iYassin
Mitglied
Hallo Ihr alle,
ich bin neu hier im Forum und auf der Suche nach einem - und da fangen die Fragen an - Rennrad (?), für alle "Lebenslagen" und Jahreszeiten.
Vorab: Der Text ist lang, ich weiß unten stehen die Fragen nochmal als "Kurzversion" mit expliziten Verweisen in den Text.
Erst einmal zu mir: Aus irgendeiner nicht gründlich durchgeführten Überlegung heraus habe ich mir vor zwei Jahren ein Hardtail-MTB (Bulls Copperhead Supreme) zugelegt - und naja, wie Ihr Euch schon denken könnt, hat das Rad in den zwei Jahren zweimal leichtes Gelände (höchstens 1%), dann vielleicht noch 10% Feldwege gesehen und diente mir sonst zu 89% dazu, mich möglichst schnell und (an den Reparatureinsätzen gemessen) offenbar nicht ganz der ursprünglichen Ausrichtung entsprechenden Art und Weise durch die Stadt zu bewegen.
Naja, Mitte letzten Jahres bekam ich dann überraschenderweise ein ziemlich klassisches Rennrad geschenkt: Ein 1985er Dawes Stratos mit Reynolds 531-Rahmen, kompletter Shimano 600er-Ausstattung, Mavic-Laufrädern etc. Kurzerhand wurden der Umbau zum Stadtrad (gefühlt 3 kg schwerer Gepäckträger etc.) rückgängig gemacht, Lenkerband und Bremsanlage erneuert und seitdem langweilt sich das MTB. Ich habe dann - leider ein Jahr nach dem Kauf des MTBs - gemerkt, dass ich mit dem Renner viel schneller unterwegs bin und dass es mir einfach auch viel mehr Spaß macht.
Nunja, auch wenn der Rahmen (bis auf Rost an der Sattelklemme) noch top aussieht - dem Spaß setzt der Zahn der Zeit wohl langsam ein Ende: Lagerschaden an der Vorderradname, das Tretlager knackt ungesund und seit heute springt die (Rahmen-)Schaltung immer zurück in den größten Gang, sobald ich den Hebel loslasse - sicher lässt sich das alles reparieren, aber
a) würde ich das, wenn, dann reparieren lassen (auch wenn ich es wohl könnte, ich traue es mir nicht zu - bevor dann im abendlichen Berufsverkehr irgendwas den Geist aufgibt und ich unsanft absteige, während der nächste Autofahrer, der es nicht erwarten kann, an der nächsten roten Ampel zu stehen, wenige cm hinter mir fährt - und habe im Studentenwohnheim auch nicht die Möglichkeit zum Lagern und Verwenden eines Montageständers
b) frage ich mich, ob es sich für das Rad noch lohnt... denn irgendwann möchte ich schon etwas neueres haben.
Dafür ist es jetzt wohl gar kein schlechter Zeitpunkt - mein MTB wechselt hoffentlich bald den Besitzer, und ich muss ohnehin irgendwas machen. Also:
Was möchte ich mit dem Rad machen? Wie schon erwähnt, eigentlich alles. ;-) Sprich:
"Fortbewegung"
- In die Uni (Abus Bordo Granit X-Plus ist vorhanden )
- Durch die Stadt (das dann auch mal mit Sachen im Rucksack, vom Laptop bis zu Einkäufen) -
Sport
- "Training" über Landstraßen
- Touren über Landstraßen/Radwege
Das alles möglichst schnell und sportlich - auch den Rennradlenker möchte ich nicht mehr missen, sodas Speedbikes eigentlich herausfallen. Ich bin also unentschlossen zwischen Rennrad und Cyclocross-Bike.
Für einen Crosser spricht, nach dem, was ich bisher gelesen habe, die höhere Robustheit (leider zeichnet sich Heidelberg nicht gerade durch einwandfreie sowie schlaglochfreie Straßen und Fahrradwege aus, und den ein oder anderen kleinen Bordstein nimmt man ja in der Stadt selten dann doch mal etwas zu schnell) - aber wenn ich dann lese "ein Crosser kann zwar alles, aber nichts so richtig", und dass bei Crossern generell das Oberrohr etwas kürzer als bei vergleichbaren Rennern ist - ich mir bei meinem Dawes-Renner (passt von der Rahmenhöhe recht gut) aber ab und zu "vom Gefühl her" einen etwas längeren Rahmen wünschen würde, bin ich mir da nicht mehr so sicher...
Was meint Ihr dazu?
Wie verhält es sich mit der "Allwettertauglichkeit" beider Radtypen? Reifentechnisch würde ich vermutlich keine Slicks, sondern etwas mit zumindest etwas Profil fahren (habe ich auch auf dem Dawes). Bei Regen muss ich nunmal genauso in die Uni wie im Hochsommer. Ist das für ein RR/für einen Crosser ein Problem, von der Fahrsicherheit und der Technik her?
