@Damaja : Wenn jemand so einen Faden eröffnet, habe ich, da wie jeder auch ein wenig vorurteilsbeladen, gleich den Verdacht, dass hier jemand schwer am trollen ist, oder dass ein solcher Faden nur von einem Jungspund kommen kann, dem seine Testosteronschübe zu schaffen machen.
Jetzt habe ich mal in Deine persönlichen Infos gesehen: Jahrgang 1960! Stimmt das??
Na, lassen wir das mal so stehen.
Ich fahre seit Jahrzehnten nur mit dem Rad und nutze den ÖVNP. Übrigens in Berlin. Ein Auto habe ich nie besessen, das braucht man hier einfach nicht.
Und seit über 20 Jahren habe ich nichts anderes mehr als Rennräder gehabt, auch für den Stadtverkehr. Und ich war oft sehr flott unterwegs, streckenweise schneller, als auf einer Trainingsrunde ( sch.... schon wieder zu spät....). Und meine Erfahrung ist, dass man von Zeitnot getrieben zwar höhere Endgeschwindigkeiten hat, aber kaum effizienter fährt und damit wirklich schneller ans Ziel kommt, als wenn man sich sozusagen locker im "Flow" treiben lässt. Ist auch letztlich entspannter.
Aber ich fahre da keine Rennen, das mache ich nicht einmal im Training auf eher ruhigen Land- und Kreisstraßen. Mich irritieren sogar manche "Rennradler-Kollegen", die hier irgendwie mental in den Rennmodus schalten.
Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen ist aber immer absolut sinnfrei. Erst recht in der Stadt, aber selbst für das Training.
Du magst Dich darüber freuen, wenn Dein Computer Dir anzeigt, dass dort der Wert X steht.
Was hilft Dir das? Es sagt kaum etwas über Deine körperliche Leistungsfähigkeit aus. Wer beim Training nur seinen "Schnitt" im Auge hat und bolzt, was die Beine hergeben, wird auch nie einen wirklichen Trainingseffekt erzielen, im Sinne von ausdauernder, schneller, besser zu werden.
Der "Schnitt" ist eigentlich nur das, was man sich, an der Theke gelehnt, unter gewissen Rennradlern so an den Kopf werfen kann, um vermeintlich ein wenig zu glänzen, den anderen zu übertreffen. Meist ist das sowiso gelogen, oder zumindest schön gerechnet

. Das ist nichts anderes, als der dicke Fisch unter Anglern, eine Art Schwanzvergleich, ohne stichhaltige Beweise auf den Tisch legen zu müssen

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Wer im Straßenverkehr an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit an den Pedalen pumpt, wird sein Aufmerksamkeits- Niveaus erheblich absenken, bis er sich und andere wirklich gefährdet. Es ist ist kaum verantwortlicher im ausgepumpten Delirium die Straßen unsicher zu machen, als sich mit geeigneten Substanzen die Birne zu vernebeln.
Wenn Du von A nach B willst, ist es kaum interessant, wie "toll" Du dabei bist, sondern eigentlich nur, ob Du gut ankommst. Mit dem Rad, und es ist wirklich egal mit welchem, ist man in der Stadt oft schneller, als mit dem Auto.