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Vor der Trainingsfahrt frühstücken?

@Teutone
Wenn Du 10 Sekunden sprintest und dann sofort wieder vom Rad steigst, wird das im Muskel vorhandene ATP abgebaut. Das reicht nur für sehr wenige Sekunden. Im Muskel erfolgt dann der Wiederaufbau von ATP über den Abbau von Kreatinphosphat. Damit überbrückt der Organismus die Dauer des Starts der Glykolyse. Der Anlauf der Lipolyse dauert noch viel länger.
Also richtig, da wird nichts außer dem vorhandenen ATP und Kreatinphosphat verbraucht.
10 Sekunden ist aber schon etwas zu lang, die Glykolyse wird anlaufen, Dir aber nicht viel nutzen.

Ich werde die Beiträge schon irgendwann finden, nur Geduld.
 
Und dafür hätte ich einfach mal gern einen Beleg, verstehst Du? Also nominal, nicht irgendwelche symbolischen Grafiken aus der "Fit for fun", die die Relativitäten zeigen, sondern eine Grafik, Tabelle, Spiro, die zeigt, dass ich bei 90% FTP, pro Stunde, oder bei einer 2stündigen Fahrt, weniger Gramm Fett umsetze als bei bspw. 60%.
Leider gibt´s im Netz kaum Daten zu 2-stündiger Fahrt mit angeschlossener Spiro, so dass man sich das entweder aus den Labordaten zusammenreimen muss oder einen ganz anderen Rechenweg einschlagen muss.

Für ersteres ist m.E. der schon etwas ältere, auf Spiro-Daten fußende Blogeintrag von Jürgen Pansy recht erhellend:
https://jpansy.at/2014/05/13/was-geht-noch-mit-40/Dabei bitte beachten, dass während längerer Belastungsdauer der "loaded Jürgen" recht bald (aka: nach Absinken des Insulinspiegels auf fast 0) in den "fasted Jürgen" übergehen wird.

Für eigene Betrachtungen unter Realbedingungen nutze ich persönlich eine ganz andere Strategie, die ausschließlich auf Powermeter-Daten aufbaut: das nahezu komplette Leerfahren der KH-Speicher unter Last bei x% der FTP. Währenddessen oder danach etwas Kopfrechnen ... ;-)

Beispielsweise sei eine 5-stündige Ausfahrt mit einer avgP von 240 W (das seien jetzt mal angenommene 70% FTP) gelungen. Dabei habe der Fahrer z.B. 200 g KH über die Ernährung (Flasche, Gels, ...) zu sich genommen.
Die Antriebsenergie von 240 W * 5 h = 1200 Wh muss durch die verfügbaren Brennstoffe gedeckt worden sein.

Jetzt die Randbedingungen:
  • KH haben eine Energiedichte von ca. 16 kJ/g = 16.000 Ws/g.
  • Daraus ergeben sich bei einem Wirkungsgrad von 20-25% ca. 3.200-4.000 Ws/g an physikalischer Antriebsenergie - oder, da eine Stunde 3.600 s hat, roundabout 1 Wh/g KH.
-> mit 1 g KH kann ich 1 Watt Antriebsleistung eine Stunde lang befeuern, ganz leicht zu merken!

- Fette haben im Vergleich zu KH eine ca. doppelt so hohe Energiedichte.
-> mit 0,5 g Fett kann ich 1 Watt Antriebsleistung eine Stunde lang befeuern, auch leicht zu merken!

Zurück zur Ausfahrt: 1.200 g KH hätte man theoretisch verfeuern müssen, wenn die Fettflussrate bei 0,0 g/min läge. Praktisch hat man die 1.200 g KH natürlich nicht zur Verfügung, sondern als durchschnittlich trainierter und bemuskelter Fahrer vielleicht ca. 450 g aus den Speichern und noch die 200 g aus der Ernährung zur Verfügung gehabt. Dann verbleiben 550 g KH-Äquivalent als Deckungslücke. Den Beitrag von Proteinen darf man getrost vernachlässigen, so dass an Stelle der 550 g nicht vorhandener KH real 275 g Fette verbrannt worden sein müssen. 275 g Fett geteilt durch 300 min ergibt eine Fettflussrate von ca. 0,92 g/min - nicht exzellent, aber schon mal gar nicht so schlecht.

