Vintage-Racer
...mag gallische velos de course
Wie hier schon angekündigt möchte ich meinen Fang als Scan einstellen und damit einen Thread für alles mit und um Vitus starten, denn der bisher hier genannte Thread kümmert sich originär nur um das Alu-Modell 979.
Damit möchte ich auch dazu aufrufen, alles um Vitus, die verschiedenen Rahmen und Rohre, hier vorzustellen.
Etwas zur Geschichte von Vitus ist in diesen Quellen zu finden:
Vitus 1
Vitus 2
Weiters ein (übersetzter) Text von Norris Lockley:
"Ateliers de la Rive, ein Unternehmen am Rande von St. Etienne, Frankreich, begann 1931 mit der Herstellung von Rohren. In den ersten Nachkriegsjahren wurden ihre hochwertigen Rohre Rubis genannt und von französischen Qualitätsrahmenbauern verwendet. Ungefähr zu dieser Zeit begann Urago in Nizza mit der Verwendung von DURIFORT - dem Basisrohrsatz des Rohrherstellers mit glattem Querschnitt für ihr "Debutante"-Modell und "Vitus", einem leichteren doppelt konifizierten Satz, für ihre besseren Rahmen, neben Reynolds 531DB.
Durifort wurde bis in die 1970er Jahre hinein weitergeführt. Zu dieser Zeit führten die Ateliers de la Rive Vitus 171 ein, eine Serie doppelt konifizierter Rohre aus Chrom-Molybdänstahl mit einer Wandstärke von in der Regel 1,00 / 0,7 mm. Es handelte sich um ein Qualitätsrohr, das einer speziellen Ziehbehandlung unterzogen wurde, um die Struktur des Stahls zu verbessern und die Gefahr von Ermüdungsrissen zu verringern.
Unternehmen wie Peugeot verwendeten große Mengen dieser Rohre. Später, in den 70er/frühen 80er Jahren, führte das Unternehmen neben dem Vitus 172 - etwas leichter als der 171 - eine extraleichte Serie namens Super Vitus 971 ein. Für diese Serie wurde die gleiche Stahlsorte verwendet, die jedoch in feinere Rohre mit 0,9/0,6 mm Wandstärke gezogen wurde. Die Stahlsorte wurde XC 35 genannt.
Das Basisset zu dieser Zeit wurde als Durifort-Rubis 888 bekannt. Wenig später überarbeitete Ateliers sein Sortiment und brachte das Vitus 888 mit 2030 Gramm auf den Markt, ein einfaches Set mit für Tourenrahmen, das Vitus 181, ein D/B-Set mit 1790 Gramm für, das Super Vitus 983 mit 1624 Gramm, ein "Course Professionel"-Set und Super Vitus 980 mit 1507 Gramm, ein "Course Professionel"-Set der Serie Extra Legere. Der SV980 erschien auch als "Profil Arcor", ein "Aero"-Set mit einem Gewicht von 1615 g, und die Serie 888 erschien auch als "Vitus Profil" - ein P/G Aero-Set mit 2030 g. Seltsamerweise hat Ateliers de la Rive die Lenksäule und das Steuerrohr nie in diese Gewichte einbezogen. Auch hieß es damals, dass der SV980-Satz einer Wärmebehandlung unterzogen wurde.
Den Rohrsätzen lagen Anleitungen bei, wie man diese Rohre anlötet und wie man sicherstellt, dass sie nicht unter einem "Kälteschock" leiden, der sie spröde machen könnte. In den späten 1980er und frühen 90er Jahren bemühte sich Ateliers sehr, einen Teil des Umsatzes zurückzugewinnen, den es an Unternehmen wie Reynolds und Columbus verloren hatte.
Peugeot war der weltweit größte Abnehmer des Reynolds 501 Chro-Moly Rohrsatzes. Dies hatte zur Folge, dass Ateliers den größten Teil seiner Verkäufe von 181DB-Rohren verlor. Die Produktpalette wurde umbenannt und erhielt Namen wie TXO, XO, GTI und SM für den Straßen- und Bahngebrauch sowie eine Reihe von MTB- und BMX-Rahmen.
