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Verhaltenskodex Rennradfahrer

"Tief gehen" im Radsport im deutschen Sprachgebrauch ist mir auch was neues. Das klingt sehr nach einer wortwörtlichen Übersetzung des englischen Ausdrucks "to dig deep" (eigentlich: tief graben/buddeln - kann aber verstehen, warum man in der Übersetzung "gehen" draus macht, weil "Ich musste tief buddeln" eigenartig klingt).
Da ich in beiden Sprachen mehr als gewand bin, würde ich sagen, dass es in einem Profi-(oder Amateur- ;) ) team irgendwann mal direkt übersetzt und so in einigen Team ein gängiger Begriff wurde. Kenne ich aus eigener Erfahrung, dass ich etwas vom deutschen direkt ins englische übersetze, weil mir der richtige Ausdruck fehlt. Nur macht das keinen Sinn - es sei denn, ich erkläre es oder die Leute kennen mich (oder sprechen selber beide Sprachen)...So haben sich in meinem Sprachgebrauch mit Mann und Bekanntenkreis einige Redewendungen eingeschlichen, die Außenstehenden spanisch vorkommen...

Meine mögliche Erklärung...Und wenn man einige Übersetzungen von Artikeln liest, kann man es schon manchmal sehen, dass etwas regelrecht wortwörtlich übersetzt wurde....

Off-Topic - entschuldigt. ;)
 
Nur macht das keinen Sinn - es sei denn, ich erkläre es oder die Leute kennen mich (oder sprechen selber beide Sprachen)...So haben sich in meinem Sprachgebrauch mit Mann und Bekanntenkreis einige Redewendungen eingeschlichen, die Außenstehenden spanisch vorkommen...

Auch so ein wörtlich übersetzter Anglizismus. Ganz schlechtes Deutsch, aber mittlerweile etabliert. Ist "to make sense" wenigstens korrektes Englisch? :confused::D
 
Hm, etwas macht Sinn oder es macht keinen Sinn. Ich sehe da kein schlechtes Deutsch, sondern ganz normales Hochdeutsch, wenn auch vielleicht nicht literarisch...
 
Sinn ist etwas abstraktes. Das deutsche "machen" steht aber für "etwas konkretes herstellen". Deswegen ist das falsch und tatsächlich ganz schlechtes Deutsch. Im englischen ist "to make" aber nicht 1:1 mit dem deutschen "machen" gleichzusetzen, "makes sense" ist völlig korrektes Englisch. Sinn machen hat sich aber trotzdem eingebürgert, genau so wie zum Beispiel der Quantensprung - und deswegen ist es jetzt eben so.
 
[OT]
Meine Güte - dann sagt halt einfach es ergibt keinen Sinn. Es hat keinen Sinn, es ist sinnlos... :rolleyes:

Ist ja kein Hexenwerk. Aber zu verstehen war chicks Aussagen dennoch ;)

Und zu Übersetzungen von Sinnbildlichem > the shit has hit the fan > viel Spaß beim Übersetzen! Wir würden wohl sagen "die Kacke ist am dampfen" - würde aber wiederum wörtlich übersetzt keine Sau verstehen und umgekehrt. :D[/OT]

Und zum Thema Verhaltenskodex: können die Kollegen nicht endlich mal wieder grüßen / nicken / winken? Unhöfliches Volk, pah! :p Und überhaupt - Helmpflicht und hupende Autos... :bier:
 
Deutsche Gesellschaft zur Rettung vom Genitiv
Wollja :D
Im Ernst, nobody is perfect, und das ist hier ja auch keine Grammatikprüfung. Trotzdem ist es ein entscheidender Schritt von lässlicher Formulierung hin dazu das für richtig zu halten.
Und das mit dem Sinn "machen" ist ein Paradebeispiel dafür, daß schlurige Sprache zu verkorkster Weltsicht führen kann. Immer mehr Leute scheinen heute zu glauben, man könne "Sinn" wirklich "machen", wenn man nur fest genug daran glaubt.

@ironrabuman neben Deiner Erklärung sehe ich den wesentlichen Unterschied darin, daß "machen" im Deutschen immer eine aktiv handelnde Entität vorraussetzt. Das ist nach meinem mangelhaften englischen Sprachverständnis dort eben anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
zunehmend ärmer, ungenauer und von anglizismen durchtränkt wird, insbe. in der Werbung und der Geschäftssprache.
Das muss gar nicht immer so sein. In genau definierten Kreisen und entsprechendem Kontext sind Spezialausdrücke durchaus hilfreich. Wenn ich z.B. mit meinen Kumpels beschliesse eine bestimmte Schrittfolge beim Wasserballet fürderhin als "Hurz" zu bezeichnen, kann das extrem zeitsparend sein. (Schau Dir mal hier die Nickeligkeiten an, wenn jemand sein Schaltwerk als "den hinteren Umwerfer" bezeichnet;))
Es ist nur nicht allgemeinverständlich, und daher auch nicht für öffentliche Kommunikation geeignet.
Peinlich wird es dann (und ich glaube, das ist Dein Kummer), wenn im Kontext klar wird, daß der Sender (Redner/Schreiber), statt ihm unbekannte Begriffe durch Beschreibung mit allgemeingültigen (wie dem "hinteren Umwerfer") festzumachen, sondern im Gegenteil Inhaltsleere durch offensichtlich unverstandene Buzzwords zu überspielen. Da wird dann die Competence empowert wie mit 'nem Nackenfax.
 
Also..... um aufs 'tief gehen' zurückzukommen.....

der Ausdruck ist mir vom Fußball + auch Tennis her bekannt - ein Ausdruck für besondere Anstrengung.
 
Hach Gott, ja.
Da lebt man seit zwanzig Jahren im Ausland und ist sich seiner Muttersprache nicht mehr ganz so mächtig wie damals, als man noch daheim wohnte und reines Schulenglisch und Hochdeutsch sprach :rolleyes: Ich bin halt kein Genie, das die zwei Sprachen perfekt beherrschen kann, ohne dass die eine die andere nicht irgendwie beeinflusst :rolleyes: Das einem nach so langer Zeit im Ausland stilistische Ausrutscher passieren, sei mir (hoffentlich) vergeben. Ich finde es selber furchtbar, wenn ich eine deutsche Sendung gucke, in der es von Anglizismen nur so wimmelt. Schlurig wollte ich bestimmt nicht sein....Eine Grundsatzdiskussion wollte ich auch nicht vom Zaun brechen.

I keep my trap shut :D
 
Da kennst du G.E. Lessing nicht. Der schrieb schon 1760:" Ein Übersetzer muß sehen, was einen Sinn macht."

Ich gestehe, dass Lessing nicht zu meinen favorisierten Autoren gehört. Aber dann kennt der Duden das Zitat auch nicht, denn bis vor kurzem war "Sinn machen" noch als umgangssprachlich gekennzeichnet. ;) Aber wir driften gewaltig ab. Also btt...
 
Ich gestehe, dass Lessing nicht zu meinen favorisierten Autoren gehört. Aber dann kennt der Duden das Zitat auch nicht, denn bis vor kurzem war "Sinn machen" noch als umgangssprachlich gekennzeichnet. ;) Aber wir driften gewaltig ab. Also btt...

Da geht es dir so wie der Dudenredaktion, den Gralshütern des deutschen Sprech. ;)
 
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