Hallo
@disentis,
vielen Dank erst einmal für den Eintrag hier im Thread - ganz egal, ob dieser nun "hilft" oder nicht.
Was leider wenig geholfen hat ist der Faktor Zeit - ich habe gerade gesehen, dass mein letzter Eintrag rund 4 Monate her ist und seitdem, in aller Ehrlichkeit, eigentlich kaum etwas anders geworden ist. Vor 4 Monaten schrieb ich häufig von irgendeinem springenden Band am Knie - das ist jetzt genauso wie ein Knacken, wenn ich in die Hocke gehe (medial; knacken-springen von "irgendwas"), weniger geworden. Gleichwohl ist das Ganze irrelevant für die Beschwerden bzw. Schmerzen, die ich in der Tat nie richtig in Worte kleiden kann. Morgens ist das Knie beim Aufwachen immer noch vergleichsweise ruhig, drückt nur manchmal nachts etwas bzw. fühlt sich einfach präsent an, dann geht der Spaß direkt nach dem Aufstehen gleich wieder los. Das erste Mal die Treppe hinunter geht es brav eine Stufe mit beiden Füßen nach der anderen, das wird dann im Tagesverlauf besser. Bei den ersten paar Beinbewegungen ist der Schmerz / das Gefühl klar medial etwas unterhalb der Patella, nach etwas mehr Bewegung wird es wieder schwerer das Ganze festzupinnen und bei noch vermehrter Belastung wird das ganze Knie gruselig. Die Probleme sind nach wie vor nicht nur sportrelevant - der gesamte Alltag wird vom Knie torpediert und es gibt eigentlich keinen Moment, in dem sich das Knie mal normal anfühlt bzw. es nicht irgendwo dauerdrückt oder zieht.
Diese Woche war der Montag am schlimmsten, da ich - zwecks Geschenkerwerb - mit dem Tourenrad in die Stadt und mit einem kleinen Umweg zurück bin. Das tritt sich halt schwerer als ein Rennrad, am Ende waren es ca. 30 Kilometer (mit 0 Höhenmetern und 17.8 km/h im Schnitt) und ich brauchte wieder Stunden über Mittag, um einigermaßen normal zu werden.
Vom Rad steigend fühlte es sich an, als würden Unter- und Oberschenkel gar nicht mehr richtig im Gelenk hängen, sondern als wäre alles etwas schwammig - nach solchen Belastungen ist es dann auch damit vorbei, dass ich alles klar dem medialen Gelenkspalt zuweisen kann, da irgendwie alles Schmu ist - später gen Nachmittag war es dann wieder normal-schlecht, aber nach der Rückkehr von der Fahrt konnte ich längere Zeit fast gar nicht mehr annehmbar gehen oder stehen (im Haushalt).
Allerdings ist es halt nie ein astreines Schmerzgefühl, sondern immer irgendein absolutes "Falschsein", was dann bei Belastung, wie oben geschrieben, in ein recht knieglobalisiertes Ziehen / Drücken übergeht, welches aber auch keinem direkten Ort zuzuschreiben ist.
Ich kriege das halt einfach nicht gescheit in Phrasen gepresst und am Ende muss immer die Frage im Raum stehen, ob denn überhaupt theoretisch ein Knorpelschaden von Grad 2 oder vielleicht auch 3 (eine etwas akademische Frage; die Operateurin bleibt bei 2, die MRT-Bilder auch eher, andere Ärzte, die die OP-Fotos sehen, reden eher von 3) am Femurkondylus in der Belastungszone so einen Mist verursachen kann.
Wenn nicht, bleibt nur noch irgendein diffuses Herumgeorakele über, was aber auch alles kaum Hand und Fuß hat. Die übelste Variante wäre immer noch, dass ich mir durch mangelnde Schonung selbst am initialen Sturztag das Knie einfach irgendwie verbockt und chronisch gereizt habe, aber von Ärzten gibt es, ohne das dies als Vorwurf gemeint ist, immer nur eine Mischung aus...
...da ist aktuell kein Erguss (Ultraschall, 5x bei sinnfreier Hyaluronspritze, aber versuchen wollte ich es dann doch einmal)...
...das Knie ist stabil...
...Meniskuszeichen negativ...
...so einen Knorpelschaden muss ein Knie eigentlich wegstecken...
...da muss bei der OP etwas übersehen worden sein (was man auch 5x im MRT übersieht)....
...und so weiter.
Eine ganze Weile war ich ja auch noch auf dem neuropathischen Ramus Infrapatellaris & Co.-Trip, wobei ich das Thema jetzt auch zu den Akten legen kann, da mir ein Neurologe nach dem anderen (am Ende waren es dann auch davon 4) klar machte, dass dies wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich, nicht so sein wird.
