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Überfällige Systemintegration – Licht, Dynamo, Akku im Gravel-Bike

ew742

fahre Reifenbreiten von 32 mm bis 115 mm 😉
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Mit dem neuen Canyon Grizl 2025 und dem Rose Backroad 2026 wurden kürzlich zwei Gravel-Bikes vorgestellt, die eine vollständige Systemintegration von Dynamo, Licht und Akku mitbringen – aus meiner Sicht ein längst überfälliger Schritt! Ich hatte ehrlich gesagt viel früher mit solchen Angeboten gerechnet.

Warum?

1. Rückblick​

Die französischen Rahmenbauer wie Singer oder René Herse haben bereits vor Jahrzehnten das Thema „integriertes Licht“ mitgedacht – damals noch ohne Marketingbegriff wie „Bikepacking“. Auch der Transport von Gepäck wurde dort mit minimalem Zusatzgewicht und ohne viel Bastelei gelöst.


2. Zielgruppe und Formate​

Heutige Langstreckenformate wie:

  • Brevets (gibt’s seit langem)
  • Steppenwolf (RSV Steppenwolf - Wild. Solidarisch. Unsupported.)
  • Badlands (BADLANDS | LIVE 2025)
  • TCR (The Transcontinental Race) (die Liste ist absolut unvollständig, Ihr ergänzt Eure Veranstaltung einfach gedanklich!)
fordern eine Kombination aus Navigation, Dokumentation und Autonomie. Das heutige Ökosystem aus OSM-Daten, Routingplattformen, kleinen GPS-Geräten am Lenker und Social Media (z. B. Insta-Reels 😉) passt perfekt dazu. Und dort sind ja nicht nur die Reichweite-starken Influencer unterwegs.

Wer hier unterwegs ist, braucht:

  • konstante Stromversorgung (Navi, Licht, evtl. GoPro oder Handy)
  • evtl. zusätzliche Geräte wie elektrische Luftpumpe, Stirnlampe, Powermeter
  • möglichst wenig Ladepausen an Tankstellen oder Cafés
Und: Powerbanks sind genau dann leer, wenn man sie braucht....


3. Stand der Technik​

Die von Rose und Canyon genutzten Komponenten (z. B. SON-Nabendynamos, Lupine-/Supernova-/Busch&Müller-Lichter) gibt es seit Jahren. Die Aktiven haben sich ihre Setups oft selbst zusammengestellt – man sieht das z. B. gut in der Übersicht von Bikepacking.com:

👉 2025 Badlands Rigs – BIKEPACKING.com
Aber es blieben bisher immer angebaute Lösungen, deren fehlende Integration deutlich sichtbar blieb.

Jetzt kommt die Integration direkt ab Werk. Die modernen Carbonrahmen bieten genug Platz für Akkus und saubere Verlegung. Dass die genannten Komponentenhersteller wie SON, Lupine, SupernovaLights und Busch&Müller auch aus Deutschland kommen, dürfte Canyon und Rose die Umsetzung deutlich erleichtert haben.

Meine Prognose:​

  • Weitere Hersteller werden folgen – das ist nur der Anfang.
  • Die Technik wird auch in reinrassige Asphalt-Rennräder Einzug halten.
  • Stromversorgung für Schaltung + Licht über Dynamo? Cannondale macht's vor: Im Synapse mit SmartSense, dort versorgt ein interner Akku sowohl Licht als auch die elektronische Schaltung. Es fehlt nur noch der Dynamo zur echten Autarkie.

Eure Meinungen?​

Was haltet ihr von der Entwicklung?
Habt ihr schon selbst Erfahrungen mit integrierten Systemen gemacht – DIY oder ab Werk?
Was wäre euch bei so einer Lösung wichtig?

Gruß
Christoph
 

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Re: Überfällige Systemintegration – Licht, Dynamo, Akku im Gravel-Bike
Systemintegration mag die Wünsche nach einem "cleanen" Look erfüllen, aber der Nutzer ist bei den Teilen beschränkt auf das, was der Hersteller verbaut. Wie beim Auto. Und was ist, wenn nach einigen Jahren eine Beleuchtungskomponente wegen Defekt erneuert werden muss, das Teil aber nicht mehr verfügbar ist?

