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Vergammelte Schönheit - Rahmen noch zu retten?

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...Warum muss der Rahmen dieser Gurke auch genau meine Größe haben?...:wut:

Ich habe vorhin die Oberrohrschellen entfernt um das Oberrohr genau in Augenschein zu nehmen - per Kneifzange, auch mit Rostlöser war bei den Schrauben nichts mehr zu machen. Fazit:
Das Oberrohr hat derart viele größere und kleinere (leider aber mehr größere) Rostschäden, dass ein Ausbessern alleine Blödsinn wäre, da bleibt wohl nur eine Neulackierung. Und wenn ich eh schon dabei bin, kann ich auch gleich den ganzen Rahmen machen lassen. Wenigstens ist der Chrom noch in einem relativ guten Zustand.

Aber bevor ich soweit gehe und groß Geld investiere, kennt jemand vielleicht einen kompetenten Rahmenbauer in der Umgebung von Münster, der sich den Rahmen zuerst einmal bzgl. der Rostnarben kritisch anschauen kann?

Das Rad wird wohl ein Langzeitprojekt und Groschengrab...
 
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... nun ... bevor Du eine komplette Neulackierung angehst, schaue Dir unbedingt Deine Decals ganz genau an und vergleiche diese mit denen, die man in GB und Australien erhält ... nicht daß Du hinterher böse Überraschungen hast und die wirklich passenden Decals nicht findest ... :cool:
 
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Danke für den Tip mit den Decals! :) Aber keine Sorge, ich werde an diesem Rad nichts überhasten. Bevor ich irgendetwas am Rahmen oder an der Lackierung verändere, werde ich es bis ins kleinste Detail abfotografieren, damit ich es nachher wieder genau so hinbekomme.
 
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Hmm, was ist für Dich "in der Umgebung"?
Wäre Bochum noch okay?
http://www.krabo.de/
 
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Danke für den Tip mit den Decals! :) Aber keine Sorge, ich werde an diesem Rad nichts überhasten. Bevor ich irgendetwas am Rahmen oder an der Lackierung verändere, werde ich es bis ins kleinste Detail abfotografieren, damit ich es nachher wieder genau so hinbekomme.

... dann hast Du mich leider falsch verstanden ... abfotografieren wird Dir nix helfen ... denn genau die Decals, die auf Deinem Peugeot derzeit drauf sind, gibt es weder bei decals 2000 in GB noch bei gts in Australien. Weder wenn man verschiedene Sätze kauft noch in einem Satz und auch nicht auf Anfrage.
 
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... dann hast Du mich leider falsch verstanden ... abfotografieren wird Dir nix helfen ... denn genau die Decals, die auf Deinem Peugeot derzeit drauf sind, gibt es weder bei decals 2000 in GB noch bei gts in Australien. Weder wenn man verschiedene Sätze kauft noch in einem Satz und auch nicht auf Anfrage.

Die Sachen von D2000 kenne ich nicht, die von gts schon und die haben mir teilweise sehr gut gefallen, teils auch weniger. Die Zeus-Aufkleber auf Chromfolie scheinen dem Original zu entsprechen, die Eddy-Merckx Kleber (die eckigen) auch, bis auf ausgerechnet die großen Unterrohraufkleber, bei denen nicht weiße Schrift auf Goldfolie, sondern nur gold bedruckter Rand auf weißer Folie verwendet wurde. Auf Nachfrage hieß es, er bekäme so eine komplexe Form nicht ausgeschnitten, sinngemäß.

Nehmen wir mal an, dass seine Aufkleber formal korrekt sind, so stört mich doch, dass alles auf Folie gedruckt wird - oder hat er auch Abziehbilder, varnish usw.?
 
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Servus,

bei den Peugeot-Klebern geht es echt nicht um die Qualität ... die ist in Ordung und ja, man kann sich sicher drüber streiten, ob der Druck auf Vinyl oder die Transfers eigentlich Wasserabziehbilder sein müßten ... oder oder ...

... das ist aber echt nicht der Punkt.

