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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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@alsi : Unfälle kann man "wegplanen".. Aber nicht mit Radwegen. Das ist schon x fach nachgewiesen wurden. Selbst so ein sauteueres Radwegnetz wie in Holland funktioniert im Kreuzungsbereich nicht richtig.

Gruß,
Patrick
 
In Utrecht gibt es eine vollkommen getrennte Verkehrsführung von Kfz und Fahrrad. Auch mit eigenen Ampelanlagen etc. Zumindest dort dürfte so gut wie nichts passieren. So einen Luxus hat man aber selbst in Holland nicht überall.
 
In NL kommt also alle 97,2 Mio km ein Radfahrer im Verkehr ums Leben, in Deutschland nur alle 136,3 Mio km.
Und das trotz des fast lückenlosen Netzes „guter“ Radwege?
Oder nicht vielleicht eher wegen des fast lückenlosen Netzes „guter“ Radwege?

Ich habe mir gestern noch die Frage gestellt, wie wohl die Statistik der beiden Länder was Radunfälle im Vergleich sagt.
Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass in Holland viel mehr Menschen auf dem Rad unterwegs sind. Es ist interessant, dass die pro Kopf KM-Zahl doppelt so hoch ist. Der Prozentsatz der Radfahrer in Australien ist zB seit der Helmpflicht extrem zurückgegangen.

Allerdings wüsste ich nicht wieso wegen dem lückenlosen guten Radwegen mehr Unfälle geben sollte.
Mich würde die Statistik zu anderen Europäischen Ländern bzw weltweit interessieren.
 
Das mit den Statistiken ist halt auch nicht so einfach. Wie willst du denn erfassen wieviel "der Deutsche" pro Jahr mit dem Fahrrad fährt. Selbst bei einer repräsentativen Umfrage kommen da keine verlässlichen Zahlen raus. Bei Autos ist es da einfacher. Die haben einen Kilometerzähler und müssen bei der Versicherung die vorraussichtliche Jahresfahrleistung angeben.
 
Schöne Statistik! Man kann natürlich auch, wie von anderen schon erwähnt, nach anderen Aspekten die Statistik aufbauen.
Aber wie man es dreht, es bleibt dabei, dass D für den Radverkehr Entwicklungsland ist.

Man sollte Tempo 70 auf Autobahnen und eine Radspur einführen! :cool:
 
Bei deiner Rechnung fehlt ein wesentlicher Faktor: Wieviel % der Bevölkerung des jeweiligen Landes ist regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs? Die Radkilometer pro Nation und Jahr können so auch nicht stimmen. Es fährt ja nicht jeder Fahrrad. Das stimmt also vorne und hinten nicht.

Genau diesem Aspekt wird doch mit der jährlichen Fahrleistung Rechnung getragen. Natürlich fährt nicht jeder Fahrrad. Die Pro Kopf Fahrleistung ist natürlich die durchschnittliche Fahrleistung aller Einwohner, nicht nur die der Radfahrenden.
Oder warum meinst Du die Zahlen können nicht stimmen?
 
Genau diesem Aspekt wird doch mit der jährlichen Fahrleistung Rechnung getragen. Natürlich fährt nicht jeder Fahrrad. Die Pro Kopf Fahrleistung ist natürlich die durchschnittliche Fahrleistung aller Einwohner, nicht nur die der Radfahrenden.
Oder warum meinst Du die Zahlen können nicht stimmen?
Die Frage ist doch, wie viele Menschen in den jeweiligenen Bevölkerungen tatsächlich Rad fahren. Du zählst in deiner Rechnung ja auch die ganzen Niemalsfahrer hinein - und erhälst im Fall Deutschland eine Riesenzahl an unfalltotenfreier Kilometer.

Ich kenne die Zahl tatsächlich Radfahrender in beiden Ländern nicht. Wenn die Zahl nichtradelnder Menschen in Deutschland aber höher ist als bei den Nachbarn, wovon man gerechtfertigt ausgehen kann, relativieren sich die Ergebnisse deiner Berechnungen schnell.
 
