• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Hinterrad bricht aus

  • Ersteller Ersteller Deleted65933
  • Erstellt am Erstellt am
D

Deleted65933

Moin,
ich habe mir kürzlich ein neues Rad (Kona Rove AL) gekauft welches vornehmlich für den Arbeitsweg und kleinere Feierabendrunden Verwendung findet. Bis dahin fuhr ich auf meinem Arbeitsweg ein MTB und fahre sonst, Wochenends, Urlaub, Feiertage, also wenn immer Zeit ist, mit dem Rennrad, auf Brevets auch richtig lange Strecken.

Dass ich technisch noch "unfertig" bin, ich bspw. noch Nachholbedarf in Sachen "Kurvenfahren" habe, ist mir klar, denoch passierte mir nun mit meinem neuen Rad bereits dreimal binnen 2 Wochen, was bisher mit keinem anderen Rad passiert ist:

Beim starken Bremsen (und das waren jeweils keine Vollbremsungen), bricht das Hinterrad des Kona nach rechts aus. Grundsätzlich denke ich nun nicht, hier etwas erheblich "falsch" gemacht zu haben, sonst wäre mir das fraglos bei Rennrad/MTB auch schon passiert. Das neue Rad hat jedoch, und so etwas bin ich bisher noch nie gefahren, hydraulische Scheibenbremsen.

Lane Rede, kurzer Sinn und sehr kurze Frage: abgesehen von einem falschen Bremsverhalten (Gewicht zu weit vorne, Hinterrad zu stark gebremst), worin kann das seine Ursache haben?
 
Du hast eigentlich schon alle wichtigen Fakforen genannt. Im Übrigen brauche ich die Hinterradbremse in der Regel nicht, innerhalb der Kurve fasse ich die schonmal garnicht an. Hydraulische Bremsen blockieren bei gleicher Handkraft zudem wahrscheinlich früher das Hinterrad, als mechanische Felgenbremsen.

Zu guter Letzt bleiben noch die Reifen. Vielleicht benutzt du da andere? Eine andere Rahmengeometrie verändert auch das Fahrverhalten. Im Endeffekt tendiere ich allerdings dazu, dass es an den neuen Bremsen und deinen fehlenden Fahrkünsten liegt. Ein ungebremstes Hinterrad rutscht auf trockener Fahrbahn nicht so schnell weg, dazu braucht es reichlich (!) Schräglage und wenn es dann rutscht, liegst du auch ziemlich sicher auf der Nase.

Die Hinterradbremse ist bei vielen ein Problem. Die wesentliche Bremskraft hat man vorne und das Hinterrad neigt wegen der Schwerpunktverteilung viel eher zum Blockieren. Ich benutze die HR-Bremse also nur äußerst selten und dann auch nur recht sachte. Wenn man das erstmal verinnerlicht hat, hat man einen wesentlichen Schritt geschafft. Innerhalb der Kurve sollte man nicht bremsen, ist aber bei manchen engen Kurven unvermeidbar, weil einem die Straße ausgeht und man sich verschätzt hat. Aber auch da greife ich nicht an die HR-Bremse.

Um gut und schnell Kurven zu fahren braucht es einiges an Übung. Ist voralledem eine Kopfsache.
 
Ok. Dann muss ich das irgendwo trockenüben.
Dass mir das mit Rennrad/MTB bisher nie passierte führe ich dann mal auf
Hydraulische Bremsen blockieren bei gleicher Handkraft zudem wahrscheinlich früher das Hinterrad, als mechanische Felgenbremsen.
zurück.

Nehme ich das dann mal als Anlass, mein Fahren - technisch - voranzubringen.
 
Ich würde zwei Dinge auseinander halten:
  • Hinterrad blockiert: Solltest Du einfach austesten, wie sich diese Kombination aus Giftigkeit der Bremse, Reifen, Gewichtsverteilung so macht. Auch wenns im normalen Fahrbetrieb eher frühpubertierendes Verhalten ist, ständig Gummi auf der Strasse zu lassen, zur Fahrzeugbeherrschung gehört dazu, daß man da eine ungefähre Vorstellung hat. (Wenn Du jetzt erzählst, am MTB blockiert Dein Hinterrad nie...würd ich da mal die Bremse checken). Dazu gehört auch, daß man ein blockierendes Hinterrad unter Kontrolle hält. Vorn ist schwieriger ;)
  • Bricht immer nach rechts aus. Kann an einseitiger Beladung, bevorzugt einseitiger Reaktion Deinerseits oder einen schiefen Rahmen kommen. Ich tippe auf die ersten beiden.
Btw.: die Hand/Bremskraftrelation kann zwischen Vorder- und Hinterradbremse extrem abweichen. Verölte oder verglaste Beläge, unterschiedlich sauber ausgerichtete Sättel können da einen erheblichen Unterschied machen. Allerdings jammert dann die schlechtere Bremse meist.
Das ist auch kein spezielles Problem hydraulischer Scheiben, oder Scheiben allgemein, praktisch können die Unterschiede da aber eher grösser ausfallen.

