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Frage schafft man Münster - Köln an einem Tag?

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Ich habe da so aus Erfahrung ein paar Tipps, die teilweise auch schon bei anderen angeklungen sind. Ich bin selbst mal die Strecke Münster - Essen (südlichster Stadtteil Kettwig) gefahren. Das sind eigentlich nur 110km. Letztlich waren es aber 130km. Gebraucht habe ich ca. 10h brutto. Ich war völlig untrainiert, außer dass ich täglich 1km zur Uni hin und
gefahren bin - ansonsten keinen Sport über 10 Jahre. Damals 67kg bei 176cm, 28 Jahre alt. Das ganze mit einem MTB mit Stollenprofil.

Ich gehe jetzt zunächst mal davon aus, dass du die Strecke nicht so genau kennst. Du wirst dich, ohne GPS, ziemlich sicher mal verfahren, wenn du nicht an jeder Wegkreuzung anhalten willst. Deswegen rechne auf deine 160km noch mal so ca. 30km drauf, dann bist du bei 190km, mit Umweg über Ddorf, um das Bergische Land zu vermeiden, vielleicht bei 220km. Du musst damit rechnen, dass du auch mal auf nicht so guten Wegen unterwegs bist. Mein Tipp: Fahr mit deinem Crosser, das ist für so eine Tour in unbekanntem Gelände IMHO das beste Rad (im übrigen wird dich das geplante RR auch sonst nicht viel schneller machen, habe mir gerade einen Crosser zugelegt und überrascht festgestellt, dass es fast genauso schnell ist). Am Ende meiner Tour war ich völlig am Ende, Muskelkater, alle Speicher leer etc., aber geschafft. Du bist nun erheblich besser trainiert, täglich 30km sind nicht wenig und du hast das bessere Rad. Wenn ich sehr, sehr vorsichtig rechne (ausgehend von den 220km) fährst du brutto einen Schnitt von 15km/h. Dann wärst du in 14,5h im Stall. Ich glaube allerdings, dass wer 30km nahezu täglich fährt, nicht unfit ist. Einen Bruttoschnitt von 17km/h (netto 21km/h) halte ich da für ziemlich realistisch. Und dann wären es schon nur noch 13h. Mit GPS reduziert sich die Strecke auf 160km+20km Umweg und du kommst wahrscheinlich sogar auf 20km/h brutto und 22km/h netto. Dann wären es schon nur noch 9h.

Gut zu wissen, dass es jemand sogar ohne tägliches Training geschafft hat :daumen:
 
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Das ist Kwatsch. Kommt drauf an, wie man das angeht. Wenn ich eine Feierabendrunde mitfahre mit den "Jungs" (ich Mitte 40, die zw. 25 u. 35), sind 2 h u.U. so, dass ich kurz vor sterbend die Stufen zu meiner Wohnung empor krieche. Wenn ich aber an einem Sonntagmorgen um 9:00 h allein im Frühjahr aufbreche, 2 Riegel, 2 Bananen, zwei volle Flaschen dabei, komme ich um 17:00 h mit gut 200 km mehr auf dem Tacho heim, bin ich vergleichsweise frisch.
Zum Vergleich: Die Feierabendtour ist am Ende eines Arbeitstages, "warmgefahren" wird mit unterem GA2, dann bergan wird jede Steigung hochgeprügelt. Die hängen mich meist ab, warten aber oben (deren warten ist ihre Erholung), wenn ich dann da bin, geht's weiter, ohne Erholung. Das geht ein paar Abende bis immer weniger zu diesem Ausscheidungsfahren kommen und die Jungs wieder "lieb" sind.
Die Sonntagstour teile ich mir komplett selbst ein, rolle im Flache im Regenerationsbereich, allenfalls im untersten GA1. Sonntag bin ich frisch, ausgeschlafen (meistens ;)), ich starte ja morgens. Dann mache ich Päusken, wo's nett ist usw. Die Kilometer kommen so auch zusammen, wenn man sich für den Tag eh nix anderes als radfahren vorgenommen hat, sowieso.
Denke, es ist falsch, sich bei so einer Tour gegenseitig unter Leistungsdruck zu setzten.

