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Ötztaler Radmarathon 2011

AW: Ötztaler Radmarathon 2011

Und hier liegt doch das Problem. Jetzt hat irgend so eine arme Sau 1 Woche vor dem Start ein Erkältungsmittel eingenommen um seine Erkältung noch rechtzeitig vorm Ötzi auskurieren zu können. Dann finshed er den Ötzi in irgendeiner belanglosen Zeit zwischen 8 und 14 Stunden, wird kontrolliert und positiv getestet. Und jetzt? Lebenslange Sperre für alle Jedermannrennen? Nein nein nein das kann es nicht sein.

Kein wirkliches Problem, der Veranstalter könnte eine Liste mit verbotenen Mitteln veröffentlichen, wer krank wird, kann diese seinem Arzt vorlegen, und dementsprechend Alternativmittel nehmen.

Wer wirklich richtig krank ist, sollte den Ötztaler sowieso besser sausen lassen, aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit.

Eine Sperre für Jedermannrennen bräuchte man nicht, die Streichung aus der Ergebnisliste für positiv getestete Fahrer würde reichen, und Licht ins Dunkel bringen! Natürlich würden, genau wie bei den Profis einige "Sünder" unentdeckt bleiben, aber die hätten zumindest bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse ein schlechtes Gewissen.

Nicht dass jetzt der Eindruck entsteht, ich hätte aus irgend einem Grund etwas gegen den Ötztaler Radmarathon, das Gegenteil ist der Fall, ich lieben ihn, ebenso wie mein gelbes Trikot! http://www.youtube.com/watch?v=C5u_2onqIgI Ich mache mir nur meine Gedanken, jetzt, da die saure Gurken Zeit beginnt, mit der After-Race-Depression. Ich finde, Dopingkontrollen würden das Rennen aufwerten. Eine Verdopplung der Startgebühren zu diesem Zweck würde z.B. das Starterfeld nicht übermäßig dezimieren. Wer den Ötztaler liebt, würde auch das bezahlen!
 
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Mit Verlaub, die Diskussion über eine angeblich durchgeführte, nicht veröffentlichte Studie ist doch absurd. Neben den Ergebnissen würden mich auch die Methoden sehr interessieren. So sind das keine Fakten, sondern driftet ins Religiöse ab - ich glaube dies, du glaubst das usw.
 
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Mit Verlaub, die Diskussion über eine angeblich durchgeführte, nicht veröffentlichte Studie ist doch absurd. Neben den Ergebnissen würden mich auch die Methoden sehr interessieren. So sind das keine Fakten, sondern driftet ins Religiöse ab - ich glaube dies, du glaubst das usw.

Veröffentlichte Studien haben aber auch schon Ergebnisse gebracht!


http://www.focus.de/sport/mehrsport/doping-spritzen-schlucken-sprayen_aid_226652.html
http://www.wissen-digital.de/Doping_im_Hobbysport_nimmt_zu
http://www.badische-zeitung.de/sportpolitik/vor-dem-start-noch-schnell-ne-pille--41305293.html
 
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Danke für die Links.
Da stand aber nur was von Hörensagen drin, also wieder nur Gerüchte und keine Fakten. Erlaubte Mittel (Schmerzmittel, in engen Grenzen Koffein) und unerlaubte (Testosteron, Kortison, Insulin, Amphetamine) wild durcheinander.
Seriöser Journalismus geht anders.

Ich möchte keineswegs rundheraus abstreiten, dass es das Problem gibt- aber ob es wirklich ein nennenswerter Anteil ist, weiß ich jetzt genausowenig wie ohne Lektüre der Artikel.
 
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Wo ist da eine Studie mit harten Fakten?

the3monkeys.jpg


Bei Team Telekom und bei Gerolsteiner war auch heile Welt, ehe dann alles rauskam. Warum erinnert mich das hier an diese Vorgänge?

Jeder weiß es, aber keiner will es wissen. Jeder sagt es, aber keiner will was gesagt haben, und jeder sieht es, aber keiner will es sehen!

Ich bleibe dabei, Dopingkontrollen beim Ötztaler wären eine gute Sache, und dem tollen Event angemessen!