Fakt ist, daß sowohl die PeIckse als auch die PYpselon ab ungefähr 1975/76 nochmal andere Decals aufwiesen ... da findet sich z.B. das Record du Monde zweifach auf dem Sattelrohr und es findet sich dort zudem je ein schwarzer Ring unten und oben zusätzlich ...

... und keiner der bekannten Anbieter hat diese Details bei seinen Decal-Sätzen berücksichtigt. Wenn man genau hinsieht, dann fällt das auch deutlich auf.

Dann stellt sich noch zusätzlich das Problem mit dem Prestige-Kleber ... wenn man den haben will, muß man zwei Decal-Sätze kaufen ...

Deshalb kann ich nur dazu raten, daß man keine Neulackierung angeht, solange man auf diese Details nicht wirklich verzichten kann/ will/ möchte.
 
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Danke für die vielen Infos!

Bochum ist idR ein bißchen weit, aber früher oder später komme ich da auch wohl mal hin. Eilt auch nicht.

Das mit den Decals ist echt ein Problem, ich war davon ausgegangen dass man die relativ problemlos bekommen könnte, und es nur auf die richtige Größe etc ankommt.
Mein Problem ist, generell dürfte es wohl möglich sein den Lack zu erhalten, aber zumindest das Oberrohr muss komplett neu lackiert werden, da die Lackschäden durch den Rost besonders auf der Oberseite viel zu zahlreich sind... Sobald ich es schaffe poste ich ein Bild davon. Und der Prestige-Schriftzug geht zumindest teilweise eh in die Binsen, wenn ich die beiden direkt am Schriftzug gelegenen Roststellen vollständig anschleife. :(

Immerhin, wenn ich mich auf das OR beschränken würde, bräuchte ich lediglich den Prestige-Schriftzug. Kann ich nicht auch versuchen, den selbst zu rekonstruieren, oder ist das für mich als Laien sofort zum Scheitern verurteilt?
 
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Schriftzüge in druckfähiger Qualität nachzubauen, ist keine große Sache. Du brauchst dazu nur ein gutes Bild vom Original, am besten auch in Originalgröße, und ein Vektorzeichenprogramm wie z.B. CorelDraw oder Adobe Illustrator. Eine Sammlung der gängigsten Schriften schadet natürlich auch nicht und macht vieles einfacher, wenn mal irgendwo längere Texte drauf sein sollen.

Falls Du wissen willst, wie eine bestimmte Schrift heißt, füttere einfach dieses Tool hier mit einem möglichst kontrastreichen Bild davon: http://new.myfonts.com/WhatTheFont/

Wenn Du die Motive dann nachgebaut hast, wandelst Du die Texte in Pfade, falls Du nicht sowieso alles selbst nachgezeichnet hat. Überlappende Einzelteile in der gleichen Farbe verschneidest Du am besten zu zusammenhängenden Flächen; bei sich überlagernden oder aneinander angrenzenden Flächen sollte immer die hellere im Hintergrund liegen und die dunklere diese "überdrucken". Falls Sonderfarben wie Gold, Silber oder deckendes Weiß nötig sind, legst Du diese als Volltonfarben an und benennst sie entsprechend; dabei schadet eine Rücksprache mit demjenigen nicht, der das anschließend drucken soll. Wenn es nicht eilig ist, kann ich Dir bei den Vorlagen gern helfen.

Mehrfarbige, filigrane Motive sollten tatsächlich gedruckt werden und für Einzelstücke kommt dabei eigentlich nur der Thermotransferdruck auf klare Wasserschiebebilder in frage. Diese Drucker verwenden keinen Toner und keine Tinte, sondern brennen die Farbpartikel aus Kunststoffbändern heraus, womit deckende Farben und echtes Metallic möglich werden und anschließend auch nicht ausbleichen, wenn das Rad mal ein paar Wochen in der prallen Sonne steht. Idealerweise kann so ein Drucker dann auch gleich noch Konturen schneiden, er heißt dann meistens "Roland ColorCamm". Das Wasserschiebebild kommt auf den Metallic-Basislack und verschwindet anschließend unterm Klarlack.
Das Dumme an der Sache ist, dass kaum einer der typischen "Werbefritzen" so ein Ding hat. Man findet Thermodrucker häufiger bei Bestattungsinstituten als "Kranzschleifen-Golddrucker", wobei man dort wiederum meistens keine Ahnung von anderen Trägermaterialien und komplizierten Motiven hat. Gute Messebauer könnten ebenfalls Thermodrucker haben, müssen aber nicht.

