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Warum hält sich eigentlich niemand an Verkehrsregeln?

Polarlicht schrieb:
Holla, wo wohnst oder besser fährst Du? Meine Beobachtung ist da eher eine andere. Mag sein, dass Autofahrer vor "Größeren" noch so etwas wie einen Restrespekt aufbringen, im Normalfall aber leider nicht.
Schon daß der Straßenverkehr überhaupt funktioniert und nicht alle 100 Meter ein Unfall passiert, zeigt für mich, daß Autofahrer im großen und ganzen sich wenigstens an ein paar grundlegende Regeln halten. Gerade auf der Autobahn, wo man manchmal doch ganz zügig unterwegs ist, macht ein kleiner Fehler schon viel aus. Außerdem ist die Technik bei den Autos viel besser als beim Fahrrad, man muß sich nur die Bremsen anschauen. Ein gutes Auto bremst von 100 auf 0 in unter 35 Metern, und das ohne daß der Fahrer dabei denken muß, nur auf die Bremse steigen, fertig. Ich weiß nicht, wie lange ein Rennrad braucht um anzuhalten, aber ich glaube nicht, daß es schneller steht, und dann muß der Radfahrer noch ein echter Experte sein, daß es ihn nicht irgendwo ins Gemüse feuert...

Ich selbst bin jetzt seit 30 Jahren motorisierter Verkehrsteilnehmer und muss feststellen, dass der "normale" Verkehr sich heute durch eine erhöhte Aggressivität und Rücksichtslosigkeit auszeichnet. Diese Feststellung scheinen auch andere zu treffen, gerade erst wieder der ADAC im Zusammenhang mit Baustellenunfällen auf Autobahnen und den Ursachen - oftmals unangepasste Geschwindigkeit ...
Mir scheint, dass die "Ellenbogengesellschaft" sich 1 zu 1 auf den Straßenverkehr überträgt.
[OT]
Ich glaube, in manchen Fällen wird aggressiv mit effizient verwechselt, gerade im Zusammenhang mit sog. unangepaßter Geschwindigkeit. Der Verkehr ist einfach heute viel dichter als vor 30 Jahren, damals gab es noch kaum Optimierungspotential in den starren Geschwindigkeitsbeschränkungen. Heute kann ein kompetenter Fahrer in einem guten Wagen viel Zeit gutmachen, wenn er so fährt, daß er seinen Wagen noch beherrscht, anstatt sich an Beschränkungen zu halten, die praktisch für Fahranfänger im Koma gemacht sind, die mit 30 Jahre alten Fiats unterwegs sind.
[OT Ende :)]
 
Turner14 schrieb:
Ich glaube, in manchen Fällen wird aggressiv mit effizient verwechselt, gerade im Zusammenhang mit sog. unangepaßter Geschwindigkeit. Der Verkehr ist einfach heute viel dichter als vor 30 Jahren, damals gab es noch kaum Optimierungspotential in den starren Geschwindigkeitsbeschränkungen. Heute kann ein kompetenter Fahrer in einem guten Wagen viel Zeit gutmachen, wenn er so fährt, daß er seinen Wagen noch beherrscht, anstatt sich an Beschränkungen zu halten, die praktisch für Fahranfänger im Koma gemacht sind, die mit 30 Jahre alten Fiats unterwegs sind.

Du meinst wohl, daß es damals nicht notwendig war das Optimmierungspotential auszunutzen?

Was mir im Verkehr auf den Keks geht:

An Ampeln wird nicht aufgeschlossen. Da lassen einige ewig lange Lücken, wenn es gilt bei einer grünen Ampel zu fahren. Die legen erst den 1. Gang ein, wenn das Auto vor ihnen losgefahren ist.
Innerhalb dieser großen Lücken könnten locker 3 weitere Autos über die Kreuzung kommen.
auf der Autobahn ist es ähnlich. Da schaffen es einige auch nicht aufzuschließen. Statt dessen überholen sie mit 110km/h einen LKW und produzieren hinter sich ewig lange Staus. Wenn das Auto wirklich nur 110km/h schaffen sollte, ok, aber wenn man eine E-Klasse oder einen 5er BMW unter'm Allerwertesten hat, braucht man das Gaspedal ja nur mal schief anzugucken, um auch auf der Überholspur am vorherigen Fahrzeug dranzubleiben.

Das empfinde ich als genauso dickfällig ignorant und egoistisch, wie die nebeneinander fahrenden Radfahrer, die damit alles aufhalten.
 