Eins ist natürlich ganz klar: So lange es keine Dopingkontrollen bei Freizeitveranstaltungen gibt, wird es auch keine entsprechenden Ergebnisse geben, welch Wunder! :D
 
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Unfair wird das Dopen doch nur wenn es um den Sieg geht. Alle anderen sind mir da total egal. Wenn da jemand meint, er muss irgendeine Pille schlucken, um eine halbe Stunde eher im Ziel zu sein, wenn ihm das also wichtiger ist als seine Gesundheit, dann soll er es wegen meiner machen. Jedenfalls wäre ich nicht bereit das doppelte an Startgebühr zu bezahlen nur um ihn vielleicht beim mogeln zu erwischen.
Dir geht es doch immer nur um dein Ziel anzukommen warum stört es dich dann so sehr das einige Fahrer nur vor dir im Ziel sind weil sie etwas genommen haben?
Das ändert doch nichts an deiner Leistung!
 
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Warum regt dich das überhaupt auf?
Du schreibst was von 12h die du gebraucht hast, also mal ehrlich selbst mir ist es egal was manche beim Ötzi einwerfen oder auch nicht, für mich ist es ne schöne Runde auf gesperrter (teilweise) Strecke.

Warum muss man eigentlich in 2 Foren einen Thread mit nahezu den gleichen Postings "aufblähen" mach doch einen neuen Thread zum Thema Doping beim Ötztaler auf, ich würde hier gerne etwas über die Veranstaltung lesen, Erfahrungsberichte usw.
Und wie kommst du auf die Idee der Veranstalter will Kontrollen?
Wenn schon aufregen, dann doch bitte über den Sieger schau dir seine Geschichte mal an und der ist mit Sicherheit auf Einladung beim Ötzi mitgefahren.

Schau mal was wir für Glück hatten mit dem Wetter, ist das nicht eher ein Thema :o





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Und schon wieder sind wir beim Glauben...

Dass der Profiradsport flächendeckend dopingverseucht war, wissen wir.
Was dort jetzt läuft, wissen wir wahrscheinlich in ein paar Jahren.

Vom Breitensport wissen wir nichts, es gibt nur reichlich haltlose Behauptungen. Früher wussten auch "alle" dass es überall Hexen gibt.
Nichts zu wissen ist eben kein schönes Gefühl, aber sollte einen doch eher zum Schweigen als zum lauten Spekulieren anhalten.
 
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Ich bleibe dabei, Dopingkontrollen beim Ötztaler wären eine gute Sache, und dem tollen Event angemessen!

Wozu?
Wirst Du dadurch schneller?
Pusht Dich das in der Wertung nach vorn?

Warum diskutiert man Radsportveranstaltungen kaputt, anstatt sich der schönen Bergwelt bei gesperrten Pässen zu erfreuen?

Über die TTA hab ich solch teilweise unsinnigen Diskussionen nicht gelesen.
Die Teilnehmer trainieren lieber.
Müssen sie auch.
 
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@ Icey, ich stimme Dir voll zu.
Der Blick war vom Timmelsjoch so schön, dass ich mich von allen Schmerzen und Anstrenungen ablenken konnte. War das nun Meteo-Doping?
 
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Unfair wird das Dopen doch nur wenn es um den Sieg geht. Alle anderen sind mir da total egal. Wenn da jemand meint, er muss irgendeine Pille schlucken, um eine halbe Stunde eher im Ziel zu sein, wenn ihm das also wichtiger ist als seine Gesundheit, dann soll er es wegen meiner machen. Jedenfalls wäre ich nicht bereit das doppelte an Startgebühr zu bezahlen nur um ihn vielleicht beim mogeln zu erwischen.
Dir geht es doch immer nur um dein Ziel anzukommen warum stört es dich dann so sehr das einige Fahrer nur vor dir im Ziel sind weil sie etwas genommen haben?
Das ändert doch nichts an deiner Leistung!

Da ist was dran, das sind gute Argumente. Letztlich ist es ja auch so, dass ich mich von meinem "Verdacht" nicht vom Start abhalten, geschweige denn, mir den Spaß verderben lasse.

Trotzdem bleibe ich für Kontrollen, weil ich die erreichten Zeiten gerne auf ihre Vergleichbarkeit hin einordnen würde, und weil es mich auch interessieren würde, wie viele prozentual auffallen würden!

Dass auch Gründe dafür sprechen, es so zu lassen, wie es ist, kann ich aber nicht abstreiten!
 