:-) das kenne ich irgendwie, und es ist ein Leiden auf hohem Niveau.
Naja, aber dieses Ausscheidungsfahrgehabe wächst sich ab 40 irgendwie aus - glaub ich.
 
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Vielleicht wurde das ja falsch verstanden:

das Problem ist IMO überhaupt nicht die Ausdauerleistung, sondern eben das Problem, dass man als Anfänger bestimmt nicht die 100% richtige Sitzposition hat (wenn man die überhaupt finden kann), und dass einem eben ab einer gewissen Fahrzeit doch so einiges "zwickt" (Füße, Beine, Rücken, Nacken, Arme, Hände, ...) - das meinte ich mit "wehtun".

Will hier aber keine sinnlosen Diskussionen veranstallten.
 
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Das müsste doch zu packen sein vor allem wenn du jeden Tag trainierst. Wobei ich lieber jeden 2. oder 3. Tag eine längere Tour fahren würde und an den anderen Tagen nichts machen würde.
Ich bin letztes Jahr mal 210 km an einem Tag gefahren und das nach 700 Trainingskilometern zuvor. Dabei war jede vorherige Ausfahrt nicht länger wie 80 km. Wir waren zu viert und haben mit dem Rennrad 8 Stunden gebraucht. Das ganze war relativ problemlos man muss nur viel essen und trinken.
Ich denke die 160 sind machbar. Am besten vorher einfach ein paar Touren mit3-5 Stunden fahren zum eingewöhnen.

Gruß Manu
 
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Ich bin letzten März untrainiert - d.h. 5 Jahre nicht auf'm Rad gesessen - ein Rad holen gefahren, 100+140km in 1 1/2 Tagen.
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=sjzrbagivrodaelb
Wenn man nicht gänzlich unsportlich ist, sind auch 100 Meilen an 1 Tag möglich. Vorausgesetzt, man vermeidet Berge in der 2. Streckenhälfte.
Mein Rat:
1) Nimm Werkzeug mit; nicht bloss für Pannen sondern um Lenker und Sattel unterwegs verstellen zu können.
2) Gut gepolsterte Handschuhe
3) Bereite die Strecke genau vor und nimm lieber eine längere Strecke wenn sie in einem Flußtal verläuft. Entlang des Rheins sollte es sich gut fahren lassen.
4) Nimm ein GPS oder eine Karte 1:100.000 mit und vermeide Hauptstraßen
 
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Ich denke die 160 km sind zu schaffen. Problem ist jedoch bei so einer Strecke das fahren nach der Karte. Ich bin einmal, zwar nur 85 km, eine unbekannte Stecke gefahren und musste damals sehr oft absteigen und in die Karte schauen. Da ich durch Vororte von Stuttgart musste habe ich mir extra für diesen Bereich einen Kartenausschnitt im großen Maßstab ausgedruckt. Trotzdem habe ich mich 2-3 km verfahren. Hier wäre ein GPS-Gerät bestimmt sinnvoll. Eine Alternative wäre, die Strecke in einem Radroutenplaner (bikemap.net z.B.) festzulegen und dann die Daten in Google Earth zu übertragen und dort mehrmals den Streckenverlauf anzuschauen um ihn sich so gut es geht einzuprägen.
Viel Spaß bei der Tour.
 
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Hier wäre ein GPS-Gerät bestimmt sinnvoll.
Es ging früher auch ohne GPS und GoogleEarth. Freilich sind das schöne Hilfsmittel und wenn man einen Track im GPS gespeichert hat, dem man nur zu folgen braucht, muss man höchstens mal anhalten um die Batterien zu wechseln oder den Akku. Das ist bei einer angenommenen Laufzeit von ca. 6 Stunden schon fast zu wenig Pause. :)

Meine auf Strecken zwischen 300 km und 1500 km erprobte und für gut befundene Methode, ist eine Auflistung der anzufahrenden Ortschaften.
Es Roadbook zu nennen wäre übertrieben, aber "in Mainz rechts nach Mainz-Kastel" kam da schon mal auch vor. Einziges Problem sind Durchfahrten in größeren Städten. Da muss man dann eben bis auf Straßennamen auflösen.
 