Hydraulische Scheiben blockieren eigentlich auch nicht eher, die Umstellung ist aber, daß die Rückstellkraft bei mechanischen Bremsen höher ist. Die Feder, die die Bremsbeläge zurückstellt muss halt bei einer mechanischen Bremse immer überwunden werden. Das ist schon ein Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben Gewichtsverteilung und zuviel Bremskraft könnten auch die Reifen ihren Teil dazu beitragen. Die Schwalbe Road+ sind vermutlich nicht die griffigsten. Billigreifen von Schwalbe mit steifem Pannenschutz hört sich irgendwie nicht gut an.
 
Ähm, das Rove Al hat aber gar keine hydraulische, sondern eine mechanische Scheibenbremse.
 
Innerhalb der Kurve sollte man nicht bremsen, ist aber bei manchen engen Kurven unvermeidbar, weil einem die Straße ausgeht und man sich verschätzt hat. Aber auch da greife ich nicht an die HR-Bremse.

Wenn man das Vorderrad bremst, dann verschlechtert sich aber die Lenkbarkeit. In sehr engen Kurven bremse ich - falls notwendig - zur leichten Korrektur der Geschwindigkeit (gefühlvoll!) nur hinten. Mir ist dabei noch nie ein Hinterrad weggerutscht. Wenn man vorne bremst, dann ist das Rad kaum noch lenkbar und man verlagert das Problem mit dem Wegrutschen einfach nach vorne. Da ist mir ehrlich gesagt ein rutschendes Hinterrad immer noch lieber als ein rutschendes Vorderrad, wo der Sturz eigentlich unvermeidbar ist.
Hinten ist mir deshalb eine Single Pivot lieber, um besser dosieren zu können. Apropos dosieren: es soll vorkommen, das noch nicht eingebremste Scheibenbremsen kaum dosierbar sind. Das kenne ich jedenfalls vom MTB so.
Aber Bremsen in der Kurve ist generell immer schlecht. Bremsen muss man vorher, in der Kurve geht praktisch nur noch Feintuning.
 
Aber Bremsen in der Kurve ist generell immer schlecht. Bremsen muss man vorher, in der Kurve geht praktisch nur noch Feintuning.

Ja und nein, das ist halt sehr subjektiv. Sicher ist nur, dass man nicht mit so stark verzögern kann, als führe man geradeaus. Da muss man schon eindeutig feinfühliger agieren, da stimme ich dir wohl zu! Und natürlich am besten gar nicht bremsen, aber wie gesagt, im Zweifelsfall ist es dann doch besser. Sieht zwar nicht sonderlich gekonnt aus, aber man bleibt wenigstens auf der Straße :D

Edit: Ich habe da speziell solche Haarnadelkurven im Sinn. So welche fahre ich regelmäßig und um da schnell (35-40km/h) und ohne Bremsen in der Kurve herum zu kommen, braucht es schon Übung.
 
Einerseits die Bremse, einfahren der Beläge wurde schon angesprochen. Die Auflagefläche der MTB Reifen ist auch um ein vielfaches höher als die der RR Reifen. Aber am entscheidendsten ist wie immer - was habe ich für einen Reifen und wo hört der Kammsche Kreis damit auf.
Ich persönlich verlagere das Gewicht lieber auf das Vorderrad, so habe ich beim Kurvenfahren vorne mehr Traktion und ein besseres Lenkgefühl. Wenn das Hinterrad mal ein wenig rutscht ist das zu fangen (je nach Erfahrung). Das Gewicht auf das Vorderrad kommt übrigens auch aus dem Motorradsport.
 
Es ist natürlich immer eine Frage der Maximalbelastung. Wenn ich durch die Kurve bereits an der Haftgrenze fahre, ist jeder Bremsvorgang fatal.
Ist da noch genug Luft nach oben, ist ein moderates Bremsen zur Unterstütung der Kurvenlage (Aufrichten) oder Einhalten des erforderlichen Kurvenradiusses möglich.;)

Kurven, die ich kenne, kann ich natürlich deutlich schneller angehen, als die unbekannten.
Aber,... sollte sich die Situation in der bekannten Kurve ändern (Splitt oder Sand oder so,...) hätt ich schon noch gerne etwas Luft nach oben.
 
Du hast eigentlich schon alle wichtigen Fakforen genannt. Im Übrigen brauche ich die Hinterradbremse in der Regel nicht, innerhalb der Kurve fasse ich die schonmal garnicht an. Hydraulische Bremsen blockieren bei gleicher Handkraft zudem wahrscheinlich früher das Hinterrad, als mechanische Felgenbremsen.
Da muss ich wiedersprechen. Bist du schonmal die XT / XTR V-Brakes aus den 90ern gefahren? Die mit der Paralelogramm-Verschiebung? Die haben wirklich schnell blockiert. Ich finde, daß Scheibenbremsen wesentlich besser zu dosieren sind und somit auch nicht so schnell blockieren.
Und die Hinterradbremse sollte man sehr wohl nutzen, sie stabilisiert den Bremsvorgang, auch wenn sie kaum zur Verzögerung beiträgt.
 