AW: Ötztaler Radmarathon 2011

An dieser Diskussion über strengere Dopingkontrollen beim Ötztaler RM im gegenzug für eine doppelte Startgebühr, will ich mich gar nicht beteiligen, weil dies kratzt einen der seine eigene Leistung bei diesem megaschweren Hobbyradmarathon in den Vordergrund stellt und weniger auf die Platzierungen anderer achtet so gut wie gar nicht. So einem (ich rechne mich da voll dazu) ist nur wichtig in der Zeit die er sich vorgenommen hat so gut es eben läuft zu finishen oder wie bei manchen überhaupt das Ziel in Sölden zu erreichen. Es sei jedem von Herzen vergönnt dem dies gelungen ist.

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Ich stelle hier lieber einen kleinen Erlebnis-Bericht von mir da rein: Wer mag kann das lesen, wenn der Bericht nicht gefällt soll mir das auch recht sein:

Es war im nachhinein betrachtet schon ein Höllenritt über 2/3 vom Jaufenpass und das ganze Timmelsjoch inkl. der Gegensteigung Hochgurgel.. Am Timmelsjoch fuhr ich ca. 9 minuten schneller als ich es in meiner Marschtabelle für eine 10:30h-Endzeit berechnet hatte.
Die kurzfristigen, bösartigen Gedanken diesen Radmarathon nie mehr zu fahren hatte ich diesmal am Brenner alleine im Gegenwind und aufgeben wollte ich wirklich fast unten am Jaufenpass. Bis dahin kein runder Tritt wie ich ihn mir ganz gut durch KA und GA1 antrainiert hatte, alles nur von Krämpfen, unfreiwilligen 'Sitzungen' wegen Durchfall in der Botanik (5x) und Blähungen begleitet und auch fast kein Kampfgeist mehr bei mir vorhanden.
Zum Glück war ich dort aber bereits wieder vor dem Schlußwagen, der wohl eine Pause in Sterzing eingelegt hatte und der Besenwagen tauchte auch nicht auf. Aber war schon total frustrierend als der mich in Innsbruck vor dem Brenneranstieg mal überholt hatte und der Fahrer zu mir blickte und wohl überlegte ob ich auch bald da drinnen sitzen würde.

Keine Ahnung warum diese Krämpfe im Magen und Darm dann zum Glück plötzlich aufhörten. Da geht ein Schub plötzlich durch den Körper und man spürt wie man zu neuen Kräften kommt. Jeder Kurbler macht auf einmal wieder Spaß und die Form die man sich mühevoll mit viel Training aufgebaut hat ist auf einmal wieder da. Ohne allzu viel höheren Puls zieht man plötzlich an Fahrern vorbei, welche wohl weitaus weniger trainiert haben, es zu schnell angegangen sind oder sich einfach am Beginn überschätzt haben. Und je länger dies dauert umso mehr macht das Spaß. Der runde Tritt ist nun voll da. Jede Kurbelumdrehung wird in allen 4 Phasen fast optimal genutzt. Das ist tolles Bergfahren und das wollt ich eigentlich von beginn weg fahren. Sogar mit dem Essen und Trinken bergauf klappt das super am Jaufenpass, genauso wie ich es zb. im July auf der Ötztaler Gletscherstraße 2x trainiert hatte und man überholt weiterhin pausenlos. Fast überall wird solche Fahrweise auch noch von Zusehern und Wanderern angefeuert.

Dann passierte ich die Stelle wo mir mit Kiebitz am Jaufenpass Ende Juni die Kette gerissen ist und das Schaltwerk lediert wurde. Diesmal würde kein Kiebitz da sein und mich mit dem Auto abholen. Ab dieser Stelle begann ich mit meinem laut Marschtabelle geplanten Finale welches bis zur Maustation Hochgurgel andauern sollte. Die Passhöhe war dann auch schnell erreicht und die Jaufenpassabfahrt war zudem meine beste Abfahrt von allen 5 bei diesem Radmarathon. Fast dieselben Serventinen und rissige Aspahltstraße hatte ich zur genüge am Jauerling hinunter nach Spitz in der Wachau trainiert. Kein einziger Fahrer überholte mich bergab und ich mußte höllisch bei meinen Überholmanövern hinunter nach St.Leonhard aufpassen.