Etwas "saftiger" und noch näher am Original wäre die Umsetzung im Siebdruck, die allerdings sehr viel mehr Arbeit macht und sich für Einzelstücke nicht lohnt.

Bei einfarbigen Motiven ist die Alternative, sie aus Maskierfolie schneiden zu lassen und aufzulackieren. Folienschnippler findet man eigentlich an jeder Ecke.
 
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Danke Knobi! Ich werde es jetzt bei Gelegenheit zerlegen und mich an die Arbeit machen.
 
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:eek:
flammberg...
ich verneige mich in Erfurcht vor soviel Sachverstand.
Gman
 
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"Bronze-Schweißen" klingt für mich entfernt nach dem, was man heute als "MIG-Löten" bezeichnet - liege ich damit in etwa richtig?
Und nimmst Du zum Konservieren von Rost und verrotteten Lacken etwa Tiefengrund?
 
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Denk daran beim Oberrohrkauf:
das hat dank seiner Herkunft 26,0mm Durchmesser, nicht 25,4mm... ist also sehr selten noch zu finden!
 
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Warum löscht Flammberg seine Beiträge, stellt sie erneut ein und löscht sie dann doch wieder?
 
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:confused: Kein Plan. Wollte es mir gerade in Ruhe durchlesen.
 
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Warum löscht Flammberg seine Beiträge, stellt sie erneut ein und löscht sie dann doch wieder?
Das erkläre ich gerne. Nach einer recht häßlich anklingenden Nachricht eines Forumsmitgliedes mit dem Hinweis, ich solle doch entweder diese "lächerlichen Copyright-Stempel" in meinen Fotos unterlassen oder ganz auf das Einstellen von Bildern verzichten, war ich mir einfach nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch irgendwelches Bildmaterial zeigen wollte.
 
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Also, mich hätten die Stempel definitiv nicht gestört. :( Kann dich aber gut verstehen - wenn man sich soviel Mühe gibt zu helfen und zu erklären wie du es getan hast, ist das Letzte, was man braucht, deswegen angemeiert zu werden. Meinerseits auf jeden Fall ein großes Dankeschön für die Mühe, die du dir gemacht hattest!!!
 
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pfff, immer noch deine entscheidung was du hochlädst, ich glaube es hat mehr gefallen als dass die texte da drin vom anschauen abhalten
also hepp, auf ein neues :wink2:
 
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Stör Dich doch einfach nicht an dem, was andere sagen, vor allem im Internetz nicht!
Den Text mitten auf den Bildern fand ich allerdings auch etwas unglücklich und würde dafür, wenn es wirklich wichtig ist, eine zierlichere Markierung wie z.B. das diagonale Kreuz von istockphoto vorschlagen. In der Mitte vielleicht eine kleine Flamme als Outline und irgendwo unten ganz klein der Text, damit vom Bild noch was übrig ist.

Aber wer klaut denn eigentlich Deine Fotos? Was machen diese Leute dann damit, und warum stört es Dich?
 
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Vielleicht bin ich zur Zeit wirkliche in wenig hysterisch. Wie auch immer, die Bilder waren noch online und so muß ich sie nicht mehr bearbeiten.

Wie versprochen, einige Photos von Reynolds-Aufklebern an einigen meiner Räder, für die ich jedoch leider nicht viel Zeit und gutes Licht hatte.

Aus aktuellem Anlaß (es wurden auf ebay zwei meiner Fotos mit den Worten: "sieht in etwa so aus" für Verkäufe mißbraucht) gibt es Bilder von mir ab jetzt nur noch mit Copyright-Stempel - ich empfehle Euch, dieses, zugegeben unfreundlich und häßlich wirkende Verfahren zu übernehmen.

