Die Theorie besagt, dass die Auflagefläche bei gleichem Reifendruck immer gleich ist, egal wie breit der Reifen. Voraussetzung ist, dass der Reifen perfekt rund ist. D. h. für Autoreifen, die quadratisch geformt sind, gilt die Theorie natürlich nicht.
Da, wenn das alles so zutrifft, die Walkarbeit bei breiteren Reifen geringer ist, ist der Rollwiderstand bei breiteren Reifen geringer. So weit klar für mich.
Meine Erfahrung ist, dass dünnere Reifen schneller sind. Hier die mögliche Erklärung:
1. Die Einsparung an Watt durch die geringere Walkarbeit ist zwar vorhanden, aber so gering, dass sie durch das erhöhte Gewicht und den erhöhten Windwiderstand des breiteren Reifens mehr als kompensiert wird.
2. Da ein Radreifen nach ca. 100 Kilometern (hängt von der Wattleistung des Fahres ab) schon nicht mehr ganz rund ist, sondern eher rechteckig, gelten demnach die physikalischen Gesetze eines Autoreifens.
3. Meine Experimente mit versch. Reifenbreiten haben ergeben, dass breitere Reifen bei gleichem Reifendruck eine größere Auflagefläche haben als dünnere Reifen. Man kann die Auflagefläche sehen, wenn du über sandigen oder feuchten Asphalt fährst. Ich habe Fotos davon gemacht. In dem Fall widersprechen meine Erfahrungen - wie häufiger - den Wikipedia Artikeln. Du musst davon ausgehen, dass die Leute, die die Wikipedia-Artikel schreiben, noch nie auf einem Rennrad gesessen haben. Die haben nur physikalische Formeln im Kopf.
Hier die mögliche Erklärung für meine Erfahrung: In einem breiten Reifen befindet sind bei gleichem Reifendruck mehr Luft als in einem dünnen Reifen. Wenn du dich auf das Rad setzt, so hätte die verdrängte Luft mehr Platz im Reifen als in einem dünnen Reifen. Da der Luftdruck bei beiden Reifen gleich stark ansteigt, wäre die Luftmenge, die bei einem breiten Reifen verdrängt wird, größer.