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Von Auto mit 100 km/h erfasst: Wie kann man sich besser schützen?

Ist schon interessant hier. Jemand schreibt dass er am helllichten Tag von einem Auto auf der Landstraße überfahren wurde und ihr diskutiert seitenweise über blinkende Lichter...
Na ja, hellichter Tag? Außerdem hat Borsti das Thema Beleuchtung ja schon selbst in seinem Eingangs-post erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja die Diskussion driftet etwas ab, ich hoffe dem Betroffenen geht es bald gut und er kann wieder fahren, vermutlich mit etwas mulmigem Gefühl.
Ich kann inzwischen gut nachvollziehen, warum viele Leute die ich kenne kaum noch auf dem Renner unterwegs sind, sondern eher mit dem Gravel/MTB unterwegs sind. Auf Wald- und Wiesenwegen oder Trails ist die Chance von einem KFZ abgeräumt zu werden sehr gering. Natürlich gibt es auch auf Wald- und Wiesenwegen oder Trails die Gefahr zu verunfallen.
Nein, die Diskussion driftet gar nicht ab. Der Threaderöffner hat konkret zum Thema Sichtbarkeit und Sicherheit auf der Straße gefragt. OT sind eher Meta-Beiträge nach dem Motto "nicht mein Problem, ich fahre keine Straße mehr" ...
 
Absolute Sicherheit gibt es nicht. Bei Tageslicht – wie in diesem Fall – können Radfahrer solche Auffahrunfälle kaum verhindern. Das größte Problem scheint mir die mangelnde Fokussierung der Autofahrer auf den Straßenverkehr zu sein.

Der Fall Natenom ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch entsprechende (passive) Vorsichtsmaßnahmen nicht helfen. Vor einigen Jahren gab es einen Todesfall bei Renningen, bei dem die Fahrerin mit Messaging beschäftigt war.
Auch dieser Fall zeigt, so traurig es ist, der beste und konsequenteste Schutz ist Strecken so zu planen, dass man (vielbefahrene) Straßen meidet und möglichst Radwege in die Strecke einbaut. Hier beißt sich natürlich die Katze in den Schwanz, da es nicht ausreichend Radweginfrastruktur in entsprechendem Zustand gibt - und etwas Selbstkritik - gerne Rennradler Radwege ignorieren.
 
Gute Besserung dem Unfallopfer!

Zur Radar-Diskussion:
In lauten Umgebungen, wenn Du das Auto von hinten nicht hörst, weil der Fahrtwind bergab lauter ist, oder wenn die Landstraße so einsam ist, dass Du nicht mit Verkehr von hinten rechnest, kann ein Radar schon helfen, Dich "aufzuwecken", die Sinne zu schärfen und am rechten Fahrbanrnad zu bleiben. Ggf. hilft dan auch noch ein Blick in den Seitenspiegel, um die Situation einzuschätzen. Dafür reicht ein kleiner runder Spiegel am linken Lenkerende völlig aus.
Wenn es aller paar Sekunden Piep macht, weil etwas von hinten kommt, verpufft der Radar-Effekt natürlich sehr schnell.
Was machst Du aber, wenn das Radar ein schnelles Auto von hinten anzeigt, dass auch im Seitenspiegel komisch ausschaut? Sicherheitshaber Abflug in den Seitengraben oder beten, dass er es vorbeischafft und Dich nicht trifft? Dagegen, dass Idioten auf ihr Handy statt auf die Straße schauen oder einfach zu faul sind, einen Bogen um Radler zu fahren, sind wir leider machtlos :-(
Das Risiko, überzusehen zu werden lässt sich im Hellen mit greller Kleidung und im Dunkeln mit viel reflektierender Kleidung und korrektem Licht etwas reduzieren. Komplett auf Null lässt es sich leider nicht reduzieren. (Wer selber Auto fährt, weiß wie spät manchmal Personen im Grau/Schwarz erst zu erkennen sind. Klamotten in gelb-orange deutlich besser. Sch** auf den Style!)
Abgesehen vom Worst-case-Szenario (abgelenkter Autofahrer übersieht gut zu erkennenden Radfahrer) halte ich persönlich das Überholen bei Gegenverkehr am gefährlichsten: Wenn der Autofahrer hinter Dir sich verschätzt, der Gegenverkehr schneller da ist als gedacht und plötzlich die Breite der Straße nicht mehr zum sicher überholen ausreicht. In solchen Situationen könnte theoretisch die Warnung durch das Radar und der Blick in den Spiegel helfen, im letzten Moment noch zur Seite zu entkommen. Ob dort dann noch genug Platz ist oder der "Sprung in den Seitengraben" rechtzeitig angetreten wird, ist wieder eine andere Frage.