Als erstes ein Bild, das veranschaulicht, wie weit man Rost tolerieren kann, ohne daß dadurch Gefahr für die Substanz bestehen würde. Der leichte Oberflächenrost wurde hier von mir sorgsam plastiniert, um die Porosität zu unterbinden und damit das Vermögen, Feuchtigkeit und Sauerstoff weiter an das Metall heranzutragen. Anschließend erfolgte eine aufwendige Sicherung der Lackierung. Durch die unverdeckt gezeigten Farbschäden lassen sich alle "Etagen" der Lackierung erkennen: freigelegtes Metall, die schwarze "Bonderizing"-Schicht, eine Art Rostschutz, den silbernen Reflexions-Lack und den ehemals preußischblauen Flamboyant-Lack. In diesem Bild unsichtbar, müßte man sich noch einen abschließenden Klarlack vorstellen, nach dessen Verlust der Lackaufbau der Verwitterung ausgesetzt war. Das Rad hatte jahrzehntelang in einem Schuppen gelegen, der Lack war als Folge der Außenlagerung so stark geschädigt, daß er sich mit dem bloßen Fingernagel wegschieben ließ. Alle Teile des Rades, sogar die zeitgenössische Bereifung, sind original erhalten.

Der Aufkleber ist das kleinste Reynolds 531 Transfer: nur die drei Hauptrohre aus Reynolds 531 unkonifiziert.

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Auch beim folgenden, muffenlos geschweißten Rad, um etwa 1947, noch mit "headclip", einer frühen, englischen Form des integrierten Steuersatzes, war der Lack nicht der allerbeste, war stellenweise extrem ausgedünnt und mußte von mir gesichert werden.

Auch hier ist der Aufkleber das kleinste Reynolds 531 Transfer: nur die drei Hauptrohre aus Reynolds 531 unkonifiziert.

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Beim folgenden Rad aus 1954 in "bi-laminierter" Bauweise war der Lackaufbau stabil und in gutem Zustand und bedurfte keinerlei Sicherung. Als damaliges Einsteigerrad trägt auch dieses das kleinste Reynolds 531 Transfer: nur die drei Hauptrohre aus Reynolds 531 unkonifiziert. Der Rahmen ist bronze-geschweißt, was wie Muffen aussieht, sind aufgelötete Bleche. Es handelt sich um eine Mischung beider Verfahren, dem geschweißten und dem in Muffen gelöteten, von von man sich die folgenden Vorteile versprach: größere Stabilität sogar gegenüber der rein in Muffen gelöteten Bauweise, freie Wahl der Rohrwinkel, geringeres Gewicht, geringere Produktionskosten.

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Beim folgenden Rad aus 1937 ist der originale Lackaufbau sehr gut erhalten, einzig das hier Wichtigste, der Reynolds-Aufkleber, scheint eine spätere Hinzufügung zu sein, denn es ist nicht die damals gebräuchliche Version (von welchem anderen Rad aus 1937 ich ein Foto hätte machen können, ist mir erst jetzt eingefallen, wo ich dies schreibe). Wie auch immer, für ein originallackiertes Rad aus dieser Zeit sehr gut. Dies war ein absolutes Spitzenmodell, deshalb das in der Hierarchie größte Transfer: alle Rohre aus Reynolds 531, doppelt konifiziert. Die Gabel ist sogar aus Accles & Pollock-Rohr, das Bild vom Stempel auf dem Gabelschaft reiche ich nach. Die Muffen sind bei diesem Rad von Hand mit der Laubsäge ausgeschnitten worden, der Rahmen ist über und über mit aufwendigen Linierungen verzieht, man beachte auch die Malerei am Ende der Sattelstreben. Die weißen Bruchlinien zeigen Sprünge im Klarlack, die jedoch nur unter Blitzlicht hervortreten, bei Tageslicht dagegen verborgen bleiben.

Die beiden letzten Claud Butler nebeneinander zu zeigen, wäre besonders reizvoll, was ich später auch einmal nachholen werde, denn das 1954er Modell möchte die Erscheinung des Vorkriegs-Rades mit einfacheren Mitteln aufgreifen.

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Nachtrag: Was hier im Tretlagerbereich und an der übrigen Muffen dieses Rahmens aussieht wie Rost, ist natürlich nur eingetrocknetes Öl. Man beachte auch die Ölpunkte, die zu beiden Seiten des Tretlagers vorhanden sind.
 
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