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Kompression!? - ja/nein/wo, gefühlte Wirkung und was sagt die Styling-Polizei?

kaener23

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Hallo zusammen,

ich schreibe bewusst in "Sonstige Rennradtehmen" und nicht in "Bekleidung" oder "Fitness und Training", es geht mir hier eher um einen übergeordneten Blick.

Ich habe seit einiger Zeit (ca. 3 Jahre) Kompressionsstrümpfe, diese gehen über den ganzen Fuß bis kurz unter das Knie. Diese waren damals recht billig (max. 15 Euro) und ich vermute diese sind auch etwas zu groß. Grundsätzlich fühlte diese Strümpfe sich immer ganz "gut" an, ohne mir näher Gedanken darüber zu machen.

Ein Nicht-Rennrad-Freund (so paradox dies klingt ;-) hat mir von Kompression vorgeschwärmt und ich wollte mich nun hier mal erkundigen, bevor ich mein Geld in Kompression anstatt in Laufräder investiere... :)

Wissenschaftliche Artikel gibt es in allen Detailtiefen und Ergebnissen und die Quellen der div. Anbieter/ Hersteller versprechen natürlich sofort von einem Allheilmittel, daher interessiert mich eure, gefühlte Meinung zu diesem Thema.

- Tragt ihr Kompressions-Kleidung?

- Nur Socken oder auch Oberteile oder sogar ganze Radhosen? Letztere mit integrierten Polster?

- Habt ihr diese auch vor der Fahrt an?

- Tragt ihr z.B. Kompressionssocken während der Fahrt (sehe ich eigentlich nur bei Triathlon vermehrt)?

- Habt ihr die Kleidung regelmäßig nach den Ausfahrten an oder nur bei intensiven Einheiten / sehr langen Einheiten?

- Schwer zu beurteilen, aber habt ihr ggf. etwas von Unterschieden zwischen Frauen und Männern hierzu gehört? Sofern man Instagram und Co. glauben darf, trägt eine gewisse Benutzergruppe nur noch Kompression, egal ob beim Sport oder nicht...

- Und natürlich auch wichtig, was sagt die Styling-Polizei? Hier erwarte ich erfahrungsgemäß keine hohe Toleranz ggü. Kompression.


Freue mich auf eure GEFÜHLTEN Erfahrungen und Meinungen und entschuldige mich für den etwas längeren Post.

Viele Grüße
Kaener
 
- Tragt ihr Kompressions-Kleidung?
Manchmal zur Regeneration, es "soll" die durchblutung fördern. Ich kenne das aus dem Laufsport und glaube an die Funktion (sonst würde es vermutlich nicht funktionieren). ;)
- Nur Socken oder auch Oberteile oder sogar ganze Radhosen? Letztere mit integrierten Polster?
Nur Socken. alles andere sieht meiner Meinung nach einfach nur albern aus. Hinzu kommt, dass es für mich nicht logisch ist, den Oberkörper entgegen seiner Funktion sich beim Einatmen auszudehnen, durch Kompression zu behindern. Am besten sind die Leute, die ihren Bierbauch in Kompressionsklamotten quetschen und sich damit beim Jedermann-Volkslauf an den Start stellen.
- Habt ihr diese auch vor der Fahrt an?
Nein . Warum auch.
- Tragt ihr z.B. Kompressionssocken während der Fahrt (sehe ich eigentlich nur bei Triathlon vermehrt)?
NIEMALS! Es ist unterdessen auch durch die UCI verboten, Socken bis unter die Knie zu tragen. Es wäre auch nicht vor der Style-Polizei zu rechtfertigen, man sieht die eingeölten und penibel rasierten und gebräunten Waaden nicht mehr. :O
Jan Frodeno habe ich damit jedenfalls noch nicht damit gesehen.:rolleyes:

- Habt ihr die Kleidung regelmäßig nach den Ausfahrten an oder nur bei intensiven Einheiten / sehr langen Einheiten?
s.o.

