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Fortschritt bei Stahlrahmen?

Columbus und Reynolds haben versucht mit einer neuen Legierung (XCR bzw. 953) das Gewicht des Rahmens zu senken.
Das ist nicht ganz richtig. Reynolds übernimmt Entwicklungen von Werkstoffen anderer Hersteller, die sich für den Rahmenbau eignen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Sorte 853, dessen Entwicklung ursprünglich für den Seitenaufprallschutz im Automobilbau gedacht war. Die Sorte 953 ist aufgrund seiner Eigenschaft als sogenannter "martensitischer" Stahl sehr spezifisch und richtig interessant (für Freunde der Werkstoffkunde). ;) Die Nanotechnologie beruht im wesentlichen auf den Nickelgehalt im Stahl, und ist mE technologisch kein Quantensprung, weil Nickel in der (Edel)Stahlherstellung schon lange verwendet wird.

Viele Grüße!

Karl

btw: anbei für den Interessierten ein paar Links/Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Reynolds_Technology
https://www.castinox.net/de/materialien/rostfreier-edelstahl/martensitischer-stahl/
https://www.spiegel.de/wissenschaft...keln-hochfesten-leichten-stahl-a-1016759.html
 
Columbus und Reynolds haben versucht mit einer neuen Legierung (XCR bzw. 953) das Gewicht des Rahmens zu senken. Wandstärken bis 0,3mm sind möglich. Allerdings hat man bei weiterer Verringerung der Wandstärke den sogenannten "Coladosen-Effekt".
Stahl wird sicherlich nicht aussterben. Zukünftig wird es die eine oder andere Weiterentwicklung geben. Da das Material selbst mit 7,85g pro Kubikmeter nicht zu den leichteren Werkstoffen gehört, wird es im Profisport wohl nicht mehr eingesetzt werden.
Meine letzte Info (ein paar Jahre her) war mittels Nanotechnologie eine weitere Entwicklung voranzutreiben. Stand der Technik im Moment weiss ich gerade nicht.
Meist du jetzt Tonnen oder Gramm pro Kubikmeter 😉
 
... Die Nanotechnologie beruht im wesentlichen auf den Nickelgehalt im Stahl, und ist mE technologisch kein Quantensprung, ...
Was MICH wesentlich mehr beim Fahrrad interessieren würde wäre endlich mal eine anständige Nano-Beschichtung des Lacks, von der quasi mittels Lotos Effekt jegliche Verschmutzung einfach abfällt (notfalls nach leichtem Pusten :D).
DAS wäre mal ein wirklicher Fortschritt! Hilfreich am Rahmen (weiß! :D) und auch überaus wünschenswert bei der Kette (nix mehr putzen!).

Aber das scheint kein Entwicklungsziel zu sein ...😕
 
Was MICH wesentlich mehr beim Fahrrad interessieren würde wäre endlich mal eine anständige Nano-Beschichtung des Lacks, von der quasi mittels Lotos Effekt jegliche Verschmutzung einfach abfällt (notfalls nach leichtem Pusten :D).
DAS wäre mal ein wirklicher Fortschritt! Hilfreich am Rahmen (weiß! :D) und auch überaus wünschenswert bei der Kette (nix mehr putzen!).

Aber das scheint kein Entwicklungsziel zu sein ...😕
https://www.nanotol.de/lotuseffekt-...MIlcX76Juw-gIVi-x3Ch1bMwcrEAQYAiABEgLiuvD_BwE
 
Was MICH wesentlich mehr beim Fahrrad interessieren würde wäre endlich mal eine anständige Nano-Beschichtung des Lacks, von der quasi mittels Lotos Effekt jegliche Verschmutzung einfach abfällt (notfalls nach leichtem Pusten :D).
DAS wäre mal ein wirklicher Fortschritt! Hilfreich am Rahmen (weiß! :D) und auch überaus wünschenswert bei der Kette (nix mehr putzen!).

