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Händler des "Vertrauens"

rad-up

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Hallo zusammen!

Schon seit längerem fallen mir so einige Dinge sehr negativ bei den Fahrradhändlern auf:

Bei meinem "Händler des Vertrauens" bin ich seit über 10 Jahren Kunde.
Für mich selbst habe ich dort 2 Fahrräder gekauft, eins für meine Frau, und 2 für die Kinder.
Auch jedes Ersatzteil, sowie Taschen und Schnickschnack wurde immer dort gekauft.

Sie (Familienbetrieb) waren immer sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit.
Kurz gesagt, toller Service.
Es gab nie viele Kunden, und ich denke, sie waren um jeden Stammkunden und verdienten Euro froh.

Seit einigen Jahren jedoch, (der tolle E-Bike-Boom) stelle ich fest, dass ich als "normaler" Radfahrer nicht mehr gerne gesehen werde.
Die Freundlichkeit, ist sehr zurückgegangen, dafür ist das Verhalten insgesamt arroganter mir gegenüber.
Freundlich war ich allerdings immer, niemals habe ich versucht bei den Fahrrädern zu handeln, oder habe mich beschwert.
Ich habe einfach das Gefühl, dass bei den normalen Radfahrern nicht genug Geld in die Kasse kommt, und daher als Kundschaft nicht mehr erwünscht ist.

Von dem Gefühl, beim Geld verdienen ein Störfaktor zu sein, mal abgesehen, habe ich vor 2 Wochen gefragt, ob mal eben meine Schaltung eingestellt werden könnte.
Antwort Händler: Sie können in 2-3 Wochen einen Termin haben!!!
Habe sie dann nach etwas Recherche im Internet selber eingestellt, und es schaltet super!
Wieder hatte ich das Gefühl, dass ich mit so einem "Kleinkram" nerve.

Diese Woche Donnerstag der nächste Kracher:
Wollte nach 3500 km ne neue Kette haben.
Nach Anruf, hieß es erstmal, dass ich dann sowieso alles neu brauche (Kassette, Kettenblätter) und da muss man mal schauen, wann dafür Zeit ist.
Habe abgewunken, und erklärt, dass es ein normaler Austausch ist, alles gut läuft und ich nur die Kette tauschen möchte, BEVOR ich alles neu brauche.
Der Händler schon wieder unfreundlicher: Dann muss man halt einen Termin in 2 Wochen oder so machen!!!
Vor ein paar Jahren haben wir das in 5 Minuten vor dem Laden gemacht!!!
Habe mir dann eine Kette im Internet bestellt + Kettennieter. 2 Tage später war es da, und 10 Minuten später gewechselt. Aber auch hier wieder das Gefühl, dass man doch mit dem "Kleinkram" selber fertig werden soll...

Auf der anderen Seite fahre ich jeden Tag auf dem Weg zu Arbeit an dem Laden vorbei.
Dort stehen inzwischen bestimmt 20-30 E-Bikes (Preisklasse 4000€+) vor und in dem Laden.
Der Laden ist gerammelt voll mit Rentnern (70%) die die Tausender über die Theke schieben, wobei jeder natürlich ne Gefühlte Stunde beraten wird. Dabei springt noch ein Zusatzakku für ein paar Hundert Euro raus, und der Jahresurlaub für meinen Händler ist gesichert!

Achja, er ist auch GIANT Vertreter...
EIN Giant Rennrad steht gaaaanz weit hinten in ner dunklen Ecke :-(
Daneben 2-3 Trekkingräder und ansonsten die einträglichen E-BIKES...

Sehr schade, dass es so läuft, aber das wir "normalen" Radfahrer durch den E-Bike-Boom so ins Abseits gedrängt werden, finde ich wirklich traurig. Wahrscheinlich müsste ich ein 7000€ Rennrad bestellen um ihn dazu zu bringen, sich mal kurz von seinen E-Bike Kunden abzuwenden!!!

Ein Arbeitskollege hat im übrigen exakt das gleiche bei seinem Händler festgestellt. (ca.50 km von mir entfernt)

Jetzt interessiert mich echt mal, ob das anderen hier auch aufgefallen ist, oder ein Händler hier ist der was dazu schreiben möchte...