Turner14 schrieb:
[OT]
Ich glaube, in manchen Fällen wird aggressiv mit effizient verwechselt, gerade im Zusammenhang mit sog. unangepaßter Geschwindigkeit. Der Verkehr ist einfach heute viel dichter als vor 30 Jahren, damals gab es noch kaum Optimierungspotential in den starren Geschwindigkeitsbeschränkungen. Heute kann ein kompetenter Fahrer in einem guten Wagen viel Zeit gutmachen, wenn er so fährt, daß er seinen Wagen noch beherrscht, anstatt sich an Beschränkungen zu halten, die praktisch für Fahranfänger im Koma gemacht sind, die mit 30 Jahre alten Fiats unterwegs sind.
[OT Ende :)]

Nene, ich habe den Unterschied zwischen aggressiv und effizient schon verstanden. Und unangepasste Verhaltensweisen sind nun mal einfach unangepasste Verhaltensweisen. Und ja, ich weiß, jeder Autofahrer meinst von sich er sei ein begnadeter Autofahrer ... die Argumente kenne ich zur Genüge. Ist immer bitter wenn einer dieser Begnadeten schwere Unfälle verursacht mit Schäden an Leib und Leben unbeteiligter. Gerade die gilt es zu Vermeiden. Dazu gehören tatsächlich auch Geschwindigkeitsbeschränkungen, die für einen "begnadeten Nachwuchsschumi" starr erscheinen mögen. Erst wenn das kleine Kind in der Tempo30-Zone mit 50 plattgefahren wurde, kommt bei so manchem Helden der Straße der große Katzenjammer. Aber was solls - was rege ich mich auf - obiger Kommentar von Dir spricht ja für sich. In diesem Sinne, viel Glück für die Dich umgebenden anderen Verkehrsteilnehmer.
 
@Tuner14

Verrate uns doch woher du bist, damit WIR einen weiten Bogen um dich machen könne und die Berufsgruppe in Grün bzw. langsam Blau einen Anhaltspunkt hat wo sie dich dingfest machen können.

Wir haben gemeinsame Regel und daran hat sich JEDER zu halten. Wenn du mit den Regeln nicht einverstanden bist ist deine ANARCHIE, dein "Nichteinhalten" der falsche Weg. DEMOKRATIE heißt das Stichwort. Wenn dir was an den Regeln nicht paßt sorge dafür, dass sie geändert werden.

Zum Thema Bremsweg: Die schönen Werte in den Automobil Zeitschriften sind durch Testfahrer entstanden die wissen wie man einen möglichst kurzen Bremsweg erreicht - die machen das jeden Tag. Ein normaler Autofahrer schaft diesen Bremsweg nicht, da er es nicht gewohnt ist. Wenn du mir nicht glaubst, dann geh mal zu einem ADAC Sicherheitstraining. Kaum einer der Teilnehmer tritt hier schon beim ersten mal so zu wie es notwendig wäre.

Heute kann ein kompetenter Fahrer in einem guten Wagen viel Zeit gutmachen
Die Entscheidung wer kompetent ist sollte nicht dem Fahrer selbst überlassen werden. Und "viel Zeit gutmachen" ist falsch so lange du dich an Geschwindigkeitsbegrenzungen hälst. Oder wie erklärst du dir dass ich selbst als Radfahrer an den Leute spätestens an der nächsten Ampel recht vorbei rolle? Oder du definierst "viel" als ein paar Sekunden.
 
cbk schrieb:
Du meinst wohl, daß es damals nicht notwendig war das Optimmierungspotential auszunutzen?
Jain. Dadurch daß damals die Beschränkungen noch viel spärlicher verteilt waren, war das Optimierungspotential auch viel kleiner, außerdem waren die Autos weniger kräftig und gute Fahrwerke noch nicht so verbreitet wie heute.

Was mir im Verkehr auf den Keks geht:

An Ampeln wird nicht aufgeschlossen. Da lassen einige ewig lange Lücken, wenn es gilt bei einer grünen Ampel zu fahren. Die legen erst den 1. Gang ein, wenn das Auto vor ihnen losgefahren ist.
Innerhalb dieser großen Lücken könnten locker 3 weitere Autos über die Kreuzung kommen.
auf der Autobahn ist es ähnlich. Da schaffen es einige auch nicht aufzuschließen. Statt dessen überholen sie mit 110km/h einen LKW und produzieren hinter sich ewig lange Staus. Wenn das Auto wirklich nur 110km/h schaffen sollte, ok, aber wenn man eine E-Klasse oder einen 5er BMW unter'm Allerwertesten hat, braucht man das Gaspedal ja nur mal schief anzugucken, um auch auf der Überholspur am vorherigen Fahrzeug dranzubleiben.

