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MdRzA - Mit dem Rad zur Arbeit

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Schon mal als vorsorge für den zu erwartenden gegenwind heute abend
 
Noch nix los am Rhein denn früher Vogel fängt den Wurm und als Pensionär fällt mir das frühe Aufstehen doch leichter als gedacht. Schönen 100er mit viel Gegenwind
Ha! Noch so einer unterwegs von diesen Pensionären. Welch unverschämtes Glück Ihr doch habt :)

Frisch erlebte Geschichte in drei, zwei, eins ...


Renate lässt es krachen. Oder: Am Rand des Vennbahnwegs steht ein Rad. Die Fahrerin steht daneben, beugt sich. Ich höre einen Knall. "Alles in Ordnung?", frage ich, wie ich bei ihr heranfahre und verlangsame das Tempo. Sie winkt ab. Alles okay. Sie hätte gerade eben ein Blümchen geknipst und dann sei ihr der Helm vom Kopf gefallen, weil sie wohl vergessen habe, ihn nach dem Aufsetzen auch noch zu schließen.

Kenne ich, sage ich. Ist mir letztens auch passiert. Und ich erzähle, wie mir irgendwann während der Fahrt die im Wind flatternden Zöpfe meines Schattens auffielen. Wo kommen die Zöpfe her?, hatte ich mich gewundert und gleich darauf gemerkt, dass es die offenen Gurte meines Helms waren.

Jetzt hat sie ihn wieder aufgehoben, ihren Helm, aufgesetzt und verschlossen. Sie schwingt ihr Bein über ihr Pedelec und dann rollen wir nebeneinander her. Sie erzählt, während sie mich von der Seite durch ihre Radbrille ansieht.

Sie hätte das Blümchen für das Stadtradeln geknipst. Team K-Zwo. Und dann erzählt sie, Renate, von ihren Ambitionen. Jeden Tag mindestens 100 Kilometer. Das ginge ja jetzt, da sie gerade eben in den Ruhestand gegangen wäre. Und das wolle sie jetzt auf jeden Fall für den Zeitraum des Stadtradelns so durchziehen. Ihre Freundinnen würden sie für verrückt erklären. Gestern wäre sie 130 Kilometer gefahren. Danach hätte ihr der Hintern weh getan. Aber ihr Ziel wäre es, jede Woche 1000 Kilometer zu fahren und in der ersten Woche wäre ihr das schon einmal gelungen. Sie ballt die Faust und zieht sie mit angewinkeltem Arm nach unten. Yeah! Das wäre geil, sagt Renate. Aber nach dem Stadtradeln würde sie dann auch wieder auf den Eco-Modus schalten. Ihre Freundinnen hätten da Zweifel geäußert, ob sie das, wenn sie die Unterstützung ihres noch relativ neuen Pedelecs erst einmal gekostet hätte, machen würde. Echt?, denke ich mir, denn mir reichen die wenigen Minuten, in denen Renate ihre Leidenschaft für das Radfahren versprüht, dass ich weiß, dass sie es tun wird.

Plaudernd fahren wir nebeneinander her. In etwas Entfernung vor uns blockiert ein Servicefahrzeug den Bahntrassenradweg in voller Breite. Wie ich darauf hindeute, haben wir beide uns auch schon gemeinsam auf eine Lösung geeinigt und fahren flugs auf den parallel verlaufenden Schotterweg. Mir gefällt, wie sie mit so viel Routine und Pragmatismus ihr Rad am Rollen hält.

Wohin ich unterwegs sei, fragt Renate und erkundigt sich dann, welchen Weg ich nach Aachen zur Arbeit einschlagen wolle. Ich skizziere grob den Weg - Renate nickt wissend - und irgendwie ist dieser Augenblick wunderbar, wenn man nicht schief angeguckt wird, weil man gerade eben scheinbar unnötig in die falsche Richtung fährt.

Leider trennen sich kurz darauf unsere Wege. Wie schade. Ich habe diesen lockeren Plausch am Morgen sehr genossen. Jetzt rolle ich also wieder alleine dahin. Vor mir erstreckt sich in der Ferne die Anhöhe des Aachener Waldes und schon bei der nächsten Kreuzung entscheide ich mich um und weiche von meiner angedachten Route ab. Biege links ab für ein wenig Mehrweg, um den Flow des belgischen Landsträßchens auszukosten. Nehme die kaum spürbaren Anstiege, um gleich nach der Kuppe den Fahrtwind der Abfahrt zu genießen, während die Landschaft an mir vorbei saust. Von Links der würzige Duft von trockenem Heu, gleichzeitig rechts der saftige Duft von noch feuchtem, frisch gemähtem Gras, und ich mittendrin.

Heute stelle ich mal wieder fest: Der schönste Weg zur Arbeit führt für mich durch Belgien. Dort, wo der Flow ist.
 
Seit meinem Jobwechsel 2019, kann ich auch regelmässig mit dem Rad fahren. 2x die Woche, das ganze Jahr (allerdings wirklich nach Lust und Laune, aber durchaus diszipliniert.) Ist eine schöne 26 km Strecke hier im Grenzland Mittelfranken-Süd und Oberpfalz. In der dunklen Jahreszeit mit einem Gravel (Licht und Schutzbleche) und im Sommer mit dem RR. Ich geniesse wirklich jeden Kilometer (meistens jedenfalls).
Impressionen hab ich Mal angehängt.
 

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@greenhornlenker Iliosakralgelenk. Linke Hüfte. Das Verbidnungsstück, wo die Beckenpfanne dran sitzt. Ist bei mir schon ewig und drei Tage Thema. Im Prinzip seit ich Rennrad fahre. Ich habe es die letzten Jahre in den Griff bekommen, aber ich hatte saftige Ischias Schmerzen dadurch, weil bei mir irgendwie alles krumm und schief ist.

