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Kleine Bergtour für den Einstieg

Möchte als Flachlandtiroler, ähm, ndt. Tiefebner mal mit dem Rad in die Berge...
Für den Sommer könnte ich mir vorstellen eine Woche für eine Radtour Garmisch–Zürich freizuschaufeln – Garmisch ob der halbwegs guten Anbindung per Bahn über München, Großraum Zürich aus familiären Gründen und der direkten Bahn-Verbindung zurück nach Hamburg. (Falls die Pandemie solch eine Runde erlaubt, ich bin da aber optimistisch.)
Hier ist eine "auf die Schnelle" geplante Tour, d.h. manuelle Detailverbesserungen würde ich bei konkreter Planung einpflegen.
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Nun habe ich aber überhaupt keine Idee wie viel man in der Zeit in den Bergen so fahren kann... Hier im Flachland fahre ich problemlos Hunnies mit >30 km/h und Tagestouren >200 km mit einem Schnitt so um die 30 km/h (auch bei Wind) – und bin dann auch nicht total fertig, sondern kann mich danach auch noch an den Schreibtisch setzen und arbeiten, mit den Kids spielen, o.ä.

Wenn ich mir nun bei Kreuzotter anschaue was meine Touren bedeuten, dann sind das danach wohl so irgendwie geschätzt um/an die 200 W (82 kg + 12 kg). Wenn ich diese Leistung (also 200 W bzw. auch mal 250 W für eine gewisse Zeit, alles bei 80 + 20 = 100 kg Systemgewicht) dann dort auf Bergauffahrten umrechne lande ich bei 5–10 % Steigung bei 7–15 km/h...
Die Quäldich-Angaben für z.B. das Timmelsjoch (Nordrampe von Sölden: 22 km, mittlere Zeit knapp 2 h) laufen auf so 12.4 km/h raus.
Abfahren kann ich ja bisher auch nicht sonderlich gut und wäre da wohl eher vorsichtig (und entsprechend "langsam")...
Ich gehe davon aus, dass ich prinzipiell relativ problemlos 8 h am Tag fahren kann. Ausführliches sightseeing brauche ich nicht so, wobei natürlich schon der eine oder andere Stop für ein paar Photos oder einen Kaffee-snack – plus vllt. 1 h mittags – kommen wird.
Sind diese Angaben so sinnvoll und vernünftig oder übersehe ich etwas?

Wenn ich nun zu meiner Tour gehe – ist es realistisch an einem Tag 100 km z.B. mit dem Timmelsjoch in der Mitte zu fahren? Komplett, also morgens aus dem Inntal los und abends in Meran essen&schlafen?
Ich überlege z.B. an einem Anreise-Tag mit dem Zug nach Garmisch und dann von dort mit dem Rad noch über den Fernpass ins Inntal (Imst–Ötz) zu fahren, Tag 2 aus dem Inntal nach Meran, Tag 3 von Meran ins Engadin (100 km –> Zernez), Tag 4 das Engadin hoch und nach Rhazun/Chur (100 km) oder etwas weiter, Tag 5 dann über den Oberalppas nach Zug.
Alternativ in Andermatt übernachten und dann an Tag 6 noch einen der anderen Pässe dort fahren und dann nach Zug... Dieser Tag 6 ist in dem Sinne auch ein Puffer.
Tag 7 zur Erholung bei privat, Tag 8 Rückfahrt (ICE ab Zürich) – das wäre dann z.B. Sonntag–Sonntag.
Geht so eine Tour?

Vorschläge zur Strecke an sich sind auch herzlich willkommen;-)

Wie warm oder kalt ist es denn im Sommer auf den Pässen? Also brauche ich da evtl. sogar eine lange bib und Thermotrikot im Gepäck oder reichen Sommerklamotten plus Armlinge/Beinlinge/Westen und Regensachen?

Zu genaueren Vorbereitung bzgl. Fitness und Training habe ich einen separaten thread in ebendiesem Forum erstellt.