Zügig und ohne Respekt hinein ins Timmelsjoch,knapp rauf bis unterer EB-Bereich und weiterhin viel Flüssigkeit zu mir nehmen. Das Timmelsjoch im mittleren GA2 dosiert zu fahren wie ursprünglich geplant wurde sofort am Beginn des Anstieges verworfen. Das pausenlose Überholen machte einfach zu großen Spaß.So ging es weiter.
Meine Gedanken gingen einfach nur von einem zu überholdenden Fahrer zum nächsten. So easy kam ich das Timmelsjoch noch nie hoch. Erst am brutalen schlußeck machten sich langsam aber sicher die Strapazen bemerkbar. Hier galt es dann nur noch einen kleinen persönlichen Triumpf zu feiern, indem ich diesmal nicht abstieg um zu schieben. mit ca. 7-8 km/h schnitt fuhr ich konzentriert hoch und lotete laut Tacho zugleich auch die steilste stelle vom Passo Rombo aus. Die letzte Serventine vor dem langen Tunnel oben innen genommen ca. bei km 203 oder km 204, hat 18% und ist damit die steilste stelle vom Ötztaler RM. Außen sind es 'nur' 14%. Dort hab ich gleich 7 oder 8 Fahrer zugleich überholt ,welche außen geschoben haben.

An der Gegensteigung Hochgurgel war es dann vorbei mit dem Aufholen und ich lies es bergab fast zu gemütlich angehen. ca. 30-40 Fahrer überholten mich wieder bis hinunter nach Sölden. Mein obligatorisches 'Auf den Lenker-Dreschen' gab es auch wieder und meine Gedanken bei der Zieldurchfahrt waren einfach nur: Nächstes Jahr nehm ich mir besser heißen Tee mit zum Start' :D
Fazit...nicht unzufriedener und stolzer Ötzi-Finisher in 11:05h und vom Kühtai weg bis ins Ziel 1017 Plätze gut gemacht bzw. auf mich selber bezogen die beste leistung am Timmelsjoch erst gezeigt.
Hab mir die Mühe gemacht und alle Fahrer gezählt welche auch über 1000 Plätze gutgemacht haben. Es waren genau 44 Fahrer, welche meist durch Stürze oder Defekte zurückgeworfen wurden und sich kontinuierlich vom Kühtai weg bis ins Ziel gesteigert haben. Bei mir war wohl so ein Magendarm-Virus schuld. Ich fühl mich auch wie ein jeder dieser 44 Fahrer..stolz und überglücklich das Ziel dennnoch erreicht zu haben und nicht aufgegeben zu haben.

lg
Ultegra1
 
AW: Ötztaler Radmarathon 2011

An dieser Diskussion über strengere Dopingkontrollen beim Ötztaler RM im gegenzug für eine doppelte Startgebühr, will ich mich gar nicht beteiligen, weil dies kratzt einen der seine eigene Leistung bei diesem megaschweren Hobbyradmarathon in den Vordergrund stellt und weniger auf die Platzierungen anderer achtet so gut wie gar nicht. So einem (ich rechne mich da voll dazu) ist nur wichtig in der Zeit die er sich vorgenommen hat so gut es eben läuft zu finishen oder wie bei manchen überhaupt das Ziel in Sölden zu erreichen. Es sei jedem von Herzen vergönnt dem dies gelungen ist.

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Ich stelle hier lieber einen kleinen Erlebnis-Bericht von mir da rein: Wer mag kann das lesen, wenn der Bericht nicht gefällt soll mir das auch recht sein:

Es war im nachhinein betrachtet schon ein Höllenritt über 2/3 vom Jaufenpass und das ganze Timmelsjoch inkl. der Gegensteigung Hochgurgel.. Am Timmelsjoch fuhr ich ca. 9 minuten schneller als ich es in meiner Marschtabelle für eine 10:30h-Endzeit berechnet hatte.
Die kurzfristigen, bösartigen Gedanken diesen Radmarathon nie mehr zu fahren hatte ich diesmal am Brenner alleine im Gegenwind und aufgeben wollte ich wirklich fast unten am Jaufenpass. Bis dahin kein runder Tritt wie ich ihn mir ganz gut durch KA und GA1 antrainiert hatte, alles nur von Krämpfen, unfreiwilligen 'Sitzungen' wegen Durchfall in der Botanik (5x) und Blähungen begleitet und auch fast kein Kampfgeist mehr bei mir vorhanden.
Zum Glück war ich dort aber bereits wieder vor dem Schlußwagen, der wohl eine Pause in Sterzing eingelegt hatte und der Besenwagen tauchte auch nicht auf. Aber war schon total frustrierend als der mich in Innsbruck vor dem Brenneranstieg mal überholt hatte und der Fahrer zu mir blickte und wohl überlegte ob ich auch bald da drinnen sitzen würde.

