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Leistungsverlust mit kurzer Kurbel?

Ich hatte Knieprobleme und bin von 172,5 mm auf 165 mm umgestiegen. Leistungstechnisch konnte ich keinen Unterschied spüren. Schmerzen gab es seitdem keine mehr, aber das kann auch am Stretchprogramm liegen 🤷 Der Neigungswinkel des Kniegelenks wird durch eine kürzere Kurbel reduziert, so viel kann man zumindest sagen.
 
Die Kurbellänge ist doch nur ein Faktor der Gesamtübersetzung und kann durch unterschiedliche andere Faktoren kompensiert werden. Es muß ja nicht zwangsläufig die Trittfrequenz sein, sondern kann auch durch eine andere Kettenblatt/Ritzel-Kombination ausgeglichen werden. Imho sollte man die Kurbellänge nicht nach bevorzugter Trittfrequenz auswählen sondern rein nach ergonomischen Gesichtspunkten, sprich mit welcher Kurbellänge gelingt mir eine bessere Kraftübertragung bzw. Krafteinleitung.

Gruß,

Axel

Seh ich nicht so, ich fahre immer 96-100 TF und mit einer 165er finde ich das viel angenehmer als mit einer 172,5er
 
Verkauft Shimano eigentlich die Kurbeln auch ohne Kettenblätter? Hab jetzt für die 12-fach Ultegra beim Googlen nichts gefunden.
Spiele auch schon länger mit dem Gedanken von 172,5 auf 165 umzusteigen.
 
Seh ich nicht so, ich fahre immer 96-100 TF und mit einer 165er finde ich das viel angenehmer als mit einer 172,5er
Das bestätigt doch was ich schreibe. Die 165er Kurbel passt Dir offensichtlich ergonomisch besser.

Alles was ich ausdrücken wollte, ist daß ich der Theorie "kurze Kurbel bedingt gleichzeitig eine höhere Trittfrequenz bzw. die Kurbellänge solle nach der Trittfrequenz gewählt werden" nicht ganz folgen kann...

Ich gebe aber gerne zu, daß es wohl theoretisch möglich ist mit einer kürzeren Kurbel eine höhere Maximaltrittfrequenz zu erreichen (schlicht weil der zurückgelegte Weg der Füße kürzer ist).

Gruß,

Axel
 
Ich habe von 172,5 auf 160 umgebaut.
Es hat bei mir eine Gewöhnungsphase gebraucht. Einen Leistungsunterschied habe ich am Ende nicht wirklich merken können. Was mir aber auf jeden Fall aufgefallen ist: man sollte bei der Umstellung an den leichtesten Gang schon denken und diesen eventuell leichter machen. Niedrige TF gehen mit kurzer Kurbel schlechter also sollte man nicht in die Bredouille kommen diese fahren zu müssen. Ich habe an allen Rädern Gänge, mit welchen ich auch bei steilen Steigungen noch gut kurbeln kann.
Und zum Thema Hebel: du änderst letztendlich Getriebe. Du hast zwar kürzeren Hebel, dafür aber auch kürzeren Weg. Fährst du 165er mit 3% mehr TF als 170er hast du gleiche Geschwindigkeit und damit auch gleich durchschnittliche Kraft.
Aber am Ende sind z.B. 300W halt 300W. Es ist egal mit welcher TF diese erbracht wurden und welche Kurbel dafür gedreht wurde. Bei gleicher TF und kürzerer Kurbel muss man hält mehr Kraft einleiten.
Da gab es doch so eine Erfindung, die bei weniger Kraft mehr Watt Drehmoment erzeugen konnte, bis zu 50% aber nur bei untrainierten Fahrern. Ich komm grad nicht drauf, wie die Firma hieß :D
 
Ich glaube, wir brauchen hier keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit unterschiedlicher Kurbellängen. Wer nicht dran glaubt, der kann sich ja mal überlegen, warum Kinder oder Kleinwüchsige Probleme mit der Höhe von "Erwachsenen"-Treppenstufen haben, große Leute teils zwei Stufen auf einmal nehmen, etc...

Natürlich kann man jedem oben sagen, "die geleistete Arbeit war die gleiche, alles Einbildung!" Aber motorisch sah's grad halt trotzdem Scheiße aus!

Wir haben am Rad die Möglichkeit, "Stufen" recht individuell für uns auszuwählen, also sollte man es in Betracht ziehen. Wer da für sich die richtige Länge findet, kann tolle Dinge erleben. Einzig blöde, die Probiererei kostet Geld.

Insbesondere den Großen kann ich immer nur mal folgende Überlegung mit auf den Weg geben: Für mich (1,91 m) mit 96 cm Schrittlänge wäre selbst eine 175er Kurbel im Verhältnis so, als wenn jemand mit 85 cm Schrittlänge eine 155er(!) Kurbel fahren müsste.

Und da belächelt man mich teils, wenn ich mir wenigstens eine 180er Kurbel gönne, damit sich das Treten nicht zu bescheuert anfühlt. Wie gesagt, man muss die Unterschiede mal erlebt haben.
 
Als Ersatzteile sind die nackten Kurbeln relativ teuer.
Das kommt darauf an. Ich bin ein Freund des Vierkants und habe vor einiger Zeit schöne 165er Sugino-Kurbeln für 39 Eur bei CNC erstanden, eigentlich für meinen Liegeradaufbau. Nach der Lektüre dieses Threads werde ich in der nächsten Saison testweise auch ein RR damit ausstatten. Die Argumentation in dem Video klingt nachvollziehbar.
 
