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Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Anstelle der Tagebuchvariante der Vorwoche(n) dieses Mal ein 7-Tages-Update in etwas komprimierterer Form. Natürlich könnte ich weiter jede tagtägliche Nuance fein säuberlich festhalten, was zweifelsohne auch eine Beschäftigungstherapie darstellt, jedoch wird es langsam auch sehr papageienartig, da die Veränderungen – das Wort Fortschritte umschiffe ich bewusst – zumindest langsam daherkommen.

Summa summarum stehe ich ungefähr dort, wo ich vor einer Woche auch stand – mit dem feinen Unterschied, dass ich mich mit Beginn von Woche 6 das getraut habe, was ich eigentlich für den Beginn von Woche 5 wieder anvisiert hatte, dann jedoch vor 8 Tagen durch die mahnenden Worte des Arztes das angedachte Unterfangen noch einmal eine Woche aufschob. Die Grundkonstitution für das Vorhaben – nennen wir es einmal einen zaghaften Schwimmversuch – war jedoch vor einer Woche kaum anders als heute. Nach wie vor habe ich extreme Probleme, Stufen zu gehen – ins Obergeschoss zum Pennen bin ich immer noch nicht zurück, da ich die Treppe einfach nur auf dem Hintern vernünftig hinab käme. Mal eine einzelne Treppenstufe kann mit einem arg bescheidenen Bewegungsablauf schon gelingen und mit ganz viel Mühe geht auch eine ganze Treppe, aber danach habe ich erst einmal ordentlich Schmerzen, was signalisiert, dass das einfach nicht gut ist. Ich möchte es daher auch nicht forcieren – bis vor einigen Tagen habe ich immer noch mal ein paar Stufen „geübt“, aber da dies kein Üben mit einer gefühlten Progression, sondern nur ein sinnloser Versuch mit vorhersehbaren Schmerzen ist, lasse ich es einfach wieder sein. Zumindest habe ich nach keiner der beiden vorherigen Arthroskopien auch 5 Wochen nach der Operation noch keine Treppe geschafft. Hinauf geht es übrigens besser als hinab. Hoch käme ich schon, aber eben runter…nein, das geht nicht.

Fahrrad „ergometerstyle“ fahre ich mittlerweile wieder fast jeden Tag ein wenig – 8-9km sind es oft am Stück in vielleicht einer halben Stunde. Eigentlich ist die Erfahrung analog vor der OP: Geht nicht unbedingt toll, nachher ist es aber jenseits von wenigen Minuten auch nicht nennenswert anders als vorher, eine gewisse Ruhepause vorausgesetzt.

Die Tage stand auch ein Ausflug mit den Kindern ins Universum in Bremen an – Aufzüge und Sitzbänke überall machten das möglich und Autofahren geht auch wieder ganz okay. Schön und seltsam zugleich war, dass am Abend, natürlich rennt man etwas mehr als geplant, die Bakerzyste urplötzlich komplett weg zu sein schien. Ein Wunder?

Zwei Tage später ist alles jedoch wieder so wie zuvor – ich denke ganz einfach, dass die mir zugetragene Theorie, dass die Zyste nach der letzten Ruptur noch nicht wieder ganz geheilt war und dann die Extraanstrengung mit dem Universum zu einer weiteren, kaum spürbaren Miniruptur geführt hat. Alles andere wäre irgendwie sinnfrei, aber eine wirklich gute Erklärung habe ich auch nicht.

Für einige Tage habe ich wieder versuchsweise Schmerzmittel genommen, ganz einfach, um es einmal mit etwas „Richtigem“ auszuprobieren. Der Arzt hatte mir Arcoxia 60mg aufgeschrieben und ich habe entgegen der vorgesehenen Dosierung einfach einmal 120 daraus gemacht und alle 12 Stunden den Griff zur Pille gewagt. Spürbar einen Unterschied hat es meines Erachtens nicht gemacht, aber in den Tagen (3-4) hatte ich einen signifikanten Gewichtszuwachs von etwas mehr als einem Kilo. Da ich sonst nichts geändert hatte und mir mein Gewicht, stetig steigend, morgens und abends immer notiere war es schon auffällig. Interessanterweise nahm das Gewicht nach dem Absetzen der Tablette 2 Tage am Stück wieder ab, ist aber noch höher als vorher. Online kann man Gewichtszunahme als Nebeneffekt googeln, aber ob das wirklich so umgehend sein kann, dass man binnen Tagen schwerer wird? Suspekt, suspekt. Da es aber halt keinen spürbaren Benefit gab, ist das Experiment erst einmal wieder beerdigt.

So, der Schwimmselbstversuch: Schwimmen war ja neben Radfahren mein einziges (exzessives) sportliches Hobby. Nach meinem initialen Unfall und bis zur ersten OP war ich zwar knapp 6 Wochen auf Krücken, aber schwimmen ging damals als quasi einzige Bewegung noch okay .Das hörte nach ASK1 komplett auf, da jeder Schwimmversuch zu massiven Schmerzen führte, was auch über die 12 Monate bis ASK2 nie besser wurde. Nach ASK2 war es eigentlich wie vorher, aber vielleicht marginal besser. Zumindest wurde es nie wieder so, dass ich freiwillig schwimmen ging – nur alle paar Monate zum „testen“, was ggf. wieder geht. Einzige Ausnahme hierzu stellte ein Schwimmkurs unseres „Großen“ (Seepferdchen) da, als die Eltern die Stunde im Bad abhängen sollten und ich dann immer etwas ins Schwimmerbecken stieg, es dann überwiegend mit einbeinigem Brustschwimmen probierte und irgendwie zwischen 20 und 35 Bahnen schwamm. Ein Elend und sobald ich Bein zwei mitbewegte, gab es Kloppe. Vielleicht nicht so schlimm wie ein Jahr zuvor, aber eben nie so, dass ich auch zum Spaß mal ins Freibad gefahren wäre.

Und heute? Irgendwie ist es vertrackt: Ich kann es einfach nicht pauschal sagen. Es ist seit der OP alles irgendwie verhext, denn ich weiß immer noch nicht, ob irgendetwas besser oder schlechter geworden ist. Manchmal bilde ich mir ein, dass unter dem ggf. noch OP-bedingtem Basisschmerz und -ziehen das Radeln und heute auch das Schwimmen besser geht, aber es ist einfach nicht glasklar. Treppen usw. geht immer noch viel viel schlimmer und das OP-Areal ist extrem berührungsempfindlich, die Beugung immer noch nicht vollends gut und so weiter, aber gleichwohl führt Schwimmen oder Radfahren nicht zu so einer massiven Verschlimmerung, wie es vor der OP der Fall war. Das Ziehen und Schmerzen ist im OP-Areal, aber vielleicht nicht mehr ganz 100% so wie dieses dumpfe Drücken und Dröhnen zuvor, aber ob das wieder da ist, wenn der OP-Schmerz erst einmal weg ist, kann ich einfach nicht einschätzen. Zumindest bleibt festzuhalten, dass die Schwimmerei ganz okay ging, aber ich danach vom Knie her nie im Leben mit dem Rad hätte nach Hause fahren können, sondern erst einmal pausiert habe (war natürlich auch mit dem Auto dort).

Das mediale Schnappen und Springen, welches ich vor der OP oft beschrieb, ist immer noch nicht wieder aufgetreten - allerdings war es zuvor auch nie explizit schmerzhaft, sondern lediglich hochgradig auffällig. Gleichwohl ist das mediale Areal auch immer noch etwas dicker und aufgedunsener, so dass es auch gut sein kann, dass das, was auch immer dort vorher schnappte, noch gar nicht wieder da ist, wo es vorher war. Nach wie vor bleibt mir nur abwarten.

Positiv: Keine fühlbare Verschlimmerung durch kurzes Radfahren und Schwimmen, das war vorher anders, insbesondere auf das Schwimmen bezogen (gleichwohl: sehr kurzer Versuch heute, dessen Aussagekraft ggf. auch nur moderat ist). Bakerzyte kurz einmal ganz weg (bzw. wahrscheinlich Miniruptur), aber nicht knalldick. Treppe hinauf geht mit Schmerzen, aber erträglich. Nachts kurz auf der Seite liegen möglich (lateral 10x besser als medial), schlafen auf der operierten Seite allerdings nicht, dann zieht es binnen weniger Atemzüge. Familienausflug Universum Bremen ohne Wahnsinnsanfall geschafft mit Wegstrecken vom Parkplatz zum Universum und auch durch die Ausstellungen hindurch, selbstredend Aufzug für jede Treppe sowohl hinauf als auch hinab. Autofahren geht ganz okay, fühlt sich aber nicht 100% gut an, was vor der OP aber auch nicht so war.

Negativ: Fuß und Bein abends immer sehr dick – vgl. Foto. Auch nach 5 Wochen keine Treppe hinab möglich, noch nach keiner OP so schlecht gewesen, keine wirkliche Tendenz zur Besserung seit mindestens 2 oder mehr Wochen (eher 3). Stehen immer noch Gift. Schmerzen und Ziehen primär im Areal, wo es auch vor der OP war. Bakerzyte immer noch da, was wohl auch so bleiben wird. Radfahren für mehr als 30 Minuten nur schwer vorstellar – dann verkündet das Knie nach 8-9km im Flachen relativ gut, dass es jetzt auch mal Zeit für ne Pause ist. Schmerzmittel ohne signifikanten (oder überhaupt irgendeinen) Effekt, dafür aber seltsame Gewichtszunahme binnen weniger Tage.
Knie dicker.jpg

Knie medial auf der operierten Seite immer noch deutlich konturloser. Fühlbarer harter Strang / Masse medial von der Patella entlang der Narbe subkutan ziehend.
Beinfuss dick Schwellung.jpg

Fuß und Bein am Abend immer recht dick.
 
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Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
Hallo Arndt,
ich bin zwar kein Fachmann, aber das sieht mir nach einem Lymphödem aus (Zitat: "Aber auch Unfälle, Entzündungen, Parasiten oder andere Verletzungen können das Lymphsystem schädigen und ein späteres Ödem verursachen."). Seit Mitte letzten Jahres habe ich sowas auch, bei mir ist das links, allerdings wohl nicht wegen des Knies (auch links), sondern mutmaßlich wegen einer Rechtsherz-Insuffizienz (die ist noch abzuklären), bislang behelfe ich mir mit einem Stützstrumpf. Daher kommt bei Dir wohl auch die Gewichtszunahme, würde ich vermuten. Kannst Du eine Delle provozieren, indem Du mal fest reindrückst für 15-20 Sekunden (etwa am Fuß)? Damit solltest Du mal beim Hausarzt vorstellig werden, das verursacht natürlich auch Druck auf die operierten Bereiche und verursacht Schmerzen. Vorsicht mit Entwässerungsmitteln, die können die Problematik eventuell verschlimmern, da die Lymphflüssigkeit neben Wasser auch Eiweiße enthält, die nicht mit ausgeschieden werden, sondern dann im Geweben verbleiben. Das würdest Du aber merken, wenn die Schwellung nicht vollständig zurückgeht. Wenn das nur Wasser ist, müßtest Du nur kurzfristig öfter aufs Klo, und das Bein ist wieder dünn (und dann sicher auch beweglicher). Aber das muß ein Arzt abklären.
 