Aber das scheint kein Entwicklungsziel zu sein ...😕
ich fahr immer so schnell das der Dreck nicht mal Zeit hat am Rad sich festzusetzen :daumen:


:cool:
 
Dachte ja hier sind Wissende.
Reynolds ist wie Columbus, Tange, Mannesmann, .... ein Hersteller für Rohre. Neue Legierungen machen oft andere. Die Firmen arbeiten aber zusammen. Mannesmann und Reynolds waren auch ungefähr zur gleichen Zeit Hersteller von nahtlosen Rohren. Schrägwalz-Verfahren usw.
Daß die 7,85g pro cm gemeint sind, sollte einem wahren Stahl-Fan sofort auffallen. Auch wenn da jemand Kubikmeter schreibt. Manchmal schreibt das Telefon andere Wörter als ich getippt hatte. Bin schon eine Weile raus aus der Metallerei, soviel weiß ich aber gerade noch.
Mit Nanotechnologie war nicht Optimierung von Legierungen oder Oberflächen gemeint, sondern die Veränderung des Eisenatoms. Das würde dann zu einem anderen Element mit anderen Eigenschaften führen. Ferrum II könnte man es nennen.
 
Mit Nanotechnologie war nicht Optimierung von Legierungen oder Oberflächen gemeint, sondern die Veränderung des Eisenatoms. Das würde dann zu einem anderen Element mit anderen Eigenschaften führen. Ferrum II könnte man es nennen.
Ich hab mir auch schon gedacht, dass die Industrie "uns" irgendwann wieder einfache Eisenrohre anstelle von Stahl unterjubeln möchte. Das Marketing macht das schon! 🤣👍

Hast Du eine Nano-Quelle aus der "wir" schöpfen können?

Du bist ne Marke! Made my Evening! :daumen:

Schönen Abend!

Karl
 
Eisen und Kohlenstoff werden zu Stahl. Gehört eigentlich zum Allgemeinwissen, wie man zB. die Hauptstädte vieler grosser Länder wissen sollte. Hochofen, Konverter, und frischen muss ich hoffentlich nicht erklären. Der Prozess ist hundertfach und teilweise für Nicht-Fachleute einfach erklärt im Netz zu sehen. Mit reinem Eisen selbst kann man wenig anfangen.
Und nein, was aus aus der Nanotechnologie geworden ist weiss ich noch nicht.
Alles andere auf Nanobasis wird in anderen Branchen schon seit längerem gemacht. Kunststoffindustrie, chemische Industrie usw.
 
Na Einigen war das nicht klar. Wundert mich etwas, daß man nicht wirklich weiß, auf was man durch die Gegend fährt.
Heutzutage reicht es offenbar Marketinggeschwätz und wohlklingende Bezeichnungen auswendig zu lernen und wiederzugeben. Verstehen muss man nichts mehr.
Erinnert mich wieder an die Zeit als der Cinelli Mash Rahmen aus Columbus Airplane Rohren verkauft wurde. Die Kunden waren total verrückt nach dem Flugzeug-Material. Dass es sich dabei um unspektakuläres Aluminium 7005 handelte, wussten die wenigsten. Hatte ich 1996 schon an meinem ersten MTB. Der Werkstoff ist nicht schlecht, aber niemals über 1000€ wert. Wer weiß, ob da auch alle Rohre aus dem gleichen Material sind. Bei einigen Easton-Rahmen der 90er und 2000er Jahre war zB. nur Oberrohr, Unterrohr und Sitzrohr aus Easton Alu. Der Rest irgendein Wald- und Wiesen Geröhr. Für's gleiche Geld bekam man Rahmen aus feinkörnigen Kinesis. Dann aber den ganzen Rahmen aus dem gleichen Material.

Nanotechnologie in Lacken und Farben gibt es auch schon länger. Autolack in der Luxusklasse zB. Man kann Lack auch nachträglich versiegeln. Muss aber immer mal wieder gemacht werden.
Ganz ungefährlich ist die Technologie aber nicht. Die winzigen Partikel kommen sogar durch Haut in den Körper. Man hat schon im Hirn Kunststoffpartikel auf Nanogröße gefunden. Hat also nich nur Vorteile.
 