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das es auch ohne geht ist klar - das es mit Spass macht und das man gerne mal Geld relativ sinnlos für Gimmicks rausfeuert auch.

Übrigens: früher gings auch ganz ohne Schaltung, Lycra und mit 3mal so schweren Rädern ;)
 
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und dass man gerne mal Geld relativ sinnlos für Gimmicks rausfeuert
Jetzt wollen wir aber doch mal schön im Auge behalten, dass der OP ein Student ist, der sich jetzt gerade erst mal ein Rennrad zulegt. Ob dann auch gleich weitere fluffige ca. € 250,-- für ein GPS übrig sind? Zumal er in seinen ersten zwei Postigs (#1, #5) schon schrieb, dass er sich am NRW Fahrradroutenplaner orientieren wird?

BTW: Du weißt vermutlich nicht was mein erstes Posting hier zum Inhalt hatte? :D
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=5209&highlight=navigation
 
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...dass er sich am NRW Fahrradroutenplaner orientieren wird?
Eine sehr interessante Website, und für das geplante Vorhaben eine sicher ausgezeichnete Idee.

BTW, vor 20 Jahren fuhr ich meine Radtouren von Münster aus mit einer papiernen Fahrradkarte (1:100.000) in der Lenkertasche, das könnte man heute sicherlich auch noch. Die tollen Tools um Touren am PC auszutüfteln hätte ich damals auch schon gern gehabt.
 
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Die Tour kannst Du schaffen, das denke ich schon. Denn 30 km täglich, da kommt ja schon was zusammen. Untrainiert ist das nicht.
Ich würde Dir aber trotzdem raten, mal ne 100er Testtour zu machen. Mit den kurzen Strecken nutzt Du Deine Kohlehydratspeicher, trainierst aber nicht Deine Fettverbrennung. Die brauchst Du aber, wenn Du 10 Stunden im Sattel sitzt. Die wird aber auch so "anspringen", nur liefert sie halt nicht so viel Energie, als wenn sie trainiert ist. Auf jeden Fall nimm genug zu Essen mit und kauf Dir unterwegs genug, vor allem, wenn Du Hunger auf irgendwas hast. Es gibt ne Grundregel: Wenn Du Hunger hast, ist es schon zu spät. Also immer auf Vorrat essen. Um Dir mal ne Vorstellung zu geben: Bei der Radstrecke des Ironman letztes Jahr (180 km) hab ich 4 Flaschen Iso-Plörre getrunken, ein Leberwurstbrötchen, 3 Riegel und 12 Gels gegessen, die "Kohlehydrate pur" enthalten. Beim Laufen hab ich dann noch ne Laugenbrezel und 5 Gels nachgelegt und hatte im Ziel .... Hunger!
Ne lange Tour hilft auch, den Hintern vorzubereiten.
Ich bin in 3 Tagen 590 km nach Süddeutschland gefahren und hatte ein GPS dabei. Mit Karte hätte ich sicher ne Stunde am Tag länger gebraucht. Ich hab einen Garmin HPX Legend mit routingfähiger Karte (City... irgendwas) und war sehr zufrieden damit. Die Batterien halten 15 Stunden, das sollte reichen. Reichlich Kohle wirste nicht haben, wenn Du Dir grade ein Rennrad kaufst. Wenn Du Dir ein Gerät leihst, probiere es vorher ein paar Stunden aus. Unterwegs mußt Du das Gerät kennen. Mit Karte geht das aber sicher auch. Dann wäre ne Liste mit anzufahrenden Orten, wie sie hier schon beschrieben ist, ganz wichtig. Und lieber irgendwen fragen, bevor Du überflüssige Kilometer und Berge gefahren bist. Fahr lieber Flußläufen oder Eisenbahnstrecken entlang, als direkte Strecke. Gerade wenn Du nach 100 km ins Bergische kommst, können die Berge eine schnell fertig machen. Ich stamme aus Wuppertal und kenn mich da ein bisschen aus.
Und mach das auf jeden Fall. Ist ne tolle Sache, wenn man's geschafft hat. :)
 