Das empfinde ich als genauso dickfällig ignorant und egoistisch, wie die nebeneinander fahrenden Radfahrer, die damit alles aufhalten.
Ja, da versteht mich einer :) Vor allem hält einen das noch viel länger auf als ein Radler.
5er kenn ich nicht, aber E-Klasse weiß ich aus eigener Erfahrung, daß die kleinen 2xx, speziell Diesel, nicht so richtig losziehen. Die 320er (heute 350er) und die 8-Zylinder, die gehen super, aber die kleinen... naja.
 
kuota schrieb:
@Turner14
Wir haben gemeinsame Regel und daran hat sich JEDER zu halten. Wenn du mit den Regeln nicht einverstanden bist ist deine ANARCHIE, dein "Nichteinhalten" der falsche Weg.
Jetzt sind wir auf der gleichen Linie - wenn Du die Aussage auch für radler gelten läßt (möglichst wenig Behindern, Vorfahrt, rote Ampeln usw)

DEMOKRATIE heißt das Stichwort. Wenn dir was an den Regeln nicht paßt sorge dafür, dass sie geändert werden.
Jetzt wird's aber richtig OT... dazu ließe sich mehr als ein paar Zeilen sagen.

Zum Thema Bremsweg: Die schönen Werte in den Automobil Zeitschriften sind durch Testfahrer entstanden die wissen wie man einen möglichst kurzen Bremsweg erreicht - die machen das jeden Tag. Ein normaler Autofahrer schaft diesen Bremsweg nicht, da er es nicht gewohnt ist.
Er muß nur aufs Pedal treten, das ist ja das Schöne. Wenn er dafür nicht den Mumm hat oder die Oberschenkel nicht kräftig genug sind, dann isser kein kompetenter Autofahrer (s.u.) und gehört nicht auf die Straße.

Wenn du mir nicht glaubst, dann geh mal zu einem ADAC Sicherheitstraining. Kaum einer der Teilnehmer tritt hier schon beim ersten mal so zu wie es notwendig wäre.
Kenn ich. Stimmt. Nach dem Sicherheitstraining allerdings kann man die Leute dann auf die Straße lassen... die meisten wenigstens.

Die Entscheidung wer kompetent ist sollte nicht dem Fahrer selbst überlassen werden.
Natürlich nicht. Darum ging es auch nicht. Ich habe über einen kompetenten Autofahrer gesprochen, und nur solche gehören meiner Meinung nach auf die Straße. Wieso man ohne Sicherheits-, Winter- und Schleudertraining überhaupt auf die Straße darf, ist mir echt ein Rätsel. Mein Fahrlehrer hatte damals schon gesagt, wenn die Jungs den Führerschein kriegen, können sie das Auto bedienen (im Sinne von Losfahren, Schalten, Stehenbleiben), aber Autofahren können sie erst nach ein paar Jahren, wenn überhaupt.

Und "viel Zeit gutmachen" ist falsch so lange du dich an Geschwindigkeitsbegrenzungen hälst.
Hast Du meinen Post überhaupt gelesen ? Ich schrieb, daß man als kompetenter Autofahrer viel Zeit gutmachen kann, wenn man so fährt, daß man seinen Wagen noch beherrscht, anstatt sich an meist viel zu niedrige Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Hier in meiner Gegend sind die meisten Landstraßen auf 70 begrenzt, obwohl man sie selbst mit meinem schweren, trägen E420er locker mit der doppelten Geschwindigkeit fahren kann, ohne in die Wiese zu rutschen.

Oder wie erklärst du dir dass ich selbst als Radfahrer an den Leute spätestens an der nächsten Ampel recht vorbei rolle? Oder du definierst "viel" als ein paar Sekunden.
In der Stadt ist's natürlich anders, klar. Wenn der Radfahrer sich aber auch an rote Ampeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen (Radweg auf'm Gehweg --> max 25, kombinierter Rad-/Gehweg --> max Schrittgeschwindigkeit usw), Radverkehrsführung... hält, dann weiß ich nicht ob die Statistik noch so gut abschneidet für's Fahrrad. Man darf halt nicht mit zweierlei Maß messen.
 
Polarlicht schrieb:
Nene, ich habe den Unterschied zwischen aggressiv und effizient schon verstanden. Und unangepasste Verhaltensweisen sind nun mal einfach unangepasste Verhaltensweisen.
Das will ich auch nicht bestreiten.

