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Untrainiert/trainiert mit dem Klassiker auf den Mount Ventoux. Eine Langzeitstudie.

So Freunde...am Montag nach ca. 90 Minuten Anreise in Bedoin angekommen.
Noch kurz Wasser und 2 Baguette gekauft und eine L'Equipe für die
windige Abfahrt zum unters Trikot stecken. Dann ging's los.
So um 3/4 9e wie der Schwabe sagt (8.45Uhr). Ein paar Kilometer
sanft bergauf hier schon kleinen Gang getreten zwecks aufwärmen.

>>Meine Definition von untrainiert >>> untrainiert halt.
Fahre unregelmäßig in den Hügeln im Remstal rum.
Topografie ähnlich Toskana. Kaum ein Hügel mehr als 100Hm.
Ich messe nie was (Entfernung, Puls, Kilometer oder gar Trittfrequenz),
mein Alltag ist schon genug vermessen. Selten fahre ich länger als 1 Stunde.
Im Jahr vieleicht 300km. Auf den Ausfahrten (L'Eroica Gaiola 75km, Limburg 100km u.ä.)
konnte ich mich mit dieser ''Vorbereitung'' immer gut durchbescheissen.<<


Nach ein paar Kilometer gehts dann los mit der eigentlichen Steigung.
Geht ganz gut, fahre mit regelmäßigem Tritt und lese die Texte auf der Strasse.
Nach ca. 6km mache ich die erste Pause und trinke was.
Verbissene Carbonradler fahren grußlos mit starrem Blick vorbei, ältere
Franzosen mit älteren Alurennern grüßen freundlich. Eine junge Frau hat
ungefähr mein Tempo drauf aber eine bessere Übersetzung.

So nach ca 8km wird mir in den steileren Abschnitten klar, dass auf dem rauhen
Asphalt und mit meiner Form ein Plan B her muss. In den steilen Abschnitten
fahre ich Schlangenlinien und rede mir ein, dass der Widerstand ungefähr so ist
als ob ich 39/31 oder so fahre. So schleppe ich ich mich von Kilometerstein zu
Kilometerstein. Besonders auffällige Straßenmalereien dienen als willkommene
Fotopause (zum Glück habe ich das Teleobjektiv noch aus dem Rucksack genommen).
Auffällig sind auch die vielen Plastikflaschen am Straßenrand.

Bei Kilometer 10 längere Pause am Gedenkhhäusschen für die Auto-Bergrennen.
Bei Kilometer 12 bin ich völlig im Eimer und bekomme die Kurbel nicht mehr rum.
Ein älterer Franzose fährt vorbei und muntert mich auf (c'est dure) und stellt
die baldige Ankunft im Chalet in Aussicht.

Der Verkehr in beide Richtungen hat stark zugenommen und meine
Schlangenlinientaktik erweist sich als nicht länger machbar (zu gefährlich).
So pumpe ich also die letzten Körner in die Beine um wenigstens am
Chalet anzukommen. Bei Kilometer 14 kann ich nur noch gehen und
denke nach. Nach langem Ringen mit mir selbst (ca. 2 Minuten) beweise
ich Stärke, drehe mein Rad um und fahre bergab. Zum Chalet kann es
nicht mehr weit gewesen sein. In den unteren Rampen stehen ettliche
Radler mit vermutlich meiner Form aber modernen Rädern am
Straßenrand. Die schaffen es bestimmt auch nicht bis ganz oben,
rede ich mir ein. Einmal überhole ich ein motorbremsendes
Wohnmobil und fühle mich kurz wie ein Radsportler.

Nach ca. 3 Stunden bin ich wieder am Ausgangspunkt und ziehe
mein Resümee:

Wer wie ich mit einer Mischung aus Arroganz und Selbstüberschätzung
ohne Training diesen Berg bezwingen will braucht viel Talent.
Ein tolle Episode war es trotzdem und ich werds nochmal probieren
(mit Vorbereitung) denn diese Berg hat was.
Alleinschon die Anfahrt wie der da steht und der Gipfel den man
von unterwegs immer wieder sieht, die Texte auf der Straße.

Habe mir dann überlegt ob ich mit dem Auto hochfahre um mir das
ganze mal anzuschauen mich dann aber dagegen entschieden >>>
nur mit dem Rad hoch !