- Schwer zu beurteilen, aber habt ihr ggf. etwas von Unterschieden zwischen Frauen und Männern hierzu gehört? Sofern man Instagram und Co. glauben darf, trägt eine gewisse Benutzergruppe nur noch Kompression, egal ob beim Sport oder nicht...
hä?! Die Frage verstehe ich nicht. Kompessionssocken trägt man, wenn man daran glaubt, nur zur Regeneration. Also danach Zuhause in seinem Keller mit heruntergelassenen Rolläden. Was für Leute tragen sowas in ihrer Freizeit?! Und welche ernsthafte Bedeutung hat Instagram, abgesehen von den ganzen Influencern die sich für Geld auch ein Nudelsieb auf den Kopf setzen würden.

- Und natürlich auch wichtig, was sagt die Styling-Polizei? Hier erwarte ich erfahrungsgemäß keine hohe Toleranz ggü. Kompression.
s.o. geht garnicht! Siehe Rule #27 "Socks, specifically ankle socks or way-too-tall socks, are a problem that cannot be tolerated."
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es eigentlich sportwissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich des Nutzens und Wirksamkeit der Kompressionssocken? Bin da bisher immer noch skeptisch.
 
@thejurist Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Besonders den Punkt mit der UCI hatte ich noch gar nicht bedacht bzw. wusste ich nicht.


@scp Bei meiner Recherche bin ich eigentlich auf alle Arten von Ergebnissen gekommen. Manchmal auch schwer zu durchschauen wer und welche Motive hinter den jeweiligen Analysen stehen.

Daher kommt es mir eher auf das Gefühl an. Ich persönlich glaube, dass mir die Kompression (zumindest bei der Regeneration) hilft... in Minuten/ Sekunden auf meiner nächsten Runde kann ich das natürlich nicht überprüfen ;-)

Die Frage die ich mir aber dazu stelle ist: Kann ich ggf. durch höherwertige/ teurere Produkte noch bessere Regeneration als jetzt "erkaufen"
 
Gibt es eigentlich sportwissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich des Nutzens und Wirksamkeit der Kompressionssocken? Bin da bisher immer noch skeptisch.

Es gibt dazu eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, die wohl eine die Regeneration unterstützende aber keine belegbar leistungsfördernde Wirkung festgestellt hat. Es gibt dazu noch weitere Studien mit teilweise divergierenden Ergebnissen, u.a. Uni Erlangen - wenn ich mich recht erinnere. Mal bei Google nachschlagen....
 
Falls von Interesse: https://www.velomotion.de/magazin/2...ert-exakt-zulaessige-sockenhoehe-fuer-profis/

Ich bin einige HM und 10km Läufe sowie Marathon Training auch teilweise mit Kompressionssocken gelaufen. Positive Unterschiede habe ich nicht gemerkt. Ich hatte immer das Gefühl als würde die Kompression eher zu Muskel/Sehnenreizungen führen. Insb. Schienbeinkantensyndrom. Das kann aber auch einfach an grds. Überlastung gelegen haben.
Sie ersetzen jedoch ganz gut die lange Hose bei Temperaturen, wo es für kurz noch etwas frisch ist. Wohlgemerkt nur beim Laufen. Beim Radfahren kommen die nicht zum Einsatz.
 
Hallo zusammen,

...

- Tragt ihr Kompressions-Kleidung?

- Nur Socken oder auch Oberteile oder sogar ganze Radhosen? Letztere mit integrierten Polster?


Gelegentlich mal einen Fett-weg-Gürtel, meistens heimlich. ;)

Nee im Ernst, ich find's grauenvoll anzusehen:eek:, kommt noch vor "unrasierte Beine".
Wenn diejenigen wenigstens eine lange Radhose darüber tragen oder im Dunkeln fahren würden....


Grüße

Michael
 
Nee im Ernst, ich find's grauenvoll anzusehen:eek:, kommt noch vor "unrasierte Beine".
Wenn diejenigen wenigstens eine lange Radhose darüber tragen oder im Dunkeln fahren würden....
Das schlimme ist doch, dass man unter den Kniestrümpfen die "unrasierten Beine" vermuten muss. Quasi noch ein Verstoß gegen Rule #33.
Oh mein Gott. :O

Im Dunkeln fahren wäre für solche Leute wohl die beste Option. Oder im Keller bei runtergelassenen Rollos auf dem Kickr.
 
