Natürlich taucht das auf. Wenn du das verstehen willst, musste dich mal auf ein Zahlenspiel einlassen, hab ich schonmal in leicht veränderter Form gebracht:
Ein Beispiel: eine Gruppe von 1000 verunglückten Nicht-Helmträgern und von 1000Helmträgern. Die 1000 verunglückten Nicht-Helmträger haben alle eine Schädelverletzung, 500 ein SHT Grad 1, 300 Grad 2, 200 Grad3 (an dieser Stelle vereinfache ich damit es klar wird),
bei den 1000 verunfallten Helmträgern hat der
Helm eine Wirkung entfaltet, von einigen wurde aus einem leichten Schädelhirntrauma eine ungefährliche Verletzung, und sie gehen so wie du nicht ins KKH, von den SHT 2 wurden einige zu SHT1 und von Grad 3 einige zu Grad 2. Sagen wir also es wurden von den 500SHT1 200 soweit verringert dass sie nie ins Krankenhaus gehen, von den 300 Grad 2 wurden 100 ein Grad 1 und von den 200 Grad 3 wurden 50 ein Grad 2. Haben wir dann also 400 Leute mit SHT Grad 1, 250 mit SHT2, und 150 mit SHT3. insgesamt kamen also nur 800 Leute ins Krankenhaus.
Was sieht man jetzt: Statt 20% der Leute mit SHT Grad 3 sind es nur noch 18,7%.
Leute die durch eine verhinderte Kopfverletzung nie im Krankenhaus auftauchen, beeinflussen dennoch die Statistik die man über die im KKH aufgenommenen Patienten macht.
Noch deutlicher wird es wenn wir vereinfachen und sagen, der
Helm kann nur leichte SHTs verhindern, dann würden aus 500 SHTs 200 verhindert werden, und es hätten dann von 800 behelmten Verunfallte nur noch 38% ein SHT 1 statt 50% bei den nichthelmträgern.
Oder nimm an 1000 verunfallte Nichthelmträger, die Hälfte mit Schädelverletzung, dann 1000 verunfallte Nichthelmträger, bei denen hat der
Helm eine Wirkung entfaltet, und ein paar der SHT wurden verhindert, kommen nicht ins Krankenhaus: haben wir also im Krankenhaus 1000 unbehelmte davon 50% ein SHT, und 800 behelmte, davon aber nur 38% ein SHT. Egal wie man es betrachtet, jeder dessen
Helm eine schwere Verletzung verhindert hat, so dass er nicht ins KKH geht, taucht dennoch in einer Helmstatistik auf, die mit den Krankenhausdaten gemacht wird, von dem KKH in das man mit einer Verletzung gekommen wäre.
Man sieht also, auch die Leute die nicht ins Krankenhaus gehen, weil der
Helm Verletzungen verhinderte, beeinflussen die Statistik der Krankenhauspatienten so, dass eine Helmwirkung deutlich werden müsste.
Wird sie aber nicht.
Und klar, es erscheint sehr logisch, dass der
Helm sehr leichte, ungefährliche Schädelverletzungen verhindern kann (leichte Gehirnerschütterungen), wenn man also in den Statistiken diesen Effekt nicht finden kann, bedeutet das nur, dass der
Helm auch schaden muss.
Wenn also 200 durch den
Helm kein leichtes SHT haben, muss der
Helm bei 200 anderen Menschen ein leichtes SHT verursacht haben (wenn auch nur indirekt über verschiedene mögliche Effekte).
Entweder man nimmt an der
Helm nützt bei leichten SHT, dann bedeutet das automatisch dass eine oder alle Theorien wie ein
Helm schaden kann, zutrifft, oder man sagt: ein
Helm kann keine Schadwirkung haben, dann kann er aber logischerweise (siehe in Realität zu beobachtende Nicht-Wirkung) auch keine Nutzwirkung haben. Es geht nur eine der beiden Varianten!
Im übrigen, da wollte doch jemand bei jeder Statistik den Fehler finden., bei den zwei präsentierten ist das aber nicht geschehen. Ich warte gespannt. Nur mit den Fallzahlen zu argumentieren ist nicht korrekt, da man ja auch bei kleineren Fallzahlen durchaus signifikante Unterschiede finden könnte. Ist eine reine Frage der Statistik wie groß der Unterschied sein muss, damit man bei kleinen Zahlen immer noch von einer nachweislichen Wirkung sprechen kann.
@rage: Hier wurden zwei Links gebracht, der eine zu einer neueren Studie aus Deutschland:
http://www.egms.de/de/meetings/dgnc2004/04dgnc0134.shtml