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Eigenbau: Ein Rahmen für meinen Vater

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, ganz großes Tennis!
Ich habe mich vorallem in die Eingänge für die innenverlegten Züge verliebt und für meinen Geschmack hast du auch genau das richtige Verhältnis von poliert und lackiert getroffen :daumen: Die Gabelschultern und der Strebenspiegel sind zum dahinschmelzen.

Eher nebensächlich bei so einem Projekt, würde mich aber trotzdem interessieren...hast du mal die Materialkosten für den Rahmen überschlagen?
 

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Re: Eigenbau: Ein Rahmen für meinen Vater
@pumpgun, das hat mehrere Ursachen!
Die wichtigste liegt beim zukünftigen Fahrer dieses Geräts, der eigentlich "so ziemlich alles kann" und das seinen Söhnen im Lauf der Jahre auch gut vermittelt hat, wobei der rote Faden immer war, gut zu beobachten und zu wissen, was man tun will und wie man dabei vorgehen sollte, bevor man damit anfängt. Hilfreich ist dabei natürlich auch: Mut.
Interesse und Übung in handwerklichen Dingen kamen bei mir aber so richtig erst mit dem ersten eigenen Rennrad, das dank Smoliks vergötterter Velo-Werkstatt schon bald umfangreich modifiziert wurde, und später mit dem ersten eigenen Auto, das von vorn bis hinten dringend hilfsbedürftig war und am Ende aller Operationen unter anderem seine Motorleistung mehr als verdoppelt hatte (kurz darauf bekam die Karosserie an mehreren Stellen Risse). Natürlich musste es unbedingt auch lackiert werden: gelb-rot-blau mit weißen Punkten.
 
Eher nebensächlich bei so einem Projekt, würde mich aber trotzdem interessieren...hast du mal die Materialkosten für den Rahmen überschlagen?

Puhh. Die Kosten bei dem ganzen Projekt sind ein fetter Brocken und es ist auf den ersten Blick nicht einfach, wirklich "nach Verbrauch" zu rechnen, weil ich dafür ja auch etliche Werkzeuge wie z.B. Gewindeschneider und Steuerrohrfräser angeschafft habe, einen gebrauchten Schweißbrennersatz usw., während etliche Teile des Rahmens im Altbestand meines Kumpels aufgehen. Dann liegen hier noch ca. 24 m höherfestes Edelstahlrohr für den persönlichen Gepäckträgerbau (der nächsten Jahrzehnte) und 7,5 hastig aufgekaufte Liter des besseren, nicht mehr lieferbaren Klarlacks. Inklusive aller Teile war das Rad schon recht teuer, inklusive aller nicht anteilig berechneten Kosten fassungslos teuer und inklusive der Arbeitszeit (größter Posten: Recherche!) unbezahlbar, aber vieles davon relativiert sich schon beim zweiten Rahmen und fällt später kaum noch ins Gewicht.
Was so ein Rahmen letztendlich an Materialkosten aufwirft inkl. Rohren, Lot, Gas und Lack, müsste ich mal anhand aktueller Preise ausrechnen. Unter 500 € sind es aber sicher nicht.
 
Wie vermutlich alle hier beneide ich dich um dein handwerkliches Geschick, aber auch um deine Geduld und Ausdauer.

Ein Meisterwerk. Ich könnte mir die Fotos zigmal anschauen.

You made my day!
 
Wann komm ich denn dran, wenn ich mich mich JÄTZT auf die Warteliste drängele ?
 
Die Details an Deinem Rahmen finde ich Oberhammer, die Zugeingänge, der Dynamohalter, der Strebenspiegel etc. zeigen den Hirnschmalz der da reingeflossen ist und die handwerkliche Qualität (Sorgfalt oder/und Können, Zeit). Die ausgewogene Verteilung der Polituren, insbesondere auch an den kleinen Auflageflächen, finde ich genau richtig, ausdrucksstark aber nicht zu laut.
Welcher Schrifttyp ist das eigentlich?
Und die Zugeingänge sind zufällig 282S Stainless STI/Ergo Boss von Ceeway, direkt an die Messingröhrchen gelötet?

vieles davon relativiert sich schon beim zweiten Rahmen
Mach doch beim nächsten Concours de Machines mit. :D Ernsthaft jetzt. Schicken kassischen 650B Randonneur, mit 'nen paar Ideen aus der Schwarmintelligenz.
 