Puh! Ganz schön lang geworden das Ganze...
Hoffentlich ist bis hier keiner eingeschlafen :))


Viele Grüße

Chris
 
Ich habe früher alles beim Radhändler gekauft und machen lassen. Aber genau dieses Verhalten, dass ich mehrere Tage warten musste bis etwas erledigt ist hat dazu geführt, das ich heute alles selber mache und die Teile natürlich im Internet kaufe...
 
Genau.

Bis auf ein paar wenige Sachen wie planfräsen, Gewinde nachscheiden, Laufräder 1 x jährlich warten lassen, ist eigentlich alles Kinderkram, den jeder selbst erledigen kann + sich damit vom Händler (und dessen Terminvorgaben) unabhängig macht.
 
Jepp!
Das mit dem selbermachen ist oft nicht schwer, wie ich jetzt feststellen muss.
Erstaunlich wie einfach vieles ist, was man sich früher nicht "getraut" hat...

Mir hat es eine gewisse Genugtuung gegeben, dass man auch ohne Händler recht gut klar kommt...
Ich Depp war lange ein "Internet-Bestell-Kritiker" und versuchte Amazon und Konsorten zu meiden.
Stattdessen lieber das Geld zum Händler vor Ort bringen und die heimische Kleinstadt unterstützen...

Nu ist vorbei, und die Internetstores bekommen die Kohle...
Schön blöd
 
So ist das eben auf der Welt. Vorrangig bedient wird der schnelle Reibach, in diesem Fall der/die Pedelecfraktion. Das man damit die alte Kundschaft vergrault und ins "Do it yourself" treibt ist vielen nicht bewusst. Noch größer ist das Gejammer weil ja der, der es dann gelernt hat alles im I-Net kauft und die Fachwerkstätten nicht mehr brauchen. Wenn der Modeboom dann vorbei ist oder einfach nicht mehr soviel mit den Elektrodingern verdient ist kommen diese Radfahrer aber nicht mehr - auch wenn der Mechaniker jetzt wieder mehr Zeit hätte und unser Geld auch wieder was wert wäre.
 
Jetzt interessiert mich echt mal, ob das anderen hier auch aufgefallen ist, oder ein Händler hier ist der was dazu schreiben möchte...
Ich kaufe Rennradteile fast ausschließlich bei spezialisierten Rennradhändlern. Deshalb kenne ich dieses Problem nicht. Aber auch der Laden in dem ich mein Crossbike gekauft habe ist immer sehr freundlich und versucht so schnell wie möglich zu helfen.
Nen Händler der mich SO abspeisen würde hätte mich die längste Zeit als Kunde gesehen.
 
Nen Händler der mich SO abspeisen würde hätte mich die längste Zeit als Kunde gesehen.
Sehe ich genauso. In den seltensten Fällen gibt es nur einen Radhändler vor Ort. Die anderen freuen sich sicher über neue Kundschaft. Außerdem würde ich jemanden der mir Weiß machen will ich bräuchte bei einem einfachen Kettenwechsel auch gleich neue Kettenblätter so oder so nicht mehr aufsuchen. Wer versucht seine Kunden zu verarschen....
 
Ich habe früher alles beim Radhändler gekauft und machen lassen. Aber genau dieses Verhalten, dass ich mehrere Tage warten musste bis etwas erledigt ist hat dazu geführt, das ich heute alles selber mache und die Teile natürlich im Internet kaufe...
Dito.

Kürzlich in München ähnliches erlebt:

Nach langem, denn ich meide das eingebildete Händlerpack mittlerweile seit fünf Jahren, in einem wirklich gut sortierten Laden ( führt vorwiegend Colnago aus Ita.) nach einem Campa EPS Power Unit Non Standart Halter, Campakenner kennen das Teil, gefragt. Antwort haben wir nicht. Das gewünschte Teil war allerdings an drei (!) Rädern verbaut. Nochmal nachgefragt ob man eines davon haben könnte.

Nein gehört zum Rahmen und er könne keine Garantie geben etc bla bla, aber er könne es bestellen.

Erster Gedanke im Hirnkasterl na Prost Mahlzeit das ist Kundenfreundlichkeit in Reinform :Ironie Smiley:

Signalisiert das mir die Garantie bei so einem Teil, genau so wie die Verpackung total egal währe. Hätte ich ihm auch ernsthaft schriftlich gegeben.

