geradinger
*alive
Die Straßenradsportsaison ist so gut wie beendet und zum Abschluss wird der Fahrer des Jahres gesucht. In der Profiradsport IG wurde eine kleine Vorauswahl getroffen:
Fabian Cancellara (Swi, 29) Team SaxoBank
Im Frühjahr wurde ihm bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix Motordoping vorgeworfen, mittlerweile wird er es mit einem Lächeln sehen können. Denn bei der Tour de France gewann er auch den Prolog, wo seine Zeitfahrmaschine genau unter die Lupe genommen wurde. Bei der Tour gewann er auch das letzte Zeitfahren. Aber schon früh in der Saison konnte er die Tour of Oman, den E3-Preis Flandern gewinnen und schließlich auch das Double Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix holen. Bei den Weltmeisterschaften in Melbourne/Geelong krönte er die Saison mit seinem vierten Zeitfahrweltmeistertitel und schrieb sich ein weiteres Mal in die Geschichtsbücher ein, denn das hat zuvor niemand geschafft.
Mark Cavendish (Gbr, 25) HTC-Columbia
Für den derzeit schnellsten Mensch auf dem Rennrad verlief der Start in die Saison alles andere als gut. Bis zur Tour de France war er nur drei Mal siegreich und machte sich durch seine obszöne Siegergeste bei der Tour de Romandie und dem Auslösen eines Massenstruz bei der Tour de France sicherlich keine Freunde. Auch die Tour lief bis zur 5. Etappe nicht nach seinem Geschmack, dann aber fand er seinen Antritt wieder und stand mit Tränen in den Augen auf dem Siegerpodium. Bei der Tour konnte er noch vier weitere Etappen gewinnen und bei der Vuelta holte er sich die Punktewertung, gewann drei Einzeletappen und das Mannschaftszeitfahren zu Beginn der Rundfahrt. Cavendish zeigte diese Saison wieder, wer der beste Sprinter zur Zeit im Peleton ist. Man muss ihn sicherlich nicht mögen, aber seine Sprints sind beeindruckend.
Alberto Contador (Esp, 27) Astana
Die Algarve-Rundfahrt, Paris-Nizza, die Vuelta a Castilla y León, zwei Etappen der Dauphine-Rundfahrt und schließlich der dritte Toursieg gingen auf das Konto von "El Pistolero". Contador ist zweifelsohne der beste Rundfahrer der Welt zur Zeit. Keiner kann ihm am Berg das Wasser reichen und auch im Zeitfahren hatte er sich zuletzt deutlich verbessert. Allerdings liegt über seine Leistung ein großer Schatten...
Cadel Evans (Aus, 33) BMC Racing Team
Der Australier konnte die Saison im Regenbogentrikot genießen und fuhr beim Fleche Wallone an der Mur de Huy zu seinem ersten Saisonsieg. Weiter ging es beim Giro, als er das Rosa Trikot in den Niederlanden erobern konnte, aber er es bereits nach einem Tag abgeben musste. Die 7. Etappe, die der Regen aus der Strade bianche eine Schlammschlacht machte, konnte der ehemalige MTB-Weltcupsieger für sich entscheiden. Etwas ungewöhnlich für ihn war der Sieg in der Punktewertung. Bei der Tour de France stürzte er auf der ersten Alpenetappe, konnte sich allerdings das Gelbe Trikot sichern, dass er wie beim Giro schon am nächstem Tag auf der Madeleine-Etappe wieder abgeben musste. Der Grund war ein Ellbogenbruch. Evans bewies einmal mehr, dass er ein wahrer Kämpfer ist und fuhr die Tour de France noch zu Ende. Bei den Weltmeisterschaften zeigte er ein gutes Rennen, für die Titelverteidigung war aber der Kurs schließlich zu leicht führ ihn.
Phillipe Gilbert (Bel, 28) Omega Pharma-Lotto
Das letzte große Rennen der Saison, die Lombardei-Rundfahrt, ging auf das Konto des Belgiers, der schon ein paar Tage zuvor die Piemont-Rundfahrt gewann und bei den Weltmeisterschaften ein tolles Rennen zeigte. Auch der Vuelta drückte er seinen Stempel auf. Er gewann zwei Etappen und trug zwei Tage lang Rot. Bei den Frühjahrsklassiker belegte er beim Amstel Gold Race Platz 1., beim Fleche Wallone wurde er 6. und bei seinem Heimrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich fuhr er auf den dritten Platz. Auch auf Kopfsteinpflaster machte er eine gute Figur: Platz 3 bei der Flandern-Rundfahrt und Gent-Wevelgem.