Die Infiltration vor vielen Monaten in Hamburg war diesbezüglich ja auch ein Reinfall. Zumindest ist auf Anraten eines Neurologen noch ein MRT der Brustwirbelsäule gemacht worden, wobei dann noch ein verkalkter Prolaps eines Brustwirbels herauskam - Befunddolmetscherstyle dürfte das dann wohl ein Bandscheibenvorfall gewesen sein, den ich wohl irgendwann mal hatte.
Hier ließe sich sicherlich ein Zusammenhang mit dem Knie konstruieren und würde vielen weiteren Behandlungen Tür und Tor öffnen, aber da ich vor ca. 10 Jahren mal richtig lange (damals vollends ignorierte) Rückenschmerzen nach einem üblen Verheber im Fitnesstudio hatte (mit Schluckbeschwerden über lange Zeit) und ich auch heute noch Probleme habe, mich z.B. beim Radfahren umzuschauen, denke ich einmal, dass die Knieprobleme da wenig mit zu tun haben - die begannen schließlich mit dem Sturz vor 13 Monaten einschließlich der zeitgleichen Geburt meiner Baker-Zyste und so weiter.
Zum BWS-MRT kam es, da ich einem der Neurologen berichtete, in den Wochen nach dem Sturz vereinzelt Wahrnehmungsstörungen meines Fußes gehabt zu haben - und ihn dies aufhorchen ließ. Ein anderer Neurologe tat das damit ab, dass das nach einer Prellung schon mal sein kann...was weiß ich also. Mit den Nerven am Ende bin ich aber trotzdem, auch wenn mir einer der Neurologen bestätigte, dass ich nicht wirklich psychologischer Hilfe benötige - sondern einfach das Knie wahnsinnig macht, während der Kopf noch recht normal ist. Meine Hausärztin hatte mich zuvor mit Diagnose "Depressionen & Behandlung" dorthin geschickt...
Was die Arbeit angeht, bin ich erst einmal weitere 3 Monate - dann bis zum 01.03 auf 50% krank geschrieben. Wie es dann weitergeht, weiß ich nicht - es würde der Amtsarzt anstehen, einschließlich der Optionen "Zwangspensionierung" (wohl unwahrscheinlich) und "verminderte Dienstfähigkeit". Mir wäre keine der Optionen richtig recht, aber es fehlt mir jeglicher Glaube, dass das Knie von alleine bis dahin signifikant besser wird.
Mittlerweile auch bei der Schmerzambulanz im Klinikum gelandet, wurde mir dort noch mal zu Akkupunktur und einem Besuch eines Orthopäden mit myofaszialer Sprechstunde geraten.
Ich mache beides noch einmal bereitwillig mit, aber Akkupunktur gab es auch ganz am Anfang im Januar 2020 schon mal (nutzlos, damals) und noch ein Orthopäde, bei dem ich 5 Minuten mehr brauche, als er für die gesamte Behandlung Zeit hat, um meine Beschwerden zu umreißen? Andererseits...man hofft ja immer...und diese Akkupunkturarzt wäre auch ganz erfolgeich, zwar etwas "voodoomäßig", aber eben gut. Was man alles mitmacht...und zum dem myofaszinal-gepolten Orthopäden sind es dieses Mal auch nur 120km, also Kurzstrecke.
...Pregabalin, als Psychopharmaka, hatte ich zu nehmen begonnnen...und da mir davon - vom reinen Nehmen - schon übel wurde (nicht als Nebenwirkung, sondern als innerliches Sträuben), habe ich das Ganze nach einer Woche wieder sein gelassen (2x 25 morgens und abends). Die Wahrscheinlichkeit, wirklich neuropathische Probleme zu haben, erschien mir ausgesprochen gering mit Tendenz zu 0 und ohne neuropathische Probleme würde dem Ganzen auch jegliche Indikation entzogen.
Was OPs angeht...ich bin einmal nach München und einmal nach Braunschweig gefahren - in beiden Fällen zu etwas bekannteren Vertretern ihrer Zunft.
In München gab es jedoch nur eine Ratz-Fatz-Untersuchung durch einen Gastarzt mit anschließender Kurzkonsultation mit dem eigentlichen Arzt und dann - ohne eine echte körperliche Untersuchung und nach nur 2-3 Fragen - den Ratschlag, eine OATS am Knie zu machen. Hier wurden meine OP-Aufnahmen auch gleich als Knorpelschaden Grad 3-4 eingestuft, auch wenn es das MRT so nicht hergab. Viel Zugfahrt für nix. Die ursprüngliche Operateurin hier daheim warnte mich auch ausdrücklich davor, mich blindlings in diese OP-Variante zu stürzen, da sie die Einschätzung des Schadens als vollends falsch erachtet und die vorgeschlagene Vorgehensweise als viel zu riskant bei meinen obskuren Problemen.
