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Veganen Klassiker-Sattel

skeptiker
Es geht hier nicht ums essen, sondern um Ledersättel.
Das macht keinen Unterschied, denn das Leder für den Sattel ist ja nichts anderes als alte Essensverpackung. Verzicht ist Verzicht, wenn jemand so leben will ist “das Leder war ja eh schon tot, weil der usr die darin eingepackten Leckereien essen wollte“ ein schwaches Argument. Das wäre in etwa so, wie wenn einer sagt, dass Doping OK ist solange man nicht erster wird.

An fast alle: hebt euch die vegi-Häme doch bitte für solche auf, die einen auf Missionar machen. Gibt's leider auch genug.
 
…das wird nicht leicht; für hochwertigere Sättel aus original Zeiten wurde eigentlich immer Leder verwendet. Ich hatte als Jugendrad so ein billiges tonnenschweres Pseudo-Teil mit Kombigriffen und Plastiksattel. Der war ein bisschen gepolstert und scheuerte schrecklich an den Füge-/Gussstellen.
So eine Art Sattel gab es dann rund Anfang-Mitte der 80er an den billigen Peugeot Tourenrädern, hab ich öfter gesehen.
Es liegt mir fern, mich abfällig über die ehrenwerten Versuche veganes Leben zu probieren zu äußern. Man lernt dabei unzählige Dinge über die Ernährung, die Menschen an sich usw. Wenn man versucht, das konsequent hinzukriegen, stößt man auf viele Zwangs-Kompromisse. Einer der (eher gangbaren) Kompromisse und Haltungen könnte doch sein, wie folgt zu argumentieren:
1. Neue Sättel: Ohne Leder
2. alte (gebrauchte) Sättel: Leder ist zulässig, wenn der Verkäufer ihn nicht umgehend durch einen neuen Ledersattel ersetzt (das ist z.B. sicher gestellt, wenn der Sattel aus dem Müll gefischt wird - kein Witz!)
Denn NOCH mehr vegan (und öko) als einen neuen Plastiksattel zu kaufen, ist es ja wohl, GAR KEINEN neuen Bedarf für Produktion, Lieferung etc. zu erzeugen. Auf diese Weise ist Leder PC - nach dieser Logik kann man auch alte Pelze und Lederschuhe tragen - der PR Effekt ist freilich negativ.
Viel Erfolg!
Alfons
 
ich denke, für einen Veganer und sein ethisch/moralisches Gewissen sollte es keinen Unterschied machen, ob das Tier, auf dessen Haut er seinen Hintern pflanzt, vor zwanzig Jahren getötet wurde oder vor 5 Wochen und ob dem eigenen Erwerb oder Fund eine Neuproduktion folgt oder nicht. Leder ist Leder und bleibt nunmal Haut von totem Tier, dass durch Menschenhand gemeuchelt wurde. Das wäre zumindest meine eigene Interpretation. Ich bin aber zum Glück nur Vegetarier und verzichte von daher auf carnivore Produkte bisher nur in puncto Nahrung;)
 
ich denke, für eine Veganer und sein etisch/moralisches Gewissen sollte es keinen Unterschied machen, ob das Tier, auf dessen Haut er seinen Hintern pflanzt, vor zwanzig Jahren getötet wurde oder vor 5 Wochen und ob dem eigenen Erwerb oder Fund eine Neuproduktion folgt oder nicht. Leder ist Leder und bleibt nunmal Haut von totem Tier, dass durch Menschenhand gemeuchelt wurde. Das wäre zumindest meine eigene Interpretation. Ich bin aber zum Glück nur Vegetarier und verzichte von daher auf carnivore Produkte bisher nur in puncto Nahrung;)
Sorry aber genau das ist Blödsinn: Wenn es Dir um's IMAGE geht, zeigst Du kein Leder, in der konkreten SACHE nimmst Du gebrauchtes vom Müll (dann musst Du aber alle 50m anhalten und der "Sekte" erklären, warum das besser ist). Deshalb laufen auf unserer Welt die oberflächlichen simplen Dinge ja wesentlich besser, als die wirklich wahren und komplizierten.
Mit einem Öko Zertifikat für's Passivhaus wäscht man sich seinen SUV rein…
 
oh man, manch kommentare kann man hier echt inne tonne haun...erstmal im klaren seien was vegan überhaupt heißt und dann erst kommentare posten...aber war mir irgendwie klar das ich auch damit rechnen muss das solche kommentare gepostet werden...erdöl nicht vegan ist auch sehr cool... für alle die sich nicht vorstellen können wie vegane schuhe aussehen sollte mal schauen ob sie stoffschuhe im schrank haben!?wieso ist es so schwer zu verstehen das man ohne jegliche art von tierrischen produkten leben kann...vegan ist einfach auch ein lebensstil und nicht nur eine ernährungssache...unmöglich wie manche auf menschen reagieren die ihre eigene welt verbessern wollen und mit reinem gewissen durchs leben gehen wollen...
 