Meine Meinung: kann man machen bei einem Leasingrad, das nach drei Jahren wieder weggeht.
 
Gibt es auch bei Cube mit dem Nuroad FE: https://www.cube.eu/de-de/bikes/gravel/nuroad?p=1&properties=bbb57eff90fb2eab25af0eb453e37731

Was ich davon halte? Manche brauchen es für den Arbeitsweg, für die ist es gut. Andere wollen Lichtunabhängigkeit, weil sie das Akkulicht an mehreren Rädern nutzen wollen. Es gib kein pro und contra.
Hmm... welches der FE-Modelle hat einen integrierten Akku mit USB-Lademöglichkeit? Licht und Dynamo sehe ich, aber keine Lademöglichkeit.

Gruß
Christoph
 
Heutige Langstreckenformate wie:

  • Brevets (gibt’s seit langem)
  • Steppenwolf (RSV Steppenwolf - Wild. Solidarisch. Unsupported.)
  • Badlands (BADLANDS | LIVE 2025)
  • TCR (The Transcontinental Race) (die Liste ist absolut unvollständig, Ihr ergänzt Eure Veranstaltung einfach gedanklich!)
Nischenanwendungen, nicht die breite Masse
Die modernen Carbonrahmen bieten genug Platz
Die sollen lieber nicht zu klobige Rahmen bauen
evtl. GoPro,
Social Media (z. B. Insta-Reels 😉)
Nur was für Influenzer, Internetchunkies und Selbstdarsteller
Die Technik wird auch in reinrassige Asphalt-Rennräder Einzug halten.
Gott bewahre!
 
Hmm... welches der FE-Modelle hat einen integrierten Akku mit USB-Lademöglichkeit? Licht und Dynamo sehe ich, aber keine Lademöglichkeit.

Gruß
Christoph

Stimmt, es fehlt auch noch der 13" Bildschirm, um unterwegs die TdF schauen zu können, im Zubehör gibt es noch kein Chemieklo für den Gepäckträger und überhaupt sind die Konzepte für das Fahrrad-Wohnmobil eigentlich noch gar nicht ausgereift. 🤭
 
Ich begrüße es sehr, daß es mittlerweile mehrere Hersteller gibt, die optional Nabendynamo, Licht und USB-Laden anbieten. Die Auswahl finde ich im Moment noch eher bescheiden. Zu schwer und/oder nur 1by und/oder nur SRAM. Nichts gegen SRAM, aber in manchen Ländern bekommt man schwieriger Ersatzteile als für Shimano. Also warte ich noch auf ein Rad mit Shimano, 2by und um die 9 kg oder drunter.
 
Vielleicht muss ich mir doch noch ein Rad aufbauen ohne Elektrobauteile. Falls es dann bald keine mehr gibt wenn wir alle mit kleinen oder großen Akkus fahren und nur noch das produziert wird...
 
Hmm... welches der FE-Modelle hat einen integrierten Akku mit USB-Lademöglichkeit? Licht und Dynamo sehe ich, aber keine Lademöglichkeit.

Gruß
Christoph
Den integrierten Akku musst du für teuer Geld dazu kaufen.
Im Grunde kannst du auch beim Nuroad Fe das B&M K-Werk an den Rahmen packen und hast exakt die gleiche Funktion wie beim Backroad.
Rose hat ja nix neu erfunden, nur lediglich alles am Markt vorhandene zusammen ins Bike gebaut.
Und ich Frage mich auch immer, wer den fahren Krempel im Alltag braucht.
Selbst wenn ich mehrtägige Bikepackingtouren mache, komme ich relativ bequem ohne Nabendynamo und Powerbank aus.
Navi hält tagelang (Garmin 1040), Rücklicht auch und Handy und Frontlicht lädt man in der Pause kurz auf.
Und der Anteil derer, die mit ihren Gravelbikes epische Ultraraces ohne jegliche Pause oder tagelang Touren außerhalb der Zivilisation bestreiten, dürfte doch verschwindend gering sein.
Die meisten alten Backroads stehen Sonntags doch eher frisch geputzt an der Eisdiele als im kirgisischen Hochland.
Ich denke, da wird hauptsächlich der Traum vom Abenteuer verkauft als echter Mehrwert geschaffen.
Aber darf natürlich jeder für sich entscheiden, was er möchte und braucht
 
