Vielleicht bin ich auch einfach zu sensibel, aber mich beschäftigt so eine Geschichte dann doch irgendwie länger und man macht sich seine Gedanken..... Aber vielleicht bin ich dann auch einfach zu weich für so einen Sport...
Nach Unfällen, ob man sie selbst hatte oder von ihnen gelesen oder erzählt bekommen hat, ist sekundär, wird man schnell vorsichtiger. Meist gibt sich das mit der Zeit wieder. Es ist doch gut, wenn du dich damit auseinandersetzt, es ist aber auch eine Frage, wie man das tut. Das ist keine Frage von "zu weich" für einen Sport.
Ich glaube, man muss sich neben der nüchternen Analyse möglicher Gefahren auch seiner Angst stellen und sich fragen, warum mir manches Angst macht oder mich mich zurückschrecken lässt. Hier hilft eine ebenso nüchterne Analyse auch ungemein weiter. Ich hatte mit 19 einen schweren Radunfall, bei dem ich ohne
Helm wohl ins ewige Off gegangen wäre. Mir haben manche abgeraten, jemals wieder zu fahren ("Du weißt doch jetzt, wie gefährlich das ist!"), aber das sind angst-dominierte Unratschläge. Was ist wo und vor allem wodurch gefährlich? Wie kann ich mich davor schützen? (Ich fahre heute völlig anders als früher.) Wie stehen die Chancen auf Hilfe, falls doch etwas passiert? Mit 70 km/h die breite Landstraße bergab zu heizen, halte ich deshalb für weniger gefährlich, als mit 35 km/h durch den Wald zu ballern. Der 70-km/h-Sturz mag heftiger ausfallen als der 35-km/h-Sturz, aber die Chance auf schnelle Hilfe ist auf einer Landstraße bedeutend höher als in irgendeinem ruhigen Wald, in dem alle zehn Stunden mal einer vorbeikommt. Man kann das jetzt noch weiter und weiter diskutieren, wichtiger finde ich, die richtigen Fragen zu stellen, um ein verwertbares Ergebnis zu erhalten. Eins ist sicher: Es kann immer etwas passieren, dass dir einen Grabstein spendiert, aber deshalb bist du noch lange nicht zum Tode verurteilt, wenn du aufs Rad steigst.
Ich hatte auch schon ein paar Unfälle, meine Kinder habe alle schon mehr als einen
Helm geschrottet durch Unfälle, meine Frau hat sich letztens auf Glatteis einen Sehenriss im Daumengelenk geholt - bei Tempo 10. Sie fährt jetzt nicht mehr bei Temperaturen unter 4 °C, weil es da an manchen Stellen auf dem Asphalt schon schmierig und glatt sein kann, fürchtet sie. Meine Erfahrung sagt mir, dass das Mumpitz ist (weiß sie auch), aber ich diskutiere das nicht groß mit ihr. Im Moment läuft noch die Physio und der operierte Daumen ist immer noch dicker als der andere. Sie braucht Zeit, die soll sie bekommen. Der Schreck ist noch da, ihre Vorsicht deshalb überausgeprägt. Das darf im Moment so sein. Irgendwann wird es sich hoffentlich wieder beruhigen. Zeit bringt Distanz und lässt dem rationalen Abwägen wieder mehr Raum. Dann ist Zeit für gute Entscheidungen.
Dass die 600 mg verschreibungspflichtig sind, war mir irgendwie bekannt, hatte ich aber verdrängt. Eben mal bei ratiopharm geguckt - die führen 400 mg als rezeptfrei.
Das ist doch sowieso Augenwischerei. Ein befreundeter Arzt lacht sich darüber tot. "Ich bekomme einfach kein Rezept für die 600er", hatte ihm jemand vorgeheult. Seine Antwort war: "Kannst du Mathe?" Wer 600 oder 800 nehmen will, kann das ja nun ziemlich simpel mit 400er-Tabletten hinkriegen...