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Patina Faden

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Hier mal ein paar "Vorher/Nachher" Bilder meines PR10 Scheunenfundes. Als erstes habe ich das Teil mal mit heißem Prilwasser und einer weichen Bürste gewaschen. Die starken Fettverkrustungen waren mit (dem unsinnigen)WD40 schnell gelöst und abgewischt. Den Lack habe ich mit einer sehr sanften Politur (A1-Polish) behandelt, die kaum abrassiv ist, keinen weißen Schleier in Ecken und Kanten hinterläßt und einen hervorragenden Glanz bietet.
Alte Fette in den Lagern wurden mit Lappen und WD40 komplett abgetragen. Selbstredend wurden alle Lager mit neuen Kugeln und einem guten Lagerfett (aus dem Gabelstaplerbereich) bestückt. Die Delrinteile der Schaltung wurden mit Ballistol eingerieben und sehen nun aus wie am ersten Tag!
Chrom- und Aluteile bekamen mit Autosol (mit der goldenen Banderole) wieder einen tollen Glanz!
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Respekt! Tolles Ergebnis!
So sollte das in meinen Augen aussehen.......und trotzdem ist alles original und man sieht dem Teil trotzdem sein Alter an...
Danke für die Blumen. Meine Intension war, dass ich an diesem Rad nur die technisch wichtigen Baugruppen erneuere und alles andere beim "Alten" bleibt. Glücklicherweise stand das Rad aber auch sehr trocken und es gab nur wenig Korrosion. Alleine der Lack ist schon ein Träumchen!
 
Respekt! Tolles Ergebnis!
So sollte das in meinen Augen aussehen.......und trotzdem ist alles original und man sieht dem Teil trotzdem sein Alter an...
Ich möchte hier mit diesem Beispiel aber auch niemanden einen Befehl erteilen, welche Mittelchen er denn nun für die geeigneten hält. In ein paar Wochen werde ich evtl. einen alten Peugeot Porteur bekommen, der noch komplett im orig Lack dasteht. Aber eben dieser hat viele Linierungen und Verzierungen, die nat. unbedingt erhalten bleiben müssen. Ich hoffe, daß mir dann jemand von euch gute Tipps geben kann. Vor allem von @kasitier erhoffe ich mir dann einige Lektionen, hat er hier doch wohl schon mit die meisten Erfahrungen wenn es um richtig alte Farbe geht!
 
Ich möchte hier mit diesem Beispiel aber auch niemanden einen Befehl erteilen, welche Mittelchen er denn nun für die geeigneten hält.

Das wichtigste „Mittelchen“ überhaupt, ist dass man mit offenen Augen durchs Leben geht und die Meinungen anderer mit offenen Ohren anhört und gegebenenfalls kritisch hinterfragt.

Auch ausprobieren und wagen halte ich persönlich für das deutlich höhere Gut, als die Vorgaben anderer stumpf zu reproduzieren oder nachzuahmen.

Es hat aber auch noch nie geschadet, erfahren Menschen zuzuhören.

Dogmatismus hat noch niemandem dauerhaft und vernünftig voran gebracht...
 
Wenn ich sowas an die Schwabbelscheibe halte siehts Sch....aus u wirkt unglaubwürdig
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Davon hat ja auch EXAKT niemand gesprochen.

Es gibt aber eben nicht nur schwarz und weiß......auch beim reinigen und polieren....

Man kann den Alu-Teilen mit ein wenig Autosol und kurz drüberpolieren nen sanften und leichten Glanz verleihen, oder eben in stundenlanger Schleif- und Polierarbeit (mit Hand oder Schwabbelscheibe) die Teile auf Spiegelglanz polieren.

Zwischen diesen beiden Polen ist graduell alles möglich und je nach Einsatzgebiet auch legitim.

Die Teile mit Stahlwolle matter zu schleifen als sie jemals ab Werk waren, hat auch nichts mit Patina zu tun...
 
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Hier mal was anderes, das schöne Victoria hat jemand mit unpassender weisser Mattfarbe und etwas Airbrushing verunstaltet. Da war nix mehr drin mit Pril und Autopolitur. Atemschutzmaske, Waschbenzin, Aceton und Nitroverdünnung kamen zum Einsatz. Und chemikalienfeste Handschuhe. Anschliessend galt es den vergilbten Weißton hinzubekommen. Hier das vorläufige Ergebnis:
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Die Wasserschiebebilder wurden schonenst gereinigt.

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Entscheidend ist meines Erachtens der Zustand und vor allem der Lack des Rahmens. Wenn der erhalten werden kann und soll, dann muss sich der Rest der Komponenten dessen optischem Alter anpassen.

Fehlt da aber nicht vorher noch eine ganz andere und entscheidende Frage bzw. Antwort? ;)

Lack und dessen Erhaltungszustand gehört doch eher zum Gebiet Sammeln und den Themen Stellenwert und Wert.

