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Festsitzende Sattelstütze, was meint ihr.

Bei den Klassikern hieß ein Tip zum Thema Chemiker vs. Physiker gerade Sieg der Physik durch Trockeneis - habe aber keine Ahnung wie einfach man da dran kommt oder ob da jemand an der Quelle sass.
 
Soweit ich weiß, kommt man an Trockeneis oder flüssigen Stickstoff nicht ohne weiteres ran, weil es als Gefahrstoff läuft und im Alltag eigentlich keine Verwendung findet. Habs allerdings privat auch noch nie probiert.

Probieren kann man aber auch eine Kältemischung: 100g Eis + 33 g Kochsalz + ein bisschen Wasser. Hinterher sollte man aber alles wieder schön entsalzen. Müsste eigentlich sogar mit eintauchen der Stütze in den Eimer von außen gehen, der guten Wärmeleitung von Alu sei dank.
 
Nicht, dass jemand nach oberflächlicher Lektüre der Lösung ("Lösung" im doppelten Wortsinn) sein Alu-Gestell mit mit festoxidierter Alustütze erfolglos am Polarkreis überwintern kässt. ;)
 
An Trockeneis rankommen ist kein Problem. Musst dich nur zB an einen Getränkehändler wenden. Bekommt man auch bei Ebay.
 
ral_8601.JPG

Vor ein paar Tagen habe ich eine zweite Sattelstütze entfernen können, die seit 1980 in einem Raleigh "Rapide" festsaß. Hier fällt es mir schwer zu sagen, was genau geholfen hat. Gemacht hatte ich folgendes: Über mehrere Tage WD-40 eingeträufelt, von oben und unten. Dann zwei Nächte lang Ammoniaklösung, ebenfalls von oben und unten -- im Freien und in bescheidener Menge. An Tag drei kam die Sattelstütze in den Schraubstock. Ein paar Mal kräftig drehen, und das Ding war los. Auf dem Foto ist erkennbar, dass die Flüssigkeiten nur einen Teil der Sattelstützenoberfläche (dunkle Stellen) erreicht haben. Ausschlaggebend dürfte demnach die rohe Gewalt gewesen sein.
Mit ein bisschen Stahlwolle ließ sich die SR-(Raleigh)-Stütze dann wieder einsatzfähig zu machen. Siehe Vorschaubild unten.
ral_8601.JPG ral_8636.JPG
 
4 Jahre alt der Faden und noch keiner hat die Cola-Methode aufgeführt ?
Das Sattelrohr vom Tretlager aus mit Cola (Marke egal) befüllen und 2 Tage ruhen lassen und Füllstand prüfen.
Anschließend Gewalt Methode nach Wahl.
Hilft mehr als 14 Tage Rostlöser.
 
Jobst Brandt hat in einem ähnlichen Zusammenhang mal geschrieben, dass das Problem bei Flüssigkeiten der fehlende Raum zum Eindringen ist: "The thin oxide interface to be dissolved is thousands of times as deep as thick. There being no circulation, this method works only in abstract theory." (http://sheldonbrown.com/brandt/index.html). Da aber nahezu keine Sattelstütze wirklich 100%ig festgefressen ist, gibt es doch die ein oder andere Stelle, wo Flüssigkeit eindringt, ganz gleich ob Cola, Ammoniaklösung oder WD-40. Wenn dann noch durch Schläge oder Drehbewegungen nachgeholfen wird, klappt es auch.
 
Jobst Brandt hat in einem ähnlichen Zusammenhang mal geschrieben, dass das Problem bei Flüssigkeiten der fehlende Raum zum Eindringen ist: "The thin oxide interface to be dissolved is thousands of times as deep as thick. There being no circulation, this method works only in abstract theory." (http://sheldonbrown.com/brandt/index.html). Da aber nahezu keine Sattelstütze wirklich 100%ig festgefressen ist, gibt es doch die ein oder andere Stelle, wo Flüssigkeit eindringt, ganz gleich ob Cola, Ammoniaklösung oder WD-40. Wenn dann noch durch Schläge oder Drehbewegungen nachgeholfen wird, klappt es auch.
Die Materialpaarung (Stütze Rahmen) ist das wichtige. Ammoniak und KOH löst Al2O3, Phosphorsäure (Cola) hilft da nicht aber bei Stahlstütze in Stahlrahmen ware das die (chemische) Methode der Wahl. Kann nur ewig dauern und ist von der Handhabung, Geruch,Verätzungen etwas kritisch.
Für Alustütze in Stahlrahmen ist die physikalische Method das Beste. Trockeneis last sich gut mit Handschuhen handhaben.
Man sollte den Transport aber besser mit dem Fahrrad durchführen (CO2 verdrängt die Luft zum Atmen in nicht Belüfteten kleinen Räumen doch recht schnell wenn man keinen geeigneten Transportbehälter hat).
Die Stütze kopfüber ins Trockeneis (30min) und schnell in den Schraubstock damit.
Kosten für 1kg Trockeneis etwa 3 euro.
 
Die Materialpaarung (Stütze Rahmen) ist das wichtige. Ammoniak und KOH löst Al2O3, Phosphorsäure (Cola) hilft da nicht aber bei Stahlstütze in Stahlrahmen ware das die (chemische) Methode der Wahl. Kann nur ewig dauern und ist von der Handhabung, Geruch,Verätzungen etwas kritisch.
Versuch macht kluch: Mit der Cola-Methode hab ich eine fast aussichtslos fest sitzende Alustütze aus einem Stahlrahmen heraus bekommen.
Ohne irgendwelche akademische Materialerkenntnisse schätze ich mal, daß es nicht ausschließlich um Al oder Fe geht sondern um allerlei Derivate die sich über die Jahre ansammeln. Genau da schätze ich greift die Zuckerpampe an.

Man kann die Dinge aushirnen oder (mit Hirn) probieren.
 
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