Mr.White
Aktives Mitglied
- Registriert
- 28 November 2009
- Beiträge
- 2.076
- Reaktionspunkte
- 914
Diese plakative Betrachtung ohne Berücksichtigung der Umstände ist doch Quark. Froome hat Gesink 1:30 und Tony Gallopin (wahrlich kein Spitzenkletterer) 2 Minuten abgenommen. Das Contador auf solche Leute ne halbe bzw. fast eine ganze Minute verliert ist doch skurril, (Nibali sogar 2 Minuten) und zeigt eindeutig, dass die Fahrer nicht ihr normales Niveau hatten. Aus den Zeitabständen, die offenbar nicht das normale Kräfteverhältnis wiederspiegeln dann Vergleiche zu Armstrong zu ziehen ist doch absurd.Für mich ist Froome vllt. noch der perversere von beiden. LA siegte wenigstens gegen Leute, die nicht das Palmares des heutigen Felds hatten. Froome zerlegte heute einen der besten Rundfahrer der Radsportgeschichte, dann einen dreifachen GT-Sieger, der das Tripple schaffte, dazu noch einen Giro-Sieger und einen Vuelta-Sieger. Hinzu kommen noch Fahrer, wie Rodriguez, der ein Monster-Palmares hat. Mich würde die Zeit von Froome interessieren. Weil die Abstände heute sind auf den Rest krank.
Gleiches gilt für diese unzähligen anderen, absolut lächerlichen Vergleiche. Ob man auf 15 km Anstieg Rückenwind oder Gegenwind hat, ob der Asphalt gerade noch als solcher identifizierbar oder komplett neu aufgezogen ist, ob die Etappe langsam oder schnell gefahren wird, topographisch schwierig oder leicht ist, ob sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende der Tour kommt, ob im Anstieg taktiert wird oder nicht, das alles sind doch Faktoren die eine unfassbare Rolle bei Zeitmessungen spielen. Von technischen Entwicklungen und Trainingsoptimierung mal abgesehen zeigt dies doch, dass der Aussagegehalt von Zeitmessungen nicht nur gering, sondern faktisch gleich 0 ist! Warum derart viele Leute, ohne jegliches Wissen so auf diese Zahlen springen ist mir ein absolutes Rätsel.