Zur Licht-Diskussion:
Dass ein blinkendes Licht tagsüber besser auffällt, bestreitet keiner. Nur würde ich strikt davon abraten, nicht StVO-konform auf den Straßen unterwegs zu sein. Der Grund ist schlichtweg ein versicherungsrechtlicher:
Für die Versicherung der Unfallverursachers kann es extrem teuer werden, wenn das Unfallopfer verstirbt oder über Jahrzehnte versorgt/gepflegt/etc. werden muss. Eine nicht StVO-konforme Beleuchtung, die als Teilschuld ausgelegt werden kann, kann der Versicherung also richtig viel Geld ersparen. Auch wenn es nur 10 oder 25% Teilschuld sind, bei schweren Unfällen kann das auf Hundertausende bis Millionen hinauslaufen, die die Versicherung spart und die dem Unfallopfer beim Rehabilitation, Umbau von Wohnung etc. dann fehlen. (Ich weiß, aus Radfahrersicht ist das eine perverse Sicht.) Aber demzufolge werden Anwalt & Versicherung vom Unfallverursacher nach solchen Fehlern beim Unfallopfer suchen.
Ich würde daher nie mit einem blinkendem Licht AM Rad auf einer Straße fahren, sondern immer mit einem StVO-konformen Licht vorn und hinten am Rad und ZUSÄTZLICH ein blinkendes Licht am Körper (Rucksack oder Tasche am Rücken) befestigen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt, wo es langsam wieder Bergauf geht, frage ich mich, was kann man anders machen?
  • Hat jemand von euch Erfahrungen mit Airbags für Radfahrer? Fühlt sich irgenwdie komisch an sowas auf dem Rennrad zu tragen.
Eigene Erfahrungen nicht. Es gab mal den Hövding (https://www.hovding.com/), aber der hätte die von dir geschilderten Verletzungen kaum vermeiden können.
  • Welche Maßnahmen haben euch das Gefühl gegeben, wirklich sichtbarer oder sicherer zu sein?
Ich habe einen Lenkerrückspiegel montiert welchen ich nicht missen möchte. Bisher bin ich aber noch nie in eine Situation gekommen wo ich den wirklich gebraucht hätte, einem KFZ hätte ausweichen müssen o.Ä.
  • Oder meint ihr, man ist in solchen Situationen letztlich einfach ausgeliefert?
Hundertprozentigen Schutz vor sowas wird es nie geben. Was ist denn über den Unfallverursacher bekannt? Der 21.06.25 war ein Samstag. Wochenenden sowie Feiertage sind dafür bekannt überdurchschnittlich hohe Zahlen von Unfällen unter Alkoholeinfluss aufzuweisen.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2022/PD22_50_p002.html
https://de.statista.com/statistik/d...unfaelle-im-strassenverkehr-nach-wochentagen/
 
Zur Licht-Diskussion:
Dass ein blinkendes Licht tagsüber besser auffällt, bestreitet keiner. Nur würde ich strikt davon abraten, nicht StVO-konform auf den Straßen unterwegs zu sein. Der Grund ist schlichtweg ein versicherungsrechtlicher:
Für die Versicherung der Unfallverursachers kann es extrem teuer werden, wenn das Unfallopfer verstirbt oder über Jahrzehnte versorgt/gepflegt/etc. werden muss. Eine nicht StVO-konforme Beleuchtung, die als Teilschuld ausgelegt werden kann, kann der Versicherung also richtig viel Geld ersparen. Auch wenn es nur 10 oder 25% Teilschuld sind, bei schweren Unfällen kann das auf Hundertausende bis Millionen hinauslaufen, die die Versicherung spart und die dem Unfallopfer beim Rehabilitation, Umbau von Wohnung etc. dann fehlen. (Ich weiß, aus Radfahrersicht ist das eine perverse Sicht.) Aber demzufolge werden Anwalt & Versicherung vom Unfallverursacher nach solchen Fehlern beim Unfallopfer suchen.
Ich würde daher nie mit einem blinkendem Licht AM Rad auf einer Straße fahren, sondern immer mit einem StVO-konformen Licht vorn und hinten am Rad und ZUSÄTZLICH ein blinkendes Licht am Körper (Rucksack oder Tasche am Rücken) befestigen!
Daran hatte ich auch schon gedacht. Das Argument ist nicht von der Hand zu weisen.
 