Wie verhält es sich im Winter? Häufigere Pflege und keine Fahrten direkt nach Streusalzeinsätzen sind ja klar, aber kommt ein RR/CC-Antrieb mit Schnee und Matsch klar oder ist das tödlich?
Dann zur Ausstattung:
Schaltung - mindestens vollständige Shimano 105-Ausstattung wäre Pflicht, Ultegra-Komponenten natürlich nice to have...
Antrieb - was würdet Ihr mir empfehlen? Kompakt/Zweifach/Dreifach? Hier ist zwar (bis auf wenige, kleinere "Berge") alles mehr oder weniger flach oder zumindest nur eine kleinere Steigung, Touren könnten mich aber natürlich auch in bergigere Gefilde führen. Aber ich denke mal, "Flachland" wird da dominieren...
Bremsen - ganz klar, ich liebe Scheibenbremsen (gerade, da ich ja auch immer wieder bei schlechtem Wetter fahre - da verzögert die Bremse am MTB einfach viel besser, wenn auch lauter , als die am RR). Ebenso klar ist mir aber auch, dass das bei RRs nicht sonderlich verbreitet ist (gibt es überhaupt welche?) - spräche also für einen Crosser. Was meint Ihr dazu? Wäre das für ein "Rad für alles" ein Must-Have?
Vielen Dank, wenn Ihr schonmal bis hierher gelesen habt. Ich weiß, ich neige dazu, etwas ausführlich zu schreiben... nochmal die Kurzfassung der Fragen:
- Rennrad oder Cyclocross-Bike? Was ich mit dem Rad machen möchte, steht oben im gleichnamigen Abschnitt.
- Fahren bei Regenwetter und im Winter: Okay? Oder tödlich für das Rad/gefährlich für den Fahrer?
- Antrieb: Kompakt/Zweifach/Dreifach?
- Bremse: Felge oder Scheibe (inkl. Entscheidung für Cyclocross-Bike)?
Was meint Ihr zu den Punkten, bei denen ich mir unsicher bin? Und bin ich hier richtig oder soll ich mich gleich in das Cyclocross-Kaufberatungsforum begeben?
Und wenn ich hier richtig bin: Gebraucht und top ist in Ordnung, neu muss nicht unbedingt sein, wenn es dafür viel besser oder deutlich günstiger ist. Budgetmäßig hätte ich maximal 1500 Euro eingeplant...
Könntet Ihr mir da konkret ein Rad empfehlen?
Vielen vielen Dank schonmal!
Viele Grüße,
iYassin
ich bin neu hier im Forum und auf der Suche nach einem - und da fangen die Fragen an - Rennrad (?), für alle "Lebenslagen" und Jahreszeiten.
Vorab: Der Text ist lang, ich weiß unten stehen die Fragen nochmal als "Kurzversion" mit expliziten Verweisen in den Text.
Erst einmal zu mir: Aus irgendeiner nicht gründlich durchgeführten Überlegung heraus habe ich mir vor zwei Jahren ein Hardtail-MTB (Bulls Copperhead Supreme) zugelegt - und naja, wie Ihr Euch schon denken könnt, hat das Rad in den zwei Jahren zweimal leichtes Gelände (höchstens 1%), dann vielleicht noch 10% Feldwege gesehen und diente mir sonst zu 89% dazu, mich möglichst schnell und (an den Reparatureinsätzen gemessen) offenbar nicht ganz der ursprünglichen Ausrichtung entsprechenden Art und Weise durch die Stadt zu bewegen.
Naja, Mitte letzten Jahres bekam ich dann überraschenderweise ein ziemlich klassisches Rennrad geschenkt: Ein 1985er Dawes Stratos mit Reynolds 531-Rahmen, kompletter Shimano 600er-Ausstattung, Mavic-Laufrädern etc. Kurzerhand wurden der Umbau zum Stadtrad (gefühlt 3 kg schwerer Gepäckträger etc.) rückgängig gemacht, Lenkerband und Bremsanlage erneuert und seitdem langweilt sich das MTB. Ich habe dann - leider ein Jahr nach dem Kauf des MTBs - gemerkt, dass ich mit dem Renner viel schneller unterwegs bin und dass es mir einfach auch viel mehr Spaß macht.
Nunja, auch wenn der Rahmen (bis auf Rost an der Sattelklemme) noch top aussieht - dem Spaß setzt der Zahn der Zeit wohl langsam ein Ende: Lagerschaden an der Vorderradname, das Tretlager knackt ungesund und seit heute springt die (Rahmen-)Schaltung immer zurück in den größten Gang, sobald ich den Hebel loslasse - sicher lässt sich das alles reparieren, aber
a) würde ich das, wenn, dann reparieren lassen (auch wenn ich es wohl könnte, ich traue es mir nicht zu - bevor dann im abendlichen Berufsverkehr irgendwas den Geist aufgibt und ich unsanft absteige, während der nächste Autofahrer, der es nicht erwarten kann, an der nächsten roten Ampel zu stehen, wenige cm hinter mir fährt - und habe im Studentenwohnheim auch nicht die Möglichkeit zum Lagern und Verwenden eines Montageständers
b) frage ich mich, ob es sich für das Rad noch lohnt... denn irgendwann möchte ich schon etwas neueres haben.