Der Oberrohrsatz war TXO, ein Chrom-Molybdän-Vanadium-Rohrsatz in den Stärken 0,8/0,6 mit Innenverrippung. Derselbe Stahl, 18 MCDV6, wurde für die Herstellung des dreifach konifizierten GTI-Rohrsatzes und des olympischen P/G-Kurvenrohrsatzes für Zeitfahrrahmen verwendet. Der Stahl 18 MCD6, ein Chrom-Molybdän, wurde für die XO D/B Straßen- und Bahnrahmen und den 999 NEW P/G Tourenrahmen verwendet. Ein neuer Typ aus Stahl 18MV6 - bekannt als Silizium-Magan-Rohr SM - wurde als Basissatz des Unternehmens eingeführt. Während einige französische Hersteller diese exzellenten Sets weiterhin verwendeten, nahm die Firma weder Columbus noch Reynolds viel vom Umsatz weg.
Etwa 1993 führte Atelier de la Rive einen superleichten Rohrsatz mit der Bezeichnung "Prestige" ein, bei dem es sich, wenn ich mich recht erinnere, um eine wärmebehandelte Version des Stahls 18 MCDV6 handelte, die jedoch auf etwa 0,8/0,4 mm heruntergezogen wurde. Dieses Material trug nicht viel dazu bei, den Niedergang des Unternehmens aufzuhalten, bis es die Produktion von Stahlrohren um 1999/2000 ganz einstellte.
Seit den späten 70er Jahren hatte das Unternehmen ein Joint Venture mit Bador und CLB-Angenieux, um die berühmte Duralinox-Rahmenreihe zu produzieren - Rahmen, die zu ihrer Zeit ziemlich revolutionär waren - und die sich gut verkauften, solange Leute wie Sean Kelly auf ihnen fuhren und gewannen. Das letzte Modell in dieser Reihe, das 992, führte vor etwa 8 oder 10 Jahren das jetzt allgegenwärtige Design des "integrierten Steuersatzes" ein.
Das Unternehmen wechselte ab Mitte der 90er Jahre sehr schnell den Besitzer, und gehörte mal Time und mal LOOK. Von mit 196 Mitarbeitern schrumpfte es auf etwa 20. Der Name lebt immer noch unter im Besitz eines sehr starken französischen Fahrradindustriekonglomerats, aber jetzt konzentriert sich wie alle anderen auf WIG-geschweißte Rahmen aus Aluminiumlegierungen. Vielleicht werden sie sogar in Frankreich hergestellt, aber wer weiß?"
Norris Lockley in der Classic Rendezvous Google Gruppe, Dezember 2002
Wohlan, hier kommt der Scan eines Kataloges aus ca. 1980, welcher sich ausschließlich um die damals erhältlichen Rohrsätze dieses Herstellers kümmert.
Teil 1:
Damit möchte ich auch dazu aufrufen, alles um Vitus, die verschiedenen Rahmen und Rohre, hier vorzustellen.
Etwas zur Geschichte von Vitus ist in diesen Quellen zu finden:
Vitus 1
Vitus 2
Weiters ein (übersetzter) Text von Norris Lockley:
"Ateliers de la Rive, ein Unternehmen am Rande von St. Etienne, Frankreich, begann 1931 mit der Herstellung von Rohren. In den ersten Nachkriegsjahren wurden ihre hochwertigen Rohre Rubis genannt und von französischen Qualitätsrahmenbauern verwendet. Ungefähr zu dieser Zeit begann Urago in Nizza mit der Verwendung von DURIFORT - dem Basisrohrsatz des Rohrherstellers mit glattem Querschnitt für ihr "Debutante"-Modell und "Vitus", einem leichteren doppelt konifizierten Satz, für ihre besseren Rahmen, neben Reynolds 531DB.
Durifort wurde bis in die 1970er Jahre hinein weitergeführt. Zu dieser Zeit führten die Ateliers de la Rive Vitus 171 ein, eine Serie doppelt konifizierter Rohre aus Chrom-Molybdänstahl mit einer Wandstärke von in der Regel 1,00 / 0,7 mm. Es handelte sich um ein Qualitätsrohr, das einer speziellen Ziehbehandlung unterzogen wurde, um die Struktur des Stahls zu verbessern und die Gefahr von Ermüdungsrissen zu verringern.
Unternehmen wie Peugeot verwendeten große Mengen dieser Rohre. Später, in den 70er/frühen 80er Jahren, führte das Unternehmen neben dem Vitus 172 - etwas leichter als der 171 - eine extraleichte Serie namens Super Vitus 971 ein. Für diese Serie wurde die gleiche Stahlsorte verwendet, die jedoch in feinere Rohre mit 0,9/0,6 mm Wandstärke gezogen wurde. Die Stahlsorte wurde XC 35 genannt.