Hab dann dankend abgelehnt, und wurde doch noch im Bianchi Store fündig. Einer der ganz ganz ganz wenigen hier in Muc der mit Freundlichkeit und Service auftrumpfen kann, und das übrigens ganz Stressfrei. Neben Feine Fahrräder noch einer der wenigen mir bekannten hilfsbereiten Rennradhändler hier in Muc.

Sonst fühle ich mich doch von den meisten mehr oder weniger unfreundlich behandelt, wenn nicht sogar übern Tisch gezogen.

Daher mein Tip, soweit ihr nicht Neueinsteiger seid, kauft Online und wenn das Bauteil in Buxtehude vorrätig ist. DHL und Co. Liefern schnell...

@ Die Händler da draußen:
Ich fahre vier RR jenseits der 5000€ grenze und ein dementsprechendes MTB so lange ihr so arrogant, eingebildet und unfreundlich seit verdienen halt die weltweit argierenden Kistenschubser.
Zum Schrauben muss man ja kein Raumfahrtsingenieur sein;-)
 
Da hab ich schon wegen weniger meinen Händler gewechselt. Aktuell tendiere ich wieder trotz einfach 150km Anfahrt mein Rad nach München zum Bianchi Store zum Service oder Umbau zu bringen.
Grund dafür ist, das ich für mein Stadtrad (Wert max. 400€) eine andere Federgabel wollte die sich ganz sperren lässt. Mir dann der ortsansässige Händler aber sagte, die MTB-Gabeln die er mir verkaufen kann kosten alle um die 600€ aufwärts. Ich hab mir dann nur gedacht, ich bin/war zwar bis Dato sehr zufrieden mit dir gewesen, aber verarschen lass ich mich nicht.
In diesem Sinn, wenn Du nicht willst oder dir meine Stadtschlampe zu minderwertig ist, will ich auch nicht mehr zu dir kommen. Aus Schluss Amen Ende mich siehst Du nicht mehr !!!
Ganz ehrlich, glauben manche Händler es stehen nur Idioten vor ihnen ???
Besonders lustig finde ich es aber, das sich diese Aroganz erst immer dann entwickelt, sobald sich bei einem Händler ein gewisser Kundenkreis etabliert hat.
Auffallen hätte mir das ganze aber eigentlich schon viel früher können, als ich mir meine Lightweights zugelegt habe und er nur müde meinte das die LRS der von ihm vertriebenen Marke bei weiten besser seien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Händler des "Vertrauens" ist wohl nur noch ein Relikt aus der "guten, alten Zeit". Heute zählt nur noch der jährliche Umsatz. Wollte vor kurzem mal die Speichenspannung messen lassen und von unseren beiden , relativ großen, Radhändlern hatte keiner ein Tensiometer. Einer meinte das würde er nach Gefühl machen und auf meinen Einwand hin dass mir das zu ungenau wäre ist er noch pampig geworden. Und bei Service für Rennräder sieht es sowieso ganz mies aus. Ich habe den Eindruck mit diesen Rädern sind die total überfordert bzw. die entsprechenden Kunden sind auch noch zu anspruchsvoll. Für einen relativ guten Händler muss ich also weit fahren - ein "Händler meines Vertrauens" ist er aber auch nicht.....daher mache ich seit Jahren fast alles selber - keine Wartezeit mehr und die Qualität stimmt auch !
 
Dito.

Hab dann dankend abgelehnt, und wurde doch noch im Bianchi Store fündig. Einer der ganz ganz ganz wenigen hier in Muc der mit Freundlichkeit und Service auftrumpfen kann, und das übrigens ganz Stressfrei. Neben Feine Fahrräder noch einer der wenigen mir bekannten hilfsbereiten Rennradhändler hier in Muc.