Ich bin einen guten Teil der Strecke im letzten Jahr gefahren, und finde das meiste wirklich nicht so schlecht wie es hier geschrieben wird. Ich würde eher übers Leutasch ins Inntal fahren (vielleicht mit Start in Kochel anstatt Garmisch), Ofenpass, Albula, Oberalppass fahren sich in der Folge eigentlich nicht so schlecht. Wenn dich Wattzahlen interessieren, bei etwa 90kg Gesamtgewicht (72+8+10) habe ich am 10. Tag der Radreise vormittags am Ofen 260 Watt im Schnitt und nachmittags am Albula 245 Watt getreten.

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Ich erinner mich noch übel an den Lukmanier bei meinem ersten Alpenbrevet. Der zieht bekanntlich mit der Steigung von flach bis moderat an, und lädt sehr zum (zu)schnell Fahren ein, sowie dazu sich an Leute dran zu hängen. Und ich hatte mich an die Falschen ran gehängt, bis ich kurz nach Olivone schlapp gemacht hatte. Dann wirklich langsam hoch, mit vielen Päuschen, lange rasten an der Verpflegung, und dann ging es wieder.
Ich glaube das kennt fast jeder. Was ähnliches ist mir am Hahntennjoch passiert. War damals mein allererster Alpenpass. Nach der bocksteilen Einstiegsrampe unten im Lechtal wird es ja erstmal lange Zeit recht flach. Da hab ich mich dann von dem vermeintlich leichten Gelände verleiten lassen.
So etwa 150 Hm unterhalb der Passhöhe gings dann los....
 
Das Schwierigste am Passfahren ist, anfangs nicht zu überziehen. Mut zur Langsamkeit. ;)

Absolut!
Der Tipp vom Radhändler meines Vertrauens für meinen ersten Ötzi: wenn es gut läuft am Anfang, dann schalte einen Gang runter!
Das muss ich beim ersten Alpenbrevet vergessen haben, nach dem ersten von drei Pässen bin ich geplatzt obwohl ich schon den Ötzi geschafft hatte. War dann aber das letzte Mal ;)
Bis zur Hälfte der Strecke/Höhenmeter haushalte ich seitdem bewusst, dann weiß ich genauer, was an diesem Tag mit mir und der Strecke geht :daumen:
 
Bis zur Hälfte der Strecke/Höhenmeter haushalte ich seitdem bewusst, dann weiß ich genauer, was an diesem Tag mit mir und der Strecke geht
Naja, irgendwann kannst Du von Anfang an auf Kante gehen und zwischendurch auch mal einen Sprint einlegen ojne dass Du für den Tag durch bist. Und dann fängt es an, richtig Spaß zu machen, wenn Du merkst wie Du locker mit 5W/kg mal eben eine Rampe hoch ziehst.
 
Naja, irgendwann kannst Du von Anfang an auf Kante gehen und zwischendurch auch mal einen Sprint einlegen ojne dass Du für den Tag durch bist. Und dann fängt es an, richtig Spaß zu machen, wenn Du merkst wie Du locker mit 5W/kg mal eben eine Rampe hoch ziehst.
Das glaube ich gerne, aber so mit Mitte Fünfzig und mit ü 400Watt ist da diesbezüglich nix/wenig mehr drin :rolleyes:
Macht aber mir nix, weil ich das mittlerweile quasi automatisch tue und mein Fokus auf den Langdistanzen liegt, da ist nicht schneller sondern länger gefragt :cool:
 
und mein Fokus auf den Langdistanzen liegt, da ist nicht schneller sondern länger gefragt
Schnell und lang ist der Schlüssel. Du merkst richtig wie Du trainiert bist wenn Du am letzten Pass der Platinrunde noch mal so richtig los ziehen kannst. Früher in Meiringen war das noch am Besten, wenn man am Susten die Gold- und Silberfahrer überholt hat (die ja auch beachtliches leisten) und dann beim kleinen Gegenanstieg in der Aareschlucht noch mal ohne Rücksicht auf Verluste hoch sprinten konnte.
 
