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Führung für Bremszug (außen) löst sich auf

dan-lee

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Hallo!

Ich hab ein gebrauchtes Canyon Ultimate CF Carbon F10 (ca. 10 Jahre alt) erworben.
Ich festgestellt, dass an der außenliegenden Führung für die Bremszüge sich so langsam das Material weggefressen hat, nehme mal an es liegt am Schweiß. Nun ergibt das ein unschönes Bild und ich habe Angst das Rad auszufahren.

Wisst ihr wie ich das reparieren (lassen) kann? Ich bin mir nicht sicher ob das Carbon ist, aber so wie sich das weggefressen hat glaube ich eher nicht.

Hier ein paar Bilder:

IMG_2272.JPG IMG_2280.JPG

Vielen Dank!
 

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Re: Führung für Bremszug (außen) löst sich auf
Hi, ich vermute mal das sind Alu-Halter.
Entweder den aufwendigen Weg über eine Rep/inkl. Lackieren, bei einem der Carbonreparateure, oder den 'bösen' pragmatischen Weg mittels einer sauber gefeilten Reihenbohrung im Teil dicht am Rohr und einen Kabelbinder durchziehen. Als Anschlag für die Außentülle taugt es ja noch.

Und wo wir schon bei pragmatisch sind: Mit Klebesockeln für Kabelbinder lässt sich in letzter Not auch noch eine durchgehende Außentülle legen und befestigen.

Was spricht eigentlich Canyon dazu? Ist ja jetzt auch nicht der mieseste Rahmen :-O ... oder waren die vor 10 Jahren schlecht UND günstig?

Viele Grüße
 
IMHO ist der Gegenhalter genietet. Man kann die Niete ausbohren und einen neuen Gegenhalter annieten.
 
Diese Zuganschläge/Zugführungen sind bei Carbonrahmen oft aus Aluminium und angenietet.

Hab jetzt auf die schnelle nur welche mit zwei Löchern gefunden: http://www.cyclocross-store.de/de/f...uehrung-zuganschlag-fahrradrahmen-typ-einfach

Man könnte hier die Niete aufbohren, den Lack mit einem Skalpell oder Teppichmesser zwischen dem Halter und Rahmen einschneiden und dann den Halter entfernen. Dann entweder einen Neuen einnieten oder eine Gewindeniete rein und dann gehen auch Kabelhalter die man anschraubt.

EDIT: @prince67 Hats schon geschrieben.
 
Vielen Dank für euren tollen und schnellen Input!
Ich bin mir nicht sicher ob ich die bisherige Führung wirklich entfernen will, das könnte eventuell eine haarige Angelegenheit werden. Ich überlege ob ich neue Löcher bohre und eine neue Führung verniete. Das sieht zwar nicht besonders aus, aber sollte doch auch funktionieren.
 
Verzichte auf irgendwelche Bohr- und Nietarbeiten und verlege einfach eine durchgehende Bowdenzughülle zur hinteren Bremse. Die Hülle kannst Du wie bereits vorgeschlagen unter das Oberrohr kleben. Diese Methode hat den unerhörten Vorzug, dass keine Gefahr von einem eventuell unsachgemäß befestigten neuen Zuggegenhalter ausgeht. Die Bremskraft am Hinterrad wird dadurch kaum negativ beeinflusst. Die unbrauchbaren Zuggegenhalter kannst Du vorsichtig abfeilen, bis eine Fläche mit der Rohraußenwand entsteht.

Viel Erfolg!
 
Die unbrauchbaren Zuggegenhalter kannst Du vorsichtig abfeilen, bis eine Fläche mit der Rohraußenwand entsteht.
???
Das ist kein angeschweißter Gegenhalter.
Spätestens wenn er den Kopf der Niete komplett abgefeilt hat, fällt das Ding ab und er hat die Löcher von den alten Nieten im Rahmen.
 