Genau diesem Aspekt wird doch mit der jährlichen Fahrleistung Rechnung getragen. Natürlich fährt nicht jeder Fahrrad. Die Pro Kopf Fahrleistung ist natürlich die durchschnittliche Fahrleistung aller Einwohner, nicht nur die der Radfahrenden.
Oder warum meinst Du die Zahlen können nicht stimmen?

Die Relation von Unfallopfern zu Bevölkerungsanzahl macht wenig Sinn. Man muss vergleichen, wie viele Menschen tatsächlich (regelmäßig) Rad fahren. Dann erhält man ein aussagekräftiges Bild bezüglich der Unfalltoten.
 
Die Frage ist doch, wie viele Menschen in den jeweiligenen Bevölkerungen tatsächlich Rad fahren. Du zählst in deiner Rechnung ja auch die ganzen Niemalsfahrer hinein

Natürlich. Nochmal: In der Pro-Kopf Fahrleistung sind die selbstverständlich auch mit drin!
Durchschnittliche Pro Kopf Fahrleistung heißt: Wenn von 10 Leuten einer 5000km/ Jahr fährt, einer 900 und die anderen 8 gar nicht. Was ergibt das für eine durchschnittliche Pro Kopf Fahrleistung? Genau, 590km.
Und die werden tatsächlich gefahren. Alle 590.
 
Die Frage ist doch, wie viele Menschen in den jeweiligenen Bevölkerungen tatsächlich Rad fahren. Du zählst in deiner Rechnung ja auch die ganzen Niemalsfahrer hinein - und erhälst im Fall Deutschland eine Riesenzahl an unfalltotenfreier Kilometer.

Ich kenne die Zahl tatsächlich Radfahrender in beiden Ländern nicht. Wenn die Zahl nichtradelnder Menschen in Deutschland aber höher ist als bei den Nachbarn, wovon man gerechtfertigt ausgehen kann, relativieren sich die Ergebnisse deiner Berechnungen schnell.

Genau.
 
Die Relation von Unfallopfern zu Bevölkerungsanzahl macht wenig Sinn. Man muss vergleichen, wie viele Menschen tatsächlich (regelmäßig) Rad fahren. Dann erhält man ein aussagekräftiges Bild bezüglich der Unfalltoten.

Ich stelle aber die Relation nach tatsächlich gefahrenen Radkilometern her. Die Einwohnerzahl brauche ich nur um die zu berechnen.

Das Ergebnis ist Mio. gefahrener Radkilometer pro tödlich Verunfalltem. Da tauchen keine Einwohnerzahlen auf. Und da kommt man in Deutschland halt weiter als in NL. Ich verstehe Euer Problem nicht. Ist simpelste Mathematik.
 
Schaumburger schrieb:
Ich verstehe Euer Problem nicht. Ist simpelste Mathematik.

Genau. Das war wohl mein Problem. Du hast recht. (Die Pro-Kopf-Angabe habe ich nicht berücksichtigt.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Angenommen, die Daten bezüglich Jahresfahrleistung und Bevölkerung stimmen - woher dann die Diskrepanz zwischen dem deutshcen und dem niederländischen Ergebnis? Für mich persönlich ist das kontraintuitiv und deutungsbedürftig.

Hypothesen:

1. Radwege sind auch in NL letztlich unsicher. (So wie bei uns.)
2. Die Pro-Kopf-Jahresfahrleistungen sind in NL höher, zugleich das Wege- und Straßennetz kleiner (?) - ergo der Verkehr dichter und die Wahrscheinlichkeit, zu verunfallen, daher größer.

Oder?
 
1. Radwege sind auch in NL letztlich unsicher. (So wie bei uns.)

Viele Radwege in Venlo waren auf der Strasse rot gekennzeichnet, und nicht wie in Deutschland NEBEN der Strasse, also warum sollten sie unsicherer sein. Hier fahren RRler verbotenerweise auf der Strasse, dort erlaubterweise.

Ich würde gerne die Quelle von Schaumburger wissen. Ich habe woanders gelesen, dass es in den NL weniger Radunfälle prozentual gibt und das in einem Land, wo nur 0,1% der Radfahrer Helm tragen.
 