Denn um mit einem Radl von A nach B zu kommen benötigt es keinen Lack und auch kein Shimmer and Shine. Da zählt doch prinzipiell nur ausreichend sauber, damit man sich nicht anbatzt, ausreichend funktional und sicher, wobei funktional und sicher eng miteinander verbunden sind.

Erweitert man diesen Funktionsgedanken, so sollte zumindest sowas wie Rostschutz vorhanden sein. Dieser kann aus Nickel, Chrom, Ölen oder Lack oder einer Kombination daraus bestehen. Aber auch hier geht es im eigentlichen Sinne doch nicht um Patina sondern rein um die Funktion (jetzt aber in zwei Dimensionen: Nutzung und Rostschutz).

Die Frage nach "wieviel Patina ist eigentlich erlaubt" aber verläßt den Nutz-Ansatz doch bereits vollständig und kehrt diesen in wahlweise Nimbus (aka Stellenwert) und Besitz (aka Wert).

Ähnlich verhält es sich ja auch mit den Begrifflichkeiten Instandsetzung, Reparatur, Konservierung und Restauration, wobei die Instandsetzung einzig die Funktion zurückgibt, die Reparatur nicht nur die Funktion wiederbelebt sondern mindestens temporär werterhaltend wirkt, die Konservierung dagegen weniger die Funktion als den Zustand und Wert nachhaltig erhält und die Restauration per Definition den ursprünglichen Funktionsumfang des Gegenstandes zu 100% wiederbelebt aber zudem auch noch wahlweise den ursprünglichen Wert oder aber den maximalen aktuellen Zeitwert herstellt.
 
Es gibt aber eben nicht nur schwarz und weiß......auch beim reinigen und polieren....

Man kann den Alu-Teilen mit ein wenig Autosol und kurz drüberpolieren nen sanften und leichten Glanz verleihen, oder eben in stundenlanger Schleif- und Polierarbeit (mit Hand oder Schwabbelscheibe) die Teile auf Spiegelglanz polieren.

Zwischen diesen beiden Polen ist graduell alles möglich und je nach Einsatzgebiet auch legitim.

Wobei der erste Teil nur die technischen Möglichkeiten beschreibt und der zweite Teil (das Einsatzgebiet) die viel wichtigere Dimension darstellt, oder?
 
Hier mal noch ein Beispiel: Mein Karakoram. Lange hat es bei einem Trödler im Garten gelegen und war den Unbillen des Wetters ausgesetzt. Beim Lack musste ich mit schärferer Politur ran. Ansonsten wurden aber auch hier nur technische Bauteile ersetzt und der Sattel und der Vorbau gg. Originalteile ersetzt. Dem Rad ist sein Alter (nett) anzusehen, der Lack hat Gebrauchsspuren und die Aluteile wurden nicht spiegelblank poliert.

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Clever gemerkt...

Scherzkeks :cool::p:D:bier:

Nein, ganz im Ernst. bei mir wäre "Dein" Einsatzgebiet viel mehr als nur Sonntags- oder Gebrauchsradl.

Darunter fiele für mich zuerst die Epoche, dann der Kontinent, dann der Hersteller und erst danach der Zustand z.B. des Rahmens. Und persönliche Vorlieben (lieber sauber und Hochglanz bis Neuzustand) kämen erst bei Position 1000 zum Zug.

Bis in die 30er wurde eher vernickelt als verchromt, auf manchem Kontinent sogar länger oder eben kürzer. Insofern und wenn die Nickelschicht unwiederbringlich verloren aber ersetzt werden sollte, dann würde ich auch nur mit Nickel ersetzen und nicht Verchromen. Aluminium war damals (30er und Anfang 40er) nicht ganz so häufig anzutreffen und auch idR nicht hochglanzpoliert oder eloxiert. Also wäre hier für mich auch nach einer Behandlung mit Stahlwolle und einer max. seidenmatt schimmernden Oberfläche Schluß. Ebenso in den 50ern und frühen 60ern.

Bei Lacken gibt es Spezialisten. Und denen würde ich immer mehr vertrauen, als allen Hinweisen im Internet - speziell bei Vorkriegslacken der 00er bis 20er Jahre. Da kann man mit dem falschen Mittel viel versauen.

Ähnlich bei Kunststoffen. Ein Beispiel: Nimm mal eine Schellackplatte und träufle Spiritus oder eine andere Form von Alkohol darauf. Die ist danach im Eimer. Gehst Du dagegen nur mit Spülmittel und Wasser dran, dann macht das dem Material nix aus und Du entfernst nur den Dreck aus den Rillen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier mal noch ein Beispiel: Mein Karakoram. Lange hat es bei einem Trödler im Garten gelegen und war den Unbillen des Wetters ausgesetzt. Beim Lack musste ich mit schärferer Politur ran. Ansonsten wurden aber auch hier nur technische Bauteile ersetzt und der Sattel und der Vorbau gg. Originalteile ersetzt. Dem Rad ist sein Alter (nett) anzusehen, der Lack hat Gebrauchsspuren und die Aluteile wurden nicht spiegelblank poliert.