Naja das ist ja jetzt auch egal. Jetzt kann/muss er selbst entscheiden was er macht:

- abfeilen bis der Nietenkopf weg ist und das Ding abfällt (Lack einschneiden)
- die Niete aufbohren, dann fällt das Ding auch ab (Lack einschneiden)
- das Ding dran lassen und versetzt einen neuen Zug(gegen)halter anbringen

Mit dem Bohren neuer Löcher würde ich vorsichtiger sein. Oft wird im Bereich der werksseitigen Bohrungen eine extra Lage Carbon/Kevlar mit bestimmter Faserrichtung einlaminiert, um dort dem unterbrochenen Kraftfluß in den anderen Fasern etwas entgegen zu setzen. Vielleicht hat hier im Forum und jemand aus seiner Region einen Kontakt oder selber das nötige Werkzeug, um die Niete gezielt aufzubohren? Ich denke an eine Standbohrmaschine.
Ansonsten ringsherum ordentlich in mehreren Lagen abkleben (als Schutz, falls man abrutscht) und dann mit der Bohrmaschine / dem Akkubohrer die den Nietenkopf auf-/abbohren. Wärs mein eigener Rahmen, würde ich es so machen.
 
Als (radsportbedingt) pausierender Modellbauer kommt mir Folgendes in den Sinn, da der Grundkörper und ein bisschen "Rest vom Anschlag" noch vorhanden ist: Mit Epoxid-Harz (und ggf. Füllstoff zum besseren modellieren) die Endanschlag-Tülle samt Dummy-Zug-Stück im Rest-Anschlag "einlaminieren". Den Dummy ziehst/bohrst Du nach dem Aushärten wieder raus. Beschäftige Dich einmal damit, wie man das Zeug anrührt, eventuell noch mit Zusatzstoffen andickt, auf der Seite unten gibt es diverse Anleitungen und Tips, sowie alles zu kaufen. Wir reden hier nicht von einer Art Pappmasche, sondern quasi dem Zeugs, aus dem auch der Carbonrahmen selbst gemacht wird. Wenn man penibel mischt und konzentriert arbeitet, ist das eine Lösung für die Ewigkeit.

Beispiel:

http://shop1.r-g.de/art/155100?gcli...tOGDnncvRXFGRZ34fWfC34RT9ap2vsIxoCXUcQAvD_BwE

Grüße

Markus
 
Wenn man penibel mischt und konzentriert arbeitet, ist das eine Lösung für die Ewigkeit
Und wenn man einen kleinen Fehler macht, reißt der Bremszuggegenhalter unvermittelt im ungünstigsten Moment ab.
Sicher kann man mit einer solchen Reparatur einen dauerhaft stabilen Zuggegenhalter konstruieren. Ich bin jedoch der Ansicht, dass im Bereich der Bremsfunktionen von Experimenten und Prototypen abgesehen und lieber erprobte Lösungen herangezogen werden sollten.
 
Ich bin jedoch der Ansicht, dass im Bereich der Bremsfunktionen von Experimenten und Prototypen abgesehen und lieber erprobte Lösungen herangezogen werden sollten.

..natürlich, bisher war aber noch keine dabei. Ich halte das rumbohren/nieten an einem Carbonrahmen, von dem man nicht weiß, ob er vielleicht an der ursprünglichen Stelle extra verstärkt war, für noch gefährlicher. Mir hat jedoch noch nie eines meiner laminierten Bauteile versagt, obwohl da teils Motoren mit mehreren KW dran rumzerren. Das sympathische ein meinem Vorschlag ist, dass wenn es nichts wird, man das Gelumpe immer noch absägen/feilen kann, und eine der vorigen Lösungen versuchen kann. Und, okay, im Falle eines Versagens versagt die Hinterradbremse, man hat aber ein redundantes System, und die VR-Bremse macht eh die Hauptarbeit. Aber was soll versagen, noch funktioniert das Ding ja sogar so, und mit meiner Version würde man das System stärken, nicht schwächen, wie die Anderen.

Sollte aber auch nur ein zusätzlicher Tipp sein, damit der Tellerrand der Vorschläge etwas erweitert wird.
 
Für die Reparatur eines z.B. Schaltzuggegenhalters wäre Deinem Reparaturvorschlag mein Applaus uneingeschränkt sicher gewesen.

Na ja, das Brechen des Schaltzughalters an einer Rampe (und damit die Zwangsschaltung auf’s 11er) würde auch den sicheren Herztod der meisten Radler hier bedeuten. ;)
 
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