Das Basisset zu dieser Zeit wurde als Durifort-Rubis 888 bekannt. Wenig später überarbeitete Ateliers sein Sortiment und brachte das Vitus 888 mit 2030 Gramm auf den Markt, ein einfaches Set mit für Tourenrahmen, das Vitus 181, ein D/B-Set mit 1790 Gramm für, das Super Vitus 983 mit 1624 Gramm, ein "Course Professionel"-Set und Super Vitus 980 mit 1507 Gramm, ein "Course Professionel"-Set der Serie Extra Legere. Der SV980 erschien auch als "Profil Arcor", ein "Aero"-Set mit einem Gewicht von 1615 g, und die Serie 888 erschien auch als "Vitus Profil" - ein P/G Aero-Set mit 2030 g. Seltsamerweise hat Ateliers de la Rive die Lenksäule und das Steuerrohr nie in diese Gewichte einbezogen. Auch hieß es damals, dass der SV980-Satz einer Wärmebehandlung unterzogen wurde.
Den Rohrsätzen lagen Anleitungen bei, wie man diese Rohre anlötet und wie man sicherstellt, dass sie nicht unter einem "Kälteschock" leiden, der sie spröde machen könnte. In den späten 1980er und frühen 90er Jahren bemühte sich Ateliers sehr, einen Teil des Umsatzes zurückzugewinnen, den es an Unternehmen wie Reynolds und Columbus verloren hatte.
Peugeot war der weltweit größte Abnehmer des Reynolds 501 Chro-Moly Rohrsatzes. Dies hatte zur Folge, dass Ateliers den größten Teil seiner Verkäufe von 181DB-Rohren verlor. Die Produktpalette wurde umbenannt und erhielt Namen wie TXO, XO, GTI und SM für den Straßen- und Bahngebrauch sowie eine Reihe von MTB- und BMX-Rahmen.
Der Oberrohrsatz war TXO, ein Chrom-Molybdän-Vanadium-Rohrsatz in den Stärken 0,8/0,6 mit Innenverrippung. Derselbe Stahl, 18 MCDV6, wurde für die Herstellung des dreifach konifizierten GTI-Rohrsatzes und des olympischen P/G-Kurvenrohrsatzes für Zeitfahrrahmen verwendet. Der Stahl 18 MCD6, ein Chrom-Molybdän, wurde für die XO D/B Straßen- und Bahnrahmen und den 999 NEW P/G Tourenrahmen verwendet. Ein neuer Typ aus Stahl 18MV6 - bekannt als Silizium-Magan-Rohr SM - wurde als Basissatz des Unternehmens eingeführt. Während einige französische Hersteller diese exzellenten Sets weiterhin verwendeten, nahm die Firma weder Columbus noch Reynolds viel vom Umsatz weg.
Etwa 1993 führte Atelier de la Rive einen superleichten Rohrsatz mit der Bezeichnung "Prestige" ein, bei dem es sich, wenn ich mich recht erinnere, um eine wärmebehandelte Version des Stahls 18 MCDV6 handelte, die jedoch auf etwa 0,8/0,4 mm heruntergezogen wurde. Dieses Material trug nicht viel dazu bei, den Niedergang des Unternehmens aufzuhalten, bis es die Produktion von Stahlrohren um 1999/2000 ganz einstellte.
Seit den späten 70er Jahren hatte das Unternehmen ein Joint Venture mit Bador und CLB-Angenieux, um die berühmte Duralinox-Rahmenreihe zu produzieren - Rahmen, die zu ihrer Zeit ziemlich revolutionär waren - und die sich gut verkauften, solange Leute wie Sean Kelly auf ihnen fuhren und gewannen. Das letzte Modell in dieser Reihe, das 992, führte vor etwa 8 oder 10 Jahren das jetzt allgegenwärtige Design des "integrierten Steuersatzes" ein.
Das Unternehmen wechselte ab Mitte der 90er Jahre sehr schnell den Besitzer, und gehörte mal Time und mal LOOK. Von mit 196 Mitarbeitern schrumpfte es auf etwa 20. Der Name lebt immer noch unter im Besitz eines sehr starken französischen Fahrradindustriekonglomerats, aber jetzt konzentriert sich wie alle anderen auf WIG-geschweißte Rahmen aus Aluminiumlegierungen. Vielleicht werden sie sogar in Frankreich hergestellt, aber wer weiß?"
Norris Lockley in der Classic Rendezvous Google Gruppe, Dezember 2002
Wohlan, hier kommt der Scan eines Kataloges aus ca. 1980, welcher sich ausschließlich um die damals erhältlichen Rohrsätze dieses Herstellers kümmert.
Teil 1:
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