Manchmal zur Regeneration, es "soll" die durchblutung fördern. Ich kenne das aus dem Laufsport und glaube an die Funktion (sonst würde es vermutlich nicht funktionieren). ;)
Für den Glauben lege ich manchmal ein Weilchen die Beine nach oben, wenn mir nach besonderer Regeneration ist. Also Oberkörper flach auf dem Rücken liegend, Beine an der Wand. Gibt mega viele Oldschoolpunkte weil das auch von Leuten wie Eule empfohlen wird.

...und ist natürlich eine schöne Ausrede um einfach mal nichts zu tun (übersetzt: sich am Handgerät social media hinzugeben, ich mag die Kombination aus neu und alt).

Man hat auch wirklich das Gefühl etwas für die Regeneration getan zu haben, weil es auf Dauer nicht übermäßig bequem ist. Für potentielle Placeboeffekte sicherlich nicht die schlechteste Voraussetzung.

(Also nein, Kompression nicht mal bei heruntergelassenen Rollläden)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab Kompressionstrümpfe beim Laufen an. Leistungsfördern sind die meiner Meinung nach nicht. Beim Laufen gibt es mir ein besseres Gefühl, weil die Muskulatur beim Auftritt gestützt wird. Ansonsten kann ich mit und ohne keinen Unterschied feststellen.
 
Ich trage lauf-Socken bis unter die Knie wenn es mir kalt ist :rolleyes:

Ansonsten Kompressions-Überzieher für die Waden nach ner harten Einheit. In Kombination mit meiner Sportcreme bilde ich mir ein, dass es meinen Muskeln hilft.
 
Ebenso wie kaltes Abduschen (oder gar Eisbad) der Beine hat es einen positiven Effekt für die Regeneration, den kann man aber auch gern anschließend zuhause ausleben, das muss nicht per Socke auf dem Rad sein.

Aber, und das ist das Wichtigste, und bitte unbedingt beachten: Niemals nie irgendwo "in der Mitte" rumkomprimieren! Also nicht die kurze Bib-Short oder Hemden oder sonen Blödsinn, sondern geschlossen von unten her! Socken, lange Socken, lange Hosen.. alles okay.. aber alles andere führt logischerweise zu Rückstau und kann zu Krampfadern und anderen gegenteiligen Effekten führen.

(Quelle: Mein Weibchen, Lymphtherapeutin)
 
Weil hier einige so gegen Kompressionsstrümpfe beim Radfahren wettern. Es gibt zB medizinische Gründe Kompressionsstrümpfe auch beim Radfahren zu tragen
https://www.tour-magazin.de/fitness/expertenrat/rennradfahren-mit-schwachen-venen/a28239.html
Wegen nicht ausreichend funktionierenden Venenklappen wurden mir (70 Jahre alt) bereits vor einigen Jahren Kompressionsstrümpfe (leichte Kompressionsklasse) verschrieben. Beim Radfahren habe ich die allerdings nicht getragen, weil mir der ‚Bekleidungsstil‘ nicht gefiel. Eitelkeit und wahrscheinlich konservative Einstellung - selber schuld! Ein Physiotherapeut hat mir nun aber das Tragen der Kompressionskniestrümpfe GERADE beim Sport dringend empfohlen. Also habe ich damit angefangen und gemerkt, dass ich nach dem Sport wegen der verbesserten Durchblutung weniger Verspannung im Bein fühle. Das ist also positiv, aber es bleibt für mich das ästhetische Problem. Ich habe das nun so gelöst, dass ich die Beine generell bedecke, indem ich zusätzlich Knielinge anziehe, die zudem noch gegen UV-Strahlung schützen. (Ich schütze mich dagegen auch durch Ärmlinge - das nur nebenbei). Mit dieser ‚ästhetischen‘ Variante kann ich gut leben. Dazu kommt, dass ich nicht die medizinischen Strümpfe verwende, sondern explizite Sportstrümpfe von CEP, die sehr atmungsaktiv sind. Auch die Knielinge und Ärmlinge (Castelli light, 50) sind sind so leicht, dass man nicht das Gefühl hat, ‚bekleidet‘ zu sein.
Was die ‚Ästhetik‘ angeht, so ärgere ich mich durchaus über meine Bedenken. Eigentlich sollte ich mich darüber hinwegsetzen. Allgemein gibt es doch kaum noch Bekleidungsregeln. Und wenn ich unsere Profiradfahrer ansehe, so sind mir die seit einige Jahren üblichen langen Socken bis zur Mitte der Wade ebenso gewöhnungsbedürftig und kommen mir hässlich vor. Aber vielleicht trägt ja der eine oder andere kurze Kompressionssocken??? Dazu kommt, dass bei dieser Mode nur noch ca. 10cm bis zum Kniestrumpf im Radsport fehlen.
 
