E-Mobilität ist dafür eine von mehreren möglichen Lösungen, besonders wenn sie gekoppelt ist vom Abschied vom Motorisierten Individualverkehr. Daher ist eine Diskussion über das E-Mobil hinfällig. Nicht weil ich es nicht haben will.
Hm, ich hänge mich hier mal an, auch wenn ich den ersten Satz so nicht teilen würde. Das E-Mobil ist für mich wie zuvor schon mal geschrieben keine Lösung. Aber Du hast ein Stichwort gebracht, welches in einem anderen Zusammenhang sehr interessant ist: Individualverkehr
Das sog. selbstfahrende Auto wird irgendwann kommen. Allerdings geht es da um so Aspekte wie Versicherungsrisiko. Das wird also kein Individual-Besitz mehr sein, da der Privatmann das Risiko nicht tragen kann, es gesamtgesellschaftlich und volkswirtschaftich auch gar nicht tragbar wäre (Wertverlust durch "abgelaufene" Elektronik bei einer Halbwertszeit von zwei bis drei Jahren) und man dem Privatmann das Risiko auch nicht versichern kann. Meint, daß es für die Betriebsfreigabe sowas wie die max. Nutzungsdauer des Computers im Auto geben wird und das Fahrzeug dann nur unter der Auflage des Elektroniktausches weiterbetrieben werden kann. Man darf nicht vergessen, daß diese Technik dann nicht nur vorschlagen wird, wo man abbiegen soll sondern verantwortlich dafür ist, in einer Gefahrensituation alle Möglichkeiten abzuwägen und Leben retten bzw. Verletzungen verhindern soll. Die Technik hat somit dann auch eine ethische Verantwortung und damit muß sichergestellt werden, daß diese immer einwandfrei funktioniert. Da diese aber auch Feuchtigkeit und großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, wird Niemand und erst recht keine Versicherung das Risiko tragen, wenn das nur über eine jährliche TÜV-Prüfung oder ein Wartungsversprechen der Hersteller abgesichert wäre.
Das (der Ersatz der Elektronik) sind aber Kosten, die von Privathaushalten gar nicht mehr tragbar sind (sowohl gesamtgesellschaftlich als auch volkswirtschaftlich) und damit den Kauf solcher Neufahrzeuge quasi verhindern.
Also wird es ein Car Sharing Konzept sein müssen, welches sicherstellt, daß der Hersteller die Funktionsgarantie und obligatorische Wartung sowie tourlichen Austausch der Elektronik/ Computertechnik übernimmt.
Damit fallen heutige Car Sharing Firmen und deren Arbeitsplätze weg, da die Automobilindustrie das Car-Sharing betreiben wird müssen und diese Ressourcen ja bereits in deren heutigen und dann obsoleten Autohäusern und Versicherungssparten bereits vorhält. Das wäre der damit einhergehende "Jobwandel 1".
Damit dann aber genügend Nutzer barrierefrei (und das meint hier unabhängig von einer egal wie bestimmten Bonität) zusammenkommen, wird es garantiert in der Folge sowas wie Fahrtrouten und Zustiegsmöglichkeiten (also Car Sharing 2 quasi) geben müssen, damit nicht der Einzelne ein Fahrzeug exklusiv buchen sondern sich an den aufgelaufenen Fahrtkosten nur beteiligen muß. Das ist dann der implizierte Jobwandel 2 (der ÖPNV und das Taxigewerbe entfällt, da nicht mehr benötigt)
Gleichzeitig und solange wir das Energieproblem nicht nachhaltig und umweltverträglich (also auch nicht so blauäugig wie heute) lösen können, wird sich der Individualverkehr auf das nicht motorbetriebene Zwei- und Mehrrad verlaagern müssen, wenn Mobilität weiterhin gegeben sein soll. Wenn wir heute mit dem Fahrrad nur Kurz- und Luststrecken zurücklegen, dann werden wir in Zukunft durchaus auch die mittellangen Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen. Genau deshalb finde ich auch diese Cargo-Fahrradkonzepte spannend. Hier habe ich sogar gegen E-Unterstützung solange nichts, solange sich diese auf z.B. die Post- und Paketverteilkonzepte wie bei DHL nur mit dem Fokus vom Umschlaglager zur Packstation beschränken.
Das bedeutet aber auch gleichzeitig Jobwandel 3 - nämlich Post- und Paketbeförderung, die es dann nicht mehr automatisch bis vor die eigene Haustür geben wird können.
Für den Individualverkehr aber dürfen wir uns dann wohl an die Zeiten der sog. Hamsterkäufe auf dem Land erinnern, was dann auch den umweltverträglichen Einkauf von nachhaltig und biologisch produzierten Lebensmitteln quasi automatisch ermöglichen wird. Man wird dann nämlich notgedrungen den Ausflug mit dem Einkauf auf dem Bauernhof verbinden ("müssen"). Und das ist Jobwandel 4 - dann braucht man nämlich eigentlich auch keinen Supermarkt mehr.
Ja und diese super duper Statistiken werden sich auch deutlich verschieben. Nicht das motorbetriebene Fahrzeug wird der Unfallverursacher sein ´, sondern der menschbetriebene Zweiradverkehr und es wird aller Voraussicht nach nicht innerstädtisch passieren sondern außerorts, wenn man abgekämpft vom Ausflug mit Zusatzgepäck (der Einkauf mit den nachhaltigen und biologischen Lebensmitteln) zurück in die Stadt pedaliert. Und wie will man das dann gegen den Individualverkehr nutzen? Wie bekommt man dann in der Auswertung nur den Computerfehler von menschlichem Versagen separiert? Und warum hat der Computer dem Radler nicht vor dem Unfall bereits eine SMS oder Mail geschrieben, daß da gleich mit ihm oder gar wegen ihm ein Unfall passieren könnte?
Die Zukunft wird doch gar wunderbar, oder?