Jetzt betreibt man natürlich nicht immer Regelmäßigkeitsfahrten mit avgP = NP und auch nicht immer ein metabolisches Leerfahren bei 70% FTP. Sehr wohl aber kann man mit der o.g. Herleitung als Instrumentarium auch auserschöpfende Fahrten mit 80%, 85% oder gar 90% der FTP oder Fahrten mit Wechsellast unter Ansetzen der NP an Stelle der avgP durchkalkulieren und kommt dadurch auf eine zwar grobe, dafür aber unter Realbedingungen ermittelte Abschätzung der eigenen Fettflussraten in unterschiedlichen Lastbereichen. Ein netter Nebeneffekt: solche "Diagnosefahrten" sind gleichzeitig als auserschöpfende Einheiten sehr gut geeignet, um die Fettflussraten weiter nach oben zu treiben. Nur bitte die temporäre Infektionsanfälligkeit nicht unterschätzen!

Für Kriteriumshaie ist das alles natürlich weitgehend irrelevant, wohl aber für Fahrer, die lange Rennen oder Radmarathons als Ziele verfolgen.
 
Jetzt betreibt man natürlich nicht immer Regelmäßigkeitsfahrten mit avgP = NP und auch nicht immer ein metabolisches Leerfahren bei 70% FTP. Sehr wohl aber kann man mit der o.g. Herleitung als Instrumentarium auch auserschöpfende Fahrten mit 80%, 85% oder gar 90% der FTP oder Fahrten mit Wechsellast unter Ansetzen der NP an Stelle der avgP durchkalkulieren und kommt dadurch auf eine zwar grobe, dafür aber unter Realbedingungen ermittelte Abschätzung der eigenen Fettflussraten in unterschiedlichen Lastbereichen. Ein netter Nebeneffekt: solche "Diagnosefahrten" sind gleichzeitig als auserschöpfende Einheiten sehr gut geeignet, um die Fettflussraten weiter nach oben zu treiben. Nur bitte die temporäre Infektionsanfälligkeit nicht unterschätzen!

Dankeschön!

Ich mache halt, bedingt durch die Ödnis und Weite meine hiesigen Moorlandschaften, (neben längeren Intervallen) fast nichts anderes als Tempofahrten, L2, schwellennah, 85-90%, etc.

Der Leistung allgemein ist es sehr zuträglich gewesen, im Vergleich zu früheren old-school-Trainingsarten (lang-locker + Intervalle); aber ich frage mich halt, ob es mehr bringt, für Fettfluss, etc., wenn ich öfter "rumdaddeln" würde. Scheint mir demnach nicht unbedingt der Fall zu sein.

Aber auch mein Gewicht kann ich halt sehr gut steuern, nach Faustformel brenne ich halt +/- 1.000 kcal die Stunde durch, und je nachdem, wie man nachfüllt, geht's hoch oder runter mit dem Gewicht. Simpel, aber funktioniert halt irgendwie.
 
Wir haben vor längerem mal auch gute wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema hier diskutiert. Es ist zwar schön, was eine Spiroergometrie im Stufentest für Ergebnisde liefert, das lässt sich dann aber nicht auf längere Fahrten übertragen. Sprich nurcweil in der Spiro FATMax bei einem ftp Prozentsatz lag heißt das nicht, dass nur in dem Bereich bei längerer Fahrt anteilsmäßig viel Fett verbrannt würde.

Viel mehr wurde kein Unterschied gezeigt, ob man über, bei oder unter fat Max gefahren ist (glaube jeweils +/-10%). Daher hat die Intensität vermutlich viel weniger Einfluss als bisher angenommen.

Es wurde zudem gezeigt, dass je leerer die Glykogenspeicher werden, desto höher wird der Fettanteil an der Energiegewinnung. Das hat man bei 3 stündigen Fahrten mit unterschiedlicher KH Zufuhr bei gleicher Leistung gezeigt. Hier haben die mehr Fett verbrannt, die weniger KH zugeführt haben. Und alle haben über die Zeit immer mehr Fett verbrannt.
 