Wann komm ich denn dran, wenn ich mich mich JÄTZT auf die Warteliste drängele ?
Nun ja. Bevor ich sowas im Auftrag machen kann und will, hätte ich gern noch so ca. ein bis drei kleine Maschinchen und eine Rahmenlehre zur Vereinfachung der ganzen Sache, vor allem aber Übung! Bei dem ganzen Projekt ist zwar bislang nichts furchtbar schiefgegangen, aber doch vieles ein bisschen, und das hat sehr viel Zeit gekostet. Beim Auftragslöten mit Nickel habe ich z.B. noch viel zu lernen, und die Erfahrungen mit den innenliegenden Zugführungen und ihren Verstärkungen würden beim nächsten Mal zu einer völlig anderen Planung und Arbeitsweise führen.
Die nächsten zwei, drei oder vier Ideen habe ich natürlich schon, aber wer weiß, wann ich damit überhaupt anfangen kann.

Die Details an Deinem Rahmen finde ich Oberhammer, die Zugeingänge, der Dynamohalter, der Strebenspiegel etc. zeigen den Hirnschmalz der da reingeflossen ist und die handwerkliche Qualität (Sorgfalt oder/und Können, Zeit). Die ausgewogene Verteilung der Polituren, insbesondere auch an den kleinen Auflageflächen, finde ich genau richtig, ausdrucksstark aber nicht zu laut.
Welcher Schrifttyp ist das eigentlich?
Und die Zugeingänge sind zufällig 282S Stainless STI/Ergo Boss von Ceeway, direkt an die Messingröhrchen gelötet?

Der Schrifttyp ist vermutlich keiner, weil die Vorlage auf dem Schaufenster damals handgemalt war. Die Ergobosse sind richtig, allerdings sind auch sie nicht rostfrei, obwohl so bestellt und im separaten Tütchen geliefert (ein wenig ärgert mich das ja doch). Aus rostfreiem Stahl sind dafür aber die Röhrchen, weil ich davon noch genügend hatte, aber keine aus Messing.

Mach doch beim nächsten Concours de Machines mit. :D Ernsthaft jetzt. Schicken kassischen 650B Randonneur, mit 'nen paar Ideen aus der Schwarmintelligenz.

Psst! Jetzt muss ich mich sogar selbst zitieren, "Die nächsten zwei, drei oder vier Ideen habe ich natürlich schon, aber wer weiß, wann ich damit überhaupt anfangen kann."
Das Rad dafür ist im Kopf sogar schon größtenteils fertig, und da ist vor allem beim letzten Besuch vom @ignatz schon einiges an Schwarmintelligenz eingeflossen. Theoretisch hätte ich sogar einen idealen Fahrer dafür: langstreckenerprobt und -erfolgreich, klein, leicht, mit der Technik bestens vertraut, willensstark und mit zu viel Zeit. Aber ob das mit dem Rahmen im Winter klappt? Hmm.
 
@Knobi: Der Rahmen ist wirklich ganz außergewöhnlich schön geworden. Die Detailverliebtheit und Qualität sehe ich auf sehr hohem Niveau.
Aber mit der Akribie und Genauigkeit mit der Du arbeitest könnten nur wenige Leute so einen Rahmen bezahlen, wenn Du Deine Arbeitszeit dazu rechnest. Das ist wirklich ganz großes Kino. Danke das Du uns daran teilhaben lässt. :bier:

Bin schon sehr gespannt auf Dein nächstes Projekt. Aus Deinen Dokumentationen kann man eine Menge lernen. :daumen:
 
444974-tqvupe2np5hv-nadelfeilelunker-medium.jpg


Moin,
Knobi, kannst du verraten, wo man solche Feilen herbekommt, oder wie sie heißen? Sowas könnte ich dauernd gebrauchen…
 
Diamantfeilen, manchmal auch als Nadelfeilen angeboten:
http://www.ebay.de/itm/Diamantfeile...807696?hash=item4b12f84510:g:It8AAOSw1BlZVpR6

Der "Rundhaken" im Bild ist das universellste Teil davon, hält aber nicht lang. Ich suche also auch noch nach einer Quelle, wo man ohne Komplettsett gleich mal 10 oder 20 davon bekommt. Die Beschichtung ist aber recht grob, die Oberfläche hat anschließend also Riefen und muss nochmal mit Schleifpapier bearbeitet werden.

Wenn Du irgendwo echte "Vogelzungenfeilen" mit Hieb statt Diamantstaub finden solltest (Schweizer Präzisionsfeilen, Vallorbe o.ä.), die bezahlbar sind und nicht seit huntert Jahren in irgendwelchen Kellern vor sich hinrosten: Sag mir bescheid.
 
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