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Info über Bahnrad ca.1905

Vielen dank ich versuche heute das sks zu besorgen oder zumindest rauszufinden wie der Herr auf das Baujahr kam.Er war sich sehr sicher mit 1904-1905.
Mit dem sicher ist da so eine Sache. In meinem ersten Leben frönte ich dem Tauchen, da sagte mir doch jemand, der Teich nahe an seinem Dorf wäre 20m tief und sein Papa habe mit eigenen Augen gesehen wie die Russen da einen Panzer rein gefahren haben. Trotz einer dünne Eisschicht war ich 2 Stunden später im Wasser.
Fazit 6m Wasser tiefe und eine alte Badewanne, ohne Kanone.
Wenn du das SKS bekommst wäre das natürlich super. Was steht eigentlich auf der hinteren Nabe für ein Baujahr ?

MfG Jens
PS: ich will dir das schöne Rad auf keinen Fall madig machen
 

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Re: Info über Bahnrad ca.1905
Wahrscheinlich hat der Vorbesitzer das Rad auch nicht neu gekauft sonder überlassen bekommen.

Einige Vorbesitzer meiner Räder haben sich gern um tw. mehrere Jahrzehnte vertan, was die Anschaffung des jeweiligen Rades betraf.

Machts aber um so spannender!
 
Zu Brücken fällt mir folgendes ein:

penis-4.jpg
... und mir fällt zu der Klappbrücke immer das hier ein:

 
Ich folge radtandlers Einschätzung dieses Rahmens/Rades hinsichtlich Produktionszeit und der möglichen Hersteller weitgehend. Mein erster Gedanke beim Betrachten der Bilder war übrigens "Mifa Meisterschaftsmodell", aber doch gibt es in einigen Details wie dem Schnitt der hinteren Ausfallenden und der Form der Sattelmuffe Unterschiede, die mich nach dem zweiten Blick verunsichern. Passen würden insbesondere die "Schlüsselloch"-Muffen, ein Steuerkopfschild mit zwei übereinander liegenden Nietlöchern. Ich kenne einfach zu wenig Mifa-Exemplare insbesondere der jüngeren Jahrgänge, um das sicher beurteilen zu können. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann die hier bereitgestellten Mifa-Kataloge (bis zu den 1920er Jahren scrollen) durchschmökern.
Machnow 1929 "Stern"-Halbrenner by Christoph "Velocifer" Ulbrich, on Flickr
Aber auch mit dem hier unten gezeigten Stern-Halbrenner gibt es einige Übereinstimmungen, wobei diese Kurbel/das Kettenrad (Typ B.S.A./Williams) wie radltandler schon hervorgehoben hat, bei vielen Herstellern Verwendung fand, z.B. auch bei Mifa, Haenel und auch als Reparatur-Getriebe angeboten wurde! Demnach eignet sich dieses Teil kaum zur Bestimmung des Herstellers.
Anhand dieses konkreten Beispiels lassen sich aber auch ein paar generelle Dinge feststellen. Aufgrund der Bauweise mit starrem Hinterbau, also ohne Kröpfung der Sattelstreben und deren fester Anführung an die Sattelmuffe -und eben nicht geschraubt- sowie der Verwendung von Ausfallenden ("Ausfaller") im eigentlichen Sinn lässt sich ein Baujahr nach 1910/1911 einerseits sowie der Zweck als Straßen-Rennrad andererseits ableiten. Diese beiden Merkmale in Kombination wurden wohl erstmalig vereint von Eugene-Pierre Bastide (Paris) wegweisend für den neuen Typus des Straßen-Rennrads umgesetzt. Es scheint auch ein Patent zu geben, das ich bisher leider noch nicht zu sehen bekommen konnte. Gut beschrieben ist der Einfluss von Bastides Entwicklung auf den englischen Markt hier: http://classiclightweights.co.uk/designs/bastide-hs.html Meiner Kenntnis nach folgten deutsche Hersteller dieser neuen Bauart erst ab den frühen 1920er Jahren. Die entscheidenden Vorteile derart gebauter Rennräder waren die erhöhte Steifigkeit und die Möglichkeit des schnelleren Radwechsels. Während ersteres auch für Bahnräder von Bedeutung war, gilt das für die Ausfallenden gerade nicht. Bahnrahmen wurden weiterhin und werden es ja auch heute noch mit nach hinten offenen Achsaufnahmen gebaut, um zu gewährleisten, dass bei starkem Antritt das Rad nicht aus selbiger herausgezogen werden kann.
Wie schon erwähnt ist das Fehlen von Bohrungen für die Bremsaufnahme kein Indiz für ein Bahnrad, da die Rücktrittbremse meist als ausreichend betrachtet wurde (oder alternativ das Gegentreten bei starrem Gang) und sich die sogenannten Stiftbremsen erst in den 1930er Jahren etablierten. Bis dahin wurden Felgenbremsen oft mit Schellen an den Gabelscheiden fixiert.
Zwecks genauer Bestimmung bist du mit einem Rad dieses Alters im Forum altesrad.net sicherlich am besten beraten. Ein Foto der Gabel in Seitenansicht und eine Detailaufnahme des Gabelkopfs werden bestimmt hilfreich sein.