Habe auch ein paar Bilder gemacht, krieg' die hier aber nicht hochgeladen
>>> später
 
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Re: Untrainiert/trainiert mit dem Klassiker auf den Mount Ventoux. Eine Langzeitstudie.
...hast nicht vorher von Grunbach nach Buoch hoch g'übt oder nach Schanbach oder Manolzweiler nuf - des sen doch immer noch die
schlemmste Breckel im Remstal Remstal ... und zum Ausfahren die Anstiege nach Berglen

man wär ich froh wenn ich solches Trainingsglände hier am Niederrhein noch hätt'
 
Ich habe mir den Ventoux für den 23. August 2017 in den Kalender eingetragen. Weil das noch über 11 Monate sind, bin ich guten Mutes, mit einem vernünftigen Plan dahinter (Training, Yoga, Ernährung), den Berg zu schaffen. Aktuell (ich sitze erst seit knapp sechs Wochen auf dem Rennrad) fahre ich einen 26-27er Schnitt in 2:20h und über 64km auf welligem Terrain. Bei 185cm und 108kg auf den Rippen, Tendenz fallend - vor drei Wochen waren es noch 112kg.

Dies schrieb ich einem Bekannten. Seine Antwort (die mir ein wenig die Kinnlade herunterfallen lässt):

"Ein ambitioniertes Ziel! Bei einem Schnitt von 27 km/h in welligem Gelände trittst du so um die 120 Watt. Beim Ventoux sagt man, dass man mindestens 2,5 Watt pro kg Körpergewicht braucht. Angenommen, du wiegst 80 kg, bräuchtest du also eine Leistung von 200 w/h; das wäre ein Schnitt von in etwa 33 km/h in welligem Gelände. Und das nicht nur über eine Stunde, sondern über mehrere. Denn je nach Strecke hast du ja 1600 Höhenmeter auf ca. 21 km zu bewältigen. Das wären über den Daumen zwei bis zweieinhalb Stunden. Ich würde mir eine Trainingsrunde stecken, die in etwa zweieinhalb Stunden dauert; und da müsstest du dich dann an den 33er Schnitt ranarbeiten. Alle Angaben ohne Gewähr, ist nur grob geschätzt."

Kommt das so in etwa hin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Ventoux ist ein hartes Stück, aber mit etwas Ausdauer und eioenr vernünftigen Übersetzung auch für mittelmäßig Trainierte schaffbar. Mit einem echten Klassiker (42x24:eek: oder so) würde ich es nicht probieren.

300km im Jahr ist aber wirklich zu wenig. Ich bin vor ein paar Jahren mit vielleicht 1500 in den Beinen am Saisonende da hoch, in knapp zwei Stunden von Bedoin aus. Übersetzung 34x29. Dazu muss ich aber sagen, dass ich meine Kilometer fast ausschließlich in den Bergen fahre, was anderes interessiert mich gar nicht.

P. S: damals wog ich so etwa 75 Kilo, und einen 33er-Schnitt bin ich noch nie irgendwo gefahren.
 
stimmt...da könnte ich trainieren...

...hast nicht vorher von Grunbach nach Buoch hoch g'übt oder nach Schanbach oder Manolzweiler nuf - des sen doch immer noch die
schlemmste Breckel im Remstal Remstal ... und zum Ausfahren die Anstiege nach Berglen

man wär ich froh wenn ich solches Trainingsglände hier am Niederrhein noch hätt'
 
Ich habe mir den Ventoux für den 23. August 2017 in den Kalender eingetragen. Weil das noch über 11 Monate sind, bin ich guten Mutes, mit einem vernünftigen Plan dahinter (Training, Yoga, Ernährung), den Berg zu schaffen. Aktuell (ich sitze erst seit knapp sechs Wochen auf dem Rennrad) fahre ich einen 26-27er Schnitt in 2:20h und über 64km auf welligem Terrain. Bei 185cm und 108kg auf den Rippen, Tendenz fallend - vor drei Wochen waren es noch 112kg.

