chkamb
Woker Rockabilly-Proll. Big B, D
Ist ein Kommentar in dem oben verlinkten Blog-Beitrag zur ersten RH Wiederauferstehung. Fast ganz unten, anonym geschrieben..Von wem stammt dieses Statement?
Ich finde es sehr interessant.
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Ist ein Kommentar in dem oben verlinkten Blog-Beitrag zur ersten RH Wiederauferstehung. Fast ganz unten, anonym geschrieben..Von wem stammt dieses Statement?
Ich finde es sehr interessant.
Das ist in jedem Fall kompromissbehaftet und am Ende wirst du möglicherweise Reifen/Laufräder tauschen und/oder Bleche und Träger (de-)montieren.Ich will mal behaupten, dass das mit dem einen Rad nicht klappen wird, egal wer dieses Rad gebaut hat und wie individuell und kostspielig es war.
Wieso nicht? Für mich liegt die Reduzierung auf das wesentliche, nämlich auf ein Rad als Befreiungsschlag. Ich nehme nicht mehr an Rennen teil, fahre nur aus Spaß, breite Reifen sind Komfort, Schutzblechen schützen mich und Ausrüstung, Licht brauche ich sowieso und transportiere meine benötigten Sachen, wie Werkzeug, Verpflegung, Kamera, Wechselklamotten für 2-5 Tage gerne auf dem Rad. Aber das war bei mir ein Prozess.Ich will mal behaupten, dass das mit dem einen Rad nicht klappen wird, egal wer dieses Rad gebaut hat und wie individuell und kostspielig es war.
Hat halt mit dir und deiner (heutigen) Art des Radfahrens zu tun.Wieso nicht? Für mich liegt die Reduzierung auf das wesentliche, nämlich auf ein Rad als Befreiungsschlag. Ich nehme nicht mehr an Rennen teil, fahre nur aus Spaß, breite Reifen sind Komfort, Schutzblechen schützen mich und Ausrüstung, Licht brauche ich sowieso und transportiere meine benötigten Sachen, wie Werkzeug, Verpflegung, Kamera, Wechselklamotten für 2-5 Tage gerne auf dem Rad. Aber das war bei mir ein Prozess.
Ja klar das ist meine Einstellung und ich will niemanden davon überzeugen.Hat halt mit dir und deiner (heutigen) Art des Radfahrens zu tun.
Muss nicht für Jeden passen und nicht immer.
Was ich daran nicht verstehe ist der "Befreiungsschlag".
Wenn's am Platz hapert, OK. Aber was stört es mich, dass da noch ein Rad ist (oder 2 oder 3), das nur selten genutzt wird?! Macht mich jetzt nicht frei oder unfrei. Im Gegenteil - schön, wenn da noch eins in Reserve ist ....
MoinsenJa klar das ist meine Einstellung und ich will niemanden davon überzeugen.
Es ist ganz einfach mit dem Befreiungsschlag: die Räder müssen alle in der Wohnung lagern und das macht die Regierung langsam nicht mehr mit. Und außerdem wenn ich alle meine Räder und Teile verkaufen könnte, en block, würde ich über ein Herse nachdenken.
"Was Du besitzt, besitzt auch Dich."Wenn's am Platz hapert, OK. Aber was stört es mich, dass da noch ein Rad ist (oder 2 oder 3), das nur selten genutzt wird?!
@dasulf du meinst meine Räder. Das eine oder andere habe ich mal gezeigt. Ist aber schon lange her. Aber ich will den Thread nicht kapern. Es geht hier um René Herse und nicht um meine Räder. Lasst uns also bitte dahin wieder zurückkehren. DankeMoinsen
Kann man dein Rad irgendwo sehen? Meistens haben solche Aufbauten ja immer sehr interessante und individuelle Kompromisslösungen an Bord.
Gruß
dasulf
Das stimmt wohl, aber nicht so trivial."Was Du besitzt, besitzt auch Dich."
Es gibt erfülltes Leben, trotz unerfüllter Wünsche um es mit Dietrich Bonhöffer zu sagen.Das stimmt wohl, aber nicht so trivial.
Wenn ich mich veranlasst sehe auf ein Rad zu reduzieren oder mit nur einem auszukommen, bin ich auch irgendwie getrieben/besessen.
Dann befreie Dich doch einfach mal mit einem Schlag und konzentriere Dich auf ein Rad.Wieso nicht? Für mich liegt die Reduzierung auf das wesentliche, nämlich auf ein Rad als Befreiungsschlag. Ich nehme nicht mehr an Rennen teil, fahre nur aus Spaß, breite Reifen sind Komfort, Schutzblechen schützen mich und Ausrüstung, Licht brauche ich sowieso und transportiere meine benötigten Sachen, wie Werkzeug, Verpflegung, Kamera, Wechselklamotten für 2-5 Tage gerne auf dem Rad. Aber das war bei mir ein Prozess.
Ist der wahre Grund also die Regierung oder die extrem überhöhten Preise eines Rene Herse?Ja klar das ist meine Einstellung und ich will niemanden davon überzeugen.
Es ist ganz einfach mit dem Befreiungsschlag: die Räder müssen alle in der Wohnung lagern und das macht die Regierung langsam nicht mehr mit. Und außerdem wenn ich alle meine Räder und Teile verkaufen könnte, en block, würde ich über ein Herse nachdenken.
Tschuldigung@dasulf du meinst meine Räder. Das eine oder andere habe ich mal gezeigt. Ist aber schon lange her. Aber ich will den Thread nicht kapern. Es geht hier um René Herse und nicht um meine Räder. Lasst uns also bitte dahin wieder zurückkehren. Danke
Ich finde es sehr interessant.
[...] Remember that RH's popularity was unfairly exaggerated by his relationship with Rebour, who promoted Herse by his position at Le Cycle. [...] Because documentation itself gives "credibility" to almost anything, this explains the disproportionate prestige of RH cycles. [...] The "religion" is beyond practical reasoning, and is primarily a derivative of the documentation,
Herse made few frames personally, and less and less as time progressed. He had talented hired help. He was more of a machinist and businessman, and conceptualizer.
As a person he was not well liked, even despised, including by his daughter.
RH was also savvy enough to "sponsor" the best riders in the era to produce impressive showings in the various "epreuves", and of course, this was all highlighted by Rebour.
These facts are not meant to (and do not) detract from the innocent machines themselves. Studied as a quantity, RH bicycles vary as much as any handmade "quantity", price being a large influence. His membership in the FFCT "morally required" him to offer a "Federal" model, for example.
"Innovation" is difficult to ascribe other than to perhaps the stems.
[a] He borrowed the internal wiring/sprung bushing theme from somebody else (local).
[b ] Oversized downtubes,
[c] internal cables,
[d] nice racks, nice work, fancy cantilevers,
[e] roller brake hangers,
[f] SKF BB bearings, etc...
[g] were ALL common amongst the elite builders of the day, although you wouldn't guess that because Rebour didn't tell you.
Lily's performance in World Championship events didn't hurt either, but that was HER, not the bike.
In the end we have a 40 year production, dominated by above average to very nice, but sprinkled with mediocre and even bad. Completely normal and understandable. The "religion" is beyond practical reasoning, and is primarily a [...], and the fact that until now (sort of) only the French of the 40's-70's (NOT currently) and the Japanese of the 40's till present, shared the same bicycle "culture".
As to the "credibility" of carrying on a name/tradition of bike making, it's a relatively neutral thing, colored by perception/reputation of the brand. Hence the above fairly accurate assessment. It has practical/buy-able business strategy, and will "work" with a limited client base who go to that church. There's reasons why the name WAS sold, and why there was no French buyer.
Vielen Dank für diesen sehr intensiven Beitrag, @HeikoS69Ich gehe mal Stück für Stück darauf ein:
Die Kernaussage, der außerordentliche Ruf der Marke "René Herse" beruht im Wesentlichen auf der reichhaltigen Dokumentation, die Rebour hinterlassen hat, teile ich nicht. Ich komme am Ende darauf zurück.
Stimmt, ist aber nicht relevant.
Weiß ich nicht, hat in diesem Zusammenhang auch nichts zu suchen
Der letzte Teil stimmt nicht. Sportliche Erfolge waren nicht Sache von Rebour, sondern technische. Der erste Teil stimmt zwar, aber das hätten alle gekonnt und nur teilweise gemacht. Singer z.B. hat den ersten Nachkriegs "Poly de Chanteloup" (Okt. 1945) gewonnen, dafür z.B. Jo Routens (!) aus Grenoble engagiert.
Bereits 1946 bemerkt Rebour in einem Resümee des 1946er Poly, dass der Wettbewerb ggü. den Vorkriegswettbewerben deutlich geändert hätte. Ob der wirtschafltichen Bedeutung für die Konstrukteure der Siegermaschinen würden diese sich mit erheblichem finanziellen Aufwand (ehemals) professionelle Rennfahrer engagieren, die dann mit auf Regelkonformität getrimmten Rennmaschinen (Bleche, Licht, Draht- statt Schlauchreifen, 700x30C war erlaubt) fuhren statt ehedem Jedermänner auf 650B Rädern.
Für René Herse selbst war dieser Wettbewerb der Wichtigste von allen. Er hat sogar seinen letzten Wohnsitz nach der Nähe zur Rennstrecke ausgewählt, meine ich.
Dass die Qualität von Herse Räder von den damals gezahlten Preisen abhing, finde ich irgendwie selbstredend. Ein vollverchromtes Cyclotourisme oder Camping Modell mit allen Extras dürfte insgesamt eine bessere Qualität gehabt haben als ein einfaches Rennmodell ohne irgenein Extra. Dass die "Féderal" - Räder als Budget-Modell eher am unteren Ende der Qualitätsskala zu finden sind, dürfte auch klar sein.
Das erwähnte "morally required him" impliziert aber auch, dass Herse von sich aus vielleicht nie ein solches Budget-Modell angeboten hätte, und das stimmt vermutlich sogar!
Es begab sich zu einer Zeit gegen Ende 1945 als der Präsident des FFCT (Dachverband der frz. Cyclotouriste-Clubs), Herr Antonin, die Pariser Konstruktueure zu einer Versammlung einberief. Er und der Verband waren nämlich in Sorge wegen der Nachkriegsinflation um den Cyclotouriste Nachwuchs, der sich gute Räder kaum noch leisten konnten. Es wurden im Nachgang Standards erarbeitet und Pitard hatte bereits ein paar Wochen später ein solches Modell am Start, hingegen Herse nicht nur auf der genannten Versammlung fehlte (was nicht unbemerkt blieb) sondern auch erst mit seinem 1952er Katalog ein solches Modell anbot.
a) stimmt, Daudon hat's erfunden (mindestens hat er das patentieren lassen)
b) weiß ich nicht
c) stimmt, mir fällt aber gerade nur Maury ein
d) Geschmackssache, stimmt insofern natürlich
e) stimmt, Lewis war's
f) ja, mindestens Singer, Maury, Daudon
g) stimmt nicht !! Ich weiß nur davon, weil Rebour genau diese Dinge von anderen Konstrukteuren genausogut dokumentiert hat!
Und überhaupt kann man das auf mindestens zweierlei Weise werten!
Wie hier eher negativ konnotiert, dann wäre es eher "Abkupferei", andererseits genausogut als "Lernen von Anderen" und sich die besten Lösungen raussuchen. Ich halte es eher mit letzterem Werturteil.
Das scheint mir ein Strohmannargument zu sein. Jedenfalls habe ich das noch nie als Grund für die Überragenheit von Herse Rädern gehört.
Diese Art der Fahrradkultur ist tatsächlich auf Frankreich beschränkt. Ob das nun als Grund für den besonderen Ruf der Firma herhalten kann, keine Ahnung. Japan damit in einen Topf zu werfen finde ich etwas gewagt.
Die Aussage wertet die Situation in 2007 um den Erwerb der Marke durch Mike Kone und ist insofern nicht mehr relevant.
Damit komme ich auf die Kernaussage zurück, die Popularität und der außergewöhnliche Ruf der Marke René Herse rührte von der überduchschnittlichen Dokumentation seitens Herses Buddy Daniel Rebour her.
Weil ich mich lange genug mit dem Werk von Rebour beschäftigt habe, traue ich mir ein eigenes Urteil zu.
Das fällt anders aus.
Korrekt ist, dass Zeichnungen von Herse Rädern und Teilen davon in Rebours Gesamtwerk weit überdurchschnittlich repräsentiert sind.
Das ist in meinen Augen aber ein Henne - Ei Problem. Herse wurde nicht wegen Rebour berühmt, sonderen weil Herses Räder berühmt war, hat Rebour soviel davon gezeichnet. Die Grundlagen für den Ruhm liegen in den sportlichen Erfolgen von Herses Fahrern, angefangen bereits während der Besatzungszeit.
Wenn man die alten Zeitschriften studiert und versucht zu werten, welcher Radwettbewerb dann wohl den höchsten Stellenwert im (Pariser) Frankreich der Nachkriegszeit hatte, kann die Wahl nur auf "Chanteloup" fallen. Damit wurde Ende April, Anfang Mai die Saison eingeläutet, dort traf sich alles was Rang und Namen in der Szene hatte (insbesondere auch die honorigen Herrschaften aus der Industrie) , dort versammelten sich zehntausende von Zuschauern an der Strecke, Erfolge bei diesem Event wurden danach umfangreichst in Werbeanzeigen hervorgehaben. Und Herse wollte das unbedingt gewinnen, vermutlich mehr als alle anderen, immer und immer wieder.
Mit Anfang der 50iger Jahre sind nach und nach fast alle "Elite" Anbieter vom Markt verschwunden. Herse nicht. Er hatte weiterhin Fahrer in Chanteloup am Start, bis ganz zuletzt Ende der 60iger. Basierend auf diesen sportlichen Erfolgen (PBP natürlich auch) hat er immer noch genügend Räder verkaufen können, um auf dem Markt zu bleiben und seine Produkte von Rebour zeichnen zu lassen.
Der Ruhm der Marke Herse fußt meiner bescheidenen Meinung nach auf den sportlichen Erfolgen von Herses Fahrern auf (Langstrecken-)Events. Das Herse dafür gute Fahrer sponsern musste, geschenkt. Dass die auch nur mit funktionierendem und zuverlässigen Material ihre Leistungen bringen konnten, und mit Feedback dem Konstrukteur ständig an seinem Produkt rumfeilen lassen konnten sollte klar sein. Der gute Ruf der Marke dürfte nicht ganz unbegründed zustande gekommen sein.
Weil sich nichts zugetragen hat, was den Ruf hätte ruinieren können, ist er so wie er sich bereits in den 40ern herausgebildet hat immer weiter fortgetragen worden.
Außerdem hatte Herse den schönsten Fahrradkatalog Ende der 40er.
Alles so aus'm Gedächtnis und natürlich nur meine bescheidene Meinung.