Viel Erfolg! Christoph
 
Letztendes wird man kein Rad , Baujahr 1905 mehr aus Erstbesitz bekommen, denn hätte er es mit 15 Jahren bekommen, wäre der Mann jetzt 124 Jahre.
Deshalb kann der Vorbesitzer es nur gebraucht, vllt erst nach dem Kriege bekommen haben und gibt jetzt an Infos weiter, was ihm damals zu einem z.B. 1946 20 Jahre altem Rad gesagt wurde. Das vermute ich mal vorsichtig.

Verlässliche Infos gibt es nur aus erster Hand, und selbst da wusste mancher es nicht mehr so genau. Habe dann so Aussagen wie : "Etwa Mitte der siebziger Jahre", bekommen.

Nur einmal wusste es ein Herr noch ganz genau : "Das Rad habe ich von meinem Onkel zur Konfimation 1948 bekommen."

Ein unglaublicher Glücksfall.

Viele Grüße

Rabe
 
@Velocifer kommt wahrscheinlich wie üblich mal eben mit einem Scan vom Original-Prospekt...
:p
Ich folge radtandlers Einschätzung dieses Rahmens/Rades hinsichtlich Produktionszeit und der möglichen Hersteller weitgehend. Mein erster Gedanke beim Betrachten der Bilder war übrigens "Mifa Meisterschaftsmodell", aber doch gibt es in einigen Details wie dem Schnitt der hinteren Ausfallenden und der Form der Sattelmuffe Unterschiede, die mich nach dem zweiten Blick verunsichern. Passen würden insbesondere die "Schlüsselloch"-Muffen, ein Steuerkopfschild mit zwei übereinander liegenden Nietlöchern. Ich kenne einfach zu wenig Mifa-Exemplare insbesondere der jüngeren Jahrgänge, um das sicher beurteilen zu können. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann die hier bereitgestellten Mifa-Kataloge (bis zu den 1920er Jahren scrollen) durchschmökern.
Machnow 1929 "Stern"-Halbrenner by Christoph "Velocifer" Ulbrich, on Flickr
Aber auch mit dem hier unten gezeigten Stern-Halbrenner gibt es einige Übereinstimmungen, wobei diese Kurbel/das Kettenrad (Typ B.S.A./Williams) wie radltandler schon hervorgehoben hat, bei vielen Herstellern Verwendung fand, z.B. auch bei Mifa, Haenel und auch als Reparatur-Getriebe angeboten wurde! Demnach eignet sich dieses Teil kaum zur Bestimmung des Herstellers.
Anhand dieses konkreten Beispiels lassen sich aber auch ein paar generelle Dinge feststellen. Aufgrund der Bauweise mit starrem Hinterbau, also ohne Kröpfung der Sattelstreben und deren fester Anführung an die Sattelmuffe -und eben nicht geschraubt- sowie der Verwendung von Ausfallenden ("Ausfaller") im eigentlichen Sinn lässt sich ein Baujahr nach 1910/1911 einerseits sowie der Zweck als Straßen-Rennrad andererseits ableiten. Diese beiden Merkmale in Kombination wurden wohl erstmalig vereint von Eugene-Pierre Bastide (Paris) wegweisend für den neuen Typus des Straßen-Rennrads umgesetzt. Es scheint auch ein Patent zu geben, das ich bisher leider noch nicht zu sehen bekommen konnte. Gut beschrieben ist der Einfluss von Bastides Entwicklung auf den englischen Markt hier: http://classiclightweights.co.uk/designs/bastide-hs.html Meiner Kenntnis nach folgten deutsche Hersteller dieser neuen Bauart erst ab den frühen 1920er Jahren. Die entscheidenden Vorteile derart gebauter Rennräder waren die erhöhte Steifigkeit und die Möglichkeit des schnelleren Radwechsels. Während ersteres auch für Bahnräder von Bedeutung war, gilt das für die Ausfallenden gerade nicht. Bahnrahmen wurden weiterhin und werden es ja auch heute noch mit nach hinten offenen Achsaufnahmen gebaut, um zu gewährleisten, dass bei starkem Antritt das Rad nicht aus selbiger herausgezogen werden kann.
Wie schon erwähnt ist das Fehlen von Bohrungen für die Bremsaufnahme kein Indiz für ein Bahnrad, da die Rücktrittbremse meist als ausreichend betrachtet wurde (oder alternativ das Gegentreten bei starrem Gang) und sich die sogenannten Stiftbremsen erst in den 1930er Jahren etablierten. Bis dahin wurden Felgenbremsen oft mit Schellen an den Gabelscheiden fixiert.
Zwecks genauer Bestimmung bist du mit einem Rad dieses Alters im Forum altesrad.net sicherlich am besten beraten. Ein Foto der Gabel in Seitenansicht und eine Detailaufnahme des Gabelkopfs werden bestimmt hilfreich sein.

Viel Erfolg! Christoph
sag ich doch...
:daumen:
 
Ich habe gerade daran gedacht, daß der Einkaufspreis für eine rote oder blaue Mauritius auch ein oder zwei Cent betragen hat.:rolleyes:
 
Er hat auch noch ein paar Militärräder die ich auch gerne in meiner Sammlung hätte. Dafür muss ich aber erstmal Platz schaffen
 
haha. auf der treppe saß ich auch schon. bin aber net rein gegangen, sondern hab mir lieber die Tricks der Taschendiebe angeschaut.
 
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