Dies schrieb ich einem Bekannten. Seine Antwort (die mir ein wenig die Kinnlade herunterfallen lässt):

"Ein ambitioniertes Ziel! Bei einem Schnitt von 27 km/h in welligem Gelände trittst du so um die 120 Watt. Beim Ventoux sagt man, dass man mindestens 2,5 Watt pro kg Körpergewicht braucht. Angenommen, du wiegst 80 kg, bräuchtest du also eine Leistung von 200 w/h; das wäre ein Schnitt von in etwa 33 km/h in welligem Gelände. Und das nicht nur über eine Stunde, sondern über mehrere. Denn je nach Strecke hast du ja 1600 Höhenmeter auf ca. 21 km zu bewältigen. Das wären über den Daumen zwei bis zweieinhalb Stunden. Ich würde mir eine Trainingsrunde stecken, die in etwa zweieinhalb Stunden dauert; und da müsstest du dich dann an den 33er Schnitt ranarbeiten. Alle Angaben ohne Gewähr, ist nur grob geschätzt."

Kommt das so in etwa hin?


Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen.
Bei den 2,5W/kg hat er wahrscheinlich eine Berechnungsformel für einen gewissen Speed angesetzt.
Wenn Du mit 30/30 da hoch fährt brauchst Du nicht so viel Watt wie der Kannibale der alles mit 44/24 gefahren ist. Du brauchst nur mehr Zeit.

Also cool bleiben und machen.
;)
 
Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen.
Bei den 2,5W/kg hat er wahrscheinlich eine Berechnungsformel für einen gewissen Speed angesetzt.
Wenn Du mit 30/30 da hoch fährt brauchst Du nicht so viel Watt wie der Kannibale der alles mit 44/24 gefahren ist. Du brauchst nur mehr Zeit.

Also cool bleiben und machen.
;)

Erleichterung pur. ;)
 
An dem Berg ist alles anders da helfen keine Tranings Modelle alles nur Kopfsache

12500495804_aeb7159497_z.jpg

Schaut bei mir nur nicht annähernd so dynamisch aus.
Aber ich bin ja auch Zwohinault.............rein Gewichts technisch..... :oops:

Erleichterung pur. ;)

Nimm Dir genug "Rettungsringe" mit dann wird es schon werden.
;)

Mille - Greetings
@L€X
...........der auch schon überlegt wie er sein TI mit etwas Leichterem als 42/28 ausstatten könnte...........
 
Trainingszustand und Übersetzung sind das Eine.
Mit Stil und in Würde die Strecke unter die Räder zu nehmen das Andere.
Dazu gehört, das farblich zur Strecke passende Rennrad zu wählen, gleiches gilt für die Bekleidung; wie dieser stilsichere Herr hier eindrucksvoll zu demonstrieren weiß:



:D

VG
Ich finde ja, fahrenderweise einen Helm am Lenker zu haben zeugt immer von schlechtem Stil. Das wirkt immer wie: "Mutti/Frau ist sauer, wenn ich ohne fahre, aber ich will partout dr kleine Rebell sein!" Dann lieber ganz ohne und dazu stehen.
 
Wird das (oder wurde) das nicht sogar bei den Profis toleriert, bergauf?
Ja, aber nicht alles, was Profis machen ist gut, macht Sinn und zeugt von gutem Stil. Eine Zeitang war es auch Mode mit extrem zu weiten Bändchen am Helm zu fahren, damit jeder sehen kann, dass der Helm sowieso abfällt, bevor er schützen kann. Quasi als Statement: "Ich brauche den eh nicht!"
 
Verbissene Carbonradler fahren grußlos mit starrem Blick vorbei, ältere
Franzosen mit älteren Alurennern grüßen freundlich.

Herrlich (bezogen auf die älteren Franzosen).

Und somit ist es also nicht nur hier Gang und Gäbe, erst ab einem gewissen »Niveau« gegrüßt zu werden. Auweia.

Ich nicke trotzdem & weiterhin freundlich zu. :)
 
Der Ritus des Grüßens und die dazugehörige Diskussion hätte sicherlich einen eigenen Faden verdient...
 
Der Ritus des Grüßens und die dazugehörige Diskussion hätte sicherlich einen eigenen Faden verdient...
Hatten wir vor ein paar Monaten schon mal kurz. Ich grüße alles mit Rennlenker und sportlichem Habitus kurz mit Nicken oder Hand heben, bekomme aber meistens nur am Bergaufstieg (Mitleid?) oder von älteren Menschen (Kinderstube?) und Hipstern (die sehen die Wäscheleinen?) was zurück. Schade eigentlich.
 
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