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Gehen die hellblauen Sprenkler mit Aceton etwa auch nicht ab? :p:D
 
Scherzkeks :cool::p:D:bier:

Nein, ganz im Ernst. bei mir wäre "Dein" Einsatzgebiet viel mehr als nur Sonntags- oder Gebrauchsrä

Darunter fiele für mich zuerst die Epoche, dann der Kontinent, dann der Hersteller und erst danach der Zustand z.B. des Rahmens. Und persönliche Vorlieben (lieber sauber und Hochglanz bis Neuzustand) kämen erst bei Position 1000 zum Zug.

Bis in die 30er wurde eher vernickelt als verchromt. Insofern und wenn die Nickelschicht unwiederbringlich verloren aber ersetzt werden sollte, dann würde ich auch nur mit Nickel ersetzen und nicht Verchromen. Aluminium war damals (30er und Anfang 40er) nicht ganz so häufig anzutreffen und auch idR nicht hochglanzpoliert oder eloxiert. Also wäre hier für mich auch nach einer Behandlung mit Stahlwolle und einer max. seidenmatt schimmernden Oberfläche Schluß. Ebenso in den 50ern und frühen 60ern.

Bei Lacken gibt es Spezialisten. Und denen würde ich immer mehr vertrauen, als allen Hinweisen im Internet - speziell bei Vorkriegslacken der 00er bis 20er Jahre. Da kann man mit dem falschen Mittel viel versauen.

Ähnlich bei Kunststoffen. Ein Beispiel: Nimm mal eine Schellackplatte und träufle Spiritus oder eine andere Form von Alkohol darauf. Die ist danach im Eimer. Gehst Du dagegen nur mit Spülmittel und Wasser dran, dann macht das dem Material nix aus und Du entfernst nur den Dreck aus den Rillen.

Ich hab meine Aussage einfach nur auf eine knappe Anmerkung heruntergebrochen. Ohne Anspruch auf komplette Richtigkeit und Vollständigkeit.

Warum „mein“ Einsatzgebiet nur Sonntags- oder Gebrauchsräder sein sollen, erschließt mir nicht ganz. Aber DU weißt es bestimmt...

Klar, kann ich mit deiner elaborierten, ausufernden Museumsdirektor- und Chefrestaurator-Attitüde nicht mithalten. Genausowenig mit deinem ellenlangen „runterbeten“ und „predigen“ deines Wissens.

Auch ich beschäftige mich mal mehr mal weniger intensiv seit 25 Jahren mit alten Dingen (Autos, Kofferradios, Flickzeugdosen, Email- und Blechschilder, Braun Designklassiker, paar Fahrräder, etc.)

Ich hab schon viel aufgearbeitet, repariert, restauriert und - bis auf wenige Ausnahmen (und die hat wohl jeder in seiner Vita) - nichts zerstört oder verschlimmbessert.

Klar bin ich nicht so lange dabei wie Hochwürden oder der alte Holländer - so wie wahrscheinlich einige hier - aber deswegen bin ich noch lange kein unwissender Trottel...
 
Ich hab meine Aussage einfach nur auf eine knappe Anmerkung heruntergebrochen. Ohne Anspruch auf komplette Richtigkeit und Vollständigkeit.

Warum „mein“ Einsatzgebiet nur Sonntags- oder Gebrauchsrad sein soll, erschließt mir nicht ganz. Aber DU weißt es bestimmt...

Klar, kann ich mit deiner elaborierten, ausufernden Museumsdirektor- und Chefrestaurator-Attitüde nicht mithalten. Genausowenig mit deinem ellenlangen „runterbeten“ und „predigen“ deines Wissens.

Auch ich beschäftige mich mal mehr mal weniger intensiv seit 25 Jahren mit alten Dingen (Autos, Kofferradios, Flickzeugdosen, Email- und Blechschilder, Braun Designklassiker, paar Fahrräder, etc.)

Ich hab schon viel aufgearbeitet, repariert, restauriert und - bis auf wenige Ausnahmen (und die hat wohl jeder in seiner Vita) - nichts zerstört oder verschlimmbessert.

Klar bin ich nicht so lange dabei wie Hochwürden oder der alte Holländer - so wie wahrscheinlich einige hier - aber deswegen bin ich noch lange kein unwissender Trottel...
Da hast Du gerade etwas komplett in den falschen Hals bekommen. So, wie Du ihn interpretiert und augenscheinlich auch verstanden hast, war mein Beitrag gar nicht gemeint. Insofern tut mir das leid und ich würde mich freuen, wenn wir das Mißverständnis gemeinsam aufarbeiten und auflösen könnten.
 
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