In Braunschweig nahm man sich ausgesprochen viel Zeit für eine Untersuchung (ca. 45 Minuten mit zweitem Arzt dazu), aber am Ende gab es nur ein Kopfschütteln.
Eine rheumatische Monarthritis wurde noch einmal in den Raum geworfen (aber alle Rheumamarker und Entzündungswerte im Blut unspektakulär), von einer OP erst einmal abgeraten, recht eindeutig, und das Ganze im anschließenden Arztbrief als "diffuse Situation" umschrieben.
Ich fühlte mich gut behandelt und ernst genommen - aber am Ende war es dann halt so, dass trotzdem keine Theorie im Raum stand, woran es jetzt hakt. Mir wurde noch Volon-A als Betäubungsmittel ins Knie gespritzt - einfach einmal, um zu sehen, was passiert, wenn man das Knie temporär betäubt.
Ganz wohl war mir dabei zwar auch nicht (nach allem, was man über toxische Wirkungen auf den Knorpel liest), aber irgendetwas musste ja mal passieren. Lange Rede und kurzer Sinn: Die Infiltration brachte nix und auch wenn das Knie betäubt war, war es danach in den Stunden der Betäubung gefühlt nicht anders oder besser.
Der Arzt wollte mich zwar noch zur Nachbesprechung der Spritze einmal angerufen haben, dies geschah dann aber nicht mehr. Da meinem Verständnis nach eine intraartikuläre Reizung für einige Stunden hätte platt sein müssen, ließ mich das auch wieder verdutzt zurück - und natürlich frustriert. Man könnte nun denken, dass es nicht die Gelenkschleimhaut bzw. eine ständige Reizung dieser ist, die mir die Probleme beschert, aber ob der Knorpelschaden als Ursache trotzdem noch denkbar wäre, ich weiß es nicht. Irgendetwas hält auch immer meine nervtötende Bakerzyste am Leben, was dann wieder klar gegen Ursachen außerhalb des Gelenks sprechen würde. Diffus, ratlos, ahnungs- und planlos.
Was mir im Geiste herumschwirrt...jeden Tag auf Besserung hoffen (okay, wird langweilig). Akkupunktur und myofasziale Sprechstunde im Januar ausprobieren (Erwartungshaltung moderat). Weiterhin brav morgens und abends meine Knieübungen (Ausfallschritte, Kniebeugen usw.), wobei muskuläre Defizite wirklich keine Rolle mehr spielen sollten und das "kaputte" Bein muskulär im Spiegel auch schon deutlich besser als das "gute" Bein ist.
Weiterhin brav ab und zu etwas 1-2h mit Pausen mit dem Rennrad fahren - wobei ich mittlerweile hinsichtlich der Durchschnittsgeschwindigkeit im 22-24er Bereich angekommen bin und mir auch echt schon manchmal die Tränen gekommen sind, da sich das rechte Knie bei vielen Umdrehungen ganz einfach ganz vage über der Wahrnehmungsschwelle zu erkennen gibt, dass das gerade nicht gut ist.
Gut für den Kopf ist es immer noch, da es mir zumindest für 1-2h das Gefühl gibt, das nicht alles vorbei ist, aber ob auch ich hier etwas am eigenen Ast säge, was weiß ich? Am nächsten Tag ist meistens die Reset-Taste gedrückt, ich komme erst wieder kaum die Treppe hinab, dann geht es aber, wenn ich gleich früh fahre, etwas mit dem Rad.
Direkt nach der Fahrt oder bei Pausen ist das Knie auch schlecht, erholt sich aber meistens wieder flott auf das normal-schlechte Niveau.
Das gleiche mit dem Tourenrad, wie eingangs geschrieben, geht nicht gut, da es schwerer zu treten ist und das das Knie so nicht mitmacht, ohne richtig aufzumucken und mich über Stunden zu strafen.
Im Februar habe ich mir noch einmal einen Termin beim Operateur in Braunschweig geben lassen...mit der Idee, vielleicht nach a) einer Resektion der Bakerzyste mit gleichzeitig b) Suche nach der intraartikulären Ursache (und ggf. Behebung) zu fragen. Das heißt wahrscheinlich "Knorpelschaden", aber wenn der echt nur Grad 2 ist, bietet sich da wohl nur wenig an...und es muss wieder die Frage gestellt werden, ob so ein Schaden denn für all diesen Murks zur Verantwortung gezogen werden kann.
Am Ende bin ich einfach nur noch frustriert und genervt und eigentlich auch nicht mehr sonderlich hoffnungsvoll. "Schwimmen" hatte ich vor der letzten Schließung auch noch einmal probiert - auch das ist für das Knie grausam (Brustbeinschlag, da seit 25-30 Jahren Loch im Trommelfell; alternativ Brustschwimmen mit Kraulbeinschlag, aber auch der Kraulbeinschlag bekommt dem Knie nicht gut bzw. richtig schlecht).