Und ja, ich weiß, jeder Autofahrer meinst von sich er sei ein begnadeter Autofahrer ... die Argumente kenne ich zur Genüge.
Ja, leider. Wenn manche ihre eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen könnten, würden sie zu hause bleiben.

Ist immer bitter wenn einer dieser Begnadeten schwere Unfälle verursacht mit Schäden an Leib und Leben unbeteiligter. Gerade die gilt es zu Vermeiden. Dazu gehören tatsächlich auch Geschwindigkeitsbeschränkungen, die für einen "begnadeten Nachwuchsschumi" starr erscheinen mögen.
Jep. Klar. Weil Autos von 30 bis 350 so ziemlich jede Geschwindigkeit haben können, muß innerorts sich der Fußgänger darauf verlassen können, daß die Autos nur 30 bzw. 50 fahren. Gebe ich Dir voll und ganz recht. Und Spinner, die mit 80 durch die 30 Zone heizen, haben ihren Strafzettel auch voll verdient.
Aaaaber - außerorts sind die Autos unter sich. Und als Autofahrer muß ich die Geschwindigkeit anderer Wagen (und meine eigene) ab- und einschätzen können, deswegen empfinde ich pauschale 70 Schilder meist schon als etwas starr. Besser fände ich, die Beschränkung anzusetzen bei der Geschwindigkeit, die mit einem modernen Wagen und erfahrenem Fahrer sicher zu fahren ist, mehr ist nämlich nicht sinnvoll. So wie es heute aber ist, daß man überall meint, langsamer=weniger Unfälle, führt nur dazu, daß auf den Straßen nix mehr vorangeht, und wenn schon die Kapazität nicht sinkt, so ist doch der einzelne länger als nötig unterwegs. Außerdem wird durch das verordnete Schleichen die Hektik bei weniger gefestigten Persönlichkeiten gefördert und am Ende hat man mehr Unfälle als vorher.... bla bla bla... offtopic...

Erst wenn das kleine Kind in der Tempo30-Zone mit 50 plattgefahren wurde, kommt bei so manchem Helden der Straße der große Katzenjammer. Aber was solls - was rege ich mich auf - obiger Kommentar von Dir spricht ja für sich. In diesem Sinne, viel Glück für die Dich umgebenden anderen Verkehrsteilnehmer.
Jo, denen geht's gut. Seit 15 Jahren im Straßenverkehr, immer mindestens 20000 pro Jahr, und noch kein Kratzer drangekommen. *auf-Holz-klopf*
 
Aaaaber - außerorts sind die Autos unter sich. Und als Autofahrer muß ich die Geschwindigkeit anderer Wagen (und meine eigene) ab- und einschätzen können, deswegen empfinde ich pauschale 70 Schilder meist schon als etwas starr. Besser fände ich, die Beschränkung anzusetzen bei der Geschwindigkeit, die mit einem modernen Wagen und erfahrenem Fahrer sicher zu fahren ist, mehr ist nämlich nicht sinnvoll. So wie es heute aber ist, daß man überall meint, langsamer=weniger Unfälle, führt nur dazu, daß auf den Straßen nix mehr vorangeht, und wenn schon die Kapazität nicht sinkt, so ist doch der einzelne länger als nötig unterwegs. Außerdem wird durch das verordnete Schleichen die Hektik bei weniger gefestigten Persönlichkeiten gefördert und am Ende hat man mehr Unfälle als vorher.... bla bla bla... offtopic...

Aha, außerorts - gibt es das in einem so dicht besiedelten Land wie D.? Gehöfte zwischen Orten, wo der Landwirt oder seine Frau und Kinder die Straße kreuzen müssen sind wohl eher die Regel im sog. Außerorts ...

Im Übrigen soll es tatsächlich unübersichtliche Einmündungen etc. geben - auch dort stehen 70 Schilder. Unfallschwerpunkte werden auch häufig mit solch unsinnigen Schildern bepflastert - und ich verlasse mich durchaus darauf, dass verantwortungsbewußte Fahrzeuglenker mit eben dieser Geschwindigkeit näher kommen. Nicht unwichtig im "fließenden" Verkehr.