2021 habe ich wegen zeitweiser muskulärer Probleme testweise von 172,5 mm auf 170 gewechselt (Schritthöhe 86 cm, > 20.000 km p.a.). Obwohl dieser Unterschied minimal ist und eine Umgewöhnung kein Problem sein sollte, kam ich mit den kürzeren Armen auch nach mehreren Tausend km tendenziell weniger gut zurecht.
Eigentlich sollte die kürzere Kurbel eine höhere Trittfrequenz erleichtern, das konnte ich aber nicht feststellen. Stattdessen fielen mir niedrige Trittfrequenzen schwerer.
Beim Wechsel zurück auf 172,5 mm waren die Beine direkt wieder "zuhause".
Das Thema Kurbelarmlänge lässt sich nur individuell beantworten. Je nach Sitzposition, Muskulatur und Trettechnik können trotz identischer Beinlänge unterschiedliche Kurbelarmlängen das Optimum darstellen.
 
Ist wohl sehr individuell. Bei mir war es auch mal nach dem Kauf eines neuen Rades. Hatte schlicht nicht auf die Kurbellänge geachtet. Wusste also gar nicht was für eine Kurbellänge verbaut war. Nachdem ich aber Probleme mit den Knieen bekommen habe, hab ich mal einiges durchgeschaut. Da ist mir aufgefallen, dass mein neues Rad ne 170 Kurbel hat und das alte eine 172,5 er. Also auch auf das neue Rad eine 172,5er drauf und alles hat wieder gepasst. Hätte da vorher nie gedacht, dass die paar mm soviel ausmachen
 
Ist wohl sehr individuell. Bei mir war es auch mal nach dem Kauf eines neuen Rades. Hatte schlicht nicht auf die Kurbellänge geachtet. Wusste also gar nicht was für eine Kurbellänge verbaut war. Nachdem ich aber Probleme mit den Knieen bekommen habe, hab ich mal einiges durchgeschaut. Da ist mir aufgefallen, dass mein neues Rad ne 170 Kurbel hat und das alte eine 172,5 er. Also auch auf das neue Rad eine 172,5er drauf und alles hat wieder gepasst. Hätte da vorher nie gedacht, dass die paar mm soviel ausmachen
Hattest du auch die Sitzhöhe angepasst?
 
Hattest du auch die Sitzhöhe angepasst?
Wollt ich auch grad sagen, insbesondere wenn man ja nichts von der Kurbellänge wusste, hat man mit Sicherheit die Sitzhöhe ab Tretlager wie gehabt eingestellt, statt ab unterem Totpunkt des Pedals. Da können Knie-Zipperlein allein daher kommen. Wäre so als ob ich einfach mal meinen Sattel um 2,5 mm runter setze.
 
Die Argumentation in dem Video klingt nachvollziehbar.

Find ich gar nicht. Was dort gesagt wird, ist soweit trivial. Einziges Argument sind die Ergebnisse der Studie & die bleiben ziemlich im Dunkeln. Dass bei viel zu großer Kurbellänge die Effizienz gegenüber dem Optimum wegen motorischer Probleme stärker sinkt als bei viel zu kurzer Kurbel, ist eigentlich klar und sagt meiner Meinung nach nichts zur Effizienz bei halbwegs geeigneten Kurbellängen. Am oberen Totpunkt kommt nur ein ziemlich kleiner Teil der Kraft ins Pedal & spricht daher viel dafür, dass der minimale Hüftwinkel erst die Effizienz mindert, wenn er den Bewegungsablauf behindert, weil überproportional viel Kraft nötig ist, um den Widerstand von Sehnen und Muskeln gegen Ende ihrer Möglichkeiten zu überwinden. Bei der für die Leistngsentwicklung wichtigsten Pedalstellung 2 Uhr ist der Hüftwinkel fast exakt der gleiche, egal wie lang die Kurbel ist.

Ich bin vor Jahren, als lange Kurbeln gerade Mode waren, bei 1,90/90 auf 180 und am Bergrad 185 mm umgestiegen. Ich bilde mir nach wie vor ein: Ist gut so. Dass wir es nicht wirklich genau wissen liegt vermutlich tatsächlich daran, dass die Unterschiede ziemlich gering sind & es von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich ist & dementsprechend schwer wissenschaftlich überzeugend nachzuvollziehen ist.
 
...oder beim Hosenwechsel eine mit etwas dickerem Einsatz fahre.
oder jetzt mit Winterschuhen mit dickeren Einlagen fahre.

Jipp, ist beides blöd und deshalb lieber zu unterlassen. Praktischerweise gehen witterungsbedingt dickere Winterschuhe aber oft mit dickeren Hosen einher, dann gleicht es sich wieder aus.

Wenn man sowas nicht merkt, kann das auch daran liegen, dass man nur rumeiert (im Winter nur GA?), auf meinem Stadtrad merk ich sowas auch nicht.
 
Also ein Video von Laien über eine Studie. Ich lese da lieber gleich die Studie.

Schließe mich @vorTrieB an: das Video ist trivial. Und bei der "deutlich" höheren Pedalgeschwindigkeit der "längeren" Kurbel schmunzel ich: 5mm mehr Kurbel sind bei 170mm recht genau 3% mehr Pedalgeschwindigkeit, das ist nicht mehr als ein halber Gangsprung, eher weniger.

Hier ( https://www.customcranks.de/de/kurbellaenge.html) gibt es eine Aufstellung zu Kurbellängen von Profis und Nennung von Einflussfaktoren. Das ist immer wieder interessant.
Last but not least kommt es auch wesentlich auf die individuelle Beweglichkeit an und z.B. ein dicker Bauch wird engere Hüftwinkel unerreichbar machen.

Und zur Frage des TE, ob Kraftverlust durch eine kürzere Kurbel erfolgt: JA, bei gleicher Frequenz ist das physikalisch so, ABER es hängt davon ab, wie Du über den oberen Totpunkt kommst. Die Länge muss einfach individuell (!) passen.
 

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