Eine Woche ist einmal mehr vergangen – Nummer 6 nunmehr. Mir fällt es schwer, überhaupt irgendetwas auf der Tastatur zu klimpern – es ist ganz einfach nicht wahnsinnig viel passiert. Ich radele etwas mehr, habe noch einen mäßig erfolgreichen weiteren Schwimmversuch unternommen und bin mental an einer nicht sonderlich langen Spaziergangsrunde gescheitert. Alles nimmt frappierend den Zustand vor der OP an, wobei ich mich immer noch an einige Strohhalme klammere. Ich kann beispielsweise beim besten Willen nicht ohne enorme Schmerzen mit dem Knie niederknien, was natürlich auch dank des medialen Säbelschnitts kaum verwundern dürfte. Demzufolge gibt es dort auch noch jede Menge Wundgewebe, was auch wiederum für die teilweise ständigen Schmerzen verantwortlich sein kann – ungeachtet der nicht von der Hand zu weisenden Eindrücke, dass es genauso dort medial schmerzt, wo es zuvor auch der Fall war. Es ist zum kotzen: Immer hatte ich von diesem medialen Druckschmerz und dem benachbarten Knacken und Schnappen berichtet. Es knackt und schnappt bislang nix mehr, aber sobald ich stehe oder etwas mehr gehe, knallt es medial wieder am bekannten Ort. Alles Zufall und bestimmt OP-Folge. Was auch zu Schmerzen führt ist definitiv sitzen mit angewinkelten Beinen – war die Tage auch einmal wieder bei einem Heimspiel der EWE Baskets hier in Oldenburg und dies zwingt einen halt dazu, dass man grob 2x 45 Minuten mit angewinkelten Beinen und mäßig Bewegungsspielraum sitzt. Das war absolutes Gift und ich war schwer am überlegen, ob ich einfach eher gehe. Auch das ist zum Kotzen. Schwimmversuch zwei führte übrigens zu einer Nacht mit ausgeprägten Ruheschmerzen, wobei ich auch ansonsten häufiger Ruheschmerzen habe, insbesondere halt beim oder nach dem Sitzen mit angewinkelten Beinen. Autofahren ist auch nicht so wahnsinnig gut, aber das war auch vor der OP nicht immer gut. Irgendwie bleibt wenig übrig, was gut ist – alles geht irgendwie, wenn man die Zähne heftig zusammenbeißt, aber wenn man morgens aufsteht, ist es eher ein „oh Gott“ in Anbetracht der Tatsache, dass der Tag rund 18 Stunden hat.

@Recordfahrer: Das Rätsel um die geschwollenen Beine / Füße bzw. das Bein und den Fuß hat sich übrigens mit der geplatzten Bakeryste erklären lassen. Irgendwo muss der ganze Mist ja hinsuppen und die Schwerkraft gibt die Richtung vor. Das hat sich mittlerweile normalisiert, aber ob das wirklich für die Kategorie „gut“ langt, weiß ich nicht, da die Zyste schon wieder von neuem beginnt. Aller Logik nach dürfte es wohl eine Illusion sein, darauf zu hoffen, dass die OP mein Hauptproblem behoben hat, wenn gleichzeitig die Zyste immer wiederkehrt und wächst. Da wäre ich schon ein richtiges Unikat, aber trotzdem ist der mediale Schmerz gefühlt sehr weit außerhalb vom Gelenk und irgendwie deutlich vorgelagert, aber dass das alles nicht zwangsweise logisch ist, ist ja nicht gerade etwas Neues.

Die zukünftige Taktung der Einträge dürfte wieder etwas länger gestreckt werden. Mir schwant, von Woche zu Woche wird es kaum mehr etwas Signifikantes zu berichten geben. Ich hatte ja einmal mehr gehofft, dass es nach OP3 endlich die Geschichte der Wiederauferstehung wird, aber momentan fühlt es sich wie eine weitere Umdrehung im halb ausgehobenen Grab an. Für suizidale Ambitionen bin ich nicht der richtige Typ, das wird nix, aber so weiterleben ist nach der Erfahrung dieser zweieinhalb Jahre plus 3 OPs auch reichlich triste.

Zyte weider neu.jpg
 
Hallo Arndt,
das hört sich leider immer noch nicht gut an. Hast Du mal probiert, ob Dir die Videos von Liebscher und Bracht helfen können, beziehungsweise deren Übungen? Hier geht es auch um Bakerzysten - ich denke beziehungsweise fürchte, dass die bei Dir doch größeren Einfluß hat, als vielleicht manche Orthopäden annehmen. Ist denn Deine Op-Narbe gut verheilt? Bei Läufern sind ja Kniebeschwerden deutlich häufiger, allein durch die Stoßbelastungen - such doch da mal, ob es ein Äquivalent zum Rennrad-News Forum gibt. Nicht dass Du denkst, das Du hier nervst, ich meine das ergänzend, vielleicht hat in so einem Forum jemand wirklich hilfreiche Tips und Hinweise, vielleicht kennt da jemand einen begnadeten Physiotherapeuten in Deiner Nähe, ich bin mir fast sicher, dass Dir so jemand mit den richtigen Übungen wieder etwas Lebensqualität verschaffen kann. Irgendwo gibt es auch ein Video von Herrn Liebscher, wo er erklärt, dass es auch Schmerzen gibt, die aufgrund von mangelnder Bewegung bestimmter Muskelgruppen entstehen - was dann wohl bedeutet, dass Übungen für diese zunächst weh tun, aber später dann immer weniger.
 
Voraussichtlich ein letztes Mal ein quasi wöchentlicher Eintrag – zukünftig werden diese dann nur noch anlassbezogen erfolgen (oder falls jemand den ultimativen Tipp jenseits einer Amputation in die Runde werfen kann). Andererseits habe ich gerade das Gefühl, dies die letzten zwei Wochen auch bereits geschrieben zu haben – ob es stimmt, darf man somit getrost anzweifeln.

Gerade kehre ich von einem ziemlich ernüchternden Nachbesprechungstermin von meinem Operateur in Hannover zurück. Die Kurzfassung ist, dafür braucht man eigentlich kein Medizinstudium, dass chirurgisch das Ende der Fahnenstange erst einmal erreicht ist – und es für die kontinuierlichen Schmerzen und die stetig wiederkehrende Bakerzyste keine wirklich gute – nicht einmal eine schlechte – Erklärung gibt. Einmal mehr gab es für mich die Aussage eines erfahrenen Arztes, dass es schlichtweg ein Rätsel sei. Helau.

Ich kann mir zwar selber auf die Schulter klopfen, dass es dort, wo ich seit Jahren – auch in diversen frustrierten Einträgen – von einer Verhärtung sprach auch tatsächlich eine fibrotische Struktur gab, die nun entfernt wurde, wodurch auch das mediale Schnappen und Springen verschwand, aber zumindest sieben Wochen nach der Resektion dieses „Lappens“ von immerhin 5x3x1,5 cm hat es schlichtweg keinen gravierenden Unterschied gemacht. Ja, es ist ein greifbarer Befund, aber nein, er scheint nicht von Relevanz…signifikanter Relevanz…zu sein. Im Grunde genommen ist ein mechanisches Phänomen verschwunden, das Beschwerdenbild jedoch gleich geblieben. Jeder, der das hier liest, hat sicherlich an irgendeinem Körperteil auch eine periodisch oder immer springende Sehne oder was auch immer…und dies hatte ich halt im Areal meiner Dauerschmerzen, dies ist nun anders, das Problem jedoch gleich. Am Auto wurde der platte Reifen gewechselt, dass der Motor durch ist, hat nur keiner behoben. Fährt immer noch nicht gut.

Schmerzen habe ich augenblicklich wirklich mehr oder weniger den ganzen Tag. Selbst Sitzen, zumindest über längere Zeiträume, ist nicht mehr gut…hier im Zug mit angewinkelten Beinen…das würde ich auch stets mit 2/3 von 10 einstufen. Das ist zwar seit der OP sukzessive besser geworden, aber wie weit die Progression mich noch trägt, bleibt abzuwarten. Ewiges Sitzen in gleicher Pose war aber auch, oh Wunder, vor der OP nicht immer eine Freude.

Gehen ist schlechter als sitzen (Außer im ständigen Wechsel, das lenkt irgendwie ab und immer ist das eine eine Erholung vom anderen, so obskur dies auch klingen mag), Treppen sind viel schlechter, schnellere Bewegungen sind von mir durch eine Schmerzwand getrennt – gestern wollte unser Kleiner mit mir ein paar Basketbälle vor dem Haus werfen und ich konnte vom Kopf her einfach keinen Schritt zur Seite machen, wenn ich nur eine Sekunde oder weniger Zeit habe, die Bewegung durchzuführen. Das Bein ist dann einfach steif und der mediale Schmerzpunkt dreht bei einer schnellen Bewegung auf der Schmerzskala steil nach oben. Ist quasi so, wie wenn ich mit dem Fuß auf den Boden stapfe…auch das ist aus schmerztechnischer Sicht seit zweieinhalb Jahren einfach nur bescheuert. Beim anderen Bein geht das ganz normal (z.B. dreckige Schuhe), beim dämlichen Bein schmerzt es halt einfach regional anteromedial am Knie.

Mache ich ein paar schnellere Bewegungen oder gar Drehungen, dröhnt es richtig im Knie. Alles beginnt immer mit einem anteromedialen Schmerz, bewege ich mich dann mehr, fühlt sich das ganze Knie brennend an – und es gibt kein Entrinnen und auch keine Linderung. Am nächsten Morgen ist es dann zumeist wieder beruhigt und der Spaß beginnt ohne Unterlass von Neuem.

Krank geschrieben bin ich vorerst für 4 weitere Wochen. Kurzfristig betrachtet ist das gut, mittelfristig betrachtet wird wahrscheinlich in 4 Wochen auch nur wenig besser sein und langfristig macht es einfach keinen Unterschied.

Manchmal denke ich auch, dass die Arbeit für den Kopf gut wäre, da ich etwas Abwechslung hätte, aber wenn ich dann mal länger in der Küche herumstehe oder wie am letzten Samstag nach 45 Minuten am Osterfeuer scheitere und wieder nach Hause fahre, weiß ich, dass dies auch nicht gut funktionieren würde.

In Anbetracht der stets zurückkehrenden Zyste hat mir der Operateur nun zum Rheumatologen geraten – vielleicht könnt man die vermehrte Flüssigkeitsproduktion im Knie ja durch Medikamente in den Griff bekommen, wenn es schon keine greifbare Erklärung gibt. Die Idee ist zwar als in den Raum gesprochenes Wort ganz okay, aber ohne mich an alle Details zu erinnern – die Schiene bin ich doch auch schon gegangen. Blutbilder, die für eine Rheumadiagnose nix hergeben. Der Verdacht in Richtung Schuppenflechtenarthritis, was auch unterhalb des Radars eines auffälligen Blutbilds der Fall sein könnte…aber ein Hoffnungsschimmer, der auch zu nichts führte. Natürlich kann ich jetzt auf den Arztbrief warten und noch einmal einen Rheumatologen aufsuchen, aber nur wenn man immer wieder dasselbe macht, muss man nicht erwarten, dass das Resultat ein anderes sein wird. Es scheint einfach kein Entrinnen, keinen Strohhalm mehr zu geben – außer eben mit all jenem wieder anzufangen, was zuvor zu nix geführt hat. Ich könnte mir die Telefonnummern von fünf weiteren Orthopäden aus dem Netz holen und Termine stecken. Etwas übertrieben wären das dann die Nummern 20 bis 24. Das führt doch auch zu nix.

Für die Krankschreibung war ich hier in der Region bei einem Orthopäden, also zu Hause, die Bahncard war mal überflüssig. Hat sich aber gerade automatisch erneuert, da ich die Kündigung vergaß. Also doch wieder mehr Ärzte quer durch Deutschland; immer wieder frustriert die schönen Radlandschaften des Landes vorbeiziehen sehen?

Auch der Arzt hier hat sich noch einmal wirklich Mühe gegeben – Akkupunktur (da war er der Dritte), neue Schmerzmittel (die ja zu nix führten) und momentan soll es erst einmal jede Woche eine subkutane Infiltration mit einem Betäubungsmittel geben – was bei Spritze 1 in der Tat ehr kurzfristig vielleicht marginal etwas gebracht hat. Inwieweit da echt Effekt oder nur Placebowunschdenken am Start war, wusste ich selber nicht. Dahinter versteckte sich die Idee oder Frage, ob eine Denervierung, die er aber auch selber nicht durchführen würde, vielleicht sinnvoll wäre.

Dazu meinte jedoch mein Operateur aus Hannover, dass mehr Denervierung als eine offene OP kaum geht, da die Nerven dann sowieso durchtrennt werden und erst einmal Ruhe ist, was periphere Nerven angeht – eine Denervierung wäre nicht anders bzw. man könnte auch nicht mehr erwarten. O Dem ist…vgl. tauberes Gefühl entlang der Narbe und insbesondere zur Kniemitte hin…nicht intelligent zu widersprechen. Also auch eine Floskel oder ein Schlagwort, mit dem ich keinen Schritt weiterkommen werde. Trotzdem lasse ich den Kontakt zu dem Arzt erst einmal nicht abreißen, da ich am Ende auch einfach jemanden brauche, der mir die elendige Krankschreibungen geben kann oder eine Quelle für eventuelle Medikamente ist.