Ja und was den Verkehrsfluß angeht - es ist eben ein Irrglaube, dass einzelne "Raser" den Verkehr fließender machen. Tatsächlich würde im Hinblick auf den fließenden Verkehr eine Tempolimit auf Autobahnen von 130 sich positiv auf die Stauvermeidung auswirken - hört sich komisch an, ist aber so ... ;)
 
Polarlicht schrieb:
Ja und was den Verkehrsfluß angeht - es ist eben ein Irrglaube, dass einzelne "Raser" den Verkehr fließender machen. Tatsächlich würde im Hinblick auf den fließenden Verkehr eine Tempolimit auf Autobahnen von 130 sich positiv auf die Stauvermeidung auswirken - hört sich komisch an, ist aber so ... ;)


Ja klar bringt das was... aber auch nur, wenn man dann eine Mindestgeschwindigkeit von 125 km/h zusätzlich festlegt, damit keiner da auf der Autobahn ewig große Lücken aufreißen läßt.
 
Ich seh schon, hier sind wieder ein Haufen Nicht-Juristen dabei juristische Fragen zu diskutieren. Ich meine, dass da in erster Linie Quatsch bei rauskommt, ist denke ich wohl klar (nicht böse sein, aber so stellt es sich dar).

1. Schuldunfähig ist, wer bei Begehung der Tat noch nicht 14 Jahre alt ist. O-Ton § 19 StGB. Daran ändert auch das lustige Beispiel mit der 7 und dem Auto nichts. Das wodrauf hier angespielt wurde, hat mit dem Strafrecht NICHTS zu tun. Es geht da um zivilrechtliche Ansprüche, ich bitte dies zu unterscheiden :p
Dort gibt es andere Schwellen.
Der unter 7 Jährige ist geschäftsunfähig § 104 BGB. Gegen ihn kannst du keine Ansprüche haben, geht einfach nicht... . Ab 7 ist man dann beschränkt geschäftsfähig § 106 BGB. Was das ändert findet sich in den §§ 107 -113 BGB. Das was du hier beschreibst, ist ein ganz besonderer Sonderfall, weil der Gesetzgeber hier den Autofahrern ein kleines Bonbon hinwirft. Warum die Beweislasten wie sind, könnte ich jetzt erklären, interessiert hier aber doch keinen... .

2. Wer auch immer gesagt hat, es gibt kein StVG lügt... ich seh es andauernd. Fahrlehrer wissen davon nur nichts :D Zugegeben, der Großteil der für uns wichtigen Dinge steht in der StVO. Dennoch ist die Geschichte die dir dein Fahrlehrer erzählt hat Müll. Verordnungen sind zwar keine Gesetze im formellen, wohl aber im materiellen Sinne. Das sollte man dem guten Mann mal erklären. Obwohl er die Bedeutung dieser Aussage wohl verkennen würde... .

Mich wunderts ehrlich gesagt ein bißchen, dass bei einem so großen Forum anscheinend kein anderer Jurist anwesend ist... .
Ich kann ja nicht der einzige Klugscheißer sein der hierwuselt :dope:
 
Verordnungen sind zwar keine Gesetze im formellen, wohl aber im materiellen Sinne

Jo, nur leitet sich daraus kein unbedingter "Rechtsanspruch" ab - ich muss, sofern ich kann, einen Unfall vermeiden und darf nicht jede bietende Möglichkeit nutzen, wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt dem fröhlich reinzufahren (Uff, gerade noch hinten erwischt - brauch grade mal wieder 'ne frische Lackierung! :) ). Da frag man nochmal nach, deshalb der Begriff Regel - also i.d.R. hätte ich Vorfahrt gehabt, aber da ich mich nicht "defensiv" genug verhalten habe, wird mir eine Teilschuld angerechnet. Was anderes wäre es wenn ich auf Grund eines Rechts diesen Unfall habe - wenn ich Recht habe, habe ich Recht und der andere zahlt meinen Lack ...

Edith: Oder noch gröber: Da steht ein Fußgänger auf der Straße - dumm von dem, das darf der gar nicht, ach, auch noch Rentner, also Gas gegeben - ich bin ja im Recht ...

Edith2: Link zum StVG: http://www.verkehrsportal.de/stvg/stvg.php
 
zitat von tuner14
Aaaaber - außerorts sind die Autos unter sich.

was isn das fürn quatsch...
außerorts heißt für dich also gleich vollgas und ab dafür...was ist mit traktoren, mofas, lkws....und halt auch radfahrern...?

dürfen die außerorts nicht fahrn...nein naturlich nicht, weil sonst kann der tuner14 mit seiner dicken schleuder nicht mehr mit 140 über die landstraße heizen...

ich hab nicht vor als radfahrer auf die autobahn zu fahrn, aber auf ner landstraße (ohne nebenbei herlaufenden asphaltierten radweg) darf ich mich aufhalten und dieses recht nehme ich für mich auch in anspruch...wenn du dann mit 140 an mir vorbeirauscht und ein lkw kommt dir entgegen, du schneidest mich...oder berühsrt mich sogar...wir sehen uns vor gericht....

ich hoffe doch, dass du nicht bei mir um die ecke wohnst...
 
