hallo zusammen,
mittlerweile bin ich von meinem Norwegentrip wieder im heimatlichen Gestade gelandet. Zwischendurch hatte ich einige Zeit über den Mammutritt vom WE nachzudenken und es zu verarbeiten.
Zu dritt sind wir am Dienstag aufgebrochen; 2 Radfahrer und ein Betreuer / Coach. mit der Fähre ging es nach Trelleborg und dann mit dem Auto immer die E6 entlang bis nach Oslo (ca. 700 km). Von dort aus sind wir die uns bekannte Radfahrstrecke abgefahren. Unser "Betreuer" hatte mit 2 Teilnahmen beim Styrkeproven schon einige Details in petto. auf der Landkarte ist das Ganze recht unpersönlich und sooo weit weg; wenn man sich die Strecke von dichtem ansieht, wird einem schon ganz anders. Das Schöne bei dieser Fahrerei war der Umstand, daß es nicht richtig dunkel wurde. Wann sitzt man schon gegen 23.00 Uhr mit der Sonnenbrille auf der Nase am Steuer

. morgens gegen 8 Uhr hatten wir Trondheim erreicht. und quartierten uns nördlich der Stadt auf einem Campingplatz ein.
Donnerstag war allgemeine Erholung und kurzes Einrollen angesagt. Freitag Mittag wurden die Startunterlagen abgeholt und dann haben wir uns vorbereitet. Abends gegen 9 Uhr traffen wir auf dem sich füllenden Marktplatz ein. Der Start für die erste Gruppe, zu der wir auch gehörten, um 22:00 Uhr.
Die ersten 160 km geht es in Wellen von Meeresniveau bis auf ca. 1000 m hoch. Dann folgt über 33 km das Hochland, Dobrefjell. Die Temperatur ging dort bis auf 0,5°C zurück. Die Beleuchtung am Rad war nur zum Gesehenwerden montiert.
Kurz vor der Abfahrt nach Dombas hörte ich unbekannte Geräusche vom Hinterrad. Zuerst tippte ich auf die Schaltung, konnte es aber ausschließen. Bei genauem Hinsehen stellte ich eine gebrochene Speiche fest. Na schönen Dank auch

. Die Abfahrt war somit nur in Schleichfahrt möglich. Glücklicherweise gab es in dem Ort ein Sportgeschäft. Die Renn-Organisatoren aktivierten den Besitzer und dieser seinen Mechaniker, der zwar nicht mit einer Messerspeiche, wohl aber einem passenden Hinterrad dienen konnte. Dieser Defekt hatte 2 Stunden gekostet.
Anschließend konnten wir die Tour fortsetzen.
Es ging von Depot zu Depot. Die Temperaturen stiegen und gegen Mittag waren kurze Hosen angesagt. Zwischendurch und überhaupt gab es überall grandiose Landschaft zu bewundern.
Gelegentlich wurden wir von bis zu 20 Personen starken Mannschaften im D-Zugtempo überholt. Der Styrkeproven wird auch als nationales Langstrecken-Mannschaftszeitfahren genutzt.
Das Siegerteam schaffte die Strecke in 13 Stunden 49 Minuten !!!!
Am späten Nachmittag haben wir eine Schlafpause eingelegt. Anschließend ging´s frisch weiter in die nächste Nacht. In der Nähe von Oslo war dann auch wirklich eine Beleuchtung von Nöten. Nachdem wir auf den letzten Kilometern im Stadtgebiet von Oslo noch jede Menge Anstiege bewältigen mußten, erreichten wir kurz nach 4 Uhr das Ziel

.
Die Strecke hatte 550 km, die wir in 29 Std. 58 Min bewältigten. Die Netto-Zeit lag bei 21 Std. 6 Min. Von vornherein hatten wir als Trondheim-Neulinge keine Zielzeit ausgegeben.
Insgesamt hatten wir mit Blick auf das Wetter großes Glück gehabt. Andere Vereinskollegen sind die Strecke schon im Dauerregen gefahren.
Bis auf ein paar kleine Wehwehchen war ich nach der Tour beschwerdefrei.
Insgesamt war es ein kräfteraubendes aber auch schönes Erlebnis.