Im Vergleich zu was?
Je länger man trainiert hat, umso höher war der Anteil durch Fett an der Energiebereitstellung?
Also nicht der Umfang einer Fahrt, sondern die Anzahl der Fahrten?
Nein in der 2. Stunde einer dreistündigen Fahrt war der Fettanteil höher als in der ersten Stunde und in der 3. Stunde höher als in der 2. Zusätzlich war der Fettanteil in der 2. und 3. Stunde bei denen höher, die weniger KH während der Fahrt zugeführt haben.
 
Also ohne Frühstück fahr ich nur in die Arbeit, da fahr ich aber maximal 25-30 Minuten.

Ansonsten wird immer gefrühstückt, meistens pikant bzw süß mit Brot (teilweise Korngebäck), Juice und Kaffee (am WE) wenn die Freundin mitfährt. Alleine frühstücke ich meistens nur Brot/Gebäck mit Butter. Honig oder Marmelade und Kaffee. Meistens warte ich aber mindestens 1/2 Stunde nach dem Frühstück bis es los geht. Dafür esse ich aber unterwegs meistens wenig bis gar nichts.

Meine Freundin wollte zuerst ohne Frühstück los, hat aber schnell gemerkt dass ihr dann sofort die Energie fehlt.
 
Nein in der 2. Stunde einer dreistündigen Fahrt war der Fettanteil höher als in der ersten Stunde und in der 3. Stunde höher als in der 2. Zusätzlich war der Fettanteil in der 2. und 3. Stunde bei denen höher, die weniger KH während der Fahrt zugeführt haben.
Das funktioniert aber nur, wenn die Intensität nicht zu hoch ist.
@grueni2 hat meiner Meinung nach Recht mit der Aussage, dass der absolute Wert der "verbrannten" Fette bis zu einem gewissen Bereich ("Fatmax") ansteigt und bei weiter steigender Leistung sowohl relativ zum Kohlenhydratanteil als auch absolut wieder abnimmt.
Wer bei zu hoher Belastung ohne KH-Zufuhr fährt, wird irgendwann einen Hungerast haben, weil der Energiebedarf alleine aus den Fetten nicht gedeckt werden kann.
 
Bei welcher Intensität fährst du denn meist 3 Stunden Rennrad? 110% FTP?

Ich kann denjenigen, die hier Fettverbrennungsweisheiten aus der Laienpresse verbreiten nur empfehlen in die Primärliteratur zu gehen bzw. Bitten diese hier zu präsentieren. Habt ihr wirklich verstanden, was FATMax ist und wie er bestimmt wird?
Kennt ihr die Literatur, die überprüft, wie dieser bestimmte FATMax Wert mit der Fettverbrennung bei tatsächlichen Einheiten korreliert? Ganz viel von dem oben Geschriebenen sind nur Hypothesen, die in den letzten Jahren durch tatsächliche Studien widerlegt wurden. Die Fettverbrennung ist eben nicht an einem besonderen Leistungspunkt maximal, wenn man länger fährt, sondern hängt von anderen Dingen ab. Den Parameter FATMax identifiziert man nur im kurzen Stufentest und er kann sicher ein Indikator für Fitnessveränderungen sein, erlaubt aber keine genauen Aussagen über Fettverbrennung bei normalen Fahrten.

Es wäre schön, wenn weitere Allgemeinaussagen mit entsprechender Primärliteratur als Beleg verbunden wären.

Hier wurden die Themen schon diskutiert: (musste ich in nächsten Post kopieren, sonst kam Serverfehler).



Ich verdiene kein Geld mit FATMax Bestimmung, bin mir aber sicher; dass die Leute, die es tun, ungerne auf o.g. Punkte eingehen. Es ist meiner Meinung nach auch ein weiterer Parameter als Fitnessindikator. Erlaubt aber keine genauen Rückschlüsse auf tatsächliche Fettverbrennung und Trainingsadaptationen bzw Zonenfestlegung. Er lässt sich aber eben gut „verkaufen“.
 
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