Dafür ist es jetzt wohl gar kein schlechter Zeitpunkt - mein MTB wechselt hoffentlich bald den Besitzer, und ich muss ohnehin irgendwas machen. Also:
Was möchte ich mit dem Rad machen? Wie schon erwähnt, eigentlich alles. ;-) Sprich:
"Fortbewegung"
- In die Uni (Abus Bordo Granit X-Plus ist vorhanden )
- Durch die Stadt (das dann auch mal mit Sachen im Rucksack, vom Laptop bis zu Einkäufen) -
Sport
- "Training" über Landstraßen
- Touren über Landstraßen/Radwege
Das alles möglichst schnell und sportlich - auch den Rennradlenker möchte ich nicht mehr missen, sodas Speedbikes eigentlich herausfallen. Ich bin also unentschlossen zwischen Rennrad und Cyclocross-Bike.
Für einen Crosser spricht, nach dem, was ich bisher gelesen habe, die höhere Robustheit (leider zeichnet sich Heidelberg nicht gerade durch einwandfreie sowie schlaglochfreie Straßen und Fahrradwege aus, und den ein oder anderen kleinen Bordstein nimmt man ja in der Stadt selten dann doch mal etwas zu schnell) - aber wenn ich dann lese "ein Crosser kann zwar alles, aber nichts so richtig", und dass bei Crossern generell das Oberrohr etwas kürzer als bei vergleichbaren Rennern ist - ich mir bei meinem Dawes-Renner (passt von der Rahmenhöhe recht gut) aber ab und zu "vom Gefühl her" einen etwas längeren Rahmen wünschen würde, bin ich mir da nicht mehr so sicher...
Was meint Ihr dazu?
Wie verhält es sich mit der "Allwettertauglichkeit" beider Radtypen? Reifentechnisch würde ich vermutlich keine Slicks, sondern etwas mit zumindest etwas Profil fahren (habe ich auch auf dem Dawes). Bei Regen muss ich nunmal genauso in die Uni wie im Hochsommer. Ist das für ein RR/für einen Crosser ein Problem, von der Fahrsicherheit und der Technik her?
Wie verhält es sich im Winter? Häufigere Pflege und keine Fahrten direkt nach Streusalzeinsätzen sind ja klar, aber kommt ein RR/CC-Antrieb mit Schnee und Matsch klar oder ist das tödlich?
Dann zur Ausstattung:
Schaltung - mindestens vollständige Shimano 105-Ausstattung wäre Pflicht, Ultegra-Komponenten natürlich nice to have...
Antrieb - was würdet Ihr mir empfehlen? Kompakt/Zweifach/Dreifach? Hier ist zwar (bis auf wenige, kleinere "Berge") alles mehr oder weniger flach oder zumindest nur eine kleinere Steigung, Touren könnten mich aber natürlich auch in bergigere Gefilde führen. Aber ich denke mal, "Flachland" wird da dominieren...
Bremsen - ganz klar, ich liebe Scheibenbremsen (gerade, da ich ja auch immer wieder bei schlechtem Wetter fahre - da verzögert die Bremse am MTB einfach viel besser, wenn auch lauter , als die am RR). Ebenso klar ist mir aber auch, dass das bei RRs nicht sonderlich verbreitet ist (gibt es überhaupt welche?) - spräche also für einen Crosser. Was meint Ihr dazu? Wäre das für ein "Rad für alles" ein Must-Have?
Vielen Dank, wenn Ihr schonmal bis hierher gelesen habt. Ich weiß, ich neige dazu, etwas ausführlich zu schreiben... nochmal die Kurzfassung der Fragen:
- Rennrad oder Cyclocross-Bike? Was ich mit dem Rad machen möchte, steht oben im gleichnamigen Abschnitt.
- Fahren bei Regenwetter und im Winter: Okay? Oder tödlich für das Rad/gefährlich für den Fahrer?
- Antrieb: Kompakt/Zweifach/Dreifach?
- Bremse: Felge oder Scheibe (inkl. Entscheidung für Cyclocross-Bike)?
Was meint Ihr zu den Punkten, bei denen ich mir unsicher bin? Und bin ich hier richtig oder soll ich mich gleich in das Cyclocross-Kaufberatungsforum begeben?
Und wenn ich hier richtig bin: Gebraucht und top ist in Ordnung, neu muss nicht unbedingt sein, wenn es dafür viel besser oder deutlich günstiger ist. Budgetmäßig hätte ich maximal 1500 Euro eingeplant...
Könntet Ihr mir da konkret ein Rad empfehlen?
Vielen vielen Dank schonmal!
Viele Grüße,
iYassin