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Carbonrahmen gibt nach?

ich vermute, dass im Rahmenbau nicht überall 100% Carbon als Faster Werkstoff verwendet wird. Wahrscheinlich darf man einen Rahmen immernoch "Carbon Rahmen" nennen wenn von den verwendeten Fasern nur ein %-Anteil tatsächlich Carbon ist. Der Rest könnte Glasfaster oder Kevlar sein. Die Ersatzwerkstoffe sind zäher, weicher, schwerer und. vor allem günstiger.

Wie gesagt -> eine Vermutung (abgeleitet von Sportgeräten aus dem Wassersport, in denen der Carbonanteil angegben wird und sich im Preis wiederspiegelt)
 
Entschuldigt bitte mein "gefährliches Halbwissen", aber ist bei Rennrädern nicht eher hohe Quersteifigkeit gefragt? Also wenig Verwindung im Tretlager und Lenkkopf in seitlicher Richtung? Und ist geringe Längssteifigkeit (gute Dämpfung) zumindest bei Rädern, die auf Komfort / Langstrecke getrimmt sind, nicht sogar erwünscht? Klar, in erster Linie geht es da um die Gabel und den Hinterbau (Sattel-, Kettenstreben) - ob ein "flexendes" Oberrohr da auch konstruktiv gewollt sein kann, weiß ich jetzt nicht...

Tricksy: Kannst Du das Oberrohr denn auch verformen, wenn Du von der Seite reindrückst? Oder nur von oben?
 
Das Knacken kann genauso gut vom Steuersatz o.ä. gekommen, wenn die Lager in der Schale mal kurz ächzen, wenn ein Lastwechsel zu kleinen Bewegungen führt. Carbon Spacer unterm Vorbau sind auch eine Geräuschquelle, z.b. bei Abfahrten auf schlechteren Straßen.

An meinem Renner läßt sich das geformte Oberrohr auch seitlich geringfügig eindrücken. Absolut runde Carbonrohre sollten das nicht zulassen, aber an geformten Rohren ist das etwas anders.

Das Geräusch kam sicherlich nicht von einem Bruch/ Riss.
 
@ McAlbi: Nur von oben. Von der Seite ist es stocksteif, macht also schon Sinn.

Ich war nun beim Händler. Der wundert sich natürlich über meine Sorge. Es ist das Normalste der Welt. Ein gleicher Rahmen steht noch dort. Der weist die komplett gleichen Eigenschaften wie meiner auf. Lässt sich an der gleichen Stelle ohne Probleme verformen. Der Rahmen aus einer Klasse tiefer (GTC) lässt sich ebenfalls verformen, allerdings braucht man da schon viel mehr Kraft. Das Material ist dort allerdings auch deutlich schwerer und von seiner Grundsubstanz auch ganz anderes Carbon, preiswerter halt.

So lange ich dort weiter drücken kann und nichts komisch klingt (Faserrisse hört man wenn sie sich lösen) ist alles in bester Ordnung. Das Knacken was ich gehört habe ist auf den Lack zurückzuführen. Der Rahmen ist lackiert und Lack verbindet sich mit Carbon nicht so gut wie mit Metall. Das Knacken ist also kein Faserriss im Carbon sondern ein punktuelles Lösen des Lackes vom Carbon. Mit 75 kg Kampfgewicht werde ich das Oberrohr durch alleiniges aufsitzen nicht brechen. Er hat schon Rahmentests gesehen, das braucht richtig viel Kraft bis da was bricht. Da ich keinen Sturz hatte und auch die Verpackung keine Beschädigungen hatte ist ein Riss im Carbon so gut wie unwahrscheinlich. Er sagt auch, dass wenn dort ein Riss wäre, würde ich das sofort am Fahrverhalten merken, da es sofort spürbar wird.

Naja, fühlt sich nun besser an nach fachkundiger Auskunft. Aber aufs Oberrohr setz ich mich wohl nicht mehr. Herzlich willkommen in der Welt des Leichtbaus, oder besser gesagt: wieviel Leichtbau braucht der Hobbyfahrer?!

Wenn Cube selbst sich dazu meldet geb ich hier nochmal Info.
 
Auch bei runden Rohren kann das schon mal so sein, selbst bei Rahmen aus Stahl. Aber das schränkt die Stabilität auch nicht weiter ein. Belastet wird der Rahmen ja auf Zug und Druck.

