Guten Morgen!
Kennt ihr das? Die Tage, an denen man mit einem klaren Plan das Haus verlässt: "heute mal gaaaanz entspannt ins Büro rollen, kein Stress, keine Anstrengung". Klappt dann auch super. Zumindest solange, bis man von jemandem überholt wird, den man nach kurzem Taxieren als 1. etwas schwächer und - jetzt kommt's - 2. als unsympathisch einschätzt. "Wie der schon auf dem Rad sitzt! Und dann diese albern hohe Trittfrequenz, die ihn bei jeder Kurbelumdrehung leicht aus aus dem
Sattel hebt! Na warte!"
Und dann hängt man sich dran. Natürlich mit 10 Meter Abstand und um einen Meter versetzt. Man will ja nicht lutschen, sondern nur zeigen, dass man locker mithalten kann. Haha! Das merkt der Typ dann natürlich irgendwann und denkt sich seinerseits: "Na warte..."
So geht es dahin, man will natürlich irgendwann nicht mehr nur hinterher fahren, sondern auch mal vorbei, er dann auch wieder, dann wieder ich... Schließlich kommen wir zu einer ca. 200 Meter langen Engstelle, an der ich grundsätzlich nicht überhole, auch wenn jemand wie heute mit 15 kmh vor mir dahinschleicht. Ich bremse... und höre von hinten ein penetrantes Klingeln. Ja wer wohl? Ich fahre an den rechten Rand, lasse den übereifrigen Sportsfreund passieren und höre mich ihm noch vollmundig nachrufen: "Überhol nur, das fahr ich eh wieder raus!"
Ok, versprochen ist versprochen. 2 Minuten später bin ich mit meinem Freilauf wieder in seinem Ohr. Aber viele Reserven hab ich jetzt nicht mehr. Kurz darauf biegt er ab - natürlich auf einen Gehweg in die falsche Richtung. Und das ohne einen Gruß oder einen Zuruf nach dem Motto "Ok, war kindisch - aber geil!". Unsympath, sag ich doch.
Am Ende fahren wir auf 9 Kilometern mit teilweise Schotter, kleinen Steigungen, engen Kurven und (von meiner Seite!) Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer einen guten 30er-Schnitt - auf bepackten Gravelbikes wohlgemerkt.
Jetzt sitz ich ziemlich erledigt an meinem Schreibtisch und fasse den festen Entschluss: Heute rolle ich aber mal gaaanz entspannt MdRnH!!