Keine Ahnung warum diese Krämpfe im Magen und Darm dann zum Glück plötzlich aufhörten. Da geht ein Schub plötzlich durch den Körper und man spürt wie man zu neuen Kräften kommt. Jeder Kurbler macht auf einmal wieder Spaß und die Form die man sich mühevoll mit viel Training aufgebaut hat ist auf einmal wieder da. Ohne allzu viel höheren Puls zieht man plötzlich an Fahrern vorbei, welche wohl weitaus weniger trainiert haben, es zu schnell angegangen sind oder sich einfach am Beginn überschätzt haben. Und je länger dies dauert umso mehr macht das Spaß. Der runde Tritt ist nun voll da. Jede Kurbelumdrehung wird in allen 4 Phasen fast optimal genutzt. Das ist tolles Bergfahren und das wollt ich eigentlich von beginn weg fahren. Sogar mit dem Essen und Trinken bergauf klappt das super am Jaufenpass, genauso wie ich es zb. im July auf der Ötztaler Gletscherstraße 2x trainiert hatte und man überholt weiterhin pausenlos. Fast überall wird solche Fahrweise auch noch von Zusehern und Wanderern angefeuert.

Dann passierte ich die Stelle wo mir mit Kiebitz am Jaufenpass Ende Juni die Kette gerissen ist und das Schaltwerk lediert wurde. Diesmal würde kein Kiebitz da sein und mich mit dem Auto abholen. Ab dieser Stelle begann ich mit meinem laut Marschtabelle geplanten Finale welches bis zur Maustation Hochgurgel andauern sollte. Die Passhöhe war dann auch schnell erreicht und die Jaufenpassabfahrt war zudem meine beste Abfahrt von allen 5 bei diesem Radmarathon. Fast dieselben Serventinen und rissige Aspahltstraße hatte ich zur genüge am Jauerling hinunter nach Spitz in der Wachau trainiert. Kein einziger Fahrer überholte mich bergab und ich mußte höllisch bei meinen Überholmanövern hinunter nach St.Leonhard aufpassen.

Zügig und ohne Respekt hinein ins Timmelsjoch,knapp rauf bis unterer EB-Bereich und weiterhin viel Flüssigkeit zu mir nehmen. Das Timmelsjoch im mittleren GA2 dosiert zu fahren wie ursprünglich geplant wurde sofort am Beginn des Anstieges verworfen. Das pausenlose Überholen machte einfach zu großen Spaß.So ging es weiter.
Meine Gedanken gingen einfach nur von einem zu überholdenden Fahrer zum nächsten. So easy kam ich das Timmelsjoch noch nie hoch. Erst am brutalen schlußeck machten sich langsam aber sicher die Strapazen bemerkbar. Hier galt es dann nur noch einen kleinen persönlichen Triumpf zu feiern, indem ich diesmal nicht abstieg um zu schieben. mit ca. 7-8 km/h schnitt fuhr ich konzentriert hoch und lotete laut Tacho zugleich auch die steilste stelle vom Passo Rombo aus. Die letzte Serventine vor dem langen Tunnel oben innen genommen ca. bei km 203 oder km 204, hat 18% und ist damit die steilste stelle vom Ötztaler RM. Außen sind es 'nur' 14%. Dort hab ich gleich 7 oder 8 Fahrer zugleich überholt ,welche außen geschoben haben.

An der Gegensteigung Hochgurgel war es dann vorbei mit dem Aufholen und ich lies es bergab fast zu gemütlich angehen. ca. 30-40 Fahrer überholten mich wieder bis hinunter nach Sölden. Mein obligatorisches 'Auf den Lenker-Dreschen' gab es auch wieder und meine Gedanken bei der Zieldurchfahrt waren einfach nur: Nächstes Jahr nehm ich mir besser heißen Tee mit zum Start' :D
Fazit...nicht unzufriedener und stolzer Ötzi-Finisher in 11:05h und vom Kühtai weg bis ins Ziel 1017 Plätze gut gemacht bzw. auf mich selber bezogen die beste leistung am Timmelsjoch erst gezeigt.
Hab mir die Mühe gemacht und alle Fahrer gezählt welche auch über 1000 Plätze gutgemacht haben. Es waren genau 44 Fahrer, welche meist durch Stürze oder Defekte zurückgeworfen wurden und sich kontinuierlich vom Kühtai weg bis ins Ziel gesteigert haben. Bei mir war wohl so ein Magendarm-Virus schuld. Ich fühl mich auch wie ein jeder dieser 44 Fahrer..stolz und überglücklich das Ziel dennnoch erreicht zu haben und nicht aufgegeben zu haben.

