Zuerst mal meinen Respekt für die sportliche Leistung. Jeden Tag so eine Strecke mit dem Rad (bei Wind und Wetter) wär mir zuviel. Aber unabhängig davon, denkt doch mal über den letzten Satz nach. Da sagst Du es ja selbst: Verkehr = Autoverkehr. Alles andere ist eine Randerscheinung (ob leider oder nicht muß jeder für sich selbst beurteilen).Don Jusi schrieb:Also Turner, Du kennst Dich wirklich aus in der StVO, hast aber diverse und entscheidende Dinge vergessen.
Als Radfahrer, sofern ich nicht zum Biergarten rolle, möchte ich in aller Regel schnell vorankommen. Ich selbst muss als Triathlet recht viel trainieren, habe aber aus familiären und anderen Gründen so wenig Zeit, dass mir nur "Erledigungsfahrten" oder die Fahrt zur Arbeit übrig bleiben. Und das ist ja auch ganz gut so. Es sind zur Arbeit zwar hin und zurück 42 km mit immerhin 300 HM, aber es fällt ein Auto weg, Parkraum-, Luft und Lärmbelastung wird reduziert, aber ich brauche nur 10 Min länger in die Firma, da es viel durch die Städte geht. Und die sind bei uns voll! Aber nicht voll Radfahrer, sondern voller Autos!
Wenn Du Dich an die Regeln halten willst und es auch von den anderen forderst, dann ja. Ich sage ja selber, daß manche Regeln bescheuert sind, aber sie sind nunmal da. Und man kann nicht selber sich nicht drum scheren und dann auf andere zeigen.So, und jetzt? Dafür, dass die allermeisten es nicht schaffen, die überwiegenden Kurzstrecken zur Arbeit zu laufen, radzufahren oder auf den ÖPNV umzusteigen, soll ich jetzt permanent anhalten??
Irgendjemand brachte oben einen ziemlich bescheuerten Spruch von wegen "Demokratie" und so... der würde hier auch passen.Du müsstest wissen, dass z.B. in Stuttgart die meisten Arbeitswege unter 5 Kilometer mit dem Auto bewältigt werden. Auch unter 3 Kilometern ist der Autoanteil noch extrem hoch (ich weiß die genauen Zahlen nicht mehr, sorry). Beispiel: Alle meine Kollegen, die im selben 10.000-Einwohner-Ort wohnen wie arbeiten, kommen mit dem Auto!! Alle!!! Und ich komme nach 20 Kilometern dort an und soll mich an den Straßenrand stellen, damit die ihren kalten Motor flüssig zum Büro bringen?? Nein, das ist zu viel des Guten!
Jetzt könnte ich wieder den Spruch vom kompetenten Fahrzeugführer bringen. Und wenn Du auf der ganzen Strecke (!) nicht anhalten (!!) kannst, solltest Du Dir vielleicht eine andere Route suchen. Was machst Du denn, wenn mal was passiert ?Auf meiner Arbeitsstrecke gibt es allerdings einen langen, steilen, kurvigen und engen Anstieg aus dem Neckartal herauf (Nürtingen - Wolfschlugen). Hier bremse ich trotz recht schnellen 15 km/h den gesamten Verkehr aus. Mitunter hat die Buslinie wegen mir, oben angekommen, eine Verspätung von 4 Minuten. Aber, und darauf kommt es an: Ich habe nur ganz unten und ganz oben eine Möglichkeit, anzuhalten (in einer Haltebucht). Dazwischen ist es so eng und steil, dass ich niemals anhalten würde. Das ist schlichtweg zu gefährlich! Mit Klickpedalen ist das zudem auch nicht so einfach. Jetzt wird es mir hoffentlich keiner verdenken, dass ich erst ganz oben angekommen wieder in die Haltebucht einschwenke und den Verkehr vorbeiwinke. So machen es die dann und wann dort auftauchenden Baggerfahrer auch! Und das ist in Ordnung, da muss der Autofahrer eben mal eine Verzögerung in Kauf nehmen, Punkt!
Wenn ein Schwertransport auf der Autobahn mit 40 unterwegs ist und nicht überholt werden kann, liegt dann die Behinderung am Schwertransport oder am Autobahnbauamt, das nicht eine extra-breite spezielle Schwertransportspur vorgesehen und gebaut hat ?Auf mein Anraten bei den Kreisbauämtern, diesen langen Anstieg mit einem bergauf-Radstreifen zu versehen, oder wenigstens ein, zwei Ausbauspuren dort reinzuschieben, kam bislang nur eine ablehnende Antwort.
Fazit: Wird der Verkehr durch Radfahrer ausgebremst, liegt es:
A: An den Verkehrsplanern
B: An den Autofahrern
C: Mitunter an den leeren Kassen (für eine ordentliche Verkehrseinrichtung)
aber gewiss nicht an den Radfahrern, denn Radfahrer sind auch Verkehrsteilnehmer und waren schon lange vor den Autofahrern da!
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Die Argumentation ist doch ein Witz, besonders im Licht Deiner eigenen Aussagen oben. Der Verkehr wird durch langsame Verkehrsteilnehmer ausgebremst, weil langsame Verkehrsteilnehmer eben langsam sind. Langsam sind übrigens nicht nur die gescholtenen Radler, sondern auch viele Autofahrer, meist auf der Autobahn. Besonders nervig sind die, wenn man dem Wagen ansieht, daß er auch schneller könnte. Das wäre wirklich nicht zuviel verlangt, dann auch etwas Gas zu geben. Du könntest die Steigung vielleicht auch mit 25 statt 15 hochfahren, nur wärst Du dann wahrscheinlich 3 Tage total kaputt, das wäre absurd von Dir zu verlangen.