Mich wundert hier ehrlich gesagt nicht mehr viel, manche wissen ja nichtmal wo vorne und hinten am Fahrrad ist.

Zu Nano-Tech hast du vollkommen recht, es wundert mich trotzdem, warum Oberflächenversiegelung im Premium Segment bei den Fahrrädern nach wie vor keine Präsenz erhält. Man bekommt (bekam?) zwar z.B. bei Trek extrem leichtgewichtige Lackierungen über Project One, doch eine höhere Verschmutzungsresistenz ist nach wie vor kein Thema. Wobei das nun wirklich mal angenehm & vorteilhaft wäre!
 
Dachte ja hier sind Wissende.
Reynolds ist wie Columbus, Tange, Mannesmann, .... ein Hersteller für Rohre. Neue Legierungen machen oft andere. Die Firmen arbeiten aber zusammen. Mannesmann und Reynolds waren auch ungefähr zur gleichen Zeit Hersteller von nahtlosen Rohren. Schrägwalz-Verfahren usw.
Daß die 7,85g pro cm gemeint sind, sollte einem wahren Stahl-Fan sofort auffallen. Auch wenn da jemand Kubikmeter schreibt. Manchmal schreibt das Telefon andere Wörter als ich getippt hatte. Bin schon eine Weile raus aus der Metallerei, soviel weiß ich aber gerade noch.
Mit Nanotechnologie war nicht Optimierung von Legierungen oder Oberflächen gemeint, sondern die Veränderung des Eisenatoms. Das würde dann zu einem anderen Element mit anderen Eigenschaften führen. Ferrum II könnte man es nennen.
...manchmal ist es besser gar nichts zu schreiben.

"...sondern die Veränderung des Eisenatoms."

Über die geschichtliche Entwicklung von Stahl, das Herstellen von nahtlosen Rohren und das Firmenportfolio von Reynolds und Co gibt es für Interessierte gesicherte Information.
Lustige, immer wieder neue Produktnamen für Rohrsätze der Rohrlieferanten sollen nur den Unwissenden beeindrucken.
Was die Weiterentwicklung von Stahl angeht, so hat vor allem der Fahrzeugbau in den letzten Jahrzehnten (insbe. PKW-Bau) das Angebot an Sonderstählen vergrößert.
Was du als "Nanotechnologie" bezeichnest (den Begriff finde ich nur in der Laienpresse), könnte microlegierte Stähle bezeichnen, welche schon länger eingesetzt werden und durch kontrollierte Wärmebehandlung eine deutliche Steigerung der Zugfestigkeit erfahren.

Aber das ist ja nichts neues, dass durch gerigere Materialstärken und gleichzeitiger Vergrößerung der lichten Rohrweiten, sich leichte Stahlrahmen produzieren lassen, bis einem der sog. Coladosen-Effekt die Grenze des Machbaren setzt.

Interessant fand ich den Ansatz von Thyssen mit der Schalenbauweise in Stahl, der aber leider nicht konsequent zuende gedacht wurde - auch hinsichtlich der Fügetechnik und den individuellen Kundenbedürfnissen (Maßrahmen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant fand ich den Ansatz von Thyssen mit der Schalenbauweise in Stahl, der aber leider nicht konsequent zuende gedacht wurde - auch hinsichtlich der Fügetechnik und den individuellen Kundenbedürfnissen (Maßrahmen).
Dieser Ansatz bedingte Formwerkzeuge, mit denen diese Schalen hergestellt wurden.

Diese Formwerkzeuge sind sehr teuer und rechnen sich nur bei großen Stückzahlen.
Jede Rahmengröße braucht ihre eigene Form.
-> deswegen gab es von diesem Rahmen nur drei Rahmengrößen
-> Maßrahmen (Stückzahl meistens 1) würden mit diesem Konzept extrem teuer

Maßrahmenbau zu vertretbaren Kosten funktioniert immer am besten mit entsprechend zugeschnittenen Rohren.
 
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