Andre Greipel (Ger, 28) HTC-Columbia
Was die absolute Anzahl an Siegen betrifft führt kein Weg an Andre Greipel vorbei. 2010 waren es 20 Stück, dazu noch drei Punktewertungen und eine Gesamtwertung bei Rundfahrten. Darunter befinden sich Siege beim Giro d'Italia, der Tour Down Under, Österreich-Rundfahrt, Eneco Tour und Tour of Britan. Bis auf den Giro könnte man allerdings sagen, dass "Gringo" kein hochkarätiges Rennen gewonnen hat. Aber er musste auch seinem Teamkollogen Cavendish den Vortritt bei der Tour und Vuelta überlassen. Nächstes Jahr fährt Greipel für Omega Pharma Lotto, dann kann er zeigen, was er z.B. bei der Tour drauf hat.
Thor Hushovd (Nor, 32) Cervelo TestTeam
Platz 6 bei Brüssel-Kuurne-Brüssel und Mailand-San Remo und Platz 2 bei Paris-Roubaix, das war Hushovds Ausbeute bei den Frühjahrsklassikern, nicht unbedingt seine beste Saison. Bei der Tour belegte er hinter Petacchi Platz 2 in der Punktewertung, konnte aber eine Etappe gewinnen, genauso wie bei der Vuelta. In Australien verwirklichte er sich dann aber einen Lebenstraum, dem Gewinn der Straßenweltmeisterschaften. Nächstes Jahr dürfen wir ihn also im Regenbogentrikot bewundern und vielleicht verwirklicht er sich einen anderen Traum, dem Sieg bei Paris-Roubaix.
Vincenzo Nibali (Ita, 25) Liquigas-Doimo
Obwohl Nibali gar nicht für den Giro vorgesehen war, bestritt er eine hervorragende Italien-Rundfahrt, die er mit einem Etappensieg, einem Sieg im Mannschaftszeitfahren, drei Tagen Rosa und schließlich Platz 3 im Gesamtklassment beendet hat. Nicht schlecht für jemanden, der sich eigentlich nicht für diese Rundfahrt vorbereitet hat und Helferdienste für den späteren Siger Ivan Basso leistete. Bei der Vuelta konnte er noch einen drauf setzten, er gewann sie in einer beeindruckenden Manier. Obwohl er gegenüber Mosquera eigentlich der schlechtere Kletterer war, konnte er sich bei allen fünf Bergankünften gegen ihn behaupten und im Zeitfahren, trotz Plattfußes, genug Zeit auf den Spanier herausfahren. Außerdem gewann er die Tour de San Luis und die Slowenien-Rundfahrt mit jeweils einer Etappe und die Trofeo Melinda.
Fabian Cancellara (Swi, 29) Team SaxoBank
Im Frühjahr wurde ihm bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix Motordoping vorgeworfen, mittlerweile wird er es mit einem Lächeln sehen können. Denn bei der Tour de France gewann er auch den Prolog, wo seine Zeitfahrmaschine genau unter die Lupe genommen wurde. Bei der Tour gewann er auch das letzte Zeitfahren. Aber schon früh in der Saison konnte er die Tour of Oman, den E3-Preis Flandern gewinnen und schließlich auch das Double Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix holen. Bei den Weltmeisterschaften in Melbourne/Geelong krönte er die Saison mit seinem vierten Zeitfahrweltmeistertitel und schrieb sich ein weiteres Mal in die Geschichtsbücher ein, denn das hat zuvor niemand geschafft.
Mark Cavendish (Gbr, 25) HTC-Columbia
Für den derzeit schnellsten Mensch auf dem Rennrad verlief der Start in die Saison alles andere als gut. Bis zur Tour de France war er nur drei Mal siegreich und machte sich durch seine obszöne Siegergeste bei der Tour de Romandie und dem Auslösen eines Massenstruz bei der Tour de France sicherlich keine Freunde. Auch die Tour lief bis zur 5. Etappe nicht nach seinem Geschmack, dann aber fand er seinen Antritt wieder und stand mit Tränen in den Augen auf dem Siegerpodium. Bei der Tour konnte er noch vier weitere Etappen gewinnen und bei der Vuelta holte er sich die Punktewertung, gewann drei Einzeletappen und das Mannschaftszeitfahren zu Beginn der Rundfahrt. Cavendish zeigte diese Saison wieder, wer der beste Sprinter zur Zeit im Peleton ist. Man muss ihn sicherlich nicht mögen, aber seine Sprints sind beeindruckend.
Alberto Contador (Esp, 27) Astana
Die Algarve-Rundfahrt, Paris-Nizza, die Vuelta a Castilla y León, zwei Etappen der Dauphine-Rundfahrt und schließlich der dritte Toursieg gingen auf das Konto von "El Pistolero". Contador ist zweifelsohne der beste Rundfahrer der Welt zur Zeit. Keiner kann ihm am Berg das Wasser reichen und auch im Zeitfahren hatte er sich zuletzt deutlich verbessert. Allerdings liegt über seine Leistung ein großer Schatten...
