AW: Anfänger!2-fach oder 3-fach?
Ich bin früher als Studie mit dem alten Nachkriegsrad meines Vaters den langen steilen Berg zur Uni hochgefahren. Es hatte vorne eh nur ein Kettenblatt, hinten 3 Ritzel (nicht 10!!) und dürfte sicher das 3fache eines modernen Rennrades gewogen haben. Ich bin den Berg hochgekommen, - wenn auch ganz bestimmt nicht locker.
Dann hatte ich ein "modernes" 12Gang-Sportrad. 52-42er Kurbel und 6er-Ritzel. Ich bin diesen Berg damit auch hochgekommen, immer noch nicht locker, aber schon etwas besser.
Und, alles gut? Nein, denn irgendwann gab es üble Knieprobleme. Verschleiß an dem Knorpel der Kniescheibe, die bei sowas besonders hoch belastet wird.
...
Kannst Du verstehen, dass mit das Argument "ich komme damit aber den Berg hoch" nicht mehr überzeugt?
Hochkommen ist schön, mit ausreichender Trittfrequnez hochkommen ist besser. Für Untrainierte gilt das noch viel mehr. Lieber beim ersten Rad viel zu "kurz" als hinterher solche Probleme haben.
Verstehe, was Du meinst. Meine Eltern wohnten immer am 6% Hang (google sei Dank, dass ich das jetzt weiss). Als Kind hatte ich erst eine 5-Gang Schaltung später dann die Sachs Commander 10-Gang. Bin damit jeden Tag zur Schule gefahren. Auf dem Weg zur Uni waren es dann auch sowas wie 6-8%. Jeden Tag. Schaltung? Suntour. Bin dann vor 14 Jahren hier in die Alpen gezogen, mit nem Rennrad vom Sperrmüll (hatte damals wohl >15 Jahre auf dem Buckel...). Jeden Tag mit 8-12% zur Arbeit gefahren. Schaltung? Rahmenschalthebel.
Hab dann irgendwann keinen Bock mehr auf Fahrrad gehabt...
Bin jetzt wieder hier in den Alpen... Hab wieder ein RR vom Sperrmüll, mit "Heldenkurbel" (hab ja jetzt gezählt, und weiss nun endlich wie sowas fachmännisch heisst

) Aber mit der Klapperkiste
mag ich nicht die schönen Passstraßen rauffahren. Bin ja jetzt in einem Alter, wo man sich für
schöne Dinge interessiert...

Also muss was schickes Neues her...

Aber jetzt muss ich mich ja entscheiden, was für eine Schaltung ich haben will.
Knieprobleme? Habe ich bisher nicht. Hab mir aber vorgestern testweise ein paar andere Pedale ans Rad geschraubt die praktisch kein Spiel haben, wie sich dabei herausstellte. Und ich muss sagen, vom Bindungsgefühl im Fuss ist das klasse -- aber ich merke schon, dass die nicht optimal für die Kniee sind...
Klar doch.

(Wusste gar nicht, dass wir Krieg hatten...

)
OK war blöd ausgedrückt - in der Natur gibt es natürlich beliebig hohe Steigungszahlen (senkrechte Kletterwand

).
Was ich meinte: auf einer normalen Straße ist mir das noch nicht begegnet.
Die Strecken, die einen TdF-Fahrer (mit Epo

) zum verzweifeln bringen haben ja so um die 25% - ich persönlich hab schon mit 20% zu kämpfen ... so nun stelle man sich mal >30% vor und das mit Heldenübersetzung ... wenn die Trittfrequenz dann nicht <30 ist...
Laut Kreuzotter ist bei ca. 90kg Systemgewicht, 30% Steigung und 6km/h 440W! (bei 34% schon 492W) - wenn das Teil nur 50m lang ist ok, aber ein richtiger Hügel? ... wird schwierig oder?
Ebend. Ich habe ja nicht gesagt dass sich die 34% über Kilometer erstrecken... Aber die Strasse zur Aussichtsplattform hat's in sich: Schließlich gilt es 220 HM auf engsten Raum zu überwinden. Die Straße ist da nur 1900 m lang -- macht eine Durchschnittssteigung von 11,6%. Und da es zwischendurch auch mal "zum Ausruhen" Abschnitte gibt, mit "nur" 7%, musste die wohl oder übel an anderer Stelle wieder reinholen... Aber die Strasse ist schön mit Steigungszahlen und Anfeuerungsrufen dekoriert ("21% -- du schaffst es!", oder "28% -- Bravo!"

)... Normale (Pass-)Straßen pendels sich aber hier bei zwischen 8-10% Durchschnittssteigung (!) ein...
Ja vielleicht
Also ich hab mir die Antriebs FAQ mal durchgelsen, so aus dem Bauch heraus würde ich mich für Compact entscheiden. Vor allem wegen einem Satz: "- 50-34 bietet aufgrund der faktisch nicht vorhandenen Überschneidungen ähnlich grosse Entfaltung wie dreifach"
Dieses 50-34 und so sagt mir allerdings garnichts
Am liebsten wäre es mir eigtl jetzt 3-fach zu kaufen und dann bei bedarf einfach auf compact umrüsten zu können.
Um mal zu verdeutlichen welche Räder mir so vorschweben, beachtet mal diesen Threat:
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=48353
Hab am Sonntag mal alle Optionen durchgerechnet. Das von Dir erwähnte Argument "kaum Überlapp" ist auf den ersten Blick verführerisch, da du eine sehr viel grössere Auswahl an übersetzungen hast -- von sehr leicht bis sehr dick. Erweist sich in der Praxis aber als Rohrkrepierer...:
Für den normalen Stadtverkehr fahre ich 1:3 (komme auf gute Geschwindigkeit und lässt sich auch prima anfahren, und auch die Fixies, die ich gesehen habe, haben eine 1:3 Übersetzung), wenn's ne längere ebene Strecke ist und ich keinen Bock auf strampeln habe fahre ich 1:3.7, nen bisschen weniger wäre mir lieber.
Und genau bei den Übersetzungen läßt dich die Kompakte "im Regen stehen": Auf dem 34er Blatt kommst du maximal nur bis 1:2.8 -- wenn du den maximalen Querlauf der Kette vermeiden willst, kommst du nur auf 1:2.6 oder noch weniger. Das 34 Blatt ist also ein reines Bergblatt.. Kommst damit aber bei einem 25er Ritzel auch nur bis 1:1.36 -- bei 39/27 sind's 1:1.44. Der Unterscheid ist also vernachlässigbar.
Wenn du nun weiterhin vom 50 auf's 34 wechselst oder umgekehrt, ist der Sprung gleich derart gross, dass du mit dem hinteren Ritzeln drei Gänge gegenschalten musst, um im im Moment angenehmen Bereich zu bleiben.
Unter dem Strich finde ich, die 53/39 vorne und 12-25 hinten sind schon ein guter Kompromiss... Und da's den "Rettungsring" 27er-Ritzel gratis gibt, nehme ich den doch gerne mit, im Anbetracht des Geländes hier...
