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Mercier Bahnrahmen - Gabel hinüber - Hilfe!

sgx-83

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Ich habe hier im Forum einen schönen Bahnrahmen erstanden. In den nächsten Tagen wollte ich mit dem Aufbau starten, dazu habe ich heute den Steuersatz ausgebaut. Die Gabel ließ sich nur mit Mühe und Kraft aus dem Steuerrohr ziehen. Sie zeigte dann zwei deutliche Beulen im Gabelschaft in etwa auf der Höhe, dort wo der Konus des Vorbaus sitzt.

Gibt es eine Möglichkeit, die Gabel reparieren zu lassen? Ich wollte damit im Frühjahr doch auf die Bahn nach Bielefeld.

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Re: Mercier Bahnrahmen - Gabel hinüber - Hilfe!
Ein Rahmenbauer könnte Dir einen neuen Schaft einlöten. Das wäre sicher machbar. Allerdings kann die zwangsläufig eingebrachte Wärme dazu führen, dass die Verlötungen der Scheiden leiden oder der Gabelkopf/ krone versprödet o.ä. Genauer kann Dir das aber der Rahmenbauer erklären ( die Krone wird vermutlich gegossen sein und aus dem Stehgreif kann ich da nciht sagen, wie sich Gußteile bei mehrmaligen Erhitzen verhalten).

Im Zweifel wird eine neue Gabel fällig.
 
Ein Rahmenbauer könnte Dir einen neuen Schaft einlöten. Das wäre sicher machbar. Allerdings kann die zwangsläufig eingebrachte Wärme dazu führen, dass die Verlötungen der Scheiden leiden oder der Gabelkopf/ krone versprödet o.ä. Genauer kann Dir das aber der Rahmenbauer erklären ( die Krone wird vermutlich gegossen sein und aus dem Stehgreif kann ich da nciht sagen, wie sich Gußteile bei mehrmaligen Erhitzen verhalten).

Im Zweifel wird eine neue Gabel fällig.

Danke für die Einschätzung.

Vielleicht hätte ich die Gabel auch mal checken sollen, bevor ich gestern mit dem @duc750 neue Aufkleber geklebt hätte. Das ganze ist sehr ärgerlich, zumal eine passende Bahngabel mit französischen Maßen sicherlich nicht leicht zu bekommen zu sein wird.

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Wenn mich nicht alles täuscht, ist aber nur der Schaft schmaler, nicht das Steuerrohr, als BSC. Zu einer neuen Gabel mit 1" Schaft wäre dann auf jeden Fall ein neues Steuerlager fällig.

Einen 25mm Schaft alleine kann man bestimmt noch auftreiben. Im Zweifel wendet man sich an französische Rahmenbauer wie Gilles Berthoud z.B.

Warum man mit der Gebel nicht mehr fahren kann? Kann man, sollte man aber vielleicht nicht mehr. Das sieht so aus, als ob hier der Vorbau zu stramm angezogen wurde und der Spreizkonus den Schaft geweitet hat. Im Zweifel ist das die Stelle, bzw. etwa ober- oder unterhalb, wo der Schaft bricht.
 
Sofern der Schaft keine Risse hat, ein alten Vorbau nehmen, ihn in die Gabel stecken.
Schaft auf ein Hartholz legen, und die Stellen mit einem Alu. o.Kupferhammer bearbeiten.
Der nächste Vorbau sollte dann einer mit Schrägkonus sein, und evtl. an einer anderen Stelle klemmen.
 
Wie RIC-DO schon ausgeführt hat, lässt sich das Schaftrohr wieder "zurückdengeln". Statt des Vorbaus würde ich Dir gerne eine massive Kupfer- oder Messingstange empfehlen, die saugend in den Schaft gesteckt wird. Mit einem Karosseriehammer lässt sich dann durch gefühlvolles aber gleichzeitig nachdrückliches Dengeln die Ausbuchtung zurückformen. Gefühl und Geduld vorausgesetzt wird das klappen.

Viel Erfolg

radltandler
 
Das kann man machen, ist aber ohne wenn und aber Pfusch. Stahl ist relativ geduldig, aber ganz ohne Vorschädugungen geht das nicht. Und ob der Schaft wieder richtig gerade wird, mag ich bezeweifeln.

Nichts für ungut, aber für mich habe ich auch so einiges wieder hin "gedengelt", aber ausgerechnet am Gabelschaft würde ich es für jemand anderes nicht tun.
 