Moin Jakoby

Ich habe hier mal gegen Porto einen bequemen und klassischen Selle bekommen den ich auch neu bezogen habe. Würde ich Dir jetzt einfach mal nehe legen wollen. Ob das nun Kunstleder, Cord, Jute-Stoff, Jeans oder was weiß ich wird kannst Du Dir nach Geschmack aussuchen. Selbst beziehen geht ganz leicht, hier gibt es auch einen Thread dazu.

Ansonsten nicht von dummen Kommentaren ärgern lassen und immer weiter so!

Gruß, Micha
 
Nach all dem, was ich bis jetzt hier gelesen hab, kommt mir nur eins in den Sinn: Ein Pedersen-Rad mit Korbsattel.
Ansonsten: wie klassisch ist denn das Rad oder der Stil, mit dem sich dein Freund fortbewegt? Wenns 80er Jahre ist, dann hat er gute Karten. Wenns älter ist, dann nicht so sehr. Ist es überhaupt ein Rennrad? Ich hatte mal einen alten Brummer aus den 40ern, da war ein Gummisattel drauf. War erst auf den zweiten Blick erkennbar, dass er nicht aus Leder war. Solche Imitate gabs aber schon immer, zumindest für Tourenräder.
Nun bin ich nicht so drin in dieser Philosophie und weiß nicht, was dahinter steckt und was nochmit reingehört und was nicht.
Aber der gesunde Menschenverstand, den zu besitzen ich mir jetzt mal unterstelle, verbietet nicht, "benutzbare" Sachen zu benutzen, wenn sie noch benutzbar sind und man somit einen Neukauf (gleichbedeutend mit Neuproduktion) verhindern. Neuproduktion bedeutet Aufwand an Arbeit, Energie und Rohstoffen, die dem "Bestand" entzogen werden, unnötigerweise, wenn es noch benutzbare Sachen gibt, die den gleichen Zweck erfüllen. Ob diese Sachen pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprung haben, ist mMn vollkommen unwichtig. Ein neues Tier muss ermeuchelt, eine neue Pflanze muss gefällt, ein neuer Fels muss gebrochen und neue Energie muss erzeugt werden, um einen neuen Artikel zu fertigen. Verwertung von Abfall ist keine Verschwendung. Ein Tier kann man nicht zweimal meucheln, einen Baum nicht zweimal fällen (es sei denn, man hat beim erstenmal was falsch gemacht und der Kriebel wäxt nach).
Nur mal so meine Meinung zu dem Thema. Aber natürlich maße ich Unwissender mir nicht an, eine Philosophie, sie sicherlich auf gewissen Gedankengängen beruht, in Frage zu stellen.
 
Ein neues Tier muss ermeuchelt, eine neue Pflanze muss gefällt, ein neuer Fels muss gebrochen und neue Energie muss erzeugt werden, um einen neuen Artikel zu fertigen. Verwertung von Abfall ist keine Verschwendung. Ein Tier kann man nicht zweimal meucheln, einen Baum nicht zweimal fällen.
Vom Öko-Aspekt her vollkommen korrekt. Wenn man grundsätzlich nichts mit totem Tier zu tun haben will ist das aber nicht alles. Ich persönlich möchte zum Beispiel nichts mit totem Mensch zu tun haben. Egal ob auf dem Teller oder als Sattelbezug. Da wäre es auch kein Trost, wenn garantiert ist, dass der arme Kerl schon vorher tot war. Für mich liegt die Grenze bei totem Mensch, aber ich finde es durchaus nachvollziehbar, wenn jemand für sich diese Grenze etwas enger zieht. (und wenn ich mir vorstelle, wie unmöglich ich jemanden fände, der sie weiter zieht als ich bekomme ich plötzlich einen erstaunlichen Respekt vor nichtmissionarischen Veganern, in diese Richtung wäre ich wohl kaum so tolerant)
 
Aber der gesunde Menschenverstand, den zu besitzen ich mir jetzt mal unterstelle, verbietet nicht, "benutzbare" Sachen zu benutzen, wenn sie noch benutzbar sind und man somit einen Neukauf (gleichbedeutend mit Neuproduktion) verhindern...
100% was ich meinte, Bonanzero! Wenn die Symbolik aber wichtiger ist als die Logik, dann funzt diese Denke nicht. Und ich glaube das ist Phase hier.
Alfons
 
100% was ich meinte, Bonanzero! Wenn die Symbolik aber wichtiger ist als die Logik, dann funzt diese Denke nicht. Und ich glaube das ist Phase hier.
Alfons