Da muss ich wiedersprechen. Bist du schonmal die XT / XTR V-Brakes aus den 90ern gefahren? Die mit der Paralelogramm-Verschiebung? Die haben wirklich schnell blockiert. Ich finde, daß Scheibenbremsen wesentlich besser zu dosieren sind und somit auch nicht so schnell blockieren.
Und die Hinterradbremse sollte man sehr wohl nutzen, sie stabilisiert den Bremsvorgang, auch wenn sie kaum zur Verzögerung beiträgt.

Nein, bin ich nicht! Ich präzisiere meine Aussage, denn ich meinte dual-pivot Rennradbremsen. Edit: Fahre an einem anderen Rad vorne eine V-Brake und hinten eine Cantilever-Bremse. Die Canti ist so luschig, dass es schon Vorsatz braucht, um das HR zu blockieren. Die V-Brake vorne verhält sich da wieder umgekehrt. Klarer Druckpunkt, ziemlich giftig, aber gut zu dosieren, wenn man etwas Erfahrung damit hat.
 
Dass mir das mit Rennrad/MTB bisher nie passierte führe ich dann mal auf (...)zurück.
(...)
Echt, noch nie n Hinterreifen blockiert vorher??? Alle Achtung ;-)
An Deiner Stelle würd ich trotzdem schnellstmöglichst andere Reifen draufziehn... sicher ist sicher. Irgendwann ist das Vorderrad dran, und dann ist es nicht mehr lustig.
Die Bremsbeläge hast Du wahrscheinlich laut Betriebsanweisung korrekt eingebremst?
(Nicht korrekt eingebremste bremsen eigentlich eher schlechter, und mechanische Scheibenbremsen bremsen i.A. schlechter als hydraulische... meine RR-Felgenbremsen sind jedenfalls knackiger als die mech. Scheiben vom CX)
 
Es ist eigentlich alles gesagt. Perfekt ist, wenn man die Geschwindigkeit vor der Kurve auf das richtige Maß reduziert hat und dann die Reifen den kompletten Grip haben, um durch die Kurve zu kommen. So ist man am schnellsten. Bremst Du in der Kurve, steht weniger Grip zur Kurvenfahrt zur Verfügung, weil die Energie über die Reifen abgebaut wird und es daher zu größeren Kräften an der Auflagefläche der Reifen kommt. Übertreibt man es rutscht man vorne weg (Autsch!) oder das Heck bricht aus (was Du beschreibst). Nachdosieren geht auch in der Kurve - aber mit Gefühl. Vorne bremse ich eigentlich nur kräftig ein, so lange das Rad aufrecht und gerade ist. Wenn man in der Kurve ist, heißt es "gefühlvoll" order besser nicht vorne bremsen.
Schau Dir auch mal an wie gute Abfahrer die Kurven anfahren (Fahrlinie). Da kann man viel lernen.
 
Es ist eigentlich alles gesagt. Perfekt ist, wenn man die Geschwindigkeit vor der Kurve auf das richtige Maß reduziert hat und dann die Reifen den kompletten Grip haben, um durch die Kurve zu kommen. So ist man am schnellsten. Bremst Du in der Kurve, steht weniger Grip zur Kurvenfahrt zur Verfügung, weil die Energie über die Reifen abgebaut wird und es daher zu größeren Kräften an der Auflagefläche der Reifen kommt. Übertreibt man es rutscht man vorne weg (Autsch!) oder das Heck bricht aus (was Du beschreibst). Nachdosieren geht auch in der Kurve - aber mit Gefühl. Vorne bremse ich eigentlich nur kräftig ein, so lange das Rad aufrecht und gerade ist. Wenn man in der Kurve ist, heißt es "gefühlvoll" order besser nicht vorne bremsen.
Schau Dir auch mal an wie gute Abfahrer die Kurven anfahren (Fahrlinie). Da kann man viel lernen.
So ganz stimmt das nicht. Durch Bremsen am Vorderrad bekommt man mehr Anpressdruck und dadurch mehr Grip. D.h. Man kann mit der vorderen Bremse schon gut in die Kurve bremsen. Nur wenn man den Bremsvorgang beendet, darf man natürlich nicht schneller sein, als der maximale Grip ohne Bremsen hergibt. Kann man manchmal bei Motorradrennen sehen. Da bremst einer in die Kurve rein, geht von der Bremse und wusch geht ihm das Vorderrad weg. Hinten solltest Du in die Kurve natürlich nur so stark in eine Kurve bremsen, wie es der Grip zulässt. Und der wird ja durch die Gewichtsverlagerung beim Bremsen weniger.
Ich denke, das Problem des TE liegt an zu hartem Bremsen am Hinterrad und dabei eine Gewichtsverlagerung auf die linke Seite.
 
Zurück