lg
Ultegra1

Klasse Erfahrungsbericht
 
AW: Ötztaler Radmarathon 2011

Dann schreibe ich jetzt auch mal, wie es bei mir war, beim Ötztaler 2011:

Mein Ziel war eine Zeit mit einer 11 vorne, nachdem ich im Vorjahr nach längerer Ötztaler-Pause nicht wusste, ob ich das überhaupt noch drauf habe, und nur auf Ankommen gefahren war, mit einer Zeit von knapp unter 13 Stunden.

Am Samstag hatte ich mich noch riesig auf die Strecke gefreut, die Aussichten auf ein gutes Wetter taten ihr übriges, ich konnte es kaum noch erwarten, dass es endlich losging. Doch meine Vorfreude ging in Nervosität über, und ich konnte in der Nacht kaum schlafen. Maximal 3 bis 3,5 Stunden schätze ich kamen zusammen. Immerhin hatte ich am Tag noch etwas Ruhe gehabt, und auf dem Bett liegend im Lorenzi-Buch gelesen. Damit machte ich mir Mut.

Der Start war für mich dann völlig anders, als beim Ötztaler gewohnt. Die Freude, dabei zu sein, aus meinen ersten 4 Starts fehlte, warum auch immer. Ich hatte auf den ersten Kilometern wirklich den Gedanken, es einfach abzubrechen, mir eine Ausrede einfallen zu lassen, und wieder zurück zu fahren. Aber natürlich machte ich das nicht, sondern fuhr weiter, allerdings mit einem kurzen Stopp, bei dem ich mir noch eine Helmmütze aus meinem Rucksack aufsetzte, nur mit Stirnband schien mir das Gehirn einzufrieren. Am Fuße des Kühtai sah es urplötzlich wieder völlig anders aus, mein Spaß an der Sache kehrte zurück. Ich zog zum ersten Mal gleich neben dem Kreisverkehr Jacke, Helmmütze und lange Handschuhe aus. Kurze Hosen trug ich sowieso, auch zum ersten Mal beim Ötztaler. Dann ging es in den Berg hinein, und ich hatte Riesenspaß. Es lief gut, ich fand meinen Rhythmus und fuhr locker nach oben. Selbst die steilen Stücke des Kühtai, die mir früher immer etwas Mühe gemacht hatten, empfand ich als gar nicht erwähnenswert. Mein Trainingsumfang von 3600 Kilometer seit Januar war sicher nicht optimal, aber immerhin der Beste, den ich je im Leben erreicht hatte. An der Labe hielt ich mich nur kurz auf, meine Trinkflaschen waren noch fast voll, ich griff nur nach einem Riegel, und weiter gings.

Aber dann kam es wie es kommen musste, die Kühtai-Abfahrt, mein persönlicher Feind! Und wieder bereute ich es, dabei zu sein. Kopfschmerzen quälten mich, vielleicht war es der fehlende Schlaf. Ich fragte mich pausenlos, was ich hier überhaupt tue. Zum Aufgeben war es jetzt zu spät, denn den halben Berg war ich schon runter, und zurückfahren deshalb keine Option mehr. Und in den Bus steigen – Never! Also fuhr ich schlecht gelaunt weiter, mir war kalt, die Abfahrt schien nicht enden zu wollen, ich hasste mich und die Welt!

In Innsbruck änderte sich wieder alles. Ich fand in eine Gruppe, es wurde wärmer, und Radrennenfahren machte wieder Spaß. Bis zur Brenner-Labe war es eine für meine Verhältnisse flotte, und angenehme Fahrt. Ich freute mich, dass ich gut in der Zeit lag, und ich freute mich auch schon auf den Jaufen!