Die sicherste Variante ist m.E. den Gabelschaft tauschen zu lassen. Sprich da mal mit nem prof. Rahmebauer drüber. Der kann das einschätzen und dir auch sagen, wie stabil das letzendlich wird.

Eine "gedengelte" Gabel wird ich persönlich nicht mehr fahren.
 
Die sicherste Variante ist m.E. den Gabelschaft tauschen zu lassen. Sprich da mal mit nem prof. Rahmebauer drüber. Der kann das einschätzen und dir auch sagen, wie stabil das letzendlich wird.

Eine "gedengelte" Gabel wird ich persönlich nicht mehr fahren.

Ich hätte da auch Bauchschmerzen bzw. würde mich auf der Bahn sehr unwohl fühlen. Nur wenn fragt man da? Günter Krautscheid ist hier in der Nähe.
 
Zurückdengeln ist m.E. Lötzinn , das Material ist durch den Konus gestreckt , wie soll man das durch Hämmern schrumpfen ?
Man haut die Beule nur nach innen , und wenn man zu viel rumdengelt wird das noch größer ( gestreckt ).
Lass es .
Längerer Vorbau mit Keilklemmung würde ich da raten , nur gibt es so was für Bahnräder ?
Das der Schaft abbricht halte ich für nicht denkbar , Stahl ist nun mal plastisch verformbar , nicht tragisch das .
Ich glaube auch 1000de Räder fahren so rum , weil Vorbauten werden gerne wie blöd festgeknallt , dann sind die wieder lose ( Rohr gibt nach ) und dann nochmal etc schon zig mal erlebt , aber Bruch noch nie , da wird sogar mit aufgeplatztem Gewindeteil (unbemerkt) gefahren .
Schaftrohr gesprengt.JPG
 
Das kann man machen, ist aber ohne wenn und aber Pfusch.
Zurückdengeln ist m.E. Lötzinn , das Material ist durch den Konus gestreckt , wie soll man das durch Hämmern schrumpfen ?
Man haut die Beule nur nach innen , und wenn man zu viel rumdengelt wird das noch größer ( gestreckt ).[...]

Pfusch mit Lötzinn, so so...

Ich habe dem Kollegen geraten, in das Steuerrohr eine in den Innendurchmesser des Steuerrohrs "saugend" passende Stange zu stecken und dann mit dem Karosseriehammer, ich präzisiere Schrumpfhammer, die Beulen zurück zu verformen. Möglich, dass vorher mit dem Schlichthammer noch vorgearbeitet werden sollte. Die Kupfer/Messingstange hat mind. die Länge des Steuerrohrs. (Ich war davon ausgegangen, dass das klar ist.)

Der Stahl hat an der Stelle weder eine Vorschädigung, mindestens keine solche, die zum Bruch führen würde. Stahl ist, wie Flat Eric richtig angemerkt hat, plastisch verformbar und das Stahlgefüge hier nicht zerstört. Was sich plastisch nach außen verformen ließ, lässt sich ohne zu befürchtende Beschädigung wieder zurückformen, indem der Stahl verdichtet wird. Die Stange verhindert bei zu viel Wumms die Verformung nach innen.

Leuts, ihr habt die Finger schneller an der Tastatur, als sich bei Euch Synapsen bilden können. Das verunsichert eher, als dass es hilft.
Klar gibt es noch mehrere Alternativen, die ich auch eher vorziehen würde. Mein Beitrag bezog sich als wohlgemeinte Ergänzung auf RIC-DOs Vorschlag, mehr nicht, und das ist technisch gesehen weder Pfusch noch Lötzinn, sondern einfacher Karosseriebau.

Damit möchte ich mich dann auch aus dem Thema zurückziehen.

Gruß radltandler
 
Pfusch mit Lötzinn, so so...

Ich habe dem Kollegen geraten, in das Steuerrohr eine in den Innendurchmesser des Steuerrohrs "saugend" passende Stange zu stecken und dann mit dem Karosseriehammer, ich präzisiere Schrumpfhammer, die Beulen zurück zu verformen. Möglich, dass vorher mit dem Schlichthammer noch vorgearbeitet werden sollte. Die Kupfer/Messingstange hat mind. die Länge des Steuerrohrs. (Ich war davon ausgegangen, dass das klar ist.)