Den integrierten Akku musst du für teuer Geld dazu kaufen.
Im Grunde kannst du auch beim Nuroad Fe das B&M K-Werk an den Rahmen packen und hast exakt die gleiche Funktion wie beim Backroad.
Rose hat ja nix neu erfunden, nur lediglich alles am Markt vorhandene zusammen ins Bike gebaut.
Und ich Frage mich auch immer, wer den fahren Krempel im Alltag braucht.
Selbst wenn ich mehrtägige Bikepackingtouren mache, komme ich relativ bequem ohne Nabendynamo und Powerbank aus.
Navi hält tagelang (Garmin 1040), Rücklicht auch und Handy und Frontlicht lädt man in der Pause kurz auf.
Und der Anteil derer, die mit ihren Gravelbikes epische Ultraraces ohne jegliche Pause oder tagelang Touren außerhalb der Zivilisation bestreiten, dürfte doch verschwindend gering sein.
Die meisten alten Backroads stehen Sonntags doch eher frisch geputzt an der Eisdiele als im kirgisischen Hochland.
Ich denke, da wird hauptsächlich der Traum vom Abenteuer verkauft als echter Mehrwert geschaffen.
Aber darf natürlich jeder für sich entscheiden, was er möchte und braucht.
Genau, ich finde es gut, dass es für andere Zielgruppen auch was gibt. Bei mir ist auf der Straße immer das Dynamolicht an, ansonsten geht man auf den Brandenburger Alleen und dem inzwischen sehr verbreiteten Tagfahrlicht der Autos echt unter. Und wie oben beschrieben: ich finde die Integration gelungen, freue mich auf weniger durch "Strom-Mangel" entstandene Pausen ;-)

Gruß
Christoph
 
Vielleicht muss ich mir doch noch ein Rad aufbauen ohne Elektrobauteile. Falls es dann bald keine mehr gibt wenn wir alle mit kleinen oder großen Akkus fahren und nur noch das produziert wird...
Ich habe Räder fast ohne Elektronik, würde eine komplette Dynamobeleuchtung schon unter Elektronik einstufen. Aber wir sind ja im richtigen Unterforum ;-)

Gruß
Christoph
 
Wer hier unterwegs ist, braucht:
  • konstante Stromversorgung (Navi, Licht, evtl. GoPro oder Handy)
  • evtl. zusätzliche Geräte wie elektrische Luftpumpe, Stirnlampe, Powermeter
  • möglichst wenig Ladepausen an Tankstellen oder Café
Laut meinem Bekannten, der an solchen Rennen teilnimmt, ist für ihn das wichtigste das der Rahmen für Federgabel ausgelegt ist. Einen Fehlversuch mit Nachrüstung am alten Gravelbike hat er schon hinter sich. Fuhr sich trotz spezieller Gravelgabel mit möglichst kleiner Einbauhöhe „nicht gut“.
Weil es keinen für Ihn in Frage kommenden Race-Gravel Rahmen gab, der ausdrücklich für Federgabel ausgelegt war, hat er sich jetzt, eigentlich als Übergangslösung, ein CX Hardtail zugelegt und das Cockpit entsprechend auf Gravel umgebaut.
Er ist damit jetzt von Anfang an schneller unterwegs als mit dem alten Gravel.

3. Stand der Technik​

Aber es blieben bisher immer angebaute Lösungen, deren fehlende Integration deutlich sichtbar blieb.

Jetzt kommt die Integration direkt ab Werk. Die modernen Carbonrahmen bieten genug Platz für Akkus und saubere Verlegung. Dass die genannten Komponentenhersteller wie SON, Lupine, SupernovaLights und Busch&Müller auch aus Deutschland kommen, dürfte Canyon und Rose die Umsetzung deutlich erleichtert haben.
Siehe oben, Stand der Technik wäre es eigentlich auch den Rahmen für Federgabel auszulegen.
Dagegen kann mein Bekannter gerne auf Kofferraum und Integration verzichten.
Er hat gerne alles außen, damit er nur Steckverbinder lösen muss um die Taschen schnell abnehmen zu können. Den Trend zum Kofferräumchen sieht er eher verwundert, da man da ja immer erst öffnen und den Inhalt herausnehmen muss, wenn man den Inhalt nicht am Rad lassen will.