Am einem Kreisverkehr, an dem italienische Polizisten den Verkehr regelten, fuhr ein Deutscher mit dem Wagen rein, und wollte Richtung Jaufen fahren. Die Polizisten hinderten ihn lautstark und schickten ihn weg. Der Fahrer zog daraufhin mit seinem Kleinwagen zornig zurück in den Kreisverkehr, in dem ich gerade um ihn herum fahren und abbiegen wollte. Ein Polizist schrie noch laut, aber er hatte mich mit dem Kotflügel erwischt. Ich stürzte relativ sanft zur Seite, mir war nichts passiert, außer dem Schreck, und die Polizisten gleich bei mir. Sie halfen mir auf die Beine, ich setzte mich gleich wieder aufs Rad, lächelte, und die beiden Polizisten applaudierten mir. Danach setzten sie sich mit grimmiger Miene in Bewegung zum Autofahrer, der kleinlaut im Auto sitzen blieb, eine junge Frau mit offenem Mund neben sich. Ich fuhr weiter, dachte darüber nach, dass dies doch eine gute Gelegenheit war, auszusteigen, mit einer interessanten Story obendrein. Aber daran dachte ich nicht im Ernst, ich freute mich ja auf den Jaufen, ich war in Fahrt!

Doch am Jaufenpass lief es gar nicht so, wie ich erwartete. Ich hatte das Gefühl, mich zu quälen, und nicht vorwärts zu kommen. Pausenlos wurde ich überholt, nur wenige Fahrer konnte ich selbst hinter mich bringen. Mein Ziel mit der 11 vorne begrub ich hier, ich dachte mir, ok, dann fahre ich halt auf Ankommen, wie im Vorjahr.

Beim Studium meiner Zwischenzeiten konnte ich später feststellen, dass ich mich getäuscht hatte. Ich war am Jaufen für meine Verhältnisse sogar ziemlich flott unterwegs, komische Sache. Die Jaufenabfahrt mag ich eigentlich. Letztes Jahr hatte ich die richtig genossen. Dieses Mal hatte ich zu viele Kurven einen Spinner vor mir, der noch vorsichtiger fuhr als ich selbst, dafür aber ständig die ganze Straßenseite brauchte. Er nervte mich einige Zeit, bis ich ihn endlich überholen konnte.

Dann kam die Hitze in St. Leonhard. Obwohl ich Hitze eigentlich mag, und auch wenig empfindlich bin, hatte ich damit zu kämpfen und freute mich, als es am Timmelsjoch endlich wieder kühler wurde. Auf die Zeit schaute ich aber schon lange nicht mehr. Ich fuhr gleichmäßig nach oben, hätte nichts dagegen gehabt, wenn es einige Kehren weniger gewesen wären, und sehnte den Tunnel herbei. Der kam dann auch, und mit ihm das Gefühl, dass es doch gar nicht so schlimm war, und ich eigentlich noch Reserven gehabt hätte. Die Euphorie vom Vorjahr, als ich im Tunnel überglücklich war, es geschafft zu haben fehlte völlig. Ich hatte ja nie gezweifelt, ins Ziel zu kommen. Aber ich dachte vor dem Rennen, ich wäre gut in Form, und würde meine Zeit entscheidend verbessern. Dass dies nicht der Fall war, ernüchterte mich. Oder war es der zu kurze Schlaf in der Nacht? Ich bin mir nicht sicher!

Die Gegensteigung war für einige Fahrer und Fahrerinnen in meinem Zeitfenster offenbar noch mal heftig, die standen fast, und ich fuhr ohne Probleme vorbei. Auf der Abfahrt war ich dann lange ganz alleine, obwohl ich ein langsamer Abfahrer bin. Eine Herde Kühe überquerte die Straße, und ich musste das Tempo drosseln. Eine Lücke wollte ich nutzen, aber eine Kuh machte Anstalten, die Straße zu überqueren. Dann schaute die Kuh aber, sah mich an, so war es wirklich, ich schwöre es. Die Kuh sah mich, und blieb stehen. Ich fand das grandios, bedankte mich laut bei ihr, und die Kuh nickte. Das klingt unglaublich, aber es war so, keine Einbildung, vielleicht Zufall, aber ich habe es erlebt!

Die restliche Abfahrt brachte ich noch zu Ende, im Ziel hatte ich dann 12 Stunden 14, und war damit knapper an der 11, als ich unterwegs dachte. Schade, die paar Minuten hätte ich irgendwo rausholen können. Aber Schwamm drüber, bleibt für nächstes Mal eben noch ein Ziel.
 
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