Ich wollte übrigens auch noch mit euch teilen wie es mir in Bimbach ergangen ist
Vorab: es waren die besten Bedingungen die man sich vorstellen kann - Radfahrer jammern ja gerne übers Wetter, zu kalt, zu heiß, zu Windig, zu nass (.....) - gestern gab es nun mal wirklich nichts auszusetzen. außerdem waren die Organisatoren, bei Startunterlagenausgabe/Kontrollstellen/Ziel so freundlich, wie man es sich nur vorstellen kann. Bei einer Kontrollstelle ist sogar jemand rumgelaufen und hat gefragt ob noch Sonnenschutzmittel benötigt wird - ein ganz großes Kompliment sollte jemand aus Bimbach hier mitlesen
Ich bin mit meinen Zweitmännern morgens ein bisschen zu spät losgekommen, sodass wir zwischen den Startblöcken gestartet sind. Bis uns der 6:00 Startblock eingeholt hat, kam ich mit einem Herrn N. ins Gespräch, der mir bei den ersten Hügeln erklärt hat, er müsse vor allem Aufpassen, dass er an den Hügeln nicht mehr als 250 Watt fährt. Das könnte gut passen. Irgendwann hat uns der 6:00 Startblock eingeholt und bis zu dem ersten Berg sind wir mitgerollt und dann sind meine Zweitmänner außer Sicht gewesen Herr N. blieb bei mir, sodass wir als Duett diese traumhaft schöne Strecke gefahren sind. Berghoch und Bergab blieb er meist hinter mir, oder Unterhielt sich mit mir in der Ebene setzte er sich vor mich.
Jetzt verstehe ich, weshalb Fritz mich geraten hat mich auf die Abfahrten beim Rhön Marathon zu konzentrieren - eigentlich alle Abfahrten waren technisch einfach und machten mir mega viel Spaß
Ab Kilometer ~150 sah ich mehr und mehr Leid bei meinen Mitfahrern. Einige hielten richtige Schimpftriaden über die Berge ab - versteht mich nicht falsch - ich kenne alle möglichen Arten von Einbrüchen, aber dass man bei einem Even, das mit vielen HM wirbt, über Berge schimpft - ist mir unverständlich. Leider ging es Herr N. irgendwann auch nicht mehr so gut, sodass ich dann alleine gefahren bin (er kam aber gut und glücklich im Ziel an).
Irgendwann entdeckte ich zwei "ältere Herren" recht drahtig, die in meinem Tempo unterwegs waren, in der Ebene schneller - am Berg langsamer. Mein Gedanke: "Alles für den Windschatten" und fuhr ran. Allerdings kaum dass ich bei ihnen war, begingen sie jeden Hügel der da kam wegzudrücken. Es waren nur noch 80km - mit einer Kontrollstelle zum Ziel. Mein Gedanken:
- Du hast solche Intervalle geübt
- Du weißt dass du 300W zumindest 1:30 fahren kannst, so lang ist dieser Hügel nicht
- So einfach lässt du dich nicht abschütteln, bis zur Kontrollstelle machst du mit. Sollte der große Einbruch kommen, schleppst du dich eben danach -auf der dann flachen Strecke- ins Ziel.
Es kam kein Einbruch - und an der Kontrollstelle habe ich mich für's Tempo-machen bedankt. Sie meinten ich könne gerne bis in Ziel mit ihnen fahren. Nach der Kontrollstelle ging es also genauso flott weiter. Aber ich habe mich gut und stark gefühlt, sodass ich nicht reißen lassen musste (kurz vorm Ziel kam der Kommentar von dem Herrn G: So muss man erst mal mitfahren können)
Im Ziel haben meine Zweitmänner bereits auf mich gewartet und wir sind relativ zügig in die Ferienwohnung aufgebrochen - ein wahnsinnig schöner Tag -überhaupt ein tolles Wochenende
Ich gehe gerade stark davon aus - nächstes Jahr sollte ich mich an Bimbach 400 versuchen
Vielen Dank an die Veranstalter und an die vielen netten Mitfahrer.