Der Stahl hat an der Stelle weder eine Vorschädigung, mindestens keine solche, die zum Bruch führen würde. Stahl ist, wie Flat Eric richtig angemerkt hat, plastisch verformbar und das Stahlgefüge hier nicht zerstört. Was sich plastisch nach außen verformen ließ, lässt sich ohne zu befürchtende Beschädigung wieder zurückformen, indem der Stahl verdichtet wird. Die Stange verhindert bei zu viel Wumms die Verformung nach innen.

Leuts, ihr habt die Finger schneller an der Tastatur, als sich bei Euch Synapsen bilden können. Das verunsichert eher, als dass es hilft.
Klar gibt es noch mehrere Alternativen, die ich auch eher vorziehen würde. Mein Beitrag bezog sich als wohlgemeinte Ergänzung auf RIC-DOs Vorschlag, mehr nicht, und das ist technisch gesehen weder Pfusch noch Lötzinn, sondern einfacher Karosseriebau.

Damit möchte ich mich dann auch aus dem Thema zurückziehen.

Gruß radltandler

Auch wenn ich deine bzw. eure Ausführungen technisch nicht bewerten kann, bin ich dir sehr dankbar für deine ausführliche Erläuterung. Nur zu Präzision eine Nachfrage: Wenn du weiter oben vom Steuerrohr sprichst, meinst du den Gabelschaft?
 
Pfusch mit Lötzinn, so so...

Ich habe dem Kollegen geraten, in das Steuerrohr eine in den Innendurchmesser des Steuerrohrs "saugend" passende Stange zu stecken und dann mit dem Karosseriehammer, ich präzisiere Schrumpfhammer, die Beulen zurück zu verformen. Möglich, dass vorher mit dem Schlichthammer noch vorgearbeitet werden sollte. Die Kupfer/Messingstange hat mind. die Länge des Steuerrohrs. (Ich war davon ausgegangen, dass das klar ist.)

Der Stahl hat an der Stelle weder eine Vorschädigung, mindestens keine solche, die zum Bruch führen würde. Stahl ist, wie Flat Eric richtig angemerkt hat, plastisch verformbar und das Stahlgefüge hier nicht zerstört. Was sich plastisch nach außen verformen ließ, lässt sich ohne zu befürchtende Beschädigung wieder zurückformen, indem der Stahl verdichtet wird. Die Stange verhindert bei zu viel Wumms die Verformung nach innen.

Leuts, ihr habt die Finger schneller an der Tastatur, als sich bei Euch Synapsen bilden können. Das verunsichert eher, als dass es hilft.
Klar gibt es noch mehrere Alternativen, die ich auch eher vorziehen würde. Mein Beitrag bezog sich als wohlgemeinte Ergänzung auf RIC-DOs Vorschlag, mehr nicht, und das ist technisch gesehen weder Pfusch noch Lötzinn, sondern einfacher Karosseriebau.

Damit möchte ich mich dann auch aus dem Thema zurückziehen.

Gruß radltandler

Du hast da leider etwas ausgeklammert: Der Gabelschaft gehört zu den hoch belasteten Teilen am Rad. Auf den wirken, um Gegensatz zu einer Karosserie, relativ hohe Kräfte - Bremsen, Schläge über die Gabel, Wiegetritt - und der wird im normalen Betrieb bereits gebogen, das es eine Lust ist. Und definitiv kann hier bereits eine nicht sichtbare Schädigung vorliegen -feine Risse. Es wäre nicht der erste Schaft, der an einer solchen Stelle bricht.

Natürlich ist Stahl plastisch verformbar, aber auch nicht beliebig oft.

Ein Gablschaft ist keine Karosserie, bei der sich einwirkende Kräfte auf eine große Fläche verteilen können. Nicht zuletzt ein Sicherheit-relevantes Bauteil. Und wer hier eine Reparatur ernsthaft zu verantworten hätte, schmeißt das Ding kurzerhand auf den Schrott.
 
Wie wäre es mit einem Vorbau mit extralangem Schaft und Schrägkonus, der erst unterhalb der geweiteten Stelle klemmt?
Gibt es z.B. von Nitto und passte bei mir ohne jede Nacharbeit in eine französische Gabel: https://www.bike-mailorder.de/nitto-technomic-ntc-225-rennrad-vorbau
Wenn er nicht in die Gabel passen sollte, sind die 0,2 mm Untermaß meistens schon erreicht, wenn man die Eloxierung abschleift und den Schaft ordentlich poliert. Wenn nicht: Den Schaft einfach noch ein wenig mit feinem Schleifleinen bearbeiten und dann polieren.
Das wäre die einfachste Lösung.
 
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