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Es gibt ne Grundregel: Wenn Du Hunger hast, ist es schon zu spät. Also immer auf Vorrat essen. Um Dir mal ne Vorstellung zu geben: Bei der Radstrecke des Ironman letztes Jahr (180 km) hab ich 4 Flaschen Iso-Plörre getrunken, ein Leberwurstbrötchen, 3 Riegel und 12 Gels gegessen, die "Kohlehydrate pur" enthalten. Beim Laufen hab ich dann noch ne Laugenbrezel und 5 Gels nachgelegt und hatte im Ziel .... Hunger!
Ne lange Tour hilft auch, den Hintern vorzubereiten.

Das klingt mir so, als hättest du eher zuviel gegessen und vor allem zuviel pure kurzkettige Kohlenhydrate. Du hast wahrscheinlich mit deinem Insulinspiegel "Schindluder" getrieben. Kurzkettige Kohlenhydrate führen kurzfristig durchaus zu einer Leistungssteigerung, danach geht's aber bergab und man muss noch mehr kurzkettige Kohlenhydrate nachführen, um das wieder auszugleichen. Das ist ein Teufelskreislauf, denn irgendwann kann der Körper das nicht mehr verarbeiten. Dass du nachher Hunger gehabt hast, wundert mich nicht. Ich bin jetzt zwar nicht so der ganz große Ernährungsexperte, aber das stimmt sowohl mit dem, was ich bisher gehört habe, als auch mit meinen eigenen Erfahrungen überein.

Essen muss man natürlich, ich würde aber eher für gleichmäßiges, doch nicht übermäßiges "Riegelessen" plädieren. Richtig ist natürlich: Essen, bevor man Hunger hat. Trinken auch, bevor man Durst hat. Trinken ist übrigens noch viel wichtiger, zu viel geht hier kaum, jedenfalls wenn es pures Wasser ist.
 
AW: Frage schafft man Münster - Köln an einem Tag?

Mit GPS reduziert sich die Strecke auf 160km+20km Umweg und du kommst wahrscheinlich sogar auf 20km/h brutto und 22km/h netto. Dann wären es schon nur noch 9h.

Wenn Du die Strecke vernünftig mit GPS planst, fährtst Du keine 20 km Umweg sondern höchsten 2 km.

ich bin vor zwei Jahren erstmals eine große Strecke mit GPS (Salzburg - Lindau) gefahren. Lt. Planung waren es 537 km. Als ich in Lindau ankam hatte ich 548 km auf dem (GPS-)Tacho. Das kam in erster Linie aber von den zusätzlichen Wegen zum Hotel und zurück, da diese nicht immer auf der GPS-Strecke lagen sonden ein paar hundert Meter abseits.

Wenn ich mich mit GPS verfahren habe (was nur in den Städten vorkam), habe ich dies innerhalb von 10 m gemerkt. Man verändert dann den Kartenausschnit auf dem Gerät und sieht ob es eine direkte Verbindung zur geplanten Strecke gibt oder ob man zurückfahren muß.

Die größte möglich Kartendarstellung ist 20 m auf 1 cm. Verkleinerung ist dann fast bis unendlich möglich. Eine Ausschnittdarstellung um 500 bis 800 m / cm ist m.E. ideal zum radfahren.

Wer einmal mit GPS in fremder Gegend gefahren ist, benutzt die Karte nur noch für Notfälle.
 
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