Mal geschaut, ich sag's mal so, wenn van der Poel die mit weißen Schuhen fahren würde, wär's schon wieder stylisch..

1652949043535.png




..soviel fehlt da schließlich nicht mehr:

1652949213602.png
 
Der Laktatabbau funktioniert bei mir mit CEP-Laufkniestrümpfen sehr viel beser als ohne.
Das merke ich auf meiner Triningsstrecke mit 60km/1400hm, aber auch auf bergigen Marathons.
 
Ich trage Kompressions-Stutzen ab und zu beim Laufen, wenn die Wadenmuskulatur sich verstärkt bemerkbar macht.
Da funktioniert das ganz gut (bilde ich mir zumindest ein), für's Rennrad habe ich sie noch nicht benutzt (und auch nicht vor)...
 
Wegen nicht ausreichend funktionierenden Venenklappen wurden mir (70 Jahre alt) bereits vor einigen Jahren Kompressionsstrümpfe (leichte Kompressionsklasse) verschrieben. Beim Radfahren habe ich die allerdings nicht getragen, weil mir der ‚Bekleidungsstil‘ nicht gefiel. Eitelkeit und wahrscheinlich konservative Einstellung - selber schuld! Ein Physiotherapeut hat mir nun aber das Tragen der Kompressionskniestrümpfe GERADE beim Sport dringend empfohlen. Also habe ich damit angefangen und gemerkt, dass ich nach dem Sport wegen der verbesserten Durchblutung weniger Verspannung im Bein fühle. Das ist also positiv, aber es bleibt für mich das ästhetische Problem. Ich habe das nun so gelöst, dass ich die Beine generell bedecke, indem ich zusätzlich Knielinge anziehe, die zudem noch gegen UV-Strahlung schützen. (Ich schütze mich dagegen auch durch Ärmlinge - das nur nebenbei). Mit dieser ‚ästhetischen‘ Variante kann ich gut leben. Dazu kommt, dass ich nicht die medizinischen Strümpfe verwende, sondern explizite Sportstrümpfe von CEP, die sehr atmungsaktiv sind. Auch die Knielinge und Ärmlinge (Castelli light, 50) sind sind so leicht, dass man nicht das Gefühl hat, ‚bekleidet‘ zu sein.
Was die ‚Ästhetik‘ angeht, so ärgere ich mich durchaus über meine Bedenken. Eigentlich sollte ich mich darüber hinwegsetzen. Allgemein gibt es doch kaum noch Bekleidungsregeln. Und wenn ich unsere Profiradfahrer ansehe, so sind mir die seit einige Jahren üblichen langen Socken bis zur Mitte der Wade ebenso gewöhnungsbedürftig und kommen mir hässlich vor. Aber vielleicht trägt ja der eine oder andere kurze Kompressionssocken??? Dazu kommt, dass bei dieser Mode nur noch ca. 10cm bis zum Kniestrumpf im Radsport fehlen.

So ist das mit dem Altersstarrsinn, lieber sterben als gesund weitermachen 🤣
 
Ich trage seit Ende letzten Jahres links einen Stützstrumpf, um eines Ödems Herr zu werden. Wie das aussieht, ist mir ziemlich egal, andernfalls hätte ich Schwierigkeiten, den Fuß in den Schuh zu bekommen. Nach dem Fahren ist der Fuß wieder schön schlank, leider hält das nicht lange an. Bei der Kraftverteilung hat allerdings das linke Bein öfter um 52%, es könnte also was bringen. Allerdings sind meine ziemlich warm, daher hoffe ich, nicht auch noch irgendwann rechts einen zu brauchen.
 
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