So, und weiter im text: Das StVG weist unter anderem auch auf:


Auzug:
§ 24 Verkehrsordnungswidrigkeit

(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig einer Vorschrift einer auf Grund des § 6 Abs. 1 oder des § 6e Abs. 1 erlassenen Rechtsverordnung oder einer auf Grund einer solchen Rechtsverordnung ergangenen Anordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung für einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. Die Verweisung ist nicht erforderlich, soweit die Vorschrift der Rechtsverordnung vor dem 1. Januar 1969 erlassen worden ist.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden.
Auszug Ende

Insbesondere (2) ist natürlich interessant! Es heißt dort ... kann mit einer Geldbuße geahndet ...

Im dt. "Recht" gilt aber das Legalitätsprinzip - ein Rechtsverstoß muss geahndet werden (Außer der Staatsanwalt stellt ein Verfahren wg. Geringfügigkeit ein - trotzdem lief auch in dem fall ein Verfahren).
 
Das ich nicht lache.

Also...

Natürlich ergibt sich für dich kein Anspruch darauf einen anderen zu verletzen. Das würde auch gegen die Verfassung verstoßen und die allen Gesetzen immanente Nichtstörungsschranke verletzen. Jedes Gesetz mit einem Anspruch gleichzusetzen ist allerdings falsch!
Und auch wenn ein Gesetz auf deiner Seite steht, kannst du einem Mitverschulden (so heißt das) erliegen. Ich glaube du siehst das materielle Recht zu unkompliziert.

Es ist schlicht und einfach falsch zu sagen, Verordnungen seien kein Teil des materiellen Rechts. Das was du meinst, sind Parlamentsgesetze.

Der Verstoß einer Strafnorm muss natürlich generell geandet werden. Weswegen die Staatsanwaltschaft das Verfahren fallen läßt, ist eine ganz andere Frage. Muss nicht wegen Geringfügigkeit sein, gibt noch ganz andere Gründe (§§ 153-154 StPO). Desweiteren ist es selbstverständlich möglich, dass das Unrecht entschuldigt ist, oder der Straftatbestand gerechtfertigt. Zu einer Strafe kommt es also ohnehin auch dort nicht zwangsläufig.

Natürlich läuft da ein Verfahren. Nur wenn ich ein Bußgeld auferlegt bekomme, ist dies ebenso. Nämlich ein Bußgeldverfahren! Ist also kein wirkliches Argument.

Mir ist nicht ganz klar wodrauf du hinaus möchtest...

Verordnungen sind Recht, und wenn du dich nach Ihnen richtest verhältst du dich dem Recht konform. Ein Rechtsanspruch ergibt sich natürlich nicht für dich. Ich würde ohnehin sagen, dass Strafnormen eigentlich keinen Anspruch definieren, es sind nämlich meistens Verbotsnormen. Wohin gegen du tatsächlich einen Anspruch auf körperliche Unversehrtheit hast (Art. 2 II GG) usw hast.

Warum du mir jetzt das kleine Stück aus dem StVG zitierst ist mir nicht klar... . Das KANN macht schon aus prozeßökonomischer Sicht Sinn, und das hier ein Ermessenspielraum eingeräumt wird, macht es nicht weniger Recht.

Wenn ich mal so fragen darf, woher nimmst du dein Wissen vom dt. Recht? Polizist? Rechtspfleger? Interessierter Laie?
 
Ich mein, vielleicht hab ich es auch falsch verstanden. Du kannst ne Verordnung von mir aus auch Regel nennen... aber Recht ist Recht und bleibt Recht... .:D
 
cbk schrieb:
Aber Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe.
Oder wie sagt man noch so trefflich: Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand.

Wahrhaft vortrefflich gesagt :D Genau so ist es.

Übrigens, wenn mein Text oben ein bißchen unfreundlich rüberkommt... ich meins ehrlich nicht bös', bei rechtlichen Disputen hol ich irgendwie automatisch die Handschuhe raus... bin da ein Opfer meiner AUsbildung denk ich.. . :)
 
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