Mehr als das. Wenn es ganz dumm läuft, dann ist die Karriere vorbei. Steht das in irgendeinem Verhältnis zu dem was eigentlich geschehen ist?
Wer hier argumentiert, sie hätte halt vorher mal selber den Beipackzettel studieren sollen, oder wieso hat sie das Mittel nicht bei der Dopingprobe angegeben usw., dem halte ich entgegen, dass eigentlich die Situation in der das passiert ist, nicht ungewöhnlich war. Klingt komisch, ist aber im Langlaufsport leider so.
Die Sportlerin hatte direkt nach Wettkampf einen Bronchospasmus und Probleme zu Atem zu kommen. Da studiert sie selbst keine Beipackzettel. Sie bekam das Mittel direkt von ihrem anwesenden Mannschaftsarzt, wie schon etliche male vorher. Warum soll sie es noch mal prüfen. Der Arzt ging nach seiner Aussage vom üblichen Mittel aus, das war es aber diesmal nicht und er hätte der Sportlerin dies mitteilen, die medizinische Indikation direkt melden und einen Notfallantrag stellen müssen. Die Sportlerin selber hat den ihr bekannten Hustensaft bei der Dopingkontrolle ja angegeben. Es ist ein rein organisatorisches Problem.
Dies alles ist der NADA bekannt. Es gibt Zeugenaussagen die dies glaubhaft belegen und trotzdem wird die Hexenjagd genauso gestartet, als hätte sie jahrelang mit was auch immer gedopt. Das ist in meinen Augen absolut unverhältnismäßig.
Der von Dir angeführte Fall von Sachenbacher war, ohne darauf eingehen zu wollen, besonders bezüglich der Verantwortung der Athletin, nicht annähernd so eindeutig wie hier.
So glasklar ist die Regel gar nicht, weil keine Regel ohne Ausnahmen und die können im Einzelfall schon bewertet werden. Was sie genommen hat, ist ja nicht mal absolut verboten. Es muss aber medizinisch indiziert sein, direkt danach gemeldet und ein Notfallantrag gestellt werden.
Von einfach mal durchgehen lassen, kann man doch sowieso schon nicht mehr reden, selbst wenn man jetzt keine Sperre mehr aussprechen würde. Olympia ist durch. Der vorläufige Wettkampf- und Trainingsausschluss durch den DSV kommt dahingehend ja schon einer Vorverurteilung gleich. So langsam wie die Mühlen der Sportbürokratie laufen, wird sich das wohl auch noch eine Weile so hinziehen.
Das Argument vielleicht war es ja gar nicht so und man will im nachhinein nur etwas vertuschen, halte ich für wenig plausibel. Klar theoretisch möglich, aber mal ehrlich, wer, bei auch nur halbwegs klarem Verstand, macht so etwas nach Saisonende bei einem nahezu unbedeutenden Wettkampf und auch noch mit dem Wissen wahrscheinlich gleich getestet zu werden?
Richtig. Die Bundeswehr hat eingeräumt, dass der Fehler nicht bei der Athletin lag. Bringt ihr nur halt nichts. Ist das in Ordnung? Wer bei der medizinischen Abteilung alles Fehler gemacht hat, geht nicht klar hervor, da es sich wohl um eine Verwechslung des Hustensaftes handelt. Die Verantwortung trägt natürlich der leitende Sportarzt.