Cadel Evans (Aus, 33) BMC Racing Team
Der Australier konnte die Saison im Regenbogentrikot genießen und fuhr beim Fleche Wallone an der Mur de Huy zu seinem ersten Saisonsieg. Weiter ging es beim Giro, als er das Rosa Trikot in den Niederlanden erobern konnte, aber er es bereits nach einem Tag abgeben musste. Die 7. Etappe, die der Regen aus der Strade bianche eine Schlammschlacht machte, konnte der ehemalige MTB-Weltcupsieger für sich entscheiden. Etwas ungewöhnlich für ihn war der Sieg in der Punktewertung. Bei der Tour de France stürzte er auf der ersten Alpenetappe, konnte sich allerdings das Gelbe Trikot sichern, dass er wie beim Giro schon am nächstem Tag auf der Madeleine-Etappe wieder abgeben musste. Der Grund war ein Ellbogenbruch. Evans bewies einmal mehr, dass er ein wahrer Kämpfer ist und fuhr die Tour de France noch zu Ende. Bei den Weltmeisterschaften zeigte er ein gutes Rennen, für die Titelverteidigung war aber der Kurs schließlich zu leicht führ ihn.
Phillipe Gilbert (Bel, 28) Omega Pharma-Lotto
Das letzte große Rennen der Saison, die Lombardei-Rundfahrt, ging auf das Konto des Belgiers, der schon ein paar Tage zuvor die Piemont-Rundfahrt gewann und bei den Weltmeisterschaften ein tolles Rennen zeigte. Auch der Vuelta drückte er seinen Stempel auf. Er gewann zwei Etappen und trug zwei Tage lang Rot. Bei den Frühjahrsklassiker belegte er beim Amstel Gold Race Platz 1., beim Fleche Wallone wurde er 6. und bei seinem Heimrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich fuhr er auf den dritten Platz. Auch auf Kopfsteinpflaster machte er eine gute Figur: Platz 3 bei der Flandern-Rundfahrt und Gent-Wevelgem.
Andre Greipel (Ger, 28) HTC-Columbia
Was die absolute Anzahl an Siegen betrifft führt kein Weg an Andre Greipel vorbei. 2010 waren es 20 Stück, dazu noch drei Punktewertungen und eine Gesamtwertung bei Rundfahrten. Darunter befinden sich Siege beim Giro d'Italia, der Tour Down Under, Österreich-Rundfahrt, Eneco Tour und Tour of Britan. Bis auf den Giro könnte man allerdings sagen, dass "Gringo" kein hochkarätiges Rennen gewonnen hat. Aber er musste auch seinem Teamkollogen Cavendish den Vortritt bei der Tour und Vuelta überlassen. Nächstes Jahr fährt Greipel für Omega Pharma Lotto, dann kann er zeigen, was er z.B. bei der Tour drauf hat.
Thor Hushovd (Nor, 32) Cervelo TestTeam
Platz 6 bei Brüssel-Kuurne-Brüssel und Mailand-San Remo und Platz 2 bei Paris-Roubaix, das war Hushovds Ausbeute bei den Frühjahrsklassikern, nicht unbedingt seine beste Saison. Bei der Tour belegte er hinter Petacchi Platz 2 in der Punktewertung, konnte aber eine Etappe gewinnen, genauso wie bei der Vuelta. In Australien verwirklichte er sich dann aber einen Lebenstraum, dem Gewinn der Straßenweltmeisterschaften. Nächstes Jahr dürfen wir ihn also im Regenbogentrikot bewundern und vielleicht verwirklicht er sich einen anderen Traum, dem Sieg bei Paris-Roubaix.
Vincenzo Nibali (Ita, 25) Liquigas-Doimo
Obwohl Nibali gar nicht für den Giro vorgesehen war, bestritt er eine hervorragende Italien-Rundfahrt, die er mit einem Etappensieg, einem Sieg im Mannschaftszeitfahren, drei Tagen Rosa und schließlich Platz 3 im Gesamtklassment beendet hat. Nicht schlecht für jemanden, der sich eigentlich nicht für diese Rundfahrt vorbereitet hat und Helferdienste für den späteren Siger Ivan Basso leistete. Bei der Vuelta konnte er noch einen drauf setzten, er gewann sie in einer beeindruckenden Manier. Obwohl er gegenüber Mosquera eigentlich der schlechtere Kletterer war, konnte er sich bei allen fünf Bergankünften gegen ihn behaupten und im Zeitfahren, trotz Plattfußes, genug Zeit auf den Spanier herausfahren. Außerdem gewann er die Tour de San Luis und die Slowenien-Rundfahrt mit jeweils einer Etappe und die Trofeo Melinda.