Mobbing ist in der Tat ein zentrales Problem und hat sich durch die sozialen Medien nochmal verschärft. Es ist allerdings, so legen es jüngere Erhebungen nahe, nicht nur ein Problem hoch entwickelter Länder, sondern es tritt z. B. auch in Subsahara-Ländern auf.
Ich finde, sich als "Weißer", "Westler" oder "Bewohner des globalen Nordens" in Afrika zu bewegen, ist eine gute Erfahrung, wie es ist, selbst "der Andere" zu sein. Das gilt mitunter auch für andere Länder des "globalen Südens". Eine Bekannte monierte während ihrer Tätigkeit in Peru stets, dass sie sich als Weiße dort bei Verkäufen stets über den Tisch gezogen fühlte - eben aufgrund ihrer Hautfarbe. Dabei haben Menschen des globalen Nordens maßgeblich dazu beigetragen, dass sie in Ländern des globalen Südens mit Geld und Wirtschaftskraft verbunden werden, haben sie doch die jeweiligen Kontinente/Länder über Jahrzehnte und Jahrhunderte systematisch ausgebeutet. Damit haben sie selbst ein Bild von sich geschaffen, in dessen Licht sie heute nicht mehr gern erscheinen wollen. Ich finde, das ist ein sehr schwieriges Thema, das viel mit Macht, Deklassierungen und schließlich der Kolonialzeit zu tun hat. Als Europäer darf man durchaus selbstkritisch auf diese (selbst produzierte) Geschichte schauen.