Logik, Symbolik? Ich vermute die Motivation eines Veganers ist, dass ein "Veganer" das Leid an Tieren verringern bzw. vermeiden möchte. Eine vernünftige Schlussfolgerung, somit logisch, ist nun in diesem Fall, dass auf Gegenstände tierischen Ursprungs oder Zuhilfenahme von tierischen Erzeugnissen zu verzichten. Ich verstehe Bonanzeros Argumentation eher als symbolische Logik, also eher mathematisch, ressourcenorientiert, was auch verständlich ist.
 
finds echt sehr interessant hier was so die meinung einiger sind... klar ist bonanz. erklärung erstmal vollkommen richtig aber wer sagt denn das mein kumpel sich "einen neuen sattel herstellen lassen möchte"? ist es denn so abnormal einen veganen sattel gegen ein leder sattel zu tauschen?und alfons....phase? ich bin keine 14 mehr und mein kumpel erst recht nicht...finds teilweise echt traurig wie intolerant manche sind...vorallem den gegenübern die wie ich schon vorher geschrieben habe,die welt nicht schlechter machen wollen..also denkt echt mal drüber nach was ihr so für komische sachen schreibt!
Bonanzero...schau in mein album berlin...das olmo in der fabrik..
 
Mit einem Öko Zertifikat für's Passivhaus wäscht man sich seinen SUV rein…

:D ... und wundert sich, weshalb die Hütte nach 10 Jahren bereits auseinanderfällt, beim SUV bekommt man das nicht mehr mit, da man den alle zwei Jahre gegen einen Neuen wechselt ... Ökologismus halt ...

... aber das wird bei der Sattelfrage ja bestimmt nicht das Thema sein ... oder doch? ... dann sollte man anmerken, daß auch bereits vor 40 Jahren produziertes Plastik der Umwelt mehr Schaden zufügt als der CO2-Ausstoß anläßlich der Erklärungsversuche, daß man aus Umweltschutzgründen einen alten, gebrauchten Ledersattel fährt.
 
Wenn man verschiedene, in sich mehr oder weniger geschlossene Ideensysteme (a: klassisches Rennrad, für das ein zeitgerechter Sattel gesucht wird, b: veganer Lebensstil, der einen Ledersattel ausschließt) versucht zur Deckung zu bringen, kann es einfach mal passieren, dass die Schnittmenge gleich null ist. Ganz unabhängig von der Sinnhaftigkeit des Ganzen, die entsprechenden Einsichten sind ja erstmal Privatvergnügen.

Dass man aber Veganern gegenüber mehr Toleranz aufbringen sollte, weil sie "die Welt nicht schlechter machen wollen" ist, da muss ich mal deutliche Worte wählen, ein selten dämliches Argument, Jakoby. Überleg Dir bitte mal, wer alles genau dieses Argument bereits für sich in Anspruch genommen hat. Ich würde mich sogar zu der Aussage hinreißen lassen, dass fast alle, die sich in der Geschichte so richtig daneben benommen haben, fest überzeugt waren, durch ihr Handeln die Welt zu verbessern.

Genauso muss es eben auch möglich sein, bei der Ansicht zu bleiben, das Veganer eben die Welt nicht besser machen, weil davon nicht überzeugt ist oder gewisse Vorbehalte gegenüber Weltverbesserern hat. Nein, maximal die gleiche Toleranz für alle, und für Intolerante verschiedenster Couleur manchmal etwas weniger. ;)

Gruß, svenski.
 
ich hab geschrieben;für SICH besser machen wollen;)
mag sein das es vllt ein in fragestellendes argument ist aber ich versteh immer nicht wie manche das vegan sein in solch mieses licht stellen...so von wegen unnormal, an ein rad gehört nunmal ein ledersattel und und und...aber gut ist..ich bzw mein kumpel hat mehrere empfehlungen bekommen und dafür bedanken wir uns!
 
Mir ist nicht ganz klar ob Plastik jetzt akzeptabel ist oder nicht. Der Komfort eines blanken Unicanitors wird m.E. unterschaetzt.

Ansonsten wird's halt echt schwer bis unmoeglich, wenn z.B. auch der Herstellungsprozess (Erdoel benutzt?!) mit einbezogen werden muss (womit Holz schnitzen oder Textilien weben?).
 
So lange kein toter Fisch zwischen den Plastiktüten dümpelt, scheint es ok zu sein ;-/

Was sagen eigentlich die Veganer dazu, dass in den Wäldern der Karbonzeit auch Tiere lebten, deren Kadaver sicher auch irgendwie ins Erdöl gelangt sind?

Die Jains in Indien - wenn sie es denn ernst nehmen mit ihrem Glauben - tragen Mundschutz und fegen den Weg vor sich, um keiner Kreatur was zuleide zu tun.

Alles ist relativ.

Gruß, svenski
 
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