Schnell und lang ist der Schlüssel. Du merkst richtig wie Du trainiert bist wenn Du am letzten Pass der Platinrunde noch mal so richtig los ziehen kannst. Früher in Meiringen war das noch am Besten, wenn man am Susten die Gold- und Silberfahrer überholt hat (die ja auch beachtliches leisten) und dann beim kleinen Gegenanstieg in der Aareschlucht noch mal ohne Rücksicht auf Verluste hoch sprinten konnte.
Ja stimmt, habe ich genau dort erlebt und bei PBP auch, die letzen zwei Etappen sogar noch mit Power! Wobei ich, so glaube ich, nicht deine Geschwindigkeiten erreicht habe.
siehe Signatur unter Events
 
2011? Da waren für mich 2.000 Höhenmeter noch eine Herausforderung und keine abgebrochene Trainingsrunde...

Ich weiss noch, wie ich das erste Mal vom Alpenbrevet gehört hatte. Ich dachte mir, Gold könnte mit viel Training noch darstellbar sein, aber Platin illusorisch. Deshalb wollte ich erst garnicht fahren, denn wenn es Platin gibt muss ich auch Platin machen. Und dann hatte ich mich doch angemeldet. Bis zum Lukmanier war ich überraschend schnell, dann der Einbruch am Lukmanier. Ich hatte aber so viel Puffer dass ich mich einfach 2 Stunden hätte wo hin legen können, und das hat mir die Sicherheit gegeben weiter zu machen. Am Ende waren es - glaube ich - um die 11:40 geworden.
 
Schnell und lang ist der Schlüssel. Du merkst richtig wie Du trainiert bist wenn Du am letzten Pass der Platinrunde noch mal so richtig los ziehen kannst.

auch wenn ich deine ausführlichen tipps in der ersten hälfte des threads sehr schätze, bitte vergiss nicht, dass es hier um die erste große und mehrtägige alpentour eines ndt. flachländers geht und nicht deine bergziegen performance... :p
 
auch wenn ich deine ausführlichen tipps in der ersten hälfte des threads sehr schätze, bitte vergiss nicht, dass es hier um die erste große und mehrtägige alpentour eines ndt. flachländers geht und nicht deine bergziegen performance... :p
Danke Dir – aber insgesamt ist das schon alles gut hier!
Ich bin gerade beruflich ein bisschen ausgelastet, aber hoffe nächste Woche mal eine erste Zusammenfassung/ein update für mich zu machen (kommt dann auch her) und vllt. in 10 Tagen am WE mal den Brocken rauf zu fahren – was dann schon viel definitiveres feedback erlaubt;-)
Bis dahin gerne weiter Kommentare und Infos – am liebsten konstruktive Vorschläge für mein (zu definierendes) Vorhaben, aber Anekdoten sind mit etwas Interpretation oft auch hilfreich:)
(Wobei ich sicherlich kein role model für eine Bergziege bin:-()
 
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Das Schwierigste am Passfahren ist, anfangs nicht zu überziehen. Mut zur Langsamkeit. ;)
Er müsste hinten ein 36er (bzw. theoretisch ein noch grösseres) Ritzel haben bei diesen Leistungswerten (die völlig ok sind), alles andere macht keinen Sinn. Das erlaubt dann auch, langsamer zu fahren, insbesondere wenn man am Anfang noch meint, Bäume ausreissen zu können.
Wichtig ist, du wirst auch dann ab dem zweiten Tag nur noch ca. 80% der Leistung bringen können. Das musst du einkalkulieren.
 
Er müsste hinten ein 36er (bzw. theoretisch ein noch grösseres) Ritzel haben bei diesen Leistungswerten (die völlig ok sind), alles andere macht keinen Sinn. Das erlaubt dann auch, langsamer zu fahren, insbesondere wenn man am Anfang noch meint, Bäume ausreissen zu können.
Und insbesondere wenn man es als Flachlandfahrer nicht gewöhnt ist, Leistung mit niedriger Trittfrequenz zu treten.
 