Nein, das Argument ist konstruiert, weil dann erst bewiesen muss dass die nicht gesetzeskonforme Beleuchtung eine Teil-(Ursache) für den Unfall war.

Frei nach:
"Der Unfall wäre ohne Blinklicht nicht passiert, ist es aber mit Blinklicht doch?"

Da wären wir wieder bei den vorgenannten Laserstrahlen die hinten rausschiessen.
 
Nein, das Argument ist konstruiert, weil dann erst bewiesen muss dass die nicht gesetzeskonforme Beleuchtung eine Teil-(Ursache) für den Unfall war.

Frei nach:
"Der Unfall wäre ohne Blinklicht nicht passiert, ist es aber mit Blinklicht doch?"

Da wären wir wieder bei den vorgenannten Laserstrahlen die hinten rausschiessen.
Die Versicherung wird was finden, kannste glauben! Das Thema "falsche Distanzwahrnehmung" hatten wir hier ja schon.
 
Und mit der Forstwirtschaft hält es sich in Grenzen, ist meistens eh alles großräumig gesperrt wenn da was anfällt, dann muss ich da auch nicht durch.
Das Fällen der Bäume ist das kleinere Problem. Der Abtransport mittels Holzlaster, deren Fahrer auf den Waldwegen sehr riskant fahren und so als wären sie dort alleine, ist das viel größere.
Der Threaderöffner hat doch nicht seinen Unfall zur Diskussion gestellt, sondern wollte explizit Erfahrungen und Meinungen zum Thema passive Sicherheit. Das Stichwort "Sichtbarkeit" ist gefallen. Das führt dann eben unter Umständen zu Diskussion über Fahrradbeleuchtung. Was stört dich daran?
Ich habe nicht geschrieben, dass es mich stört.
Der TE wollte wissen, ob und wie er zukünftig ähnliches vermeiden kann. Hier ist in der Hauptsache eine Diskussion über zu helle blinkende Rücklichter entstanden. Klar, das Thema kann man mal kurz anreißen, aber genauso kann ich die extreme Fokussierung darauf doch für bemerkenswert halten, zumal es den Unfall selbst gar nicht betrifft.
Na ja, hellichter Tag?
An einem sonnigen Sommertag 2h nach Sonnenaufgang kann man durchaus davon sprechen.
 
Laserpointer in die Augen strahlen
Merkste aber schon selbst, oder? :D

Grundsätzlich brauchst du dir aber keine Sorgen machen, ich werde gefühlt 5x im Jahr auf meinen Trainingsrunden von anderen Radlern überholt. Und auf Gruppenfahrten usw. gibt es ja auch den Peloton Modus.

Generell ist der wirklich "helle" Modus über den du dich hier gerade so beschwerst, nur der Nachtmodus. Das Varia hat 4 oder sogar mehr Modi. Wovon alle bis auf den Nachtmodus deutlich weniger hell sind.
 
Das ist doch das nächste Scheinargument: "Ich war mir nicht sicher wie weit das Blinklicht entfernt ist, also habe ich voll draufgehalten!"

Egal bei welcher Distanz es eine Wahrnehmung gab, es gab die Wahrnehmung. Wieso bleibt dann der Autofahrer auf Kollisionskurs?
Wenn es um ein versicherungsrelevantes Unfallgeschehen in D geht, kannst du dir sicher sein, dass derjenige, der nicht 100% gesetzeskonform unterwegs war, eine Teilschuld trägt.
 
In der Risikoabwägung werde ich lieber mit hellem Blinklicht mit geringerer Wahrscheinlichkeit überfahren und verärgere dafür den einen oder anderen Auto- oder Rennradfahrer, ebenso werde ich lieber dank des Blinklichts gar nicht erst überfahren und habe deshalb keinen Stress mit der Versicherung als ohne Blinklicht überfahren zu werden und dann keinen Stress bei der Regelung meiner Invalidität zu haben (wozu bitte die die Versicherungsprobleme wegen Licht behaupten mal eine entsprechende Entscheidung verlinken sollten).

Also in diesen Abwägungen ist meine körperliche Sicherheit auch vor den Interessen anderer - wie nicht zu hell angeblinkt zu werden - für mich das klar höhere Gut.

