Es ist natürlich zeitaufwendig die neue Kette in ein altes sauberes Gurkenglas mit Bremsenreiniger für 30min zu packen und in der Zeit 3 mal zu schütteln.
Meiner Erfahrung nach reicht das meistens nicht, zumindest nicht für fabrikneue
Shimano Ketten.
Laut diversen Anleitungen (z. B.
der von Molten Speed Wax unter 6.) ist die Kette erst ausreichend entfettet, wenn der Bremsenreiniger nach dem Schütteln klar bleibt (oder Waschbenzin/Terpentin/was auch immer) und nicht mehr vom Restöl getrübt wird.
Selbiges gilt für das anschließende Spiritus- oder Aceton-Bad, das nötig ist, um die schlierigen Benzinreste von der Kette zu bekommen.
Das benötigt bei mir oft 3-4 "Bäder" mit mehrmaligem Schütteln in jedes Mal neuem Benzinbad, inklusive über Nacht stehen lassen.
Und meiner Erfahrung nach, reicht genau das für eine fabrikneue
Shimano-Kette, die noch keinen Schmutz durch Benutzung aufgenommen hat. Wie es bei
SRAM aussieht, weiß ich nicht, die Plörre da drauf, soll laut diversen Berichten etwas hartnäckiger sein.
Da wird bei einem zweiten Durchgang einfach nichts mehr getrübt. Etwas ablüften lassen, danach gut mit Spüli abwaschen, mit klarem Wasser nachspülen und trocknen lassen - ich nehme dazu - damit ich nicht warten muss - eine Heißluftpistole oder Fön, wenn ich zu faul bin, die H-Pistole zu holen, der Fön ist bei meiner Frau immer in Griffweite
.
Ich nehme dazu einfach aus dem Baumarkt einen "Entfetter" und gut ists. Erst unlängst mit 2 Ketten so gemacht. Danach gekürzt. Da kann man schön sehen, dass innerhalb der Rollen einfach alles blitzeblank ist.
Dauer der Reinigungsaktion vielleicht eine halbe Stunde, mit einem Espresso dazwischen. In der Zwischenzeit wird der Slowcooker angewärmt. Wenn das Wachs weich ist, sind die Ketten auch schon fertig zum Einlegen.
Ob sich der "verkürzte" Reinigungsvorgang nun auf die Lebensdauer auswirkt, kann ich nicht sagen, meine erste so behandelte Kette ist noch im Einsatz am Zweitrenner (Alltagsrad) - momentan bei ca. 4.500 km, Längung bisher so gut wie Null.
Am anderen Rad habe ich 3 Ketten im Umlauf. Da wird es noch dauern, um überhaupt einen Verschleiß messen zu können. Ist auch neu und erst die erste Saison und nur bei Schönwetter bewegt.
Andere Erfahrung hatte ich mit gebrauchter Kette. Da war es schwierig, dass nach mehrmaligem Spülen die Flüssigkeit nicht gleich schwarz war. Entnervt habe ich hier gleich auf eine neue Kette gewechselt. War auch ca. 2.000 km alt, mit Öl behandelt.
Von der "Werksschmierung" halt ich gar nichts, außer klebrig ist die nichts. Schmierwirkung eher lau. Gleiche Erfahrung gemacht, wie im Test bei ZFC, taugt nichts. Meine Meinung ist, wenn man mit der Werksschmierung fährt, braucht man die neue Kette gleich gar nicht weiter zu behandeln und ohne Nachölen oder Nachwachsen gleich bis zum bitteren Ende fahren. Da fährt man sich gleich zu Beginn zu viel Dreck in die Kette, den man auch mit einer Putzorgie nicht mehr gescheit raus bekommt.