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Die weiße Zigeunerin - Gitane Super Evry (?) Mixte

Das entscheidende Stichwort wäre hier "hochwertig" ... An hochwertigen Klappmessern sind die Aluteile sicherlich aus einer speziellen, besonders harten Legierung (und eventuell geschmiedet), während Du es bei diesen Bremshebeln hier mit körnigem Feld-, Wald- und Wiesen-Aluminiumguss zu tun hast, bei dem bestenfalls die Hebel geschmiedet sein könnten (was ich aber nicht glaube, da das seinerzeit in dieser "Güteklasse" eher nicht üblich war), nicht das komplex geformte Gehäuse. Richtig, aber natürlich nur in dem Fall, in dem es entweder in/mit gleichem Material läuft (z. B. in Wasserhähnen), oder in/mit härteren Materialien wie Stahl. In der hier vorliegenden Kombination ist aber das Aluminium der weichere "Reibpartner", der dann bei trockener Reibung die Schmierung übernehmen darf ... Insgesamt sicherlich ja, aber eben doch nur sekundär. Vielleicht haben die originalen Lagerschrauben sogar nur durchgehende Gewinde statt eines glatten Schaftes (ich will's nicht hoffen ...), und dann wäre da sehr leicht etwas zu verbessern ...

So, ich habe den Bremshebel demontiert. Der Griff hat locker 1mm Spiel im Halter. Da können Scheiben, Bronze, Teflon oder was auch immer, sicher schon mal helfen. Das Hauptproblem ist, daß das Loch im Griff mittlerweile Oval ist und die Achse Spiel hat. Dazu kommt der krumme Achsdurchmesser von ca. 4,6mm. 3/16 Inch Buchsen könnten passen. Dann bräuchte ich noch jemanden, der mir das Loch im Griff auf 1/4" aufbohrt.

Ich bin mir dem Augenschein nach sehr sicher, dass es sich bei den Schalthebeln um die Ausführung in verchromtem Zink(druck)guss handelt, die man früher häufig in Kombination mit der (Sachs-)Huret-'Eco'-Schaltung an billigen deutschen Rennsport-Rädern gefunden hat (der Zink korrodiert bei diesen Hebeln trotz der dicken Chromschicht häufig in Pickeln).
Ich habe eine solche Hebelgarnitur jetzt mal für Dich gewogen: die wiegt knapp 170 Gramm; ein einzelner Zinkguss-Schalthebel (mit der Kunststoff-Lagerbuchse, aber die macht den Kohl sicherlich nicht fett ...): 43 Gramm.

Verchromt kommt hin, zum Glück ohne größere Pickel. 170g ist schon eine Ansage. Wobei der Sattel laut Katalog auch schon 560g hat. Am Ende summieren sich Kleinigkeiten.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten finde ich diesen Thread mittlerweile hochinteressant. Danke.
 

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Richtig. Die Löcher sind angedeutet. Ich recherchier da noch etwas, das ist alles recht neu für mich. Zwischen unserem 40er Jahre Rabeneick und den 90er Jahre Mountainbikes sind bei mir viele Jahrzehnte, in denen ich mich fahrradtechnisch noch nicht umgesehen habe.

Am Steuerrohr ist über den Oberrohren eine 78 eingeschlagen. Könnte das das Baujahr sein?

einschläge an Steuer- und oder Sattelrohr waren bei den Franzmännern meist Winkelangaben, wenn ich nicht irre, oder?
 
stimmt auch wieder - ich hatte nur *Zahl am Steuerrohr* bewusst gelesen und das waren meist Winkelangaben. 78 als Winkel macht am Steuerrohr natürlich nicht allzuviel Sinn, das stimmt. Aber 78 als Jahreszahl woanders als am Tretlager wäre mir jetzt auch nicht geläufig
 
Je nachdem, wie gemessen wird, könnte der Winkel an den Oberrohren beim Mixte-Rahmen durchaus 78° sein.
Den Bremshebel kann man bestimmt auch auf 5 mm aufbohren, eine entsprechende Schraube verwenden und das Gewinde dafür mit einem Helicoil-Einsatz anpassen. Ein Alu-Hebel auf Stahlwelle wird bei einer so kleinen Lagerfläche aber nicht lange spielfrei bleiben, und für eine richtige Bundbuchse ist im Hebel eigentlich kein Platz mehr, weil dann das Loch noch deutlich größer sein müsste.
 
Eine Buxe ohne Bund müsste doch aber gehen, oder? Ich stelle mir das so vor, dass eine im Durchmesser passende Röhre da eingepresst wird und dann bündig gesägt und gefeilt/geschliffen wird.
 
Je nachdem, wie gemessen wird, könnte der Winkel an den Oberrohren beim Mixte-Rahmen durchaus 78° sein.
Den Bremshebel kann man bestimmt auch auf 5 mm aufbohren, eine entsprechende Schraube verwenden und das Gewinde dafür mit einem Helicoil-Einsatz anpassen. Ein Alu-Hebel auf Stahlwelle wird bei einer so kleinen Lagerfläche aber nicht lange spielfrei bleiben, und für eine richtige Bundbuchse ist im Hebel eigentlich kein Platz mehr, weil dann das Loch noch deutlich größer sein müsste.

Für die 3/8Zoll Iglidur-Buchse muß das Loch 6,35mm sein. Das sollte ohne großen Festigkeitsverlust möglich sein. Ich schaue mir mal an, wie viel Spiel die Orginalachse in der Buchse hat. Mein Uralt-Messschieber hat leider eher den Charakter eines Schätzeisens.

Eine neue Schraube mit größerem Durchmesser wird sicher schwierig zu organisieren. Vor allem, wenn die Optik erhalten bleiben soll. Fraglich ist auch, ob das Ergebnis zum Aufwand passt. Den Griff aufbohren lassen geht wahrscheinlich gerade noch sinnvoll.
 
Jetzt sind die Iglidur-Lager angekommen und es war Zeit zu basteln. Die Griffe wurden auf 6,3mm aufgebohrt. Dann wurde mit um einen Rundstahl gewickeltem Schleifpapier so lange aufgeweitet, bis die Lager sich straff mit der Hand einpressen ließen. Sollmaß war 6,35mm. Das Überstehende Ende habe ich mit einem Teppichmesser abgeschnitten und glatt geschliffen. Danach noch den Bund so weit runter schleifen, daß der Griff sauber in den Schlitz der Halterung passt. Damit hätte schon alles fertig sein sollen, aber da die Achsen nach dem einpressen der Lager etwas straff saßen, habe ich auch die Lager noch etwas mit feinem Schleifpapier "aufgerieben".
Die Bremsgriffe laufen jetzt deutlich besser, genaueres weiß ich, wenn ich das Rad wieder zusammen geschraubt habe. Und über die Langzeittauglichkeit der Konstruktion... kann man halt erst nach langer Zeit etwas sagen.
 

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