Wenn man dir zuhört, könnte man fast meinen, wir wären vor 30 Jahren gar nicht auf ungefederten Stahl-MTBs unterwegs gewesen ....
Natürlich erfordert das alles einen aktiven Fahrstil und Körperspannung.
Wer auf Hardtail, Gravel oder Rennrad unterwegs ist, sitzt nicht passiv im Sattel (ugs "Wie ein nasser Sack")...
Ich will nicht die Heldentaten meine Vorväter diskutieren. Wir sollten hier keine Grundsatzdiskussion über die (un)nötigkeit des Komforts moderner Technik führen.
Lass uns doch mal beim Thema bleiben: Das Checkout spricht Ultra Distanz Bikepacking an. Dazu gehört (u.a.)
(a) Brevets/Ultras - habt "ihr" damals mehrtägige/wöchige Single Stage Ultras gemacht, mit nur sehr wenig Stehzeit mit den Bikes? Wenn ja:
respekt. Aber so will ich meinen Körper nicht verschleißen (wie Ihr sagt: ihr konntet nicht mal mehr scharf sehen danach).
Straps fährt mit seinem Rennrad nie abseits asphalt, wenn es sich vermeiden lässt. MIt seinem Setup vollkommen zurecht: er ist
wesentlich langsamer,
wesentlich pannenanfhälliger,
wesentlich schneller erschöpft weil er sich mit seinem starrbike nicht auf schotter erholen kann. Der weiß was er sagt; muss ihn hier nicht vorstellen. Umgekehrt gilt halt auch für jene, die
schnell und effizient (wie im Ultra) unterwegs sein wollen auch abseits von schotter, federung brauchen.... aber ich drifte ab (ihr seht auch keine Starrbikes auf dem GCDR/AMR.
(b) Kondition - Trek hat ja sogar die Forschung geteilt, wieviel Stoffwechselökonomie ("rider ventilation") man sich spart, wenn man mit mehr Federung bei der Dropbar-Position unterwegs ist: 7,3%!!!! Siehe post oben. Das ist massiv. Das ist ähnlich viel, wie Hitzegewöhnung (auch 5-8%). Wenn man also auf Ultras/Brevets geht und schnell im Ziel sein will (egal ob gut platziert, aber einfach, weil man nen Job und Familie hat und man auch mal ankommen mus), dann sind die 7,3% die Trek behauptet schon sehr sexy. Und das hat nichts mit "nasser sack" zu tun.
(c) FahrSPASSmaximierung - ich arbeite vollzeit und achte auf meinen Körper und Sicherheit. Jemand was zu beweisen, hab ich nicht mehr nötig. Ihr auch nicht nehme ich an. Tolles Gefühl, oder? Wieso sollte ich dann meinen Körper schinden mit den ganzen unnötigen Belastungen? Warum sollte ich mich schinden.
Es ist doch so: schraub nen Sattel, Lenker und ne kette an zwei Ränder und du kommst damit überall runter. Stichwort Vertrider. Denen Reicht sogar nur "ein rad". Aber gehts darum beim Checkout? Nö.
Am Ende zählt: Jeder, wie er mag.
Aber ein modernes Gravel kann heute wirklich viel ...
Genau. Es kann viel. Aber warum bei der Technik von heute stehen bleiben? Ist doch geil, sich nicht nur körperlich weiter zu entwickeln ("training"), sondern auch technisch ("marginal gains").
Ich verstehe intuitiv schon, wo von einigen der Reflex her kommt zu sagen... brauchen wir nicht. Haben wir früher auch nicht gebraucht. Sei kein nasser sack.... Ich bin auch nicht der meinung, dass
ich alles brauche, was es gibt.
Aber ein bisschen mehr in das gewünschte Fahrerlebnis anderer eindenken würde ich mir schon wünschen. Trek hat's gemacht. Nennt man Customer Centricity und den Willen mit neuen Produktkategorien zu experimenten.
Ich find's geil.
Danke Trek.