Dass ich natürlich versuche, das Risiko auch anders zu minimieren, indem ich verkehrsreiche Straßen meide, ist klar. Aber grade auf verkehrsarmen Straßen sind auch die Autofahrer eher abgelenkt, ist ja kaum was los, daher blinke ich da auch lustig vor mich hin. Gleich mal 2 h lang :)
 
Merkste aber schon selbst, oder? :D

Grundsätzlich brauchst du dir aber keine Sorgen machen, ich werde gefühlt 5x im Jahr auf meinen Trainingsrunden von anderen Radlern überholt. Und auf Gruppenfahrten usw. gibt es ja auch den Peloton Modus.

Generell ist der wirklich "helle" Modus über den du dich hier gerade so beschwerst, nur der Nachtmodus. Das Varia hat 4 oder sogar mehr Modi. Wovon alle bis auf den Nachtmodus deutlich weniger hell sind.
Nein, der Tagmodus ist deutlich heller, ist ja auch klar, am Tag muss man gegen das Umgebungslicht anleuchten, in der Nacht nicht. Subjektiv mag man das anders empfinden, die objektiven Werte stehen im Datenblatt.
 
Nein, der Tagmodus ist deutlich heller, ist ja auch klar, am Tag muss man gegen das Umgebungslicht anleuchten, in der Nacht nicht. Subjektiv mag man das anders empfinden, die objektiven Werte stehen im Datenblatt.
Danke fürs korrigieren, da habe ich mich vermacht. Aber ja, bleibt ja bei der gleichen Aussage.
Nur der Tagmodus ist super hell. Alle anderen Modis sind deutlich weniger hell. :)
 
Moin.



Danke für die vielen Antworten, muss ich erstmal alle sondieren.


Kurz zu den Fragen:
Unfallhergang, Unfallgegner:
"Glücklicherweise" war die Fahrerin des PKW eine Polizistin. Sie hat zumindest gehandelt und den RTW gerufen. Sie war auf dem Weg zur Arbeit. Ob ein Handy im Spiel war, man weiß es nicht. Zugegeben hat sie das aufjedenfall nicht. Die Straße ist eine sehr ruhige Kreisstraße (K56 bei Luttrum).

Uhrzeit war gg 7h morgens, also wärhend des Sonnenaufgang (da im Juni)

Ich weiß davon nichts mehr. Mir fehlen die 30 Minuten davor (kann mich noch an eine Kreuzung erinnern, an der ich Stand und überlegt habe, ob ich links oder rechts muss. Die nächsten 5 km, der Crash, Krankenwagenfahrt etc fehlt. Bin so gegen 14-15h wieder bei Bewußtsein gewesen.

Learning: Klebt eine Notfallkontaktnummer auf euren Rahmen (hatte ich 2 Tage vorher gelesen als Tipp und sogar gemacht).


1000346659.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Varia: Hatte ich davor auch schon auf dem Zettel. Allerdings fahre ich eher lange Strecken, gern mal 10h+. Finde es Blöd, die Dinger dann Unterwegs irgendwie mit einer Powerbank laden zu müssen. Aber vermutlich werde ich das mal angehen
 
Danke an alle für die Wünsche. Obs wieder wird, wird man sehen. Gebrochen waren:
-Linker Fuß (mehrfach) + Bänder
-Rippen
-Linkes Knie (Fibula)
-Rechtes Schlüsselbein
-Ein paar Halswirbel und Brustwirbel
- Gehirnerschütterung (hab 1 Woche nicht gucken können)

Ich denke, der Helm hat aufjedenfall dafür gesorgt, dass ich hier noch schreiben kann. Hatte einen mit Mips. Daher wäre für mich so ein Airbag auch keine Lösung aktuell (bestimmt auch Sau warm).

Es ist alles geheilt, außer irgendwas im linken Knie. Da sind sich die Experten noch unsicher, was gemacht werden muss. Rollentraining geht seit September wieder. Erst 10 Minuten, heute dann 2h.
Die Leistung bzw. Kraft ist dabei um ca. 1/3 eingebrochen, von der Kondition mal ganz abgesehen.
 
Es gibt beim internationalen Varia auch ein Mittelding. Dass Blinklicht hält 6 Stunden, der pulsierende Modus hält 8 Stunden. Der Unterschied ist, dass der Puls nie ausgeht, das Blinklicht schon. Allerdings wird der Puls vll nicht so wahrgenommen wie das Blinklicht. Ich fahre auch das internationale Varia, aber meist mit Puls, weil für meine langen Touren 6 Stunden zu wenig sind.
Mein Varia blinkt IMMER (nicht nur dann wenn ein Auto kommt) und die Akkulaufzeit ist deutlich höher als 6h, Garmin sagt selbst 16h (im Tag-Blinkmodus) 🤔😅
 
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