1. Radwege sind auch in NL letztlich unsicher. (So wie bei uns.)
Oder?
So ist es. Ist ein Systemfehler. Also Radwege sind vom System her unsicher, egal wie „gut“ sie sind.
Normalerweise geht man ja davon aus, je mehr Radfahrer unterwegs sind, desto sicherer wird es für den einzelnen, weil Autofahrer eher mit Radfahrern rechnen und weil der einzelne Radfahrer geübter ist.
Auch von dieser Seite aus müßte Radfahren in NL also sicherer sein.

Als mögliche weitere Ursachen fallen mir ein:
- die höhere Urbanität in NL, also ein höherer Anteil innerstädtischen Verkehrs.
- das im Vergleich zu Deutschland nochmal rücksichtslosere Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern auf der Fahrbahn, wenn es mal doch mal keinen Radweg gibt. Das dürfte sich aber nur sehr marginal auswirken.
 
Ich würde gerne die Quelle von Schaumburger wissen. Ich habe woanders gelesen, dass es in den NL weniger Radunfälle prozentual gibt und das in einem Land, wo nur 0,1% der Radfahrer Helm tragen.
Schaumburger zählt nicht die Unfälle an sich, sondern die mit tödlichem Ausgang.
 
Schaumburger schrieb:
Als mögliche weitere Ursachen fallen mir ein:
- die höhere Urbanität in NL, also ein höherer Anteil innerstädtischen Verkehrs.
- das im Vergleich zu Deutschland nochmal rücksichtslosere Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern auf der Fahrbahn, wenn es mal doch mal keinen Radweg gibt. Das dürfte sich aber nur sehr marginal auswirken.

Hm, Urbanität ließe sich ja operationalisieren. Aber das "nochmal rücksichtslosere Verhalten von Autofahrern" ist wohl eher schwer zu belegen...
 
Viele Radwege in Venlo waren auf der Strasse rot gekennzeichnet, und nicht wie in Deutschland NEBEN der Strasse, also warum sollten sie unsicherer sein. Hier fahren RRler verbotenerweise auf der Strasse, dort erlaubterweise.

Ich würde gerne die Quelle von Schaumburger wissen. Ich habe woanders gelesen, dass es in den NL weniger Radunfälle prozentual gibt und das in einem Land, wo nur 0,1% der Radfahrer Helm tragen.

Radwege in NL sind nicht unsicherer als die in DE, das habe ich nie behauptet. Fahrbahnfahren ist sicherer als Radwege, auch als die “guten“ in NL. das ist meine Aussage. Nur der Radfahranteil der auf der sicheren Fahrbahn stattfindet ist in DE halt höher.

Die Zahlen habe ich wie eingangs schon gesagt aus einem Posting in drf (de.rec.fahrrad), ich werd da mal nachfragen nach den Quellen. Aber jetzt setz ich mich erstmal aufs Rad :)
 
Radwege in NL sind nicht unsicherer als die in DE, das habe ich nie behauptet. Fahrbahnfahren ist sicherer als Radwege, auch als die “guten“ in NL.

Ich schrieb ja, dass in Venlo viel mehr Radwege AUF der Strasse sind.

Auf jeden Fall las ich, das es prozentual in Deutschland mehr Fahrradunfälle mit tödlichem Ausgang in Deutschland gibt, in diesem Blog. Natürlich weiß ich nicht auf welcher Statistik die Zahlen beruhen:
Beispielsweise in den Niederlanden werden 28 Prozent der Strecken mit dem Rad zurückgelegt, in Deutschland sind es im Durchschnitt unter 20 Prozent. Und nicht nur obwohl, sondern weil dort mehr Menschen Rad fahren, liegt die Quote, bei einem Radunfall zu Tode zu kommen, niedriger: in den Niederlanden ist es 1,1, im Vergleich dazu in Deutschland 1,7 (auf eine Million gefahrener Kilometer).

Dies ist ein sehr wichtiges Argument in der Frage Unfallstatistik und Helmpflicht: die Helmtragequote in den Niederlanden tendiert gegen Null, trotzdem kommen weniger Menschen zu Tode bei Radunfällen.
http://www.blog.andrea-hofmann.de/2011/12/fahrradunfalle-statistiken-und-interpretationen/
 
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