Manchmal glaube ich, dass am Ende doch mein medialer Knorpelschaden, den der Operateur in Hannover bei Betrachtung der ASK-Fotos auch wieder als „Minimal“ bezeichnete, eine Rolle spielen könnte – das widerspricht aber auch aller Logik der Ärzte, da diese mir alle sagen, dass solch ein kleiner Knorpelschaden eigentlich keine signifikanten Probleme verursachen kann.

Zumindest ist der Knorpeldefekt von der Lage her mit dem Sturz in Verbindung zu bringen und liegt auch quasi in der tieferen Verlängerung meines Hauptschmerzareals – als isolierter Defekt erscheint ein degenerativer Prozess auszuschließen, aber ich werde es wohl niemals herausfinden. Die beiden Operateure der ASKs zuvor hielten ihn beide für nicht behandlungswürdig und der Operateur aus Hannover meinte heute zu mir, dass mein Knie nach den vorherigen 3 OPs in drei Jahren einen komplexen Knorpeleingriff nicht mehr überstehen würde – Zitat „Das kriegen sie nie wieder zusammen“.

Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass moderne Ersatzverfahren mindestens 2 Operationen beinhalten und auch nur dann ratsam sind, wenn ein Knorpeldefekt symptomatisch ist. Sofern dies nicht gegeben ist, scheint das Risiko, durch eine verbockte Operation das Problem nur zu verschärfen oder gerade erst zu schaffen, viel zu groß. Und, so sagen mir auch alle Ärzte, passen die von mir beschriebenen Schmerzen partout nicht zu einem Knorpeldefekt – der ständige Reizzustand mit der Bakerzyste als Folge hingegen schon, aber auch nicht wirklich, wenn man sich das Ausmaß des Schadens vor Augen führt. Es dreht sich alles immer wieder im Kreis und führt zu gar nichts.

Im Skript meiner Träume war der 20.04 anders geplant. Nachuntersuchung der OP. Termin für das Rennrad beim Schrauber, damit das wieder fit gemacht wird. Die Nachuntersuchung war enttäuschend, das Rad habe ich am 19. Trotzdem weggebracht. Ich eiere ja auch jetzt ein wenig herum, das kann ich dann zukünftig vielleicht wieder auf dem Rennrad und nicht auf dem Tourenrad. Aber es ist halt auch ultimativ unbefriedigend.

@Recordfahrer: Die Liebscher&B.-„Freunde“ habe ich leider, da könnte ich Copy&Paste aus den vorherigen 23 Seiten dieses Themas hier alles zusammentragen, schon hinter mir. Ich will die beiden jetzt nicht vollends in die Pfanne hauen – manche Jesus-style-Videos online sind natürlich schon eher komödienhaft – aber mir hat das Ganze überhaupt nichts gebracht. Einer meiner X Physiotherapeuten war auch 100% auf L&B eingeschossen und hat mir auch neben einer Triggerpunktbehandlung alle möglichen L&B-Übungen gezeigt und als Hausaufgaben aufgetragen. Das Spiel habe ich über mehrere Wochen akribisch mitgespielt…allerdings mit dem Resultat, dass es nicht einmal den Hauch einer Veränderung gebracht hat. Die vorgestellten Übungen gegen die Bakerzyste sind auch, naja, hoffentlich bei anderen Patienten erfolgreich. Ein wenig liegt jedoch der Verdacht in der Luft, dass es bei L&B einfach exzellent gelungen ist, auf die Social Media-Schiene und das Querdenkertum aufzusatteln – liest man deren Bücher, beginnt jeder Absatz gefühlt mit „die herkömmliche Medizin sagt, dass….aber alles Unfug, denn….“. Das spricht insbesondere Lehrer (weiß gar nicht, wie viele Empfehlungen aus dem Kollegium kamen) an und all diejenigen, die es eh schon immer besser wussten und Ärzte nur für Geldschneider ohne Gewissen halten. L&B geben dem Patienten auch das Gefühl der vollkommenen oder quasi-vollkommenen Autonomie über die eigenen Schmerzen und Probleme, was natürlich all diejenigen anspricht, die fest davon überzeugt sind, dass man jeden Karren nur alleine aus dem Dreck bekommt. Bei mir steckt der Karren nur ziemlich tief im Dreck, ganz egal, ob ich Fachleute klassischer Schule um Hilfe bitte oder versuche, mir selber zu helfen. Es interessiert weder Knie noch Zyste. Dummerweise gilt dies auch für Schmerzmittel aller Art und augenscheinlich auch Güte – und ich würde schon selbst lange an so etwas wie chronische Schmerzsyndrome (CRPS oder ähnliches) glauben, wenn da nicht gleichzeitig immer wieder die Zyste wäre, die recht augenscheinlich kommuniziert, dass sich nicht nur irgendwo ein Schmerz eingenistet hat und den Exit nicht findet, sondern dass irgendetwas im Argen ist. Aber….was und wie findet man einen Hebel dagegen?

Anbei noch der Laborbefund zu dem Stück Knie, welches mich in OP#3 verlassen hat. Für mich ist es ein Rätsel, wie man dermaßen viel Gewebe aus einem doch so kleinen Gelenk (relativ) entfernen kann, ohne dass es, jenseits von einem entfernten mechanischem Phänomen, irgendeinen Unterschied zu machen scheint.
Arthrofibrose.jpg
 
Ich mache mir gerade nicht die Arbeit, die Tage seit dem letzten Eintrag zu zählen. Es ist Zeit vergangen, aber es ist nichts Gravierendes passiert. Ich könnte einmal mehr schreiben, dass manche postoperativen Einschränkungen und/oder Folgen weiter abgeklungen sind, aber dies würde dann im Detail ermüden und am Ende nur dazu überleiten, dass quasi alles wie zuvor ist.

Vor meinem OP-Nachbesprechungstermin am 20.04 hatte ich mein Rennrad am 19.04 zum Schrauber gebracht, da so manches defekt war. Bis heute war es mir zu anstrengend, wieder anzurufen, ob das Rad fertig ist. Es einfach nicht zu Hause zu haben oder zu sehen ist auch eine Erleichterung. Mein bisschen Alltagsgegumpe mit dem Rad mache ich mit meinem 20jährigen Tourenrad, das ewige Rennradgekrampfe auf dem schlechten Knie von den letzten zwei Jahren, ein Gekrampfe, was ich bestimmt wieder machen würde, wenn das Rad da wäre, vermisse ich einfach nicht genug, um das Rad wiederhaben zu wollen. Irgendwann rufen die bestimmt an, da sie Platz im Lager brauchen oder die Knete haben wollen, aber die Halle bei dem Laden ist groß und da stehen immer unzählige Räder. Das kann auch gut verloren gehen…

Darüber hinaus hocke ich gerade im IC von Bad Oyenhausen nach Osnabrück, da mich heute Früh der Arthrofibroseexperte Herr Traut zu Gast hatte. Es ist ja nicht unbedingt so, dass ich glaube, an Arthrofibrose zu leiden, aber gänzlich ausschließen wollte ich es auch nicht – der Laborbefund nach OP3 erwähnte ja die Möglichkeit einer Arthrofibrose, bei OP2 gab es Verwachsungen am VKB und einen Narbenstrang, bei OP1 eine Teilsynovektomie.

Heraus kam bei dem 90 (!) minütigen Arztgespräch, wenngleich es schon locker 30 Minuten dauerte, in Ruhe darzulegen, was bis dato passiert ist (und dabei gerieten bestimmt 50% unter den Teppich), auch wenn es für den Arzt sicherlich schwer war, dabei noch den Überblick zu behalten. Am Ende riet er mir recht eindringlich dazu, erst einmal keinen weiteren Operationen nachzujagen, da ich „schon bei den Besten gewesen wäre“ und es mich ja nicht wesentlich weiter gebracht hätte. Mittlerweile weiß ich auch selber nicht mehr, was Folge vom Sturz oder von Operationen oder von beidem ist. War OP1 erfolgreich (intraartikulär) und hat mit dem ganzen Bluterguss und den Narben danach die heutigen Probleme erst geschaffen? War die OP was den Hauptschmerz angeht ggf. nichts wert, da ich ja auch mit diffusen Beschwerden in die OP ging und nach dem wochenlangen Blutergusshorror und den Wochen auf Bewegungsschiene ja auch nur wieder diffuse Probleme hatte, abzüglich der Einklemmungen?

Perspektivisch, also nach Erhalt meines Arztbriefes und dann der Rezeptausstellung durch meinen Hausarzt (oder einen anderen Arzt / Orthopäden), werde ich eine Therapie mit Morphium, Antidepressiva, Entspannungsmassagen und Schmerzpflastern beginnen. Die Theorie des Arztes zielt darauf ab, dass die Schmerzwahrnehmung bei mir zentral gestört ist, was man schon daran merken würde, dass das Knie bzw. das ganze Bein sehr berührungsempfindlich ist, Reize (wie ein Klopfen auf die Haut) lange nachhallen und das Gekratzte an der Haut sich pelzig anfühlt. Alles dies wären Indizien dafür, dass der Körper die Wahrnehmungen nicht mehr richtig "runterdämmt“, was man angeblich – als Fähigkeit – in der frühen Kindheit entwickelt. Falls es damals Entwicklungsstörungen dieser körperlichen Herunterdämmung gegeben hätte, könnte es sein, dass im weiteren Lebensverlauf traumatische Ereignisse (wie ein Sturz aufs Knie) einen Prozess der Fehl- oder Nichtverarbeitung in Gang setzen, aus dem es dann kein Entrinnen mehr gibt. Die Tatsache, dass ich nachts kaum oder eigentlich so gut wie nie Schmerzen hätte, würden dafür sprechen – und auch die Tatsache, dass die Probleme mit den ersten Reizen des Tages beginnen würden. Für mich klingt es alles erst einmal nach einer etwas seltsamen Theorie, gleichwohl ist aber auch so viel an der ganzen Leidensgeschichte komisch, dass ich mich einem Versuch mit Antidepressiva und Morphium (in angeblich zunächst geringer Dosierung) nicht entgegenstellen werde.

Was natürlich einmal wieder gar nicht ins Bild passt ist die riesige Zyste in meiner Kniekehle, die heute aber – den Verdacht hatte schon einmal ein Arzt geäußert – nicht unbedingt als Bakerzyste eingestuft wurde, da es keine eindeutige Verbindung zwischen Zyste und Gelenk im MRT gäbe und es auch keinen sichtbaren Gelenkserguss gäbe. Das ist natürlich recht spooky, da die Zyste nach jeder Operation mehrfach rupturiert ist und Operationen natürlich auch immer mit einer intraartikulären Schwellung einhergehen, aber natürlich auch mit einer extraartikulären Schwellung. Es wäre eine Idee, die Zyste einmal punktieren und das Punktat untersuchen zu lassen, aber das würden Orthopäden natürlich im Normalfall erst einmal nicht machen. Ich fragte noch nach einer ärztlichen Empfehlung dafür und er nannte mir einen Namen, den er im Vorfeld einmal kontaktieren könnte. Die Bahncard muss sich ja lohnen.

Leider fühlt sich alles sehr pallativ an, da ich bei der derzeitigen Behandlungsidee nicht mehr den Pfad zur Heilung sehen kann. Schwimmversuche habe ich leider erst einmal wieder eingestellt, nachdem ein weiterer Versuch am Samstag letzte Woche dazu führte, dass ich den ganzen Tag nur massivste Probleme hatte und psychisch total kaputt war. Es war von der Idee her ein nettes Frühschwimmen im Freibad gewesen – es endete in der ganztägigen Kniekatastrophe und der Einsicht, dass es auch nach OP3 einfach nicht zu gehen scheint. Deprimierend.

Kommende Woche läuft meine Krankmeldung aus und es beginnt ein gedrosselter Wiedereinstig mit wenigen Stunden. Auch das ist ein gruseliges Gefühl, da es alles nur so weiterzugehen scheint, wie es vor der OP aufgehört hat.
 
Nur wenige Zeilen der unendlichen Frustration. Die Schmerzen waren heute teilweise kaum auszuhalten - und teilweise vollends irrational, so dass ich wirklich anfange, an meinem Verstand zu zweifeln. Oder daran, dass irgendetwas irgendwann noch einmal wirklich gut werden kann.

Womit soll ich anfangen? Morgens halb sechs aufgewacht und im Bett schmerzte es bereits (im Sinne von Stichen ins Bein), wenn ich die Bettdecke (!) über das Bein zog. Mal ehrlich, wenn es soweit gekommen ist, was fällt einem dann noch ein?

Vormittags bin ich dann noch zwecks PCR-Test - seit Tagen etwas erkältet - mit dem Rad die knapp 5km zum Hausarzt. Der Selbsttest war zuvor positiv, zum Teil, so hoffe ich gerade, liegen die wirklich absurden Knie/Beinschmerzen auch daran, dass mein aktueller Infekt die Probleme irgendwie verstärkt. Heute ist Montag, die ersten Erkältungsanzeichen schlichen sich grob Samstagabend ein, aber da war es wahrlich noch nicht eindeutig.

Beim Arzt musste ich dann noch knapp 25 Minuten draußen warten - das Wartezimmer besteht mittlerweile aus einem Haufen Stühlen an einer gemütlichen Ecke unter ein paar Bäumen mit Schaukel dabei - wobei ich mich einmal entschied, die Wartezeit stehend zu verbringen. Das war für 25 Minuten Selbstfolter, immer mal wieder hingekniet, um etwas Druck zu nehmen, dann wieder gestanden und so weiter. Arztbesuch war dann unspektakulär - neben dem PCR-Test wollte ich eigentlich nur wissen, ob man, sobald ich meinen Arztbrief aus Bad Oyenhausen haben würde, auch in der (eher etwas alternativen) Hausarztpraxis Opiate und Antidepressiva verschreiben würde, Meine Hausärztin war jedoch selbst nicht da und die mithelfende Ärztin wollte es dann mal weiterleiten. Okay, whatever.

Die richtige Qual war dann die Radfahrt zurück. So schlecht war das Knie seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich musste auf den 5km 2x Pause machen, da es so fies global / diffus im und am Knie stach, dass ich einfach nicht mehr fahren konnte. Das ganze Knie fühlte sich aufgedunsen und krank an, der stechende und irgendwie nicht lokalisierbare Schmerz leistete seinen Beitrag und ich war einfach nur durch den Wind.

Zu Hause angekommen klingelte dann gleich das Telefon - meine Schule wollte sich nach meinem Wohlbefinden erkundigen und erfragen, ob man mir ein offizielles Wiedereingliederungsverfahren anbieten soll, wie es ggf. mit dem Amtsarzt weitergehen könnte (erst mal aufschieben) und so weiter. Dummerweise fallen mir auch an möglichen Erleichterungsmaßnahmen für ein Wiedereingliederungsverfahren kaum gute Ideen ein. Das ganze Leben ist so einfach scheiße und volles Gehalt bei möglichst wenig Arbeit ist halt kein realistisches Dauerprogramm.

Aus lauter Frust verspeiste ich dann am Mittag mal 2 90er Arcoxia - deutlich mehr als die maximale Tagesdosis für Arthrose (60) oder akut entzündliche Prozesse (120). Schien etwas zu helfen - am Nachmittag war noch ein Spaziergang okay, abends ist das Knie jetzt aber auch wieder richtig schlecht.

Liegt bestimmt alles an Corona, aber bis zum offiziellen PCR-Testergebnis morgen...abwarten. So ganz eindeutig war der Selbstest auch nicht & so richtig fies ist die Erkältung auch nicht...
 
Es ist einfach nur noch vertrackt, was irgendwie noch putzig klingt. Eigentlich ist es zum Heulen oder Kotzen oder Kotzheulen oder Heulkotzen. Das OP#3 nichts gebracht hat, dürfte mittlerweile absolut spruchreif sein. Dass mir die Ideen ausgehen und ich nunmehr kurz davor stehe, es mit Antidepressiva und Opiaten zu probieren, ist eigentlich auch total frustrierend. Ja, es ist einen Versuch wert, aber es kann auch genauso gut eine Einbahnstraße ins nächste Problem sein. Wer will schon Opiate nehmen, aber wenn einem sonst nix mehr einfällt…

Was total absurd ist: Seitdem ich grob ab dem letzten Wochenende Covid habe, sind die Knieschmerzen definitiv schlechter geworden. In Gänze hat mir Covid nicht viel getan, „Long Knee“ reicht ja auch schon. Stimme ist nicht so gut, 2 Abende etwas müde gewesen, einen Tag mal Mittags eine Stunde gepennt, aber eigentlich ist alles egal. Nicht dramatischer, als bei einer x-beliebigen Erkältung.

Bloß die Gliederschmerzen, die es nicht gibt, haben sich nur das Knie ausgesucht, um dort voll einzuschlagen. Und nicht nur so, wie ich es gewohnt bin: Seit Tagen gibt es plötzlich ein ganz fieses Ziehen vom Fuß (lateral) beginnend die Außenseite des Unterschenkels hoch. Stattdessen ist der mediale Druck am Knie ein wenig verschwunden – oder taucht nicht mehr so auf, da ich mich ja kaum noch bewege – aber dieser ziehende Schmerz ist so übel, dass ich einmal mehr Treppen nur noch mit ganz üblen Problemen gehen kann. Total gaga.

Dazu ist das Knie vollends schmerzempfindlich – Schmerzsensationen gab es teilweise schon, wenn ich im Bett die Bettdecke über das Knie zog (!!!) – das kann doch einfach nicht mehr wahr sein und lässt mich manchmal ernsthaft glauben, dass ich im Oberstübchen eine Macke haben muss.

Dazu ist dann da aber immer noch die Restschwellung / neues Narbengewebe von der OP und natürlich die riesige Bakerzyste, die ja vielleicht gar keine ist – so zumindest der Arzt in Bad Oyenhausen, der daran zweifelte, da er gar keine Verbindung von Zyste zum Gelenkinnenraum sehen könnte und auch dort keinen signifikanten Erguss.

Diese Story von „die Bakerzyste ist komisch…ich sehe gar keine Verbindung“ hatte ich schon einmal bei einem anderen Arzt – für alle anderen (zwanzig bis fünfzig) Ärzte war es halt immer einfach eine Bakerzyste und mein zweiter Operateur in Braunschweig erklärte sich den fehlenden Erguss im Gelenkinneren damit, dass „das ja gleich in die Zyste gedrückt würde“. Man weiß es alles nicht, abgesehen davon, dass die Zyste real da ist.

Die Covid-bedingten Knieschmerzen sorgen auch dafür, dass selbst das, was sonst ging, nicht mehr funktioniert. Zum PCR-Test war ich noch 4km je Weg mit dem Rad gefahren – zurück mit 2 Pausen, da ich vor Schmerzen das Pedal nicht mehr runterbekommen habe. Natürlich könnte ich auch ein Auto nehmen, aber nach zweieinhalb Jahren will ich mich auch einfach nicht mehr immer und überall schonen, wobei 4km zum Arzt mit dem Rad fahren ggf. auch nicht in die Kategorie „sonderlich anspruchsvolle körperliche Ertüchtigung“ fällt.

Theoretisch wäre diese Woche auch meine Kniekrankschreibung zu Ende gegangen. Jetzt noch ein paar Tage mehr PCR-bedingt zu Hause. Die Schule rief auch bereits an, da man mir ein Wiedereingliederungsverfahren anbieten möchte. Ach, was weiß ich, da wird ja nix wiedereingegliedert, da ist ja keine Progression in Sicht. Ich denke in vielen Momenten, dass ich selbst darum bitten sollte, zum Amtsarzt geschickt zu werden.

Anbei der Arztbericht zu meinem angeblichen Leiden – wenn man die Diagnosen nicht einmal mehr aussprechen kann, ist wohl jede Hoffnung auf Genesung verloren.
 

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Hallo Arndt,
zu deinen grundsätzlichen Beschwerden kann ich leider keinen sinnvollen Beitrag leisten - außer dir natürlich alles Gute zu wünschen.
Aber evtl. beruhigt dich meine Beobachtung bei mir selbst und im Bekanntenkreis in den letzten Wochen, dass sich Covid anscheinend individuelle Schwachstellen "aussucht", d.h. (latent) vorhandene Probleme oder Anfälligkeiten für bestimmte Symptome und Krankheitsbilder sichtbar macht bzw. verstärkt. Von Nasennebenhöhlen über Stimmbandproblematik bis hin zu Nerven- und Rückenschmerzen, die teilweise erst Wochen nach der Infektion abklangen. Bei allen Betroffenen gab es Anfälligkeiten bzw. schon vorher akute Beschwerden, die verstärkt wurden.
Insofern: Sei so entspannt wie möglich, was die C-bedingte Verschlimmerung betrifft. Das wird sehr wahrscheinlich wieder besser bzw. weniger schlecht.
Gute Besserung
einaugenradler
 
Hi, ich verfolge diesen Strang seit September 2021 - das Jahr in dem mein linkes Knie mich um den Verstand brachte (und bringt). Es fand sich nur eine Stressfraktur in Tibiakopf, ansonsten nichts spektakuläres, die typischen Verschleißerscheinungen einer 30jährigen Langstreckenläuferin.
Die Kurzfassung: Stoßwellentherapie, Osteopathie, Krankengymnastik, Akupunktur, Diclo, novalgin und arcoxia haben kaum geholfen, ich bekam im Dezember Corona und hatte währenddessen eigentlich die Knieschmerzen fast vergessen. Etwa einen Monat nach Genesung (asymptomatisch) setzten die Knieschmerzen wieder ein, exakt wie du es beschreibst. Ein dumpfes, Druckgefühl, das mich völlig mürbe macht. Dazu gesellte sich nachträglich ein unerklärlicher tiefer Zahnschmerz im Fuß, völlig gaga- an manchen Tagen kann ich mich nicht entscheiden, was schlimmer ist. Ich bange bei jedem Eintrag mit dir mit und hoffe so sehr, dass dir etwas hilft. Nach unzähligen Schuheinlagen, Kühlung, Wärme, Selbstzahlerleistungen, fühle ich mich wie ein totaler Therapieversager. Tatsächlich fällt mir gerade auch auf, dass Corona mein Schmerzempfinden im linken Bein verschlechtert hat.
Meine letzten Versuche sind nun auch Pregabalin gegen (vermeintliche!) Nervenschmerzen und im Juli nehme ich an eine Studie mit Ketamin teil…. Ich werde berichten, sollte das etwas gebracht haben.
PS: ich bewundere deine Ausdauer, bei mir jährt sich das alles bald und ich bin nicht mehr die, die ich mal war. Hätte ich eine Beziehung, wäre es wahrscheinlich längst zur Trennung gekommen.
 
@einaugenradler und natürlich @Aerialist

Zunächst einmal "schön", dass es noch weitere treue Leser dieses ganzen Unfugs gibt.

Natürlich wäre es besser, wenn es nix zu lesen gäbe oder irgendwann ein finaler Eintrag à la "Sorry, keinen Zeit für einen Post, muss noch 120km Radfahren, bevor es am Nachmittag mit den Kindern in den Zoo geht..." kommt. So lange dieses jedoch unrealistisch scheint, bleibt es bei dem "zunächst schön". Oldenburg selbst hat auch keinen Zoo. Man könnte natürlich in rund 120km auch mit dem Rennrad im Zoo in Osnabrück sein.

"Gaga" ist auch passend für diese Tage, da sich Corona wohl wirklich meine große Schwachstelle vorgenommen hat und dort lustig Blödsinn veranstaltet.

Momentan schmerzt die rechte Wade bei Berührung / Kontakt dermaßen, dass ich nicht das rechte Bein über das linke schlagen kann (z.B. beim Sitzen), da dann ein richtig fieser Schmerz durchs Bein sticht. Ob das jetzt vom Druckkontakt auf den Knochen, die Haut...es ist einfach nur blödsinnig und spielt in einer Liga mit "das Bein schmerzt, wenn ich die Bettdecke darüberziehe".

Nützt aber nix, denn so ist es. Der Schmerz beim Beine überschlagen sticht auch so gut, dass man das Knie vollends vergessen kann. Beim Gehen weiß ich gerade auch gar nicht mehr, was mehr Probleme verursacht: Die Wade schmerzt da auch, das Knie ist sowieso Murks - aber ich wüsste nicht mal, wie ich das einem Arzt genau beschreiben sollte. Vielleicht würde Aerialist mit dem Zeh/Kniekram ja auch zustimmen, dass es auch egal wäre, wenn eine der beiden Baustellen besser würde - da die andere immer noch lähmen würde.

Da hoffe ich, dass dieser "Schmarren on top" im Sinne von "Einauge" nur ein temporäres Phänomen ist - genau dies scheint ja bei "Aerialist" nur dann der Fall zu sein, wenn man temporär als sehr dehnbar betrachtet, Ende ungewiss.

Ansonsten habe ich aber mit Corona nix am Hut, der Rest ist bestenfalls eine schwächere Schnieferei, die mich in gesunden Jahren nie vom Schwimmen oder leichtem Radfahren abgehalten hätte. Meine Frau hat noch etwas mit Müdigkeitsanfällen kreuz und quer durch den Tag zu tun, ich hätte nix dagegen, 12h zu pennen. Die Kinder hatten positive Tests aber sonst außer etwas Augenbrennerei quasi nix.

Wenn es momentan mit diesem Wadenblödsinn ganz übel ist, kann ich gerade nicht mal die Treppe alternierend gehen. Das ging mit dem Knie davor schon, aber war auch nicht gut. Jetzt klappt es halt einfach nicht, da ich durch die Schmerzwand nicht durchwill. Okay, es ist temporär, alles wird gut...okay, vielleicht nicht alles, aber das zumindest.

Schmerzen, die partout auf Schmerzmittel nicht ansprechen, sind immer komisch - finde ich zumindest. Vor allem dann, wenn man schon verschiedene Mittel durch hat und sicherlich auch hier und dort mal etwas hochdosiert hat. Ein Versuch mit Pregabalin kann da sicherlich nicht schaden, hat nur bei mir - diese Theorie von Nervenschmerzen verfolgte mich ja vor langer langer Zeit auch recht stark, da mir sonst nix mehr einfiel - nix gebracht. Am Ende war ich dann bei mindestens 4 Neurologen gewesen, da ich es einfach nicht wahrhaben wollte.

Ich habe es aber auch nicht konsequent einen längeren Zeitraum genommen, da ich wohl unbegründete Vorbehalte vor Psychopharmaka hatte - auch Thema Persönlichkeitsveränderung und so. Jedoch hat dieser ganze Kram in den letzten 2.5 Jahren schon so viel Persönlichkeit verändert, dass es darauf vielleicht auch nicht mehr ankommt. Und nein, es hat mich in keinerlei Hinsicht irgendwie stärker oder reifer gemacht. Es ist einfach nur scheiße.

Jetzt möchte ich, sofern mir jemand den Kram verschreibt, die Opiate & Psychopharmaka-Variante zumindest einmal ausprobieren, da ich schon davon ausgehe, nicht binnen 48h abhängig zu sein. Und falls es irgendwie ein Schritt aus den Dauerschmerzen sein sollte, wäre das Problem einer etwaigen Abhängigkeit dann auch eher ein Zukunftsproblem.

Irgendwie gehe ich aber davon aus, dass ich das Zeugs nehme und schlichtweg kaum etwas passiert. Ich wehre mich auch mental vehement dagegen, dass mein Problem rein an einer zentralen Schmerzverarbeitungsproblematik liegt, wenn ich mit einer Riesenzyste durch die Welt tapere, wo auch immer die herkommt. Wenn ein Auto einen Platten hat, kann es natürlich sein, dass es auch nicht fährt, weil in der Elektronik etwas nicht stimmt. Würde man das aber wieder hinbekommen, wäre da immer noch der platte Reifen...

Was das "Ausdauer bewundern" angeht:

Mal ganz ehrlich, was soll ich denn sonst machen?

Im Beruf klappt es nicht mehr richtig gut und da braut sich vielleicht auch noch etwas zusammen. Privat ist mit mir nicht wahnsinnig viel anzufangen, was auch nicht ohne Einfluss auf eine Partnerschaft ist, aber hier noch nicht zur Trennung geführt hat. Freundschaften sind jedoch reihum vor die Hunde gegangen und ich bin mit anderen Menschen auch nicht mehr so gut, da ich einfach lieber alleine bin und nicht in sozialen Situationen gefangen bin, wo dann doch wieder alle stehen und so weiter. Thema Persönlichkeitsveränderung.

Für mich selber ist es eine immer wieder kirre machenden Vollfrustkatatrophe. Die Tage mit dem Kleinen in der Einfahrt wieder etwas Tennis gespielt (er ist 6 und spielt seit 2-3 Monaten, also Bälle zuwerfen und dann werden 2 von 10 getroffen und das sieht dann eher nach Baseball aus) und ich kann mich einfach nicht bewegen.

Stehe dann auf meinem Fleck, was auch schon nicht gut ist, und wenn ein Ball dann 2 Meter neben mir vorbeikullert schaffe ich es nicht schnell genug, mich dorthin zu bewegen, da das Knie so steif ist (& Quarantäneverstoß, beim Holen des Balls).

Einfach nur purer Frust - 1-2 schnelle Schritte in eine nicht vorhersehbare Richtung...total unmöglich. Das ist genauso, wie wenn ich mal zu laufen probieren würde - 3-4 Schritte und es ist einfach vorbei, da das Knie gefühlt wie eine Melone daherkommt und ganz übel schmerzt. Sofort. Bei so etwas immer wieder. Mit 0% Wahrscheinlichkeit einer positiven Überraschung. Geht einfach nicht.

Somit: Was soll ich da haben, außer Ausdauer? Zum Akzeptieren ist es zu schlimm - drei OPs ohne Erfolg in 3 Jahren sind aber auch schlimm - fürs Umbringen bin ich momentan noch nicht und werde es wohl auch nicht - und dann bleibt nur noch "immerweiterimmerweiterimmerweiter" und jeden Mist aufs Neue ausprobieren. Und wenn es zu nix führt, dann halt noch mal...bis es Neurologe 4 ist.

Daher auch die gesetzten neuen Termine bei noch nem neuen Osteopathen und noch mal einem Physio mit der ganz gezielten Fragen nach irgendwelchen theoretischen Dysbalancen. Glaube ich aber auch alles nicht dran, aber es muss ja weitergehen.

Einlagen, keine Einlagen, neue Schuhe, andere Schuhe, mal anders gehen probieren, irgendwie der Gedanke, dass etwas anders sein könnte, wenn man die Gesamtbelastung bei Alltagsbewegungen etwas anders verteilt: Alles Peng.

Es interessiert das Knie einfach null, sonst hätte ich ja schon etwas auf Dauer geändert. Das einzige, was ich geändert habe, ist, dass ich meine Einlagen, die ich viele viele Jahre immer wieder neu verschrieben bekommen habe (Senk-Spreizfuß; also ordentlich Plattfuß, beim kaputten Knie noch mehr als beim Guten), rausgeworfen habe. Irgendwie ist es mit noch schlechter als ohne - und da Versuche mit anderen Einlagen mit Randerhöhungen und bla und Maßanfertigung in einer old-school Einlagenwerkstatt ohne Technikblabla...alles neutral und sinnlos.

"Dumpfes Drückgefühl" - habe ich ja schon viel zu oft beschrieben. Und wenn man es dann auch nicht genau lokalisieren kann bzw. beim Herumdrücken am Knie das Dumpfe irgendwie diffus konkret nirgendwo ist...es ist halt zum wahnsinnig werden. Das dumpfe Druckgefühl ist übrigens seit OP3 irgendwie oftmals besser oder zumindest anders geworden, aber dafür fühlt sich das Knie stets vollends überreizt, aufgedunsen und falsch an, schmerzt quasi anders, aber nicht besser.

Was mit noch Hoffnung macht: Hinknien geht noch gar nicht und schmerzt ordentlich...da scheint mir das Gewebe noch nicht wirklich abgeheilt (oder es geht nie wieder?). Vielleicht verschwindet das ja in X Wochen oder Monaten und irgenwdwie ist dann auch der Rest besser. Aber auch so etwas macht keine Riesenzyste und die ist immer noch da....

Alles konfus. Genug für heute.
 
Alle, die keine Lust auf niederschmetternde Einträge haben, sollten besser hier das Lesen einstellen. Momentan scheint es, als würde das Leben mich bis zu den Haarspitzen testen wollen und die Schmerzen sind kaum mehr erträglich, insbesondere, da sie vollkommen sinnentleert scheinen.

Meine einfach nur seltsam-grotesken Wadenschmerzen seit Corona haben sich mittlerweile beinahe auf das gesamte Bein abwärts vom Knie ausgedehnt. Auch das Sprunggelenk ist mittlerweile formidabel betroffen und zieht / schmerzt bei jedem Schritt, so dass ich gar nicht mehr normal abrollen kann, sondern arg platt dahertrotte. Wo bleibt das 9€-Ticket wenn man es braucht?

Die Wade…liege gerade mit dem Laptop im Bett…schmerzt selbst dann fies, wenn ich hier liegend nur den Fuß anziehe. Beim Gehen kann man es eigentlich nur ertragen, weil zigtausend Schritte in den letzten beiden Wochen beigebracht haben, dass es schnell bis zu einem richtig mächtigem Schmerz voranschreitet, dann aber ein Plateau findet, auf dem man irgendwie noch weitergehen kann, da man weiß, dass es jetzt nicht mehr viel schlimmer wird. Es ist aber nicht nur die Wade, sondern teilweise dann auch allumfassend der ganze Unterschenkel oder das gesamte untere Knie oder der Fuß vom Sprunggelenk bis über den Socken oder oder oder. Und es wird nicht besser, keinen Deut.

Ob es wirklich etwas mit Corona zu tun hat? Auch wenn es für mich selbst blödsinnig erscheint, glaube ich es schon irgendwie. Es fing eben alles sanft einen Tag vor dem positiven Test an, dann war es an Tag 2 der positiven Tests bei der Radeltour von knapp 5km zur Hausärztin ganz übel, so dass ich mehrfach anhielt und auch ein übles Stechen im Oberschenkel hatte, dann wurde es halt sukzessive schlimmer und wanderte etwas das Bein hinab am Gelenk vorbei. Corona ist nun aber seit fast eine Woche in Tests weg…aber vieles, was vorher mit meinem Albtraumknie irgendwie ging – hinhocken, meistens Treppe alternierend gehen, relativ problemlos mal 10 Minuten zu Fuß um den Pudding – geht einfach nicht mehr. Wenn es nicht bis Dienstag besser wird, weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich einen weiteren Arbeitstag schaffen soll – so geht es momentan einfach gar nicht,.

Novalgin habe ich zudem seit einigen tagen als neues Schmerzmittel parallel zu meinem Psychopharmaka, da der Hausarzt erst das eine (Psycho) geben möchte, bevor dann kommende Woche die Opiate folgen. Novalpeng kann ich nehmen oder sein lassen – all meine Probleme der letzten Tage kamen mit dem neuen Schmerzmittel, nicht ohne…wobei man natürlich einwenden kann, dass man ja nicht weiß, was wäre, wenn ich es nicht genommen hätte. Aber ganz ehrlich…zur Zeit ist es fast schlimmer als je zuvor und verkrüppelt mich vollends, so dass ich gestern beim Zoobesuch mit den Kindern auch wieder angefangen habe, draußen Krücken mit mir zu führen. Ob das ohne Schmerzmittel noch schlimmer gewesen wäre, was das alles überhaupt soll? Ich glaube es wirklich nicht.

Beim Supermarkt traf ich dann heute noch unseren ortsansässigen Osteopathen, bei dem ich nach OP1 oder 2 auch 2x war, bevor er mir sagte, dass er absolut keine Ideen hätte…und dann auf jegliche Rechnung verzichtete. Auch heute redete er wieder fast 15 Minuten mit mir und sagte mir auch, dass er noch nie so einen Fall gesehen hätte, bei dem er absolut gar nichts bewirken oder verstehen kann. Was für eine Ehre. Bei einem Blick auf meine Krampfadern meinte er, ich sollte es mal mit Venenstrümpfen probieren, vielleicht würde ja auch einfach das Blut mit den Krampfadern, die wirklich eher ausgeprägt sind, nicht richtig abfließen…und damit ständig eine latente Entzündung aufrecht erhalten. Das würde er auf jeden Fall vor den Opiaten probieren.

Ach, was weiß ich…meinetwegen auch beides parallel. Dann könnte man zwar im Optimalfall nicht eindeutig sagen, was hilft, aber in meiner Grundresignation verharrend glaube ich soqwieso nicht mehr, dass irgendetwas hilft.

Alles in allem ist es einfach ein verdamm bescheidenes Leben geworden. Das Knie war schon immer schrecklich und ist es immer noch, aber was hervorstechende Akutbeschwerden angeht, ist dieser
 
Bei einem Blick auf meine Krampfadern meinte er, ich sollte es mal mit Venenstrümpfen probieren, vielleicht würde ja auch einfach das Blut mit den Krampfadern, die wirklich eher ausgeprägt sind, nicht richtig abfließen…und damit ständig eine latente Entzündung aufrecht erhalten. Das würde er auf jeden Fall vor den Opiaten probieren.
Ich lese hier manchmal mit und habe keine Ahnung von Knie und Medizin...
Ich habe jahrelang einen Job mit sehr viel sitzender Tätigkeit gemacht, entweder Auto oder ICE. Ich hatte keine Verletzung oder Krampfadern. Trotzdem hatte ich es mir damals angewöhnt Venenstrümpfe anzuziehen, weil ich zwischenzeitlich ein Ziehen in den Waden vernommen habe. Ich habe damals Socken von Falke gehabt, die einfach nur nach normalen schwarzen Kniestrümpfen aussahen.
Wenn du dich aufgrund der Schmerzen wenig bewegst und zudem noch Krampfadern hast, würde ich das tatsächlich erstmal probieren. Achte einfach darauf, daß keine Narben gereizt werden. Ansonsten ist mir kein negativer Aspekt aufgefallen, kann man ganz normal den ganzen Tag tragen. Ich fühlte mich immer etwas frischer und die Schmerzen in den Waden kamen so nie wieder.
Klar repariert das nicht dein Knie. Es hört sich für mich aber so an, als wäre der neue Schmerz nur indirekt, durch die wenige Bewegung, dem Knie zuzuschreiben.

Gute Besserung
dasulf
 
Salü Arndt
Tut mir leid, dass OP Nummer 3 nichts genutzt hat. Schlussendlich war es ein Versuch, ohne diesen hättest Du ewig dran rumgemacht, ob das vielleicht helfen würde oder nicht. Ersteres wäre klar besser gewesen;-).

Mein Orthopäde sagte mir derletzt einmal, dass nicht alle Probleme medizinisch lösbar sind und auch nicht erklärbar. Das fand ich sehr ehrlich und vermutlich wird Medizin heutzutage auch überschätzt.
Bei mir gings da nicht um das Knie (das kommt in vier Wochen wegen Plica dran, wird aber wohl eine kleine Sache), sondern um die Rippe, die nicht zusammenwachsen will. War eine Serienfraktur, die drüber und die drunter haben es hinbekommen, die in der Mitte nicht, weshalb sie nach 7 Monaten geplattet wurde. Das hat dann irgendwann zu mehr Schmerz geführt als jemals davor, direkt nach dem Unfall etc. Nervlich war das grenzwertig, da ich nachts wochenlang fast nicht schlafen konnte und ab mittags (neben total müde) nicht mehr wusste wie ich den Tag arbeitsmässig so rumbringe, trotz Novalgin, Paracetamol und Ibu in Maximaldosierung. CT hat dann gezeigt, dass auch nach über drei Monaten die Rippe nicht daran denkt etwas zu machen, Platte und Schrauben sitzen aber tiptop; warum das so ist, weiss keiner. Die Schulter mag die Platte dafür so gar nicht (ist genau am Rand vom Schulterblatt und bewegt da bei Aussenrotation dauernd drüber), entfernen will man mit nicht verheilt natürlich auch nicht...

Mit Opiaten habe ich entsprechend auch Erfahrung, allerdings mit einem deutlich stärkeren als Tilidin;
schmerzmässig wirkt das gut, aber ich hab mich damit gefühlt wie nach am Abend Party gemacht und ordentlich einen hinter die Binde gekippt; also eher neben der Spur, zum Arbeiten war das nicht wirklich praktikabel.

Da das bei Dir nun aber mit dem Knie schon so lange geht, würde ich das versuchen, sicher auch mal über einen längeren Zeitraum (3-4 Wochen) bevor man sagen kann, nutzt nichts.
Und ich würde parallel dazu wohl Physio machen, das schadet zumindest nicht;-). Ich hatte zwischenzeitlich mal Akupunktur getestet, das war aber für die Fische.

Vom Kopf her würde ich mich von dem auch nur ansatzweise vorhandenen Gedanken verabschieden, dass eine weitere OP etwas bringen würde, ich glaube, das macht das Ganze noch dööfer. Eher pragmatisch beobachten, ob es Dinge gibt, wo es etwas besser ist, einfach um besser durch den Alltag zu kommen.

Ich habe jeweils immer rekordschnell wieder gearbeitet, mir hilft Ablenkung, Austausch mit Kollegen, etc. Vielleicht kannst Du da ein Weg finden, wie Du halbwegs gut durch den Alltag kommst ohne vom Knie wahnsinnig zu werden - hochlegen, Kompressionsstrümpfe, Voltarenpflaster direkt draufkleben etc. Das löst das Problem nicht, aber macht es vielleicht erträglicher.
Und ich glaube wichtig ist hier eben auch der Kopf und dass man nicht dauernd Knie, Knie, Knie denkt, auch wenn es schwerfällt.

Was die dauerhafte Einnahme von Schmerzmedis betrifft: das Risiko von Abhängigkeit ist bei Opiaten sicher nicht ganz wegzureden; teilweise werden diese aber über Jahre genommen und dann wieder abgesetzt. Von Novalgin und Co. wird man nicht abhängig. Letzteres ist auch besser verträglich für den Magen, bei Ibu und Voltaren muss man da schon etwas aufpassen. Aber schlussendlich gehts bei Dir ja erstmal darum einen Weg aus diesem Negativkreislauf zu finden und da würde ich alles versuchen. Was dann am Ende hilft, ist dann auch egal; wer heilt hat Recht oder so;-).

Ich drück Dir die Daumen, dass es doch noch besser wird; das ist bei nicht erklärbaren Phänomenen ja nie auszuschliessen.

Toi toi toi.

P.S.: Muskelbeschwerden nach Corona habe ich jetzt schon ein paar Mal gehört, das ist mühsam.
 
Moin @Bergziege79 und natürlich alle anderen...

...zunächst einmal vielen Dank für den wahrlich langen Eintrag - der auch nicht gerade vor Neid erblassen lässt. Schlussendlich hast du allerdings mit allem von vorne bis hinten Recht, die Frage ist nur, ob ich es auf meinen Alltag übertragen bekomme.

Heute ist quasi der letzte Tag vor den Opiaten - heuer Abend um 17:15 den Termin beim Hausarzt, bei dem ich dann "verkünden" werde, dass eine Woche Novalgin absolut "für die Fische" war, um dies einmal als Methaper zu übernehmen. Kann ich machen, kann ich lassen...aber es reiht sich ein in die Ibu-Diclo-Arcoxia-Kettung....

Das ehrliche Eingeständnis, dass es medizinisch nicht immer Antworten gibt, kenne ich leide rauch schon, kann dies dann immer einen überschaubaren Zeitraum akzeptieren und lande dann wieder in der "...wenn da diese riesige Zyste ist, dann kann doch nicht sein, dass da niemand etwas...."-Schleife, die natürlich über viele Wendungen und Kurven wieder bei "vielleicht mal die Zyste operieren?" landet. Der Lerneffekt dreier mäßig sinnvoller Operationen ist jedoch mittlerweile gegeben. Operation #3 hat mir zumindest die Gewissheit gegeben, dass dieses Masse- und Volumengefühl medial am Knie absolut nicht eingebildet war, genauso wie das ewige Ploppen und Springen. Es wäre jetzt natürlich schön gewesen, wenn das Ableben dieses mechanischen Problems irgendwie relevant gewesen wäre.

Was die Plica angeht: Als ich das las, würde mir fast schon ein wenig "übel". 2007 hatte ich selber eine Plica Suprapatellaris (im OP-Bericht, reingegangen war ich mit Verdacht auf die wohl wesentlich häufiger auffällige Mediopatellaris) und die OP war ein absoluter Traum. Beinahe ein Jahr hatte ich damals massive Probleme beim Radfahren, hatte in der Zeit das Schwimmen für mich entdeckt, war jedoch abgesehen vom Radfahren quasi problemfrei. Es hatte mich auch damals zur Aufgabe eines Alpencrosses gezwungen - ein Jahr später setzte ich die Tour dann in Interlaken als persönliches Comeback alleine fort. Die OP war ein Traum, da alle Probleme quasi über wenige Nächte hinweg verschwunden waren und mein Knie wieder top war. Muss auch alles ambulant gewesen sein...es war so unspektakulär, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann. ABER: Über dieses Forum kenne ich mittlerweile zwei Leute, bei denen einen "nicht so große Plica-Sache" dazu führte, dass es ihnen nicht minder bescheiden als mir heute geht. Wenn ich deren - sicherlich nicht repräsentativen - Erfahrungen bedenke, schwant mir, dass ich damals absolut Glück (?) hatte - und würde mit dem Wissen um diese Erfahrungen gerne den Rat aussprechen, bei einer Plica alles, aber auch absolut alles auszuprobieren, bevor man es operieren lässt...

...schreibt hier gerade derjenige, der sich 3x am Knie...ah, whatever....

Was die Arbeit angeht: Man bietet mir ja momentan wieder Gespräche für eine Wiedereingliederung an. Ich hadere extrem damit bzw. bin eigentlich davon überzeugt, das nicht machen zu sollen, jenseits meiner temporär vom Arzt veranlassten Beschränkung auf weniger Stunden. Für mich wäre es wahrscheinlich im Sinne der Aussage "über Arbeit ablenken...nicht übertreiben" am besten, mich selber zum Amtsarzt zu schicken und darauf zu hoffen, dass eine verminderte Dienstfähigkeit festgestellt wird. Natürlich ist so ein Besuch beim Amtsarzt kein Wunschkonzert und im Rahmen eines Beamtendaseins schon eine Nummer. Theoretisch kann da von dauerhafter Krankschreibung, Frühpensionierung, Versetzung auf andere Positionen bis eben herabgesetzte Dienstfähigkeit alles bei passieren. Im Falle der herabgesetzte Dienstfähigkeit steht man zumindest besser da, als wenn man selber in Teilzeit soweit runtergeht, wie man es noch kann - als "Kaputter" kriegt man dann immer noch einen 300€-Kaputtenzuschuss. Gemacht habe ich aber noch nix, aber im Grunde genommen erfülle ich mit meinen ewigen Krankheitszeiten und der wahrlich nicht vorhersehbaren Fähigkeit zur Erfüllung aller Dienstpflichten die Kriterien für eine Reise zum Amtsarzt. Aber...wie geschrieben...das kann auch anders ausgehen, als man sich das erwünscht, wenngleich ich auch wirklich zu 99.5% nicht glaube, dass man gegen seinen Willen mit kleinen Bezügen zwangsfrühpensioniert wird. Rein theoretisch macht mir der Job auch durchaus Spaß, wäre da nicht...siehe 123 vorherige Einträge.

Thema Akkupunktur: Kennt irgendwer eigentlich jemandem, dem das echt geholfen hat...oder ist jeder in dem Glauben, dummerweise einer der wenigen zu sein, bei denen es nicht anspricht? Wenden Tierärzte eigentlich auch Akkupunktur an...davon ausgehend, dass dort wirklich nur nach medizinischer Leistung bezahlt wird und Placeboeffekte auszuschließen sind?

Physio: Habe ab Mittwoch meinen neuen. Physio. Sehe es aber auch eher so, dass es nicht schaden kann. Alles andere wäre dann eine Überraschung, allerdings...

...kann ich im Moment gar keine vernünftigen Aussagen dazu treffen, wie es um mein Knie wirklich bestellt ist, da mir die Wade und das Sprunggelenk da einen Strich durch die Rechnung machen. Dazu schrieb ich ja schon einiges...Samstag war der absolute Tiefpunkt: Bin am späteren Vormittag ins Bett zurück. Mit Krücken wäre es natürlich irgendwie noch gegangen, aber ohne Krücken konnte ich keinen Meter mehr gehen. Sonntag war es wieder etwas besser, heute genauso, aber das "etwas besser" bedeutet nur, dass ich immer noch bei jedem Schritt Wadenprobleme habe und auf der Treppe brav eine Stufe nach der anderen gehe. Alternierend geht da gar nichts. Hate heute Früh auch noch einen Termin beim Osteopathen - kann ja was bringen, wird nix schaden -, den ich dann auch nicht absagen wollte, mir aber dachte, dass ich mit den akuten Beinproblemen eh übers Knie kaum berichten kann. Er meinte dann nur, dass auch er seit Corona wieder Probleme mit einer längst ausgeheilten Achillesfersenerizung hätte und dazu einen tauben Oberschenkel. Folgerichtig würde er alles glauben, was Patienten zu Corona sagen. Am Humpeln war er auch. Meinen Glauben an die Osteopathie stärkte dieser Eindruck nicht gerade. Am Ende kam bei der Erstuntersuchung heraus, dass ich im Stand einen auffälligen Rechtsshift hätte, also sogar noch mehr auf dem kaputten Knie belaste als auf dem anderen. Warum ich keine Schonhaltung, sondern eher das Gegenteil einnehmen würde, wäre eine interessante Frage. Dann gab es ein wenig ganzheitliche Behandlung (Massage, Adduktoren usw.) und ich solle in vier Wochen zur Wiederholung zurückkommen. Selber könnte ich da nix an der Fehlstellung machen. 96€ sollten sofort in bar oder per Karte bezahlt werden. Viel Spaß bei der Rückerstattung. Manchmal frage ich mich echt, was ich mir an Quatsch antue...

@dasulf: Genauso wie auch schon von der Ziege aus den Bergen angeregt, wird die Idee mit den Strümpfen einmal angegangen. Und "keine Ahnung von Knie und Medizin" nicht überbewerten...meine Erfahrung mit diesem Knie lässt mich manchmal denken, dass dies bei manchen Ärzten oder Osteopathen auch nicht ganz anders ist, zumindest dann, wenn es nicht VKB oder Meniskus ist. Ich kann auch gar nicht mehr zählen, von wie vielen Leute mit vermeidlichen Hoffaproblemen ich schon gehört habe, die mir dann berichteten, dass X Ärzte von der ganzen Problematik keinen Schnall hätten. Sobald dann aber kompetentere Ärzte gefunden wurden, führte dies auch selten zum Erfolg.

Tilidin: Habe den Plan, es zumindest bis zu meinem Termin beim vom Operateur #3 empfohlenen Rheumatologen Ende Juni auszuprobieren, also vier Wochen, davon ausgehend, dass der Spaß heute Abend oder morgen Früh losgeht. Natürlich muss ich dann auch sehen, wie es mit den Nebeneffekten so ausschaut - ich nehme seit einer Woche niedrig dosiert Amitriptylin und habe fast jeden Tag Schwindelanfälle und oft ein irgendwie komisches Allgemeingefühl (bisschen übel, bisschen Kopf). Irgendwie hadere ich auch jeden Abend damit, die Tropfen auf den Löffel zu tröpfeln. Wenn bei Tilidin noch mehr dazukommt und es im Gegenzug keinen signifikanten Effekt gibt, weiß ich nicht, was aus dem Versuch wird. Falls es etwas nützt, mache ich mir über eventuelle Abhängigkeiten später Gedanken.

"Wer heilt hat Recht"...ich denke immer mehr in Richtung Tierarzt...vielleicht eben halt echt die einzigen, die wirklich einschätzen können, was etwas hilft oder nicht. Andererseits schläfern die auch ein...

...vielleicht ist mein Knie auch schon viel besser, als ich denke. Immerhin kann ich ja seit etwas mehr als zwei Wochen mit der Wade und teilweise auch dem Sprunggelenk gar nicht mehr richtig gehen. Knie fühlt sich zwar auch nicht klasse an, aber diese Akutbeschwerden halten auch davon ab, dies mal richtig ausprobieren zu können...ggf. nicht allzu realistisch, ich weiß...

Nachtrag: Was mir gerade noch einfiel; als Beispiel zur Verdeutlichung dieser teilweise wirklich absurd irrealen Wadenprobleme: Gestern Abend - passend zur mentalen Verfassung - "Mudbound" auf Netflix geschaut. Der Titel ist quasi Programm. Allerdings: Ich konnte auf dem Sofa das Bein nicht vor mir hinlegen, da jeglicher Anpressdruck auf die Wade schlichtweg nicht auszuhalten war. Nur mit angewinkeltem Bein war es überhaupt auszuhalten - nachts im Bett ging es dann aber irgendwie. Vor der Glotze jedoch....kein Versuch, dieses verfluchte Bein irgendwie in die Horizontale zu bekommen, wurde von Erfolg gekrönt. Weder gerade noch seitlich noch sonstwie...sofort stichartig die Wade. Würde ich es nicht seit 2 Wochen erleben, würde ich es nicht glauben. Im Stehen geht es. Kniebeugen gehen auch einigermaßen, da dann alles aus dem Oberschenkel kommt, aber gehen & insbesondere Treppen, also alles, bei dem der Unterschenkel Spannungsveränderungen erlebt...übel.

Noch ein Nachtrag: Hatte mein Rennrad ja am 19.04 zum Schrauber gebracht und mich dann nie wieder darum gekümmert. Jetzt riefen die an & ich rechnete schon damit, dass man mir sagte, dass man es jetzt bei Ebay Kleinanzeiger einstellen würde. Stattdessen hat die Reparatur aber echt so lange gedauert und nun sind noch mehr Schäden aufgefallen. Die Ersatzteile seien momentan nicht leicht zu bekommen. Bis 2019 habe ich in 15+ Jahren, glaube ich, kaum mal (außerhalb vom Urlaub) mehr als 3 Tage kein RR gefahren. Mittlerweile ist es mir vollkommen egal....
 
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Hallo @Arndt78 , das liest sich ja leider nach wie vor nicht schön - ich hatte tatsächlich gehofft, dass Dir die OP hilft. Was Deine aktuellen Beschwerden betrifft: hat Deine Hausärztin mal ein Blutbild hinsichtlich Entzündungsindikatoren gemacht? Nicht dass sich im Nachgang an der OP-Wunde etwas entzündet hat, oder Du Dir wie auch immer (Insektenbiss/-stich, verunreinigtes Essen auswärts) irgendwelche Viren oder Bakterien eingefangen hast, die eine Entzündung auslösen, in dem Fall könnte sich Dein Knie natürlich ebenfalls nicht bessern.
 
Ich bin gerade über den Themenkomplex Faszien beziehungsweise Faszienverklebungen gestolpert - könnte sowas vielleicht zumindest teilweise Deine Beinbeschwerden erklären? Allerdings ist es in Deinem speziellen Fall natürlich nicht so einfach möglich, mit einer Faszienrolle dranzugehen, wenn leichte Berührungen schon Schmerzen verursachen.
 
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Salü Arndt

Wie läufts denn so mit Drugs and Rock’n’Roll? ;-)
Spass beiseite, hab’s interessehalber noch nachgeschaut, Tilidin scheint in etwa Tramal zu entsprechen, ich hatte das mal 3-4 Wochen nach böserem HWS Trauma, ging problemlos wieder ohne und hat zumindest bei mir nur ein bisschen Drehschwindel produziert.
Das im Zuge der Rippen- Thorax Kiste verschriebene Oxycodon war dann ne andere Liga und für mich ausser ich wäre im Bett geblieben nicht handelbar. Der bei mir ohnehin sehr tiefe Ruhepuls rauschte damit völlig ab.

Bzgl. der Bakerzyste: ich verstehe Dich + Deine Gedanken gut, dass eine derartige Raumforderung weder normal noch ohne Störung des Rests sein kann, daher weg damit. Vielleicht ist das Knie durch mittlerweile drei OPs aber auch schon derart angepisst, dass das Teil nicht so schnell weggeht und vielleicht länger Zeit braucht? Auch wenn das unbefriedigend ist. Davon ab, wenn diverse Kniechirurgen da nicht ran wollen, würde mich das gänzlich davon abhalten, denn eigentlich opsen die ja sehr gern, und (böse gesagt) kreative Abwechslung und Bespassung vom langweiligen Meniskus und Kreuzband Alltag liegt ja eigentlich hoch im Kurs. Da nicht zu wollen, würde mich von der Idee abbringen respektive ich hätte da zu viel Kopfkino.

Ich finde übrigens, dass Veterinäre teilweise kompetenter und pragmatischer daher kommen als Humanmediziner;-); bei Chirurgen denke ich immer, dass das die besseren Autoschrauber oder Handwerker sind;-). Im Zuge der Jochbeinplattenentfernung vor 2 Wochen sprach ich danach noch etwas mit dem dafür zuständigen Chirurg, es endete dann bei der Rippe. Auf sein Nachbohren was jetzt der Plan sei, und mein Kommentar, dass ich das nicht wisse, der Thoraxchirurg aber auch nicht so wirklich meinte er: ja ist doch klar, nochmal OP, neu verplatten, Schrauben fester ziehen. Nach einem kurzen Wtf*** Moment meinerseits sagte ich ihm dann dass das doch kein Auto ist;-).

Bzgl. Akupunktur: hm, ja;-).

Plica: wurde schon Diverses probiert, von Entzündungshemmer, Dehnen, Eigenblutsishi. Mein Orthopäde ist auch eher zurückhaltend bzgl opsen.
Er ist aber sehr gut, letztes Jahr hat er die Knochenspornabtragung+ Hoffa-teilresektion so gut gemacht, dass ich nach 2 Wochen wieder bergauf gelaufen bin und nach 5 Wochen wieder Hochtouren gemacht hab. Vor lauter Begeisterung dann nach 6.5 Wochen nach einem Nordwändli einen Riesensprung über eine Spalte gemacht habe und dabei vergessen habe, dass auf dem geopsten Knie zu landen, vielleicht nicht die schlauste Idee ist. Dabei hat die Plica irgendwie was abbekommen, das war im Oktober.

Amtsarzt: was ist der Vorteil, ne offizielle Krankschreibung? Hier würdest Du wohl zu was anderem verdonnert werden, entsprechend wäre ich vorsichtig.

Den Faszien/ Krampfadern/ muskulären Anteil Ansatz würde ich übrigens auch nicht aussen vor lassen, faszien und Muskeln machen im Rahmen von kompensation und Co ja gerne Ärger.

Vielleicht solltest Du mal konsequent versuchen ne Kombi aus hochlegen, einschmieren, Dehnen, Faszienrollern, Schmerzmedis und Physio versuchen, manchmal hilft viel viel;-). Zumindest hat man das Gefühl etwas gemacht zu haben.

Ich hoffe für Dich dass es bald besser wird, verliere Deinen (Galgen)Humor nicht;-).
 
Hallo Arndt, auf keinen Fall weitere OP. Bitte wende Dich an einen erfahrenen Schmerzmediziner. Für mich hört es sich nach einem CRPS oder Morbus Sudeck an. Weitere Hilfe oder Ärzte findest Du im CRPS Netzwerk Deutschland. VG
 
Ein kurzes Update aus der Welt von Drugs & Rock´n´Roll (wenngleich ich die Titelmusik von Paw Patrol bedingt durch die Kinder öfter höre als sonst irgendetwas)...

Fange ich mal an mit der Kombination von Amitriptylin und Tilidin:

Es hat einen Effekt, den ich aber nur schwer in gescheite Worte fassen kann, da ich mir selber nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll. Sowohl die erstmalige Einnahme vom Antidepressiva (letzter Eintrag) als auch von Tilidin führten zu ziemlich üblen Schwindelepisoden (bei Tilidin noch mehr), die jedoch auch schnell besser wurden und sich dann sukzessive ausschlichen.

Tag 3 von Tilidin habe ich aber noch ganz "gut" in Erinnerung, da ich relativ problemlos zur Schule geradelt bin (2.5km) und dann ging es auf dem Weg zum Klassenzimmer los. Zu einer Kollegin noch gesagt, dass mir verdammt schwindelig und übel ist (Weg zum Klassenraum), woraufhin sie meinte, dass ich mich dann doch lieber irgendwo hinhocken sollte. Aber Quatsch...heroisch weitergelatscht...ich doch nicht. Unterricht dauerte dann ca. die 2 Minuten, die ich gebraucht habe, um den Schülern zu erzählen, dass ich mir gerade nicht vollends sicher bin, wo oben und unten ist. Aber auch die Episode legte sich dann wieder und kehrte so nicht zurück Jetzt merke ich weder nach der Einnahme des Antidepressivas noch des Opiats etwas in diesem Sinne.

Okay, so viel zu den Nebenwirkungen, aber die spannendere Frage ist ja, ob der ganze Unfug auch Wirkungen mit sich bringt (nach irgendeiner Studie, die ich online gefunden habe, etwa 4.x Punkte auf der 10er Schmerzskala mit 94% zufriedenen Patienten), Eine Woche lang habe ich Tilidin (50er) 1-0-1 genommen und war irgendwo im Niemandsland von "hilft es jetzt was oder bilde ich mir das...oh Schwindel....ein?". Gehen & stehen war nicht besser als sonst, Treppen auch nicht, auf die seltsamen neuen Coronaschmerzen in Wade und Sprunggelenk hatte es überhaupt keinen Effekt, für das Knie...Radfahren ging irgendwie besser, jedoch noch nicht so, dass ich mein am 19.04 zum Schrauber gebrachtes Rennrad plötzlich vermissen würde. Die Alltagsfahrten mit dem Tourenrad - Bäcker, Arbeit usw. - waren jedoch gefühlt besser, aber dann bei der Arbeit etwas auf den Beinen...da musste ich es mir schon einbilden, dass es besser geht...oder doch nicht? Ich wusste es selber nicht. Zufriedenheit weit von 94%, definitiv kaum etwas auf der 10er Skala.

Nach einer Woche bin ich dann auf 2-0-2 gegangen, bezahlte es mit einem halben Tag übelster Schwindelattacken und würde seitdem sagen, dass ich phasenweise schon eine Verbesserung verspüre, die jedoch wenige Stunden nach Einnahme deutlich nachlässt (vielleicht eher 2 auf der 10er, aber mehr als nix und definitiv vorhanden).

Momentan nehme ich die Tabletten immer etwa um 6 und um 18 Uhr und schon mehrfach folgten auf ziemlich üble Nachmittage (insbesondere so ab 15-16 Uhr) dann wieder bessere Episoden ab 19 Uhr.

Heute war ich z.B. nach dem Abendessen noch 50 Minuten mit dem Tourenrad unterwegs und radelte mit dem tonnenschweren Dinosaurier knapp 23 km/h im Schnitt. Das hätte ich jetzt zwar nicht 90 Minuten, 2 Stunden oder noch länger aufrecht erhalten können, aber für die knappe Stunde ging es ohne Pause. Wer diesen ganzen Schmarren hier wirklich gelesen hat, dürfte wissen, dass dies mit dem Rennrad zuvor oftmals nicht ging (bzw. die Maximaldurchschnittsgeschwindigkeiten in der Nachbarschaft waren; das Tourenrad ist 20+ Jahre alt und WIEGT). Da ich heute vor dem Abendessen mit dem Kleinen auf dem Spielplatz wieder richtig Probleme hatte, gehe ich schon sehr stark davon aus, dass es einen Zusammenhang mit dem Konsum der Opiate gibt.

Der Haken: Es ist auch mit Tilidin keinesfalls richtig gut - Treppe z.B. war gerade eben (22 Uhr) wieder ein Krampf - aber es ist halt besser als ohne. Gleichzeitig warnte mich vor 1-1.5 Jahren die Ärztin der Schmerzambulanz vor Opiaten - "Ihnen geht es dann ein paar Monate besser, dann lässt die Wirkung nach, dann muss man höher dosieren...irgendwann entwöhnen..." und mir schwant, dass es kein für alle Ewigkeiten gangbarer Weg ist, alle 12h 2 Tilidin 50er zu nehmen. Allerdings: Nehme ich die morgens um 6 und abends wieder, kriege ich am Vormittag 4 Stunden Unterricht mit auch vermehrten "Standphasen" ganz okay hin & fahre mit dem Rad zur Arbeit und zurück. Das Knie ist zwar nie normal, aber es geht halt, ohne dass ich kirre werde. Am Nachmittag wird es dann bescheidener, um sechs kommen 2 weitere Tabletten, dann geht es wieder etwas. So beginnt eine Tablettensucht, da ich bei diesen Resultaten nicht sehe, wie ich nach Zeitraum X freiwillig damit aufhören würde.

...und ich bin unglaublich naiv; manchmal rede ich mir jetzt nach diesen 2 Wochen Besserung im Gleichschritt mit Opiaten schon ein, dass vielleicht auch mein Knie endlich besser geworden ist. Ich denke dann selbst, dass ich bei den Gedanken nicht richtig ticke, da es so stumpf offensichtlich ist, aber dann denke ich es doch wieder...

Zu keinem Zeitpunkt hat Tilidin irgendeine Auswirkung auf die Schmerzen im Sprunggelenk und der Wade gehabt. Das Sprunggelenk ist mittlerweile wieder bis auf kurze Episoden normal ,die Wade immer noch nicht. Die Beine übereinanderschlagen geht nach wie vor nur in eine Richtung. Aber es bessert sich langsam. Rund 4 Wochen dürften es jetzt sein.

@Bergziege79: Was den Amtsarzt angeht, bin ich immer noch hin und her. Der klare Vorteil einer eingeschränkten Dienstfähigkeit wäre die durch den Arzt herabgesetzte Unterrichtsstundenanzahl. Natürlich geht das Gehalt dann runter, aber die angesammelten Pensionsansprüche nicht. Zudem gibt es ein Kaputtengeld von um die 300€ als Ausgleich für die Stundenreduktion. Da ich auch auf Opiaten keinesfalls eine Vollzeitwoche schaffen würde, ist dieser Weg ggf. intelligenter als eine freiwillige Teilzeitvariante.

Ich weiß ja auch nicht, wie es mit den Opiaten weitergeht und ob ich damit nicht im Zeitverlauf weitere Probleme bekomme. Genauso weiß ich auch nicht, ob das Knie im Zeitverlauf gleich bleibt, besser oder schlechter wird. Oder ich vollgedröhnt mit Opiaten und Antidepressiva doch noch mal eine OP-Idee toll finde und sich dann der Satz von Operateur 3 bewahrheitet, dass man das Knie dann nie wieder zusammen kriegt - nach den bisherigen 3+2 Operationen (3 im Rahmen dieser Geschichte, 2 weitere auf Lebenszeit, unter anderem eben auch die dir bevorstehende Plicanummer).

Für ein Fall einer irgendwie eintretenden totalen Arbeitsunfähigkeit würde sich die Pension dann an dem Arbeitspensum davor orientieren - und das wäre bei freiwilliger Teilzeit halt Teilzeit und bei amtsärztlicher Nichtvolleinsetzbarkeit hierfür eben doch Vollzeit. Gleichwohl ist der Besuch beim Amtsarzt natürlich eine Blackbox. Dass man dort aufschlägt und dann nach "So, ich erzähle Ihnen mal ne Geschichte, können Sie auch online in 123 Einträgen nachlesen und dann schreiben Sie mich bitte auf 60% Einsatzmöglichkeit, okay?" alles genauso kommt wie bestellt...das muss bestimmt nicht so sein.

@FrankBlack78: Wenngleich auch ein Morbus bei mir ausgeschlossen wurde (zu viele Kriterien passen nicht) und ich auch nicht glaube, dass ein CRPS eine doch riesige Bakerzyste machen würde, sondern es dafür schon einer irgendwie gearteten Ursache bedarf, müsste momentan schon viel zusammenkommen, um mich zu einer weiteren Operation zu bewegen. Trotzdem kann ich mir nach wie vor vorstellen, es irgendwann vielleicht einmal mit einer Resektion der Zyste zu probieren, wenngleich bislang alle Ärzte abgewiegelt haben und mich auch oftmals auf die damit einhergehenden Gefahren im OP-Gebiet der Kniekehle hinwiesen. Der ehemalige Arzt von Werder Bremen und nun Chefarzt eines Rehazentrums ebendort entließ mich auch einmal ohne gescheite Diagnose und mit dem Satz, dass ich doch "bitte bitte bitte niemals jemanden die Zyste operieren lasse, da die Ergebnisse, die ich hier sehe, schrecklich sind". Gleichwohl liest man im Internet oft von erfolgreichen Resektionen. Ach, ich weiß es einfach nicht, aber die roten Warnflaggen wurden aus allen Richtungen geschwungen.

Mein aktueller und neuer Physio ist übrigens "fasziniert" von meinem Fall. Ich solle das nicht falsch verstehen, aber er hätte auch nicht den Hauch einer Idee und hätte eine so deutlich erkennbare Zyste eigentlich auch noch nie gesehen - vor allem auch so tief gelegen (von der Kniekehle aus; er kennt die MRT-Aufnahmen nicht; fängt halt hoch an und geht dann äußerlich sichtbar bis tief; sonst schafft man die 8cm nicht). Er hat meinen Fall per Mail / Telefon einem ihm bekannten Orthopäden hier in der Region (es gibt echt noch welche, bei denen ich nicht war....faszinierend) geschildert und dort habe ich kommende Woche einen Termin. Auf das Ergebnis des Besuchs wäre er auch schon sehr gespannt - ich solle das alles nicht falsch verstehen, für mich wäre es natürlich scheiße, aber für ihn halt auch interessant. Danke.

Rein aus Langeweile habe ich am Mittwoch auch noch einen Termin bei einem reinen Kniespezialisten in Hamburg. Was ich davon genau erwarte...außer meiner ersten Fahrt mit dem 9€ Ticket...weiß ich selber nicht.

Zumindest hat mir der Physio beim Abtasten des Knies bestätigt, dass es sich medial vollkommen anders als auf der anderen Seite anfühlt. Selbst die Knochenmasse an der Tibiakante wäre irgendwie mehr oder würde prominenter hervorragen. Da wäre auch irgendein tastbarer Strang parallel zur Patellasehen (Zustimmung, nur dieser dazugehörige Druckpunkt parallel zur Patellasehne und auch teilweise darunter ist seit OP3 weg), neben der Kniescheibe wäre medial auch irgendwie etwas, worüber die Patella ständig springt und so weiter. Mir fällt da nix mehr zu ein (bzw. das war dann auch ein, Zitat Bergziege, "Wtf-Moment") und nach den 3 OPs habe ich selber keine Ahnung mehr, was immer schon so war, durch den Sturz so wurde oder im Nachklang von Operationen so herauskam. Dass bei OP3 5x3x1.5 cm an Masse verschwunden sein sollen erscheint unmöglich.

Noch einmal @Bergziege79: Wenn ein paar Rippchen fein wieder zusammenfinden und eine nicht...was erwartet man da als Vorschlag von einem Chirurg? Außer "Schnipp-Schnapp, feste Schrauben und noch den Dübel rein und dann wieder fein zutackern" kann da doch auch kaum etwas kommen. Der Osteopath würde es vielleicht mit einer Kerze in der Ecke und etwas Fußmassage probieren, aber realistisch betrachtet ist man dann in dem Moment das Auto und der Schrauber muss noch einmal ran. Genauso wäre es wohl eine klassische Indikation für Akkupunktur. Ich weiß jetzt nicht, ob es dafür & das Schulterblatt irgendeinen wirklich intelligenten Plan gibt und / oder wie störend beides wirklich ist bzw. wie es sich ggf. noch bessert, aber ganz ehrlich bin ich auch froh, da nicht erfahrungsbasiert Ratschläge geben zu können. Es scheint mir allerdings deinen Einträgen nach nicht so, als würdest du dich auf Abwegen hin zur Tilidinsucht (oder Ähnlichem) befinden so wie meine Wenigkeit...quasi nach 2.5 Jahren Schmu plötzlich mit einer Pillenpackung im Schrank, von der zwei kleine Wunderpillen noch flink eine Stunde Rad erlauben.

Letzter Absatz: Meine Bakerzyste hatte ich ja auch noch punktieren lassen. Was die Symptomverbesserung anging, war es ja 100% sinnlos. Was das Punktat im Labor angeht, leider auch. Keine nachweisbaren Anzeichen für gar nichts. Damit erscheint zumindest Rheuma sehr unwahrscheinlich und einen Tumor habe ich auch nicht. Der dazugehörige Arztbesuch wurde dann jäh unterbrochen, als der Arzt in den OP gerufen wurde. Ich meinte noch, dass er mein Bein gerne mitnehmen und dabehalten dürfte...

Zugabe: @Recordfahrer: Die Faszientipps bezogen sich wahrscheinlich auf den Wadenblödsinn nach Corona, aber da ist alles nutzlos. Sprunggelenk, Wade, auch vermehrt stechender Schmerz in oder an der Bakerzyste: Kam alles mit Corona, geht langsam wieder weg, liegt bestimmt an den 0,59€ Magnesiumtabletten von Edeka. Wie geschrieben interessieren da nicht mal Opiate. Das hat auch nix mit Faszien zu tun, das ist einfach nur Blödsinn, der aber ist. Und ganz langsam und hoffentlich dann auch vollständig geht... (& ein Blutbild habe ich aktuell auch nicht anfertigen lassen, aber es wird halt langsam wieder & vielleicht nimmt die Verbesserung ja das Knie einfach mit)
 
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