Und im Prinzip ist es schon so, dass ein Rahmen verwindungssteif und eben vertikal ausreichend belastbar sein sollte. Einen Diamantrahmen vertikal zum federn zu bringen, ohne dass der völlig nachgibt, hat bisher noch keiner nachweislich geschafft.

"Komfort" ist eben ein "windelweicher" Begriff. Extrem subjektiv und in erster Linie eine Marketingmasche.........................

Dämpfung, also den Abbau von Schwingungen könnte man dagegen anfügen. Wie weit das der Fall bei verschiedenen Bauweisen und Werkstoffen, sei dahingestellt.

Und um auch in diesem Punkt noch meinen Senf dazuzugeben: Was "Profis" für ein Material fahren ist zum einen sicher "mythisch" aufgeladen, hängt aber, soweit man das in Erfahrung bringen kann, vor allem vom Sponsor / Ausstatter ab: Die einen sagen zumindest, deren Fahrer kriegen nur Serienmaterial, die anderen lassen tatsächlich alles maßfertigen. Und dazwischen und daneben gibt es sicher eine Menge mehr.................
 
Er sagt auch, dass wenn dort ein Riss wäre, würde ich das sofort am Fahrverhalten merken, da es sofort spürbar wird. Naja, fühlt sich nun besser an nach "fachkundiger Auskunft".
Um Dich nicht zu beunruhigen lassen wir dass mal unkommentiert im Raum stehen...habe allerdings zum Thema Carbon schon sehr viel unsinniges von "Fachhändlern" gehört - höflich ausgedrückt.
Würde mir in Deinem Fall aber überhaupt keine weiteren Gedanken machen - Viel Spass mit dem Rad weiterhin !
 
Ich will da mal ne Videoaufnahme sehen wie das kucken tut wenn mann das mitm Finger drückt, interessiert mich sehr!
 
Ja - das ist ganz normal. Je nach Daumendruck, Hersteller und Rohrgeometrie mal mehr oder weniger. Kein Grund zur Sorge !
 
Lass dich nicht verunsichern. Schon gar nicht von Leuten, die dir etwas von Physik erklären wollen und dabei dann das Wort "Längssteifigkeit" benutzen.
Das geht bei jeglichen Rahmen, Geometrien und selbst Materialien. Carbon hält deutlich mehr aus als man ihm zutraut.

In diesem Sinne: easy-going.
 
Ich sehe es auch wieder ganz easy inzwischen. Aber als ich es bemerkte und vorher noch nie so gesehen hatte war der Schock und die Angst erstmal groß. Nun bin ich wieder beruhigt und erfreue mich des Bikes :).
 
Ein Vorteil von Carbonrahmen besteht doch darin, dass sie bei aller Leichtigkeit und Steifigkeit einen erstaunlich hohen Federungskomfort aufweisen. Da muss es eine doch nicht wundern, wenn man das spürt und auch mal sichtbar machen kann.

Stimmt schon, es sieht krass aus, wenn da einer mit dem Daumen das Oberrohr mal eben so etwas eindrückt. Aber Eindrücke sind kein Wissen.Und soviel kann auch der physikalisch Unerleuchtete erahnen: Warum steckt eine durchschnittliche Gabel Dauerstöße über Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten und sonstige Offroad-Strecken weg, aber wenn du damit vor die Wand fährst, ist sie ggf. am Ende? Knick und weg. Weil Belastung nicht gleich Belastungen ist.

Bin gespannt, was Cube antwortet.
 
Mein Oberrohr und auch das Unterrohr kann ich leicht eindrücken - die Gabel schluckt seit tausenden von Kilometern alles möglichen Schläge weg und ich wiege ca. 100 Kilo - mein Vertrauen in Carbon ist ungebrochen - mein Rahmen auch! :cool:

Ach ja - wer "sein Rohr" nicht eindrücken kann ist ein Angeber!:p
 
Hab das heut mal bei meinem auch getestet, und siehe da, er giebt auch etwas nach. coole Sache!
 
Was man nur daran ganz gut erkennt: diese klopfgeschichten sind ziemlich für den Arsch. Ich habe an meinem Unfallrad offensichtliche, tiefe Risse / Brüche im Oberrohr und der Sitzstrebe. Gerade am Oberrohr kann ich klopfen wohin ich will, alles klingt exakt gleich.
Ich frag mich nur immer, woher dieses Gerücht kommt, Carbon würde bei Rissen und Brüchen anders klingen..
 
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