Gute Besserung dem Unfallopfer!
Zur Radar-Diskussion:
In lauten Umgebungen, wenn Du das Auto von hinten nicht hörst, weil der Fahrtwind bergab lauter ist, oder wenn die Landstraße so einsam ist, dass Du nicht mit Verkehr von hinten rechnest, kann ein Radar schon helfen, Dich "aufzuwecken", die Sinne zu schärfen und am rechten Fahrbanrnad zu bleiben. Ggf. hilft dan auch noch ein Blick in den Seitenspiegel, um die Situation einzuschätzen. Dafür reicht ein kleiner runder Spiegel am linken Lenkerende völlig aus.
Wenn es aller paar Sekunden Piep macht, weil etwas von hinten kommt, verpufft der Radar-Effekt natürlich sehr schnell.
Was machst Du aber, wenn das Radar ein schnelles Auto von hinten anzeigt, dass auch im Seitenspiegel komisch ausschaut? Sicherheitshaber Abflug in den Seitengraben oder beten, dass er es vorbeischafft und Dich nicht trifft? Dagegen, dass Idioten auf ihr Handy statt auf die Straße schauen oder einfach zu faul sind, einen Bogen um Radler zu fahren, sind wir leider machtlos :-(
Das Risiko, überzusehen zu werden lässt sich im Hellen mit greller Kleidung und im Dunkeln mit viel reflektierender Kleidung und korrektem Licht etwas reduzieren. Komplett auf Null lässt es sich leider nicht reduzieren. (Wer selber Auto fährt, weiß wie spät manchmal Personen im Grau/Schwarz erst zu erkennen sind. Klamotten in gelb-orange deutlich besser. Sch** auf den Style!)
Abgesehen vom Worst-case-Szenario (abgelenkter Autofahrer übersieht gut zu erkennenden Radfahrer) halte ich persönlich das Überholen bei Gegenverkehr am gefährlichsten: Wenn der Autofahrer hinter Dir sich verschätzt, der Gegenverkehr schneller da ist als gedacht und plötzlich die Breite der Straße nicht mehr zum sicher überholen ausreicht. In solchen Situationen könnte theoretisch die Warnung durch das Radar und der Blick in den Spiegel helfen, im letzten Moment noch zur Seite zu entkommen. Ob dort dann noch genug Platz ist oder der "Sprung in den Seitengraben" rechtzeitig angetreten wird, ist wieder eine andere Frage.
Zur Licht-Diskussion:
Dass ein blinkendes Licht tagsüber besser auffällt, bestreitet keiner. Nur würde ich strikt davon abraten, nicht StVO-konform auf den Straßen unterwegs zu sein. Der Grund ist schlichtweg ein versicherungsrechtlicher:
Für die Versicherung der Unfallverursachers kann es extrem teuer werden, wenn das Unfallopfer verstirbt oder über Jahrzehnte versorgt/gepflegt/etc. werden muss. Eine nicht StVO-konforme Beleuchtung, die als Teilschuld ausgelegt werden kann, kann der Versicherung also richtig viel Geld ersparen. Auch wenn es nur 10 oder 25% Teilschuld sind, bei schweren Unfällen kann das auf Hundertausende bis Millionen hinauslaufen, die die Versicherung spart und die dem Unfallopfer beim Rehabilitation, Umbau von Wohnung etc. dann fehlen. (Ich weiß, aus Radfahrersicht ist das eine perverse Sicht.) Aber demzufolge werden Anwalt & Versicherung vom Unfallverursacher nach solchen Fehlern beim Unfallopfer suchen.
Ich würde daher nie mit einem blinkendem Licht AM Rad auf einer Straße fahren, sondern immer mit einem StVO-konformen Licht vorn und hinten am Rad und ZUSÄTZLICH ein blinkendes Licht am Körper (Rucksack oder Tasche am Rücken) befestigen!