Stimmt dort passt die Beratung und der Service. Gutes techisches Hintergrundwissen hat vor allem der Mechaniker im Store (wie soll es auch anders sein), der öffen und ehrlich seine Meinung sagt, Top und sowas gefällt mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei mir stellt ein Besuch beim örtlichen Radhändler nur noch den Ausnahmefall dar... Ich bestelle schon über 10 Jahre online, anfangs auf Grund der teilweise dramatischen Preisunterschiede, seit ein paar Jahren aber aus Überzeugung. Ich wollte den einzigen vorhandenen Händler im Ort unterstützen, kaufte die Teile zum Originalpreis. Wenn ich dann wegen eines Wechsels des Steuersatzes 14 Tage auf mein Rad warten muss und anschließend den vollen Preis zahlen soll obwohl nur die Lager verwendet wurden, spätestens da fühlte ich mich verarscht. Ich wurde jedes Mal vertröstet und am Ende konnte man mir keine einleuchtende Erklärung liefern. Vmtl. weil das Rad nicht bei ihm gekauft wurde und oder weil er keine Ahnung hatte. Ich habe dann den Hersteller angeschrieben und wusste einen Tag später welchen Steuersatz ich bestellen muss. Dies getan und der Umbau war in einer Stunde erledigt. Es vergingen 2-3 Jahre bis ich den Laden wieder betrat. Das aber auch nur, wenn ich Kleinteile nicht extra bestellen will oder schnell brauche. Manchmal bekomme ich dann das gewünschte... Meinetwegen können die alle (die guten nicht :)) den Bach runter gehen, ich habe mir angewöhnt Verschleißteile doppelt liegen zu haben.
 
Wen genau haben ihm verloren ?
Dein vorheriger Beitrag klang für mich so als ob Leute die nicht (mehr) beim Ortsansässigen Händler shopen die Lust am Rad (der Frau) verloren hätten. Bei mir ist aber seit dem ich mich nicht mehr mit den unqualifizierten und unfreundlichen Händlerpack quäle die Lust am Sport so wie Material größer den je ist.
 
Hallo,

aus eigener Erfahrung (habe lange im spezialisierten Einzelhandel gearbeitet):

lieber 4000,- Euro Umsatz am Tag mit EINEM Kunden, als stundenlanges Gequatsche mit vielen "Seh-Leuten", die anschließend doch (mit meinem vermitteltem Know-How) im Internet günstiger eingekauft haben.

Auch auf diesem Gebiet (Rennrad) werden nur einige, sich sehr spezialisierte Händler halten können.

Die werden dann aber auch ihre Marge fahren können.

Und es möge mir keiner erzählen, daß man selbst es "aus reiner Menschenfreude" anders machen würde.

Davon kommt nämlich kein Geld für die ständig steigenden "Un"-Kosten in die Kasse.


Grüße aus Heere
 
lieber 4000,- Euro Umsatz am Tag mit EINEM Kunden, als stundenlanges Gequatsche mit vielen "Seh-Leuten", die anschließend doch (mit meinem vermitteltem Know-How) im Internet günstiger eingekauft haben.

Auch auf diesem Gebiet (Rennrad) werden nur einige, sich sehr spezialisierte Händler halten können.



Wobei die Händler aber auch vorher (vor den E-Bikes) von normalen Fahrrad- und Teileverkäufen leben konnten...
Wäre es nicht besser evtl. einen zusätzlichen Zweiradmechaniker einzustellen (da findet sich bestimmt jemand) um dann alle Klientel bedienen zu können?
Vielleicht werden ja wir Rennradfahrer auch mal älter und wollen dann mit E-Bike und Frau durch die Gegend cruisen.

So macht es den Eindruck, dass die Trekking- City- und Rennradfraktion als Kunde nicht mehr benötigt wird.
Weil man so leichter, schneller das Geld verdient, Ladenöffnungszeiten kürzt und öfter mal nen Betriebsurlaub einbaut.
Wenn man "Schrauberneulinge" wie mich jetzt ans schrauben und Internet gewöhnt, werde ich auch als Rentner mein Flyer im Internet bestellen. Zusatzakku ebenso...
Beraten wird man auch sehr gut in einem Forum wie diesem hier.
Das wird dann an die Kinder weiter vermittelt, die jetzigen E-Bike-Rentner sterben irgendwann aus, und er kann die Bude zumachen.

Wenn ich mir allein das Angebot in den Austellungsräumen bei den 3 Zweiradhändlern hier in der Gegen anschaue, möchte man denken, sie haben Trekking- City- und Rennradverkauf eh schon ans Internet aufgegeben.
Das wird sich rächen. Nach der Party kommt der Kater...
 
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