@Vito Leone Wie immer, herrliche Geschichte. Man fühlt isch direkt hineinversetzt!
@vanillefresser Mehr als verdient, würde ich sagen. Mir reichen die 15 Jahre bis jetzt. Ich werde, wenn alles klappt, nächsten Monat meinen Job aufgeben und anschließend hoffenltich nie wieder Schichten arbeiten müssen :)
Ob der Arbeitsweg kürzer oder länger wird, weiss ich noch nicht :) Tendenziell eher länger. Da wo ich meine Hoffnung rein setze, sind es 10km mehr. Aber noch weiter weg von Berlin. Insofern sollte das noch machbar sein. Zur Not kann ich da wenigstens ruhigen Gewissens das Auto nehmen.
 
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#7
Heute früh hatte ich mich nochmal auf den Weg gemacht, natürlich gegen den Wind. Wegen der Asphaltierarbeiten auf der Strecke "weiträumige" Umfahrung vorgenommen. Dieser Weg ist auch ganz nett, aber länger und dazu noch eine doofe Kreuzung. Wollte ich nicht regelmäßig fahren.
MdRnH hatten sie die Klappe für die Geisterfahrer offen gelassen. Wenn einem da auf dem relativ schmalen Radweg (1-Richtung von Ost nach West) so ein Vollhonk mit seinem Elektrohobel auf Kollisionskurs entgegenkommt, verliert man schlagartig die gute Laune. :mad:
Natürlich den Stand der Asphaltarbeiten kontrolliert - weiter als am Vortag sind sie da nicht gekommen. Also wieder durch die Traktorspur. Fährt mir doch - wenn auch mit ordentlich Abstand - ein Typ im Geländewagen hinterher. Der hat also auch das "Verbot für Fahrzeuge" am Anfang der Strecke genau wie ich als Empfehlung aufgefasst. Am Ende gibt es für den Gegenverkehr auch "Verbot für Fahrräder" - hatte ich schon das Fehlen einer ausgeschilderten Umleitung erwähnt?
 
Am Mittwoche hatte ich meine mdRnH-Strecke auf 53km erweitert, ein wenig durch den Odenwald, aber mit wenig Höhenmetern (nur 450, mit einem gemütlichen 25er Schnitt, da ich noch das Handballtraining vom Vortrag in den Knochen hatte.

Gestern dann HO.

Heute morgen dann den neuen Aero-Helm ausprobiert, hatte vorher einen nicht-Rennradhelm und der neue ist gefühlt nur 1/10tel so schwer. War vom Gefühl her gleich ein ganz anderes fahren, viel angenehmer. Bin einen fast 30er Schnitte gefahren, mit vielen Ampeln und Stadtverkehr, bin ganz glücklich darüber. Nur meine noch recht neuen Schuhe drücken ein wenig in der Breite, so ab ca. 20 Minuten, es ist aber schon etwas weniger geworden. Ich hoffe, sie passen sich noch ein wenig meinem breiten Füßen an. Beim Probeanziehen und Laufen war davon noch nichts zu spüren.
 
Am Mittwoche hatte ich meine mdRnH-Strecke auf 53km erweitert, ein wenig durch den Odenwald, aber mit wenig Höhenmetern (nur 450, mit einem gemütlichen 25er Schnitt, da ich noch das Handballtraining vom Vortrag in den Knochen hatte.

Gestern dann HO.

Heute morgen dann den neuen Aero-Helm ausprobiert, hatte vorher einen nicht-Rennradhelm und der neue ist gefühlt nur 1/10tel so schwer. War vom Gefühl her gleich ein ganz anderes fahren, viel angenehmer. Bin einen fast 30er Schnitte gefahren, mit vielen Ampeln und Stadtverkehr, bin ganz glücklich darüber. Nur meine noch recht neuen Schuhe drücken ein wenig in der Breite, so ab ca. 20 Minuten, es ist aber schon etwas weniger geworden. Ich hoffe, sie passen sich noch ein wenig meinem breiten Füßen an. Beim Probeanziehen und Laufen war davon noch nichts zu spüren.
ich brauch auch so einen helm.

guten morgen:)

heute morgen habe ich bisschen rumprobiert mit einem anderen weg durch den wald, habe mich ein bisschen dabei verfranzt. meine orientierung ist gleich null, das war schon immer so:D
 
43 Jahre Schicht für den Bürger/die Bürgerin haben gereicht.👮

Vielen Dank dafür!
Umso schöner zu sehen, dass man nach so langer arbeitszeit noch so aktiv sein kann!
Und man sieht du genießt es!

Den corsa light habe ich auch und bin auch sehr zufrieden.
Das preis-/leistungsverhältnis ist sehr gut.
Zudem gibt es gutes zubehör/ersatzteile wie zb das fliegennetz.
 
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Was für ein Tag: heute MdRzA zu meiner Lieblingsbaustelle, dann husch wieder nach Hause unter die Dusche und hübsch gemacht… Das erste und wohl einzige mal in meinem Leben fährt die Tour de Suisse auf meiner MdRzA- Strecke (dem schönsten Abschnitt nota bene) mehr oder weniger direkt an unserem Haus vorbei… und welches Datum sucht sich mein Bruder zum Heiraten aus? Geeeenau…
Nun ja, zum jubeln gibts nun so oder so nichts am Strassenrand, da in Gedenken des Todes von Gino Mäder die Etappe abgesagt wurden. Ob die Trauerfahrt auf der ursprünglichen Route immer noch bei uns vorbei kommt, ist unter den Umständen natürlich völlig nebensächlich :(
 
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