Ab hier meine eigene Meinung.
Was haltet ihr von der Entwicklung?
Habt ihr schon selbst Erfahrungen mit integrierten Systemen gemacht – DIY oder ab Werk?
Hab mal für ein WE ein Bianchi Arcadex gefahren. Das Zeug im „Kofferraum“ hat trotz Einpacken in ein Polstertäschen immer Geräusche gemacht. Hab den Inhalt dann nach 5 km in meinen (Trikot)Taschen verteilt. Deswegen ist ein Fach im Rahmen für mich wenig praktikabel.
Was wäre euch bei so einer Lösung wichtig?
Wenn ich etwas am Rad nicht schnell Abnehmen kann, wie z.B. Taschen mit Klettverschluss oder Twist-Halterung, muss es einen gewissen Diebstahlschutz bieten. So ein Deckel wie am Bianchi Arcadex, an dem jeder nur den Hebel drehen muss und das Fach ausräumen kann, geht da gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass auch Schutzbleche von den Herstellern einfach zu wenig berücksichtigt werden. Ähnliches gilt für Schutzbleche und Seitenständer.

*Nachtrag: Das meine ich nicht ernst ;).

g.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass auch Schutzbleche von den Herstellern einfach zu wenig berücksichtigt werden. Ähnliches gilt für Schutzbleche und Seitenständer.

g.

Genau das ja. Ich bin ein grosser Fan der klassichen französischen Randonneuse, einer meiner Räder habe ich so bauen lassen von M-Gineering. OK, nicht Gravel tauglich, aber das war eh nicht geplant.

DSCF6592.jpg

Während Bordeaux- St Malo

Vor Jahren kommentierte ich in einer Jubileumsausgabe von Fietssport (Zeitschrift vom Niederländischen Radtourenverband) die technische Entwicklungen, damals bemängelte ich dass es solche Räder nicht mehr von der Stange gibt. Zum Glück jetzt wieder.
 
Ich denke, dass auch Schutzbleche von den Herstellern einfach zu wenig berücksichtigt werden. Ähnliches gilt für Schutzbleche und Seitenständer.

g.
Tja, das ist auch ein schönes Nischenthema: https://meerglas.org/ oder https://www.fern-fahrraeder.de/ oder andere Einzelkämpfer bieten dort passende Abhilfe. Und da ich ein MRGLS fahren darf, kann ich sagen: lohnt sich!
Bin dennoch erfreut, das absolute Massenanbieter für den hier mehrheitlich auch als Nische dargestellten Bedarf eine Lösung anbieten. Und ich kann mir eben gut vorstellen, bei einer eher Asphalt-orientierten Version zu bestellen.

Gruß
Christoph
 
Es gibt halt Sportgeräte und keine Sportgeräte....
Schon ziemlich hohes Ross auf dem Du sitzt.
Bei Brevets mit z.b. 600km in unter 40h oder 1200km in unter 90h ist unabhängige Beleuchtung mit ND nicht ungewöhnlich.
Wer das als "ist kein Sport" abtut, dessen Horizont hat einen sehr kleinen Radius. Manche nennen das dann ihren Standpunkt.

Es gibt einfach unterschiedliche Art den Radsport zu betreiben und entsprechend verschiedene Varianten an Rädern.
 
Schon ziemlich hohes Ross auf dem Du sitzt.
Bei Brevets mit z.b. 600km in unter 40h oder 1200km in unter 90h ist unabhängige Beleuchtung mit ND nicht ungewöhnlich.
Wer das als "ist kein Sport" abtut, dessen Horizont hat einen sehr kleinen Radius. Manche nennen das dann ihren Standpunkt.

Es gibt einfach unterschiedliche Art den Radsport zu betreiben und entsprechend verschiedene Varianten an Rädern.

Im letzten Monat gab's 3 Bikepacking Events mit etwa 4000km länge. Vorne wird dort, je nach Event, mit einen Tagesschnitt von 300-400km/Tag gefahren. Also werden die 4000km in 10-14 Tage abgespült. Ein Profi braucht für eine grosse Rundfahrt mit den gleichen Gesammtdistanz 3 Wochen. Und dass im Pulk, wo die meisten Bikepacking/Ultrafahrer alleine fahren. Was ist dann Sport?
 
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