht wirklich dänisch. Die radteams sind im normal Fall ja auch recht international besetzt. Hier könnte der Knackpunkt bei Milram liegen. Das Team ist imho viel zu deutsch besetzt, am Anfang waren da auch haufenweise Italiener mit drin aber in den letzten Jahren hat man jeden freien deutschen Profi mit dazu genommen. Spätestens nach der Gerolsteiner Pleite war das doch fast eine deutsche Nationalmannschaft. So etwas macht ein Team für international tätige Unternehemen total unattraktiv.
 
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Ich halte die Einkaufspolitik des Teams für fragwürdig. An für sich war das Konzept nicht schlecht gedacht, nur wurde auf die falschen Pferde gesetzt. Ein Gerdemann konnte nie den Anspruch eines Tour-Siegers erfühlen. Nicht jeder der mal eine Etappe bei der Tour gewinnt und gelb trägt, kann auch um den Tour-Sieg kämpfen. Wegmann ist ein solider Fahrer, aber kein erfolgsgarant. Die Sprinter sind durchweg nicht Weltklasse. Vll. hätte man tatsächlich mit einer Verpflichtung von Andre Greipel und seinen vielen Siegen durchaus eine Sponsor finden können. Letztendlich schaut der Sponsor auf den Erfolg. Das ist überwiegend die Strategie des Sponsors. Erfolg verhilft zur Bekanntheit des Sponsors. Nordmilch AG ist vllt. zweigleisig gefahren, wie es hier einige schreiben, doch ich sehe bei Misserfolg noch keinen Grund gegen Doping. Es wird dadurch die falsche Vorstellung gewäckt, dass Doping zu riesigen Leistungssprüngen verhilft. Das stimmt nicht. Vllt. sollte sich GvG mal hinterfragen, warum seine Jungs fast nie bei Ausreißversuchen vorne waren. Schließlich gab es sowohl bei der Tour, als auch beim Giro genug Ausreißersiege. Wieso nicht bei Milram? Da braucht man weder übers Doping, noch Sponsoring oder ähnlichen reden. Diese Frage sollte eigentlich zu beantworten sein. Liegt es tatsächlich daran, dass das Team einfach sehr schwach ist und in dieser Zusammenstellung kein Pro-Tour-Team ist?
 
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Also Unternehmen die im Radsport werben wollen müssen keine Werbeziele im Heimatland des Teams haben.

Schon richtig, das war etwas missverständlich formuliert.
Man investiert in die Teams, wegen derer im Zielgebiet Leute den Sport ansehen. Wenn Du Dir die Zusammensetzung mancher Teams ansiehst, dann sieht man auch das die Mannschaft gemäss der Ziele des Sponsors zusammengestellt wurde.

Mannschaften wie bbox, cofidis oder auch sky sind da eher auf ein Land beschränkt, HTC streut so weit wie möglich.

Für Milram war es m.E. tatsächlich ein Problem so eindeutig auf DE ausgerichtet gewesen zu sein, das gleiche galt auch für Gerolsteiner. Hier kommt dann jeweils noch hinzu das der bisherige Sponsor seine Ziele erreicht hatte und das Team nicht mehr brauchte. Wenn man dann so selektiv ausgerichtet ist wird es eben schwer einen neuen Sponsor zu finden, vor allem dann bei dem Standing das Radsport in Deutschland hat
 
AW: Milram vor dem Ende

in Deutschland gibt es und gab es noch nie eine echte "Radsportkultur". Zu Zeiten von Ullrichs Erfolgen wurde alles künstlich hochgeschaukelt, und danach wurde halt alles wieder künstlich platt gemacht. War damals, als Thurau Erfolg hatte genau das gleiche. In Holland, Belgien, Frankreich, Italien identifizieren sich die Leute einfach mehr mit dem Sport. Eine derartig einseitige Berichterstattung, wie bei uns, gerade was den Radsport betrifft, wäre da wahrscheinlich nicht möglich.
 
AW: Milram vor dem Ende

in Deutschland gibt es und gab es noch nie eine echte "Radsportkultur". Zu Zeiten von Ullrichs Erfolgen wurde alles künstlich hochgeschaukelt, und danach wurde halt alles wieder künstlich platt gemacht. War damals, als Thurau Erfolg hatte genau das gleiche. In Holland, Belgien, Frankreich, Italien identifizieren sich die Leute einfach mehr mit dem Sport. Eine derartig einseitige Berichterstattung, wie bei uns, gerade was den Radsport betrifft, wäre da wahrscheinlich nicht möglich.

Das Problem ist nicht der Sport sondern eher der Umgang mit Erfolg in Deutschland an sich.
Wie war das den mit Tennis :confused: Ende der 80er Anfang der 90er durften wir die Übertragung jedes noch so kleinen Tennis Turniers ansehen, der Markt wurde so überschwemmt, daß der Zuschauer es irgend wann über hatte inzwischen werden kaum noch die Grand Slam übertragen.
Formel 1 noch so etwas, es gibt eine Sendung zum Vorbericht, das Rennen inklusive Vor- und Nachbereitung und eine Sendung nach dem Rennen. Ich kann mich an Zeiten erinnern da mußte man auf Eurosport schauen weils keiner übertragen hat (und das ist gar nicht so lange her).Champions League das gleiche alles wird ausgeschlachtet bis man einfach kotzen kann.
In Spanien z.B. (ich war da als Alonso Weltmeister wurde) gibt es bei der F1 einen kurzen Vorbericht, das Rennen, Siegerehrung, PK und Ende. Champions League genauso.

Spanier haben die letzten 5 Tours gewonnen, deswegen wird die Übertragung trotzdem nicht in die länge gezogen. Man beginnt sobald man das internationale Fernsehsignal bekommt und ist nach der Siegerehrung wieder draußen. Zu Ulrichs Zeiten wurden wir mit Vor- und Nachberichten zugeballert, daß jeder nicht Radsportfan nur kotzt.

mfg
rob
 
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