Er müsste hinten ein 36er (bzw. theoretisch ein noch grösseres) Ritzel haben bei diesen Leistungswerten (die völlig ok sind), alles andere macht keinen Sinn. Das erlaubt dann auch, langsamer zu fahren, insbesondere wenn man am Anfang noch meint, Bäume ausreissen zu können.
Das Rad hat eine 46/30 Kurbel, aber ich habe auch schon überlegt dafür das Gravel-packet (10/11–36) auf den Straßen-LRS zu bauen – hat sonst aber auch schon 10/11–32, wäre also nur das 36er Ritzel mehr Langsamkeit;-)
Wichtig ist, du wirst auch dann ab dem zweiten Tag nur noch ca. 80% der Leistung bringen können. Das musst du einkalkulieren.
Wobei ich aufgrund meiner Erfahrung von sehr langen Touren oder hartem Training eher den dritten (und weitere) Tag als problematisch ansehe – Konzept ist natürlich das gleiche.
 
Gib einfach in einen Ritzelrechner ein, und schau ob Du dann 7-8 km/h noch gescheit treten kannst.
 
Ich würde eher übers Leutasch ins Inntal fahren (vielleicht mit Start in Kochel anstatt Garmisch), Ofenpass, Albula, Oberalppass fahren sich in der Folge eigentlich nicht so schlecht.
Danke für das Teilen der positiven Erfahrung! Wie bist Du denn vom Albula zum Oberalppass gefahren – über Thusis-Rhazun oder über (das auch vorgeschlagene) Lenzerheide?
Und an Alle: der Albula soll doch wirklich sehr schön sein (kenne die Strecke aus dem Zug:-o) – wie vergleicht sich das mit dem Flüela?
Wenn dich Wattzahlen interessieren, bei etwa 90kg Gesamtgewicht (72+8+10) habe ich am 10. Tag der Radreise vormittags am Ofen 260 Watt im Schnitt und nachmittags am Albula 245 Watt getreten
Nur bedingt – da ich meine eignenen ohnehin nur von Kreuzotter (bzw. vielleicht noch danach kalibriertem Strava-Daten) kenne...
Aber ich würde den Albula erst am folgenden Tag nach dem Ofen fahren;-)
 
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Gib einfach in einen Ritzelrechner ein, und schau ob Du dann 7-8 km/h noch gescheit treten kannst.
Der Unterschied ist halt nicht riesig;-)

Bei Kadenz 60 (Kleinste im Ritzelrechner) bzw. 75 rpm
30/36 –> 6,45 km/h bzw. 8,06 km/h
30/32 –> 7,26 km/h bzw. 9,07 km//h
Wie gesagt, alles nicht so riesige Unterschiede – werde das am Brocken austesten fahren;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das ist schon ein riesiger Unterschied. Ob Du mit 8 oder 9 den Berg hoch fährst ist eine andere Welt. Problem ist halt dass die großen Kassetten bescheidene Abstufungen haben. Die 11-28 hat bei den kurzen Gängen die besten Abstufungen, wenn ich mich nicht irre 19-21-23-25-28
 
Der Unterschied ist halt nicht riesig;-)

Bei Kadenz 60 (Kleinste im Ritzelrechner) bzw. 75 rpm
30–36 –> 6,45 km/h bzw. 8,06 km/h
30–32 –> 7,26 km/h bzw. 9,07 km//h
Wie gesagt, alles nicht so riesige Unterschiede – werde das am Brocken austesten fahren;-)
Glaub mir, 1km/h Differenz ist auf Dauer eine Menge.
Als Richtwerte: Die Kadenz sollte eigentlich nie dauerhaft unter 80 sein!

@MtCenis Die Abstufung ist hier völlig egal. Der TE braucht die grösstmögliche Übersetzung (bzw. Untersetzung).
 
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