Nichts nervt mich mehr, als wenn irgendwelche theoretisch interessante Threads im Internet einfach im Nichts aufhören und man nur kopfkratzend den letzten Eintrag vor x Jahren sieht und sich – als ggf. auch Leidgeplagter – fragt, was daraus geworden ist.
Daher…das verregnete Sommerupdate 2023, aktuell deutlich eingeschränkt durch eine Eigenbluttherapie (PRP) heute früh, die mich gerade wieder daran zweifeln lässt, was ich alles für einen Unfug mitmache. Zumindest temporär kann ich wieder kaum gehen, das Bein kaum anwinkeln und bin zu nix zu gebrauchen.
Dumm ist, immer dasselbe zu machen und andere Ergebnisse zu erwarten – und wenn man nur genug Ärztehopping betreibt, macht man dann eben noch einmal PRP, auch wenn es vor 2 (?) Jahren schon 3x ein Schuss in den Ofen war, aber zumindest einer, der von der PVK bezahlt wurde – im Gegensatz zu anderem Schmu, den man so mitmacht.
Jetzt hoffe ich aber gerade wieder, dass die akute Direktverschlimmerung nur dem typischen Behandlungsprotokoll entspricht – liest man ja auch dementsprechend.
Die Spritze wanderte dieses Mal nur subkutan und extraartikulär in die Region der Tibiakante bzw. der Gelenkkapsel medial, eben in das Bermudadreieck, aus dem meine Probleme immer noch zu stammen scheinen. Insoweit war es eine Premiere und doch nicht dasselbe einmal wieder – die letzten drei Behandlungen vor vielen Monden gingen ganz klassisch ins Gelenk, aber vielleicht ist da ja auch einfach nix.
Zwischendurch hatte ich auch noch letzten Monat 2x Stosswelle. War natürlich auch ein Reinfall, knapp 100€ je Reinfall.
Natürlich stehe ich immer noch ohne intelligente Diagnose da – für Ärzte ist es dann eigentlich immer ein Misch aus Narbengewebe, ggf. Nervenschmerzen, aber definitiv nicht eindeutig diagnostizierbar. Der letzte MRT-Bericht beschreibt dann ein stark verdicktes PFL, die Ärzte sagen mir, dass das, was dort verdickt zu tasten ist, im Leben kein PFL ist., aber haben auch sonst keine wirklich bahnbrechende Erkenntnis - irgendwie wäre es halt der Streckapparat / die Kapsel, aber anfangen kann man damit auch nix.
Für mich, ach, ich weiß es auch nicht mehr, war es halt so, dass der gute Onkel Doktor mit der Nadel herumgefriemelt und dort im Gewebe absolut sicher auch eine Struktur mit der Nadel erwischt hat, bei der ich mich beim Spritzenstoß festkrallen musste bis die Finger weiß wurden, um das aushalten zu können. Beim Herumprorkeln mit der Nadel dachte ich, dass ich jede Sekunde hintenüber kippe, wenn es einen Millimeter weiter noch brutaler wird, passierte dann aber nicht. Festkrallen, an sonst was denken...das ist doch alles nicht normal, das war auch nicht intraartikulär, das ist ne Gegend vom Gelenk, wo eigentlich nix ist.
Die "Erfahrung" hat mich aber definitiv darin bestätigt, dass dort irgendetwas im nichtdiagnostizierbaren Niemandsland ist, was auf die Berührung mit der Nadel reagiert wie ein Tritt auf glühende Kohlen – und die anderen Regionen, in denen die Spritze herumwandelte, deutlich in den Schatten steckte. Nur…was fängt man damit an?
Dazu habe ich auch noch allerhand neue und alte Probleme.
Die Zyste schmerzt sporadisch.
Ziehe ich das Bein einige Male kräftiger gen Pobacke, reizt das die Zyste stets so, dass ich dann einen Tag oder mehr ein Ziehen in der Kniekehle habe. Also Bein nicht zu stark oder abrupt anziehen – macht man aber auch im normalen Bewegungsablauf nicht, sollte aber, siehe anders Bein, auch kein Problem darstellen.
Neu ist auch, dass ich lateral Schmerzen habe, was damit einhergehen kann, dass in den letzten beiden MRT-Serien (oder drei Serien) im letzten Jahr auch dort der Femurkondylus gut „leuchtet“ und entzündet daherkommt.
Ein Radiologe aus Hannover – dort war ich beim Upright MRT – stellte die wahrscheinlich mögliche These auf, dass meine lateralen Knorpelentnahmestellen (OATS vor ca. 20 Jahren, Transplantation ins obere Sprunggelenk) sich langsam bemerkbar machen würden, auch das wäre ja ein künstlich herbeigeführter Knorpelschaden Grad IV.
Dazu hätte ich eine etwas lateralisierte Kniescheibe, als kleine Fehlstellung festgehalten, die vielleicht noch etwas mehr als von Gott gedacht auf der Entnahmestelle ruht und dann dort zur Reizung führt.
Fragt sich somit, wofür das Knie überhaupt zu gebrauchen wäre, wenn die medialen Probleme nicht wären. Für mich als Leidgeplagten ist se so, dass das Knie medial ständig schmerzt und zieht – quasi immer Skala 3-4 – und dann nach Belastung oder beim Spazierengehen sukzessive über die letzten Monate laterale Probleme hinzugekommen sind, die zwar deutlich weniger penetrant daherkommen, aber im Zusammenspiel mit medial einfach bloß frustrieren. Medial immer übel, lateral nach Belastung dazu, Zyste auch sporadisch...puh.
Ansonsten…in grob einer Woche gibt es die Wiedervorstellung beim Amtsarzt für die beschränkte Dienstfähigkeit. Auch da bammelt es mir ein wenig vor, da ich ja kaum etwas Gescheites vorweisen kann, aber das war vor einem Jahr auch so und da ging es auch „gut“, falls man das so nennen kann.
Im Alltag mache ich – an Belastung – gar nicht einmal so wenig.
Das typische Radfahren mit vielleicht 50km hier und da im Flachen klappt genauso wie seit 2-3 Jahren – kein Tritt fühlt sich gut an, wellenartig fahre ich durch Schmerzzonen, die dann auch wieder abklingen und nachher ist es auch selten schlechter als vorher…und wenn dann nur temporär.
Fahre ich einmal länger, kann ich das nicht zwei Tage am Stück, da das ganze Knie dann oft eine Grundreizung hat, die man schon beim morgendlichen Herumgehumpel im Haus merkt. Halte ich es also piano, geht das relativ konstant.
Schwimmen habe ich auch wieder sporadisch ausprobiert und bilde mir ein, dass es besser als noch im letzten Jahr geht.
Aber auch das ist relativ…es gibt noch Erinnerungen, wie selbst 15 Minuten Brustschwimmen dazu führten, dass ich mich danach wie ein verreckender Hund vor Schmerzen zu Hause auf dem Boden herumwand. Jetzt ist es so, dass kurz gehaltene Freibadepisoden (nach 10x50m ist definitiv Schluss, 4.50€ für 14 Minuten im Wasser) den Rest des Tages noch spürbar sind – ich dürfte es z.B. keinesfalls vor der Arbeit machen – aber ich zumindest die alltäglichen Bewegungen danach noch schaffe, ohne gleich an einen Strick zu denken.
Erst Schwimmen und dann Radfahren würde aber nicht gehen. Oder noch einen Spaziergang, der länger als nur 20 Minuten ist.
Es ist aber definitiv so, dass ich für 15 Minuten im Wasser einen Preis bezahlen muss, der nicht nach einer Stunde abgegolten ist.
Zum Psychologen dackele ich auch noch brav beinahe jede Woche, aber auch eher, damit ich dem Amtsarzt berichten kann, dass ich das Kästchen brav abgehakt habe. Der Erkenntnisgewinn und Sinn und Zweck der Verhaltenstherapie ist…puh, vielleicht bin ich dafür auch einfach nicht gemacht. Beschäftigungstherapie, auch Ablenkung ist ja sinnvoll.
Medikamente nehme ich aktuell keine mehr. Etwas mehr als einen Monat habe ich brav jeden Abend 30-45 Minuten ein TENS-Gerät benutzt, was aber auch keinen Unterschied gemacht hat. Wahrscheinlich etwas, was Patienten begleitet, während die Grunderkrankung eh besser wird – und dann wird dem Gerät eine Wirksamkeit zugeschrieben, was weiß ich. Sammelt jetzt Staub.
Soweit…fast 4 Jahre sind vergangen, kein Tag ist ohne Probleme und Einschränkungen, die Arztfrequenz hat deutlich abgenommen und Resignation hat sich eingeschlichen. Vielleicht auch eine Schippe resignative Akzeptanz. Es ist aber auch immer alles relativ – gestern hatten wir wieder Besuch von einem entfernten Bekannten, der seit einer üblen Infektionsgeschichte abwärts vom Knie ein Bein weniger hat. Die fragten dann auch, wie es mir geht und wenn ich dann anfange, kann ich mir selbst nicht zuhören.
Was ich auch noch probiert habe. 150€ für Barfußschuhe, die gelegentlich getragen werden und keinen Unterschied machen. Alle Einlagen aus Schuhen wieder weggeworfen, da auch nix etwas gebracht hat. Neue Fahrradschuhe, da die alten etwas zu groß waren und ich immer 2 Paar Socken trug und mir einbildete, dass das ggf. auch nicht so gut ist. Kein Effekt irgendeiner "Maßnahme", sei anzumerken, aber mit Radschuhen und Barfußschuhen immerhin knapp 300€ losgeworden.
Was
@Tesa78 angeht: Leidensgenosse 1:1 ohne die OP. Was soll ich sagen? Lass die OP sein? Weiß ich nicht...2007 oder 8 hat eine ASK bei mir ein Jahr voller Probleme im Nu behoben - ein Traum, für den es ggf. keine Alternative gegeben hätte. Jetzt habe ich 3 OPs in 3.5 Jahren hinter mir und die haben entweder nix gebracht oder Probleme verändert, während unterschwellige Probleme hinzugetreten sind